1904 wurde in Leipzig die Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte als Verein gegründet. 1921 erfolgte eine enge vertragliche und räumliche Bindung an die Deutsche Bücherei. 1934 wandelte sich der Verein in eine Stiftung um, zu der ein Förderverein gehörte. Dieser Förderverein wurde 1945 aufgelöst. 1950 wurde die Stiftung auf gesetzlicher Grundlage in eine Sammelstiftung überführt und aus dieser heraus 1956 dem staatlichen Archivwesen der DDR übergeben. 1962 erfolgten der Umzug aus der Deutschen Bücherei und die Eingliederung in das Landesarchiv Leipzig. 1967 kam es zu einem organisatorischen Neuaufbau, bei dem die Sammlungen und das Archiv der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte der neu gegründeten \“Zentralstelle für Genealogie in der DDR\“ zugeordnet wurden.
Diese Einrichtung wurde damals als Zentralstelle für Genealogie in der DDR zur Verwaltung genealogischer Sammlungen, u. a. des Reichssippenamts, gebildet. Sie unterstand der Staatlichen Archivverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR. Nach dem 3. Oktober 1990 wurde sie unter der Bezeichnung "Deutsche Zentralstelle für Genealogie" als Spezialarchiv für Personen- und Familiengeschichte vom Freistaat Sachsen übernommen und war dem Sächsischen Staatsministerium des Innern als oberster Aufsichtsbehörde für das staatliche Archivwesen nachgeordnet. Sie sammelte genealogische Unterlagen aus dem deutschsprachigen Raum, u. a. Kirchenbuchunterlagen, Ahnenlisten, genealogische Nachlässe und Sammlungen, Personenkarteien, Ortsfamilienbücher sowie Publikationen. 1995 wurde die Zentralstelle im Rang einer Abteilung in das Staatsarchiv Leipzig eingegliedert.
Von September 1990 bis Mai 2007 leitete der umstrittene Humangenetiker PD Dr. rer. nat. habil. Dr. phil. habil. Volkmar Weiss die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig (vgl. die Beiträge von Sarah Mersch: Leipziger Vererbungslehre in NS-Tradition, in: taz Nr. 7736, 8.8.2005, Seite 7, und Andreas Speit: Nichts dazugelernt – Bevölkerungspolitik von Rechts, in: Freitag, 27. Mai 2005, sowie die Interviews von Volkmar Weiss in der Jungen Freiheit, 20/01, 11. Mai 2001, "Intelligenz ist kein Zufall", und in der Deutschen Stimme, November 2004, "Bevölkerungsimplosion und Intelligenzverfall"). Auf Vorschlag der sächsischen Landtagsfraktion der rechtsextremistischen NPD war Weiss im März 2005 vom Präsidenten des Landtags von Sachsen als externer Experte in die Enquete-Kommission "Demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Lebensbereiche der Menschen im Freistaat Sachsen sowie ihre Folgen für die politischen Handlungsfelder" berufen worden, aus der – laut Wikipedia – im Januar 2006 wieder ausschied.
Kontakt:
Deutsche Zentralstelle für Genealogie
Sächsisches Staatsarchiv Leipzig
Abt. Deutsche Zentralstelle für Genealogie
Schongauer Straße 1
04329 Leipzig
Tel. 0341/25 555 51
Fax: 0341/25 555 55
Quelle: Staatsarchiv Leipzig, Beschreibung Bestand 21942; Beschreibung Bestand 22031 (15.7.2007); Art.: Volkmar Weiss, in: Wikipedia, 5.7.2007 (22:08 Uhr); Art. Deutsche Zentralstelle für Genealogie, in: GenWiki, 19.2.2007 (20:32 Uhr).