Am 13. Juni 2007 hat der Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar unter Vorsitz von Kultusminister Prof. Jens Goebel den Germanisten Dr. Bernhard Fischer zum neuen Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs berufen. Als Nachfolger des am 6. März 2007 in Ruhestand getretenen Dr. habil. Jochen Golz (siehe Bericht vom 13.3.2007) empfahl sich Dr. Fischer vor allem durch seine fünfzehnjährige Tätigkeit als Leiter des Cotta-Archivs – dem bedeutendsten und besterschlossenen Verlagsarchiv des 19. Jahrhunderts in Deutschland – im Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA). Die Anforderungen des Forschungsmanagements und die Vermittlung der Archivtätigkeit sind ihm durch die Betreuung der Marbacher Forscher und Stipendiaten sowie durch die Konzeption von Ausstellungen und Publikationen zum Archivbestand bestens vertraut.
Dr. Bernhard Fischer, geboren 1956 in Bitburg, leitet seit 1992 das Cotta-Archiv im DLA. Dort hatte Fischer bereits von 1988 bis 1991 die Bibliographische Arbeitsstelle im DLA mit dem DFG-Projekt „Repertorium deutschsprachiger literarischer Zeitschriften 1945-1970“ geleitet. Von 1995 bis 1997 leitete er das DFG-Projekt „Repertorium der Briefe von Johann Friedrich Cotta (1764-1832)“, das von Helmuth Mojem durchgeführt wurde. Von 1992 bis 1997 vertrat er das DLA im International Council on Archives/Council of Literary Archives, seit 2003 ist er Korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Fischer studierte Deutsche Philologie, Kunstgeschichte und Philosophie in Bonn und wurde dort 1984 mit einer Studie zu Thomas Bernhards Erzählung „Gehen“ promoviert. Zur Weimarer Klassik forschte Fischer bereits als DFG-Postdoc von 1986 bis 1988, das Goethe- und Schiller-Archiv besuchte er 1997 als Stipendiat.
Als wichtige Neuerungen plant Dr. Bernhard Fischer, das zentrale Archiv der deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts auch für interessierte Laien zu öffnen, indem er z.B. öffentliche Führungen anbietet. Darüber hinaus soll das Archiv aber auch weiterhin Wissenschaftlern für Forschungszwecke zur Verfügung stehen und der Kontakt zur internationalen Forschung verstärkt werden. Geplant sind des Weiteren umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen für die vom Zerfall bedrohten Handschriften, für die bis zum Jahr 2015 jährlich 125 000 Euro vom Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar zur Verfügung gestellt werden.
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Quelle: Pressemitteilung Klassik Stiftung Weimar, 13.6.2007; dradio.de, 14.6.2007; Monsters and Critics, 14.6.2007; news.search.ch, 15.6.2007