Stadtarchiv Münster stellt Dokumente zur Enteignung jüdischer Bürger vor

Die \“Arisierung\“ von Geschäften und Grundbesitz jüdischer Bürger in der NS-Zeit behandelt der Themenabend am Donnerstag, 24. Mai 2007, um 18 Uhr im Stadtarchiv Münster. Juden waren im Nationalsozialismus vielfältigen Angriffen des Staates auf ihr Eigentum ausgesetzt. Verschiedene Einrichtungen der Finanzbehörde beteiligten sich an ihrer Ausplünderung und schließlich an der vollständigen Enteignung der Emigranten und Deportierten zugunsten des Deutschen Reiches. Ein Aspekt ist der erzwungene Verkauf von privatem Haus- und Grundbesitz. Die Historikerinnen Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer haben die wenigen zu diesem Thema noch erhaltenen Dokumente im Stadtarchiv gesichtet und ausgewertet. Sie stellen die Originalakten beim Themenabend vor. 

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Stadtarchiv Münster
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48157 Münster
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Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 18.5.2007

Der Ochsenzoll im Wandel der Zeit

Vom 16. bis 26. Mai 2007 präsentiert das Hamburger Langenhorn-Archiv im Herold-Center, Berliner Allee, in Norderstedt eine Foto-Ausstellung mit dem Thema: \“Der Ochsenzoll im Wandel der Zeit\“. In 48 Fotos erfolgt eine Gegenüberstellung des Grenzbereichs zwischen Norderstedt und Hamburg früher und heute. Das Langenhorn-Archiv, gelegen im Norden Hamburgs, wird geleitet von Erwin Möller. Er begann 1985 zunächst damit, Fotos und Bildpostkarten von ganz Hamburg zu sammeln. Später spezialisierte er sich jedoch auf Langenhorn und teilweise auch auf die angrenzenden Bezirke Hummelsbüttel, Fuhlsbüttel, Niendorf, Garstedt, Harksheide und Glashütte und ergänzte die Karten- und Fotosammlung durch weitere Exponate. Um die Bestände laufend erweitern zu können, recherchiert Erwin Möller aktiv bei alten Langenhorner Bürgern, denn das Langenhorn-Archiv lebt davon, dass die Langenhorner Bürger ihr Wissen einbringen und ihre Schriftstücke, Fotos, Dias sowie Unterlagen jeder Art dem Archiv zur Verfügung stellen. Denn nur dadurch wird das Andenken an Familien und Einzelpersonen, aber auch an Vereine und Organisationen erhalten. Das Langenhorn-Archiv enthält Akten und Urkunden, Diapositive, Negative und Abzüge in Schwarzweiß und Color. Außerdem Originalpostkarten und Fotografien sowie diverse Bücher und amtliche Karten, die bis 1750 zurückreichen. Die bis 1850 zurückgehenden Bildbestände bestehen aus ca. 1.340 Diapositiven, ca. 6.800 Negativen und deren Abzügen in 10 X 15 cm, 1.565 Fotos in verschiedenen Größen, 1.436 Großfotos in 30 X 45 cm, 5.800 Repros mit Langenhorner Motiven sowie 1 760 Fotos ab 1986. Die Bildbestände sind durch eine EDV-gestützte Systematik nach Datum der Originalaufnahme, Sachgebieten wie z. B. Siedlung, Grenzstein, Personennamen, und Namen von Firmen oder Institutionen sowie Straßen erschlossen. Auf einer Extraliste sind die Besitzer der Originalfotos vermerkt. Des Weiteren enthält das Langenhorn-Archiv als geschlossene Sammlungen alle 12 Teile und das Register der Hamburgischen Gesetze und Verfassungen von 1765 bis 1773 sowie 94 Bücher des Dichters Hermann Claudius ab dem Jahre 1912. Das Langenhorn-Archiv ist nach vorheriger Absprache zugänglich. Die Benutzer können im Archiv recherchieren, und von den gewünschten Unterlagen Kopien bekommen. Von Bildern, an denen Erwin Möller die Rechte besitzt, können die Benutzer Fotoabzüge bekommen. Archivmaterial wird jedoch nicht ausgeliehen.

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Langenhorn-Archiv
Erwin Möller
Fibigerstraße 332
22419 Hamburg
Tel.: 040 / 531 14 83 
Fax: 040 / 532 83 528
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www.langenhorn-archiv.de

Quelle: Hamburger Abendblatt, 16.5.2007

Das Duell in Geschichte und Gegenwart

Im Stadtarchiv Amberg wird vom 10. Mai bis zum 8. Juni 2007 eine Ausstellung mit dem Titel „Tod im Morgengrauen – das Duell in Geschichte und Gegenwart“ gezeigt. Jörg Fischer vom Amberger Stadtarchiv hat sich ausführlich mit diesem interessanten gesellschaftlichen Phänomen beschäftigt, das über mehrere Jahrhunderte hinweg vor allem in Adels- und Offizierskreisen als Form der direkten Auseinandersetzung üblich war. Wer sich diesem Ritual verweigerte, wurde gesellschaftlich und beruflich unweigerlich zum Außenseiter. Fortsetzung findet dieses Duellieren – wenn auch nicht mehr auf Leben und Tod – in den schlagenden Studentenverbindungen, deren Mitgliederzahlen in den letzten Jahrzehnten allerdings stark rückläufig waren. 

Mittelpunkt der Amberger Ausstellung ist das letzte Duell in Amberg zwischen dem Bauamtspraktikanten Schachner und dem Leutnant Schauer vom 6. Infanterieregiment \“Kaiser Wilhelm, König von Preußen\“ am 24. August 1881, bei dem Schachner sein Leben ließ. Stadtarchivar Dr. Johannes Laschinger sieht in dieser Begebenheit ein Paradebeispiel für den uralten Brauch des Duellierens. Aus diesem Grunde wird die geschichtliche Entwicklung des Duells auch ausführlich erläutert. Des Weiteren sind in der Ausstellung zahlreiche klassische Duellwaffen, die nicht nur aus dem eigenen Fundus, sondern auch von mehreren Leihgebern stammen, zu sehen. Hierbei handelt es sich vor allem um Säbel, Pistolen und Rapiere, deren Verwendung und Bedeutung zum besseren Verständnis genau dokumentiert ist.

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Stadtarchiv Amberg
Dr. Johannes Laschinger
Zeughausstraße 1
92224 Amberg
Tel.: 09621 / 10 – 266 oder – 268
Fax: 09621 / 10 – 828
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Quelle: Oberpfalznetz, 7.5.2007; Oberpfalznetz, 11.5.2007; Oberpfalz TV, 17.5.2007

Kempowskis Lebensläufe

Die Akademie der Künste zeigt vom 20. Mai bis 15. Juli 2007 eine Ausstellung über Leben und Werk des Schriftstellers Walter Kempowski. „Kempowskis Lebensläufe“ schöpft aus dem Fundus seiner drei Archive: des persönlich-literarischen Archivs, der Sammlung von über 300 000 Alltagsfotografien und des Biographienarchivs mit über 8 000 Personenkonvoluten. Die Akademie der Künste übernahm 2005 diesen gewaltigen Bestand, insgesamt 500 Regalmeter, in sein Archiv und stellt ihn jetzt erstmals in Form einer Ausstellung, in einer Topografie des Erinnerns, vor. Über die Biographie des Autors und sein literarisches Lebenswerk hinaus veranschaulichen 1 600 ausgewählte Exponate mehr als 100 Jahre erlebter und dokumentierter, archivierter wie literarisch gestalteter deutscher Geschichte. Am 19. Mai 2007 wird die Präsentation von Bundespräsident Horst Köhler eröffnet. Zur Ausstellung, von Dirk Hempel – langjähriger Mitarbeiter und Biograph von Walter Kempowski – kuratiert, findet ein umfassendes Begleitprogramm statt. Walter Kempowski selbst wird zu einer Lesung am 12. Juni 2007 erwartet.

Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet das Zuchthaus Bautzen, gravierender Einschnitt und Antrieb für Kempowskis Schaffen zugleich. Den Beschränkungen der Haft entspricht die Reduktion auf wenige Exponate; der umgebende Raum, der so genannte Max-Liebermann-Saal, in dem die historischen Zeitschichten des Akademie-Gebäudes am Pariser Platz von der Kaiserzeit über die Jahre der DDR bis in die Gegenwart erhalten geblieben sind, stellt sie jedoch in einen großen geschichtlichen Zusammenhang. Der zweite Ausstellungsraum zeichnet Walter Kempowskis Weg zum Schriftsteller, von seiner Ankunft in der Bundesrepublik 1956 bis zum Erstlingswerk Im Block, das die Haftzeit in Bautzen verarbeitet und 1969 erschien. Im anschließenden großen Saal entfaltet sich aus dem Reichtum seines literarischen und autobiographischen Schaffens Kempowskis dreifache Laufbahn als Pädagoge, Archivar und Schriftsteller. Von den Romanen und Befragungsbänden der Deutschen Chronik bis zu den jüngst erschienenen Werken spannt sich der Bogen. Dabei werden nicht nur Briefe und Manuskripte, Fotos und Dokumente gezeigt, sondern auch eine Vielzahl von Objekten, teils aus Familienbesitz, teils selbst gefertigt oder gesammelt, die dem Schriftsteller als Erinnerungsanker und Anschauungsmaterial dienten. Nach dieser Fülle folgt die Konzentration auf den einzelnen literarischen Text; das Medium wechselt vom schriftlichen Beleg zum gesprochenen Wort: Ein einziger Tag im Echolot, der 1. Januar 1943, ist in einer akustischen Bearbeitung zu hören. Der aus 96 zeitgenössischen Zitaten montierte Text wurde von Mitgliedern der Akademie der Künste u. a. Andreas Dresen, Gisela May, Ulrich Matthes, Hans Neuenfels, Katharina Thalbach, Wim Wenders, eigens für die Ausstellung gelesen und aufgezeichnet. Am Ende der Raumfolge greift die Ausstellung auf die reichen Bestände des Biographien- und des Fotoarchivs zurück und fügt die ausgewählten Bilder und biographischen Texte zu einer Collage, die – nach Kempowskis eigenen Schlagworten gegliedert – ein Panorama von hundert Jahren deutscher Geschichte entwirft.

Info
Begleitbuch zur Ausstellung:
Dirk Hempel, Kempowskis Lebensläufe. Herausgegeben von der Akademie der Künste, Berlin 2007; 19.90 €, ISBN 978-3-88331-111-1, Best.-Nr. 4025 über www.buchhandlung-fuerst.de

Veranstaltungen zur Ausstellung:
Sonnabend, 9. Juni 2007, 15 Uhr, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten, Studio
„Tadellöser & Wolff“/ Film von Eberhard Fechner nach dem gleichnamigen Werk Walter
Kempowskis (ZDF), Dauer: 2 x 90 Minuten mit Pause. Eintritt frei

Sonntag, 10. Juni 2007, 11 bis 13 Uhr, Pariser Platz, Ausstellungssäle
Sammeltag. Walter Kempowski nimmt Tagebücher, Fotos und Briefwechsel entgegen.
Die Akademie der Künste ruft, einem Wunsch des Schriftstellers Walter Kempowski entsprechend, in Deutschland lebende Menschen, vor allem solche mit Migrationshintergrund, ohne Ansehen von sozialem Status, Alter oder Geschlecht, geographischer oder politischer Herkunft auf, Tagebücher, Familienchroniken, Fotoalben und Ähnliches zur Ergänzung seines Archivs zur Verfügung zu stellen. Es wird kein Wert auf besondere sprachliche bzw. fotografische Gestaltung gelegt. Mit den Unterlagen wird, jeweils den Wünschen der Einlieferer entsprechend, auch vertraulich umgegangen. Als Chronist der Deutschen hat Walter Kempowski den Lauf der deutschen Geschichte seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute aus der Perspektive des Individuums und seines persönlichen Erlebens literarisch dargestellt. Sein Archiv bildet eine wesentliche Grundlage seiner schriftstellerischen Arbeit. Um die Veränderung Deutschlands durch die Migrationen der letzten Jahrzehnte angemessen dokumentieren und ggf. literarisch gestalten zu können, sollen auch diese in Deutschland lebenden Menschen und Familien mit ihren persönlichen Dokumenten in sein Archiv Eingang finden. Walter Kempowski wird an einem besonderen Sammeltag, Sonntag, den 10. Juni 2007, von 11 bis 13 Uhr im Akademiegebäude am Pariser Platz 4 in Berlin persönlich diese Unterlagen entgegennehmen. Die Unterlagen können auch postalisch eingesandt (Akademie der Künste, Walter-Kempowski-Archiv, Postfach 210250, 10502 Berlin) oder persönlich im Archivgebäude Robert-Koch-Platz 10, 10115 Berlin (montags bis freitags 10-16 Uhr) abgegeben werden. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2007.

Dienstag, 12. Juni 2007, 20 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
Lesung mit Walter Kempowski. Einführung Christoph Stölzl. Eintritt € 5.-/€ 3.-

Sonntag, 24. Juni 2007, 11 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
Tanja Dückers, Malin Schwerdtfeger, Falko Hennig, Gerhard Henschel und Benjamin von
Stuckrad-Barre lesen Texte von Walter Kempowski. Begrüßung Sabine Wolf. Eintritt € 5.-/€ 3.-

Sonnabend, 30. Juni 2007, 18 Uhr, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten, Studio
„Stimmen aus dem Dunkel. Walter Kempowskis Echolot“, Dokumentarfilm (Märzfilm/ ZDF),
Regie: Peter Leippe, Dauer: 60 Minuten. Eintritt frei

Sonntag, 8. Juli 2007, 15 Uhr, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten, Studio
„Ein Kapitel für sich“, Film von Eberhard Fechner nach dem gleichnamigen Werk von Walter
Kempowski (ZDF), Dauer: 3 x 90 Minuten mit Pausen. Eintritt frei

Kontakt
Akademie der Künste 
Pariser Platz 4
10117 Berlin-Mitte 
Tel.: 030 / 200 57 – 0
info@adk.de

Archiv der Akademie der Künste
Zentraler Lesesaal
Robert-Koch-Platz 10
10115 Berlin-Mitte
Tel.: 030 / 200 57 – 3247
Fax: 030 / 200 57 – 3102

Quelle: Pressemitteilung Akademie der Künste, 24.4.2007; Aktuell/Veranstaltungen Akademie der Künste; Horst Willi Schors, Kölner Stadtanzeiger, 16.5.2007

Archiv »Deutsches Gedächtnis« digitalisiert seine Bestände

Das Institut für Geschichte und Biographie ist eine wissenschaftliche Einrichtung des Fachbereichs Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften der FernUniversität Hagen. Es führt lebensgeschichtliche Forschungsprojekte durch, produziert wissenschaftliche Filme, betreibt das Archiv für subjektive Erinnerungszeugnisse „Deutsches Gedächtnis“, macht die Veranstaltungsreihe „Lüdenscheider Gespräche“, gibt die „Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen – BIOS“ heraus und ist Sitz des Sekretariats der International Oral History Association. In den Arbeiten des Instituts geht es bei aller Unterschiedlichkeit im einzelnen immer um die Subjekte in der Geschichte, darum, wie Menschen Geschichte erfahren und erlebt haben, wie historische Erfahrungen verarbeitet wurden und welche Bedeutung frühere Erfahrungen für spätere Phasen der Geschichte hatten. Untersucht werden Veränderungen in biographischen Konstruktionen, Entwicklungen von Konsens- und Dissenselementen in einer Gesellschaft, Verarbeitungen politischer Brüche und ähnliches mehr.

Im Archiv „Deutsches Gedächtnis“ werden subjektive Erinnerungszeugnisse aller Art archiviert: Ton- und Videointerviews mit Zeitzeugen, Briefe, Fotos, Tagebücher, Biographien, Autobiographien u.ä. Materialien aus eigenen Projekten bilden den Grundbestand, der inzwischen durch Forschungen Dritter, aber auch durch Zusendungen einzelner biographischer Dokumente vielfältig ergänzt werden konnte. In inzwischen ca. 2.400 Interviews ab 1980 bis heute berichten nicht nur nationalsozialistische oder stalinistische Verfolgte über ihre KZ- und Lager-Haft, sondern auch Betriebsräte, Gewerkschafter, Flüchtlinge und Menschen mit traumatischen Erfahrungen durch Verfolgung und Verschleppung – wozu auch Interviews aus der ehemaligen DDR gehören – gewähren Einblick in ihre Schicksale. Dr. Almut Leh, Leiterin des Archivs, betont, dass diese Aufnahmen von immer größerer Bedeutung werden, je mehr Zeit vergeht und das geschehene Unrecht immer mehr in Vergessenheit zu geraten droht. Aus diesem Grunde soll bis Mitte 2007 die Hälfte aller 6.100 Audio-Kassetten auf Computer und CDs übertragen werden – einerseits im MP3-Format, andererseits als Wave-Dateien. Vor allem letztere können dann aufgrund ihrer hohen Qualität auch für Ausstellungen herangezogen werden und eignen sich außerdem für Film- und Fernsehaufnahmen. Die Digitalisierung beginnt mit den ältesten Aufnahmen aus den Jahren 1980 bis 1992, da diese am meisten gefährdet sind. Damit die Übertragung auch den höchsten Ansprüchen gerecht wird, hat das Institut für Geschichte und Biographie den Hannoveraner Spezialisten Frank Bartelt damit beauftragt, der inzwischen schon 1.000 DVDs auf seinem Großrechner abgespeichert hat. Nach Beendigung der Überspielung lagern alle Dokumente jedoch wieder in Lüdenscheid im Archiv. Zusätzlich zu den Ton- und Videoaufnahmen werden alle Interviews zur Sicherheit auch transkribiert. Soweit das qualitative Datenmaterial dies zulässt, sind sowohl die Interviews als auch die schriftlichen und bildlichen Dokumente über eine elektronische Datenbank erschlossen. Das Archiv kann für Forschung, Lehre und Bildung genutzt werden. Nach Absprache können die Dokumente – in anonymisierter Form – vor Ort eingesehen werden. Außerdem bemüht sich das Archiv um eine ständige Erweiterung seines Bestandes. Wer schriftliche oder bildliche „Erinnerungszeugnisse“ besitzt oder im Rahmen eigener Forschungen biographische Interviews geführt hat, wird gebeten, Kontakt zu Dr. Almut Leh aufzunehmen.

Kontakt
Institut für Geschichte und Biographie
Liebigstraße 11
58511 Lüdenscheid
Tel.: 02351 / 24580
igb@fernuni-hagen.de
almut.leh@fernuni-hagen.de

Quelle: Björn Althoff, Westfälischer Anzeiger, 15.5.2007

Das Landesarchiv NRW kommt nach Duisburg

Das Landesarchiv NRW platzt seit Jahren aus allen Nähten. Die drei in Düsseldorf ansässigen Abteilungen – Hauptstaatsarchiv, Zentrale Dienste und Grundsatzfragen – sollen gemeinsam mit dem Personenstandsarchiv Brühl an einem neuen, sehr viel größeren Standort gemeinsam platziert werden. Lange war dafür die Zeche Zollverein in Essen als Standort im Gespräch. 

Die vier Abteilungen des Landesarchivs NRW sollen, wie die NRZ nun berichtet, laut einem Grundsatzbeschluss der nordrhein-westfälischen Landesregierung im derzeit noch genutzten Speichergebäude der Rheinisch-Westfälischen Speditions-Gesellschaft im Duisburger Innenhafen zusammengefasst werden.

Quelle: Stefan Endell, NRZ, 15.5.2007

Dr. Dussel – ein Zimmergenosse von Anne Frank

Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltungsreihe der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ des Rhein-Sieg-Kreises findet am Sonntag, den 20. Mai 2007, um 14.45 Uhr, in der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ ein Vortrag zum Thema „Dr. Dussel – ein Zimmergenosse von Anne Frank“ statt. Der Eintritt ist fei. Am 10. November 1942 vermerkt Anne Frank in ihrem Tagebuch, dass in das Hinterhaus in der Amsterdamer Prinsengracht 263 ein „achter Untertaucher“ einziehen wird: der Zahnarzt Alfred Dussel, wie sie ihn nennt. Es war der in Gießen 1889 geborene Zahnarzt Dr. Fritz Pfeffer. Sein Bruder war Emil Pfeffer, der mit seiner Frau Fanny, geb. Süskind, in Oberdollendorf lebte. Ein Jahr lang teilte „Dr. Dussel“ mit Anne Frank das Zimmer, bis das Versteck entdeckt wurde. Er wurde 1944 im KZ Neuengamme ermordet. Teil des Vortrages ist eine Lesung aus dem Tagebuch von Anne Frank, vorgetragen von einer Schülerin. Referent der Veranstaltung ist Dr. Manfred van Rey aus Königswinter. Dr. van Rey, ehemaliger Leiter des Stadtarchivs Bonn sowie Lehrbeauftragter der Universität Bonn hat sich durch zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Juden in unserer Region einen Namen gemacht. Er ist außerdem Vorstandsvorsitzender der „Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus – An der Synagoge e.V“. 

Kontakt
Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“
Archiv des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1 (Kreishaus) 
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 132567
Fax: 02241 / 133271
gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de 

Besucheradresse:
Gedenkstätte \“Landjuden an der Sieg\“
Bergstraße 9
51570 Windeck-Rosbach
Tel.: 02241 / 132565
Fax: 02241 / 133271

Quelle: Pressemitteilung Rhein-Sieg-Kreis, 7.5.2007

Erfolgreiches Jubiläumsfest im Stadtarchiv Mannheim

Das Fest zum 100-jährigen Jubiläum des Mannheimer Stadtarchivs – ISG am Samstag 12. Mai 2007 war ein voller Erfolg. Der Rekordbesuch von etwa 1.200 Besuchern zeigte, dass es gelungen ist, mit dem guten Ruf des Stadtarchivs Mannheim das Collini-Center neu zu beleben. Ein zahlreiches Publikum aller Altersschichten erwies sich als überaus interessiert an den angebotenen Führungen, dem soeben erschienenen ersten Band der Stadtgeschichte und einem unterhaltsamen Beiprogramm, das mit Begeisterung aufgenommen wurde. Zahlreiche Neueintritte bei den Fördervereinen, die ja schon zur traditionellen Auftaktveranstaltung ins Casino des Collini-Center geladen hatten, bewiesen, dass die Tätigkeit des Archivs zunehmend auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dabei ist die durch Bürgermeister Dr. Peter Kurz auf offener Bühne vorgenommene Freischaltung des Online-Zugangs zu den Bestandsübersichten nur ein weiterer Meilenstein, der dem Archiv in nächster Zukunft zahlreiche neue virtuelle Gäste und hoffentlich weitere Fördervereinsmitglieder bescheren wird. Hinter diesem Erfolg verbirgt sich eine Menge gemeinsamer Arbeit und Anstrengung, die während des Festes bis an die Leistungsgrenze ging. Für dieses Engagement bedankte sich Stadtarchivdirektor Dr. Ulrich Nieß bei allen Mitwirkenden, vor allem jedoch bei seinen Mitarbeitern. Ein großes Dankeschön galt aber auch allen Presseorganen, Redaktionen und Öffentlichkeitsarbeitern, die das Projekt im Vorfeld unterstützt und damit dieses großartige Fest erst möglich gemacht haben.

Kontakt
Stadtarchiv Mannheim
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collinistr. 1
68161 Mannheim 
Tel.: 0 621 / 293 – 7027
Fax: 0 621 / 293 – 7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Mannheim, 15.5.2007

50 Jahre Wiedereröffnung der Forschungsbibliothek Gotha

Mit einem Festprogramm am 20. und 21. Mai 2007 begeht die Universität Erfurt das 50. Jubiläum der Wiedereröffnung der Forschungsbibliothek Gotha nach Rückführung ihrer Bücher aus der Sowjetunion 1956/57. Mehr als 300.000 Handschriften und Alte Drucke der Herzoglichen Sammlung auf Schloss Friedenstein waren im April 1946 als Kriegsbeute des Zweiten Weltkriegs durch die Trophäenkommission der Roten Armee in die Sowjetunion verbracht worden. Von August bis November 1956 kehrten sie nahezu vollständig nach Gotha zurück, am 21. Mai 1957 wurde die Forschungsbibliothek Gotha wiedereröffnet. \“Damit gehörte\“, so die Direktorin der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha, Christiane Schmiedeknecht, \“die Forschungsbibliothek neben der Dresdner Gemäldesammlung zu den Institutionen, deren Bestände in einer ersten Rückführungswelle an den Ort ihrer historischen Überlieferung zurückgegeben wurden.\“ Dies war im Zuge der vorsichtigen Liberalisierung nach dem Tode Stalins 1953, der Anerkennung der Souveränität der DDR 1954 und der Gründung des Warschauer Paktes 1955 möglich geworden. 

Noch immer werden etwa 1 Million Kunstgegenstände, 4,6 Millionen Bücher und 3 Regalkilometer Akten vermisst. In der Forschungsbibliothek klafft noch eine Lücke von etwa 25.000 Bänden, auch die Museen auf dem Friedenstein und das Thüringische Staatsarchiv Gotha haben noch Verluste. \“Das Jubiläum von Rückführung und Wiedereröffnung der Gothaer Bibliothek ist deshalb eine wichtiger Anlass\“, so Schmiedeknecht weiter, \“auf die Verluste hinzuweisen und über Möglichkeiten zu diskutieren, die noch nicht zurückgegebenen Kulturgüter zugänglich zu machen.\“ Die Forschungsbibliothek lädt deshalb zu einem zweitägigen Programm ein. \“In einer Sonderschau wird neben Originaldokumenten des Abtransports und der Rückführung auch ein repräsentativer Querschnitt durch die wiedergewonnenen Handschriften und Bücher gezeigt\“, so die Leiterin der Forschungsbibliothek, Dr. Kathrin Paasch. Neben Führungen durch die Ausstellung, einem Festakt der Universität Erfurt, einer Matinee des Freundeskreises der Forschungsbibliothek hat die Bibliothek Experten aus deutschen Bibliotheken und Museen eingeladen, um über den Stand der Rückführungen zu informieren und über bilaterale Projekte zu berichten. 

Info
Die Veranstaltungen finden, wenn nicht anders ausgewiesen, im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha statt. Anmeldungen unter bibliothek.gotha@uni-erfurt.de

 Veranstaltungsprogramm

Sonntag, 20. Mai 2007 

9.00 Uhr, 10.30 Uhr, 14.00, 15.30 Uhr
Führungen durch die Sonderausstellung \“Zurückgekehrte Kostbarkeiten der Forschungsbibliothek Gotha\“ und durch die Schauräume der Bibliothek 
Treffpunkt: Eingang der Forschungsbibliothek. Eintritt frei 

13.00 Uhr
Matinee des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. Musik: Dr. Denis Lomtev, Klavier
Stipendiat der Forschungsbibliothek / Russlanddeutsche Akademie der Wissenschaften, Moskau 

14.00-17.00 Uhr
Mitgliederversammlung des Freundeskreises (nicht öffentlich) 

17.30 Uhr
Festveranstaltung: Grußworte Dr. Wolfgang Bergsdorf, Präsident der Universität Erfurt ; Knut Kreuch, Oberbürgermeister der Stadt Gotha; Christiane Schmiedeknecht, Direktorin der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha 

Festvortrag: Tradition mit Zukunft – Perspektiven der Forschungsbibliothek
Prof. Dr. Dr. Georg Schuppener, Vorsitzender des Freundeskreises der Forschungsbibliothek / Universität Leipzig 

Musik
Sergio Pontes, Klavier, Hochschule für Musik Franz List, Weimar 

Montag, 21. Mai 2007 

Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut aus Bibliotheken und Museen. Kolloquium 

Zahlreiche deutsche Bibliotheken und Museen haben neben Kriegverlusten an ihren Beständen noch immer die Folgen von Kriegsverlagerungen im Zuge des Zweiten Weltkrieges zu beklagen. Die musealen und die Buchbestände der Gothaer Museen und der Forschungsbibliothek Gotha wurden in östliche und westliche Richtung verbracht. Auch wenn in den 1950er Jahren große Teile aus der Sowjetunion zurückgeführt werden konnten, klaffen noch immer empfindliche Lücken im Bestand. Das Kolloquium versammelt Experten aus deutschen Museen und Bibliotheken, die über den Verbleib und die Möglichkeiten der Zugänglichmachung einzelner Sammlungen und Bestände berichten. Eintritt frei 

9.15 Uhr
Dr. Kathrin Paasch (Forschungsbibliothek Gotha): Begrüßung 

9.45 Uhr
PD Dr. Gilbert Lupfer (Staatliche Kunstsammlungen Dresden): Seit 1945 vermisste Bestände der Dresdner Museen und die Versuche zu ihrer Rückgewinnung 

10.30 Uhr
Günter Schuchardt (Wartburgstiftung Eisenach): Die Verlustgeschichte der Rüstkammer auf der Wartburg 

11.00
Pause 

11.30 Uhr
Prof. Dr. Günter Schauerte (Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin): Die Staatlichen Museen zu Berlin und die Beutekunst. Zwischenbericht zu einer über sechzigjährigen Geschichte 

12.15 Uhr
Ute Däberitz (Schlossmuseum Gotha): Beispiele der Rückgewinnung nach 1945 verloren gegangener Kunstwerke aus Gothaer Museumsbesitz 

13.00 Uhr
Mittagspause 

14.30 Uhr
Olaf Hamann (Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz): \“Ne vydavat\’\“ – Keine Ausleihe: Über Verteilung, Nachweis und Nutzung von Beutebüchern in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten 

15.15 Uhr
Dr. Annette Gerlach (Zentral- und Landesbibliothek Berlin): Verloren? Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen deutschen und russischen bzw. polnischen Bibliotheken. Beispiele aus der Zentral- und Landesbibliothek Berlin 

16.00 Uhr
Cornelia Hopf (Forschungsbibliothek Gotha): \“… vor dem Einmarsch der Russen nach Koburg zu transportieren\“. Die Verlagerung von Zimelien der Forschungsbibliothek Gotha 1945 und ihr Verkauf 

16.45 Uhr
Ausklang: Führungen durch Bibliothek und Museen 

Kontakt
Forschungsbibliothek Gotha
Dr. Kathrin Paasch
Schloss Friedenstein
99867 Gotha
Tel.: 0361 / 737 – 5531
Fax: 0361 / 737 – 5539
bibliothek.gotha@uni-erfurt.de
kathrin.paasch@uni-erfurt.de

Quelle: Jens Panse, Pressemitteilung Universität Erfurt, 14.5.2007

Umzug des Stadtarchivs Oberkirch dringend notwendig

Der Oberkircher Stadtarchivar Carl-Heinz Ciz hofft, dass das Archiv in absehbarer Zeit in angemessenen Räumen untergebracht wird. Zur Zeit befindet sich der umfangreiche Bestand an drei – eigentlich ziemlich ungeeigneten und nicht den strengen Sicherheitsstandards entsprechenden Standorten – wie dem feuchten Keller des Rathauses, dem Keller des Altenpflegeheims St. Josef sowie dem Keller und Speicher des Heimatmuseums Oberkirch ( Ortenaukreis). Wichtige Unterlagen aus den einzelnen Stadtteilen lagern außerdem in den einzelnen Rathäusern ungesichert vor Ort. Da die Verwaltung und die entsprechenden Ausschüsse die Notwenigkeit einer angemessenen Unterbringung befürworten, hofft Carl-Heinz Ciz, dass er den dringend notwendigen Umzug noch vor seinem Ruhestand in gut zwei Jahren in Angriff nehmen kann. In der Zwischenzeit sieht er seine Hauptaufgabe darin, weiterhin das vorhandene Aktenmaterial aufzuarbeiten und zu erfassen. 

Kontakt
Stadtarchiv Oberkirch
Kultur- und Verkehrsamt
Eisenbahnstr. 1
77704 Oberkirch
Tel.: 07802 / 82 – 109
Fax: 07802 / 82 – 200

Quelle: Rüdiger Keller, Acher-Rench-Zeitung, 9.5.2007