Nachdem im Jahr 2006 in einer feierlichen Veranstaltung in der "Bürkel-Halle" an der Johann-Gottlieb-Fichte-Schule der Stadt Mittweida (Sachsen) der Lehrer am Technikum und Architekt Johann Nepomuk Bürkel geehrt wurde, folgt nun eine Ausstellung von Skizzen und anderen Materialien aus dem Nachlass dieses verdienstvollen Mannes. Die Präsentation, die am 4. Mai 2007 eröffnet wurde, ist nur möglich geworden, weil der Enkel von Johann Nepomuk Bürkel, Peter Bürkel aus Winterthur, dem Archiv der Hochschule Mittweida in großzügiger Weise viele Stücke überlassen hat. Zur Eröffnung der Präsentation begrüßte Professor Dr.-Ing. Lothar Otto, Rektor der Hochschule Mittweida (FH) / University of Applied Sciences, die Gäste. Eine Einführung, die Professor Dr. rer. nat. Hansgeorg Hofmann vortrug, diente einem besseren Verständnis der Leistungen dieser Persönlichkeit. Im Rahmen der Eröffnung stellte Frau Dr. Marion Stascheit, Leiterin des Hochschularchivs Mittweida, auch das von der Arbeitsgruppe \“Hochschulgeschichte\“ erarbeitete Buch \“Johann Nepomuk Bürkel – Lehrer am Technikum – Architekt für Mittweida – Unternehmer in Winterthur\“ vor.
Johann Nepomuk Bürkel wurde am 16. Dezember 1864, als Sohn eines Baumeisters, in München geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und einem Wintersemester an der Baugewerkeschule in München, begann er eine Lehre als Maurer und Bauzeichner, die er 1882 beendete. Im Jahre 1891 kam Bürkel auf Bitten des damaligen Direktors nach Mittweida, um am Technikum eine Tätigkeit als Lehrer für Bauwissenschaften aufzunehmen. Später wurde er neben seiner Lehrtätigkeit auch als Architekt aktiv. So übernahm er die Bauleitung für viele öffentliche Gebäude und Privathäuser in Mittweida. Bürkel fertigte die Baupläne für den Mittweidaer Wasserturm, der 1897 fertig gestellt wurde, und übernahm gleichzeitig auch die Bauleitung für dieses Projekt. Der Wasserturm, der zur Sicherung des Wasserdrucks dient, wurde nach erfolgter Renovierung zeitgleich mit der Ausstellung wiedereröffnet. 1897 entstand auch das Maschinenhaus des Wasserwerks, ebenfalls unter seiner Leitung. Durch seine Hilfe entstanden ebenso das Technische Institut des Technikums, benannt nach Alfred-Udo Holzt und die Fichte-Schule, deren Turnhalle 2006 den Namen \“Bürkel-Halle\“ erhielt. Auch die Pläne für den Zwischenflügel im Hauptgebäude des Technikums, dem heutigen Hauptgebäude Carl-Georg-Weizel-Bau, entstanden durch den Architekten. Die Ausstellung über Johann Nepomuk Bürkel, der das Stadtbild Mittweidas maßgeblich mitgestaltete, kann in der Hochschule Mittweida, Pfarrberg 1, noch bis zum 31. Oktober 2007 besucht werden.
Kontakt:
Hochschule Mittweida (FH)/ University of Applied Sciences
Hochschularchiv Mittweida
Dr. Marion Stascheit
Technikumplatz 17
09648 Mittweida
Tel.: 0 3727 / 58 – 1427
Fax: 0 3727 / 58 – 1323
staschei@htwm.de
Quelle: Ute Ahner, Pressemitteilung Hochschule Mittweida (FH)/ University of Applied Sciences, 7.5.2007; Anne-Katrin Engels, Aktuelles Medien Mittweida, 2.5.2007