Am 19. und 20. April 2007 findet ab 14 Uhr im Tagungsbereich des Deutschen Literaturarchivs Marbach eine Fachtagung zum »Tag der Erschließung« statt. Die Erschließung gehört zwar zu den Kernaufgaben von Archiven und Bibliotheken, führt aber im Bewusstsein der Fachöffentlichkeit und in theoretischen Debatten ein Schattendasein. Archivbenutzer lassen sich in der Regel durch inhaltliche Fragestellungen leiten. Sie führen sich dabei selten vor Augen, dass ihre Forschungen auch dadurch geleitet werden, wie die von ihnen eingesehenen Bestände aufgearbeitet sind. Der »Tag der Erschließung« trägt dieser Tatsache Rechnung: Durch systematische Ordnungen, Indices, Listen, Katalogisate oder Datenbanksysteme bahnt die Erschließung Wege zum Wissen.
Die meisten Archive richten ihre Nachlasserschließung an den von der DFG vorgeschlagenen »Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen« (RNA) aus. Literaturarchive stehen in Zeiten knapper personeller und finanzieller Ressourcen und rasant anwachsender Bestandsmengen allerdings vor einer neuen Herausforderung: Sie haben ein Massenproblem. Vor diesem Hintergrund soll der »Tag der Erschließung« Anstöße geben, über verschiedene Erschließungskonzepte und Ordnungsmodelle für Nachlässe und Sammlungen nachzudenken. Er versucht eine Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Methoden und überprüft deren Vor- und Nachteile. Den Abendvortrag mit dem Titel »Die Ordnung der Bibliothek – vom Kosmos zum Katalog.«, der am 19. April 2007 um 20 Uhr beginnt, hält der Bibliothekshistoriker Uwe Jochum aus Konstanz.
Kontakt:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Jutta Reusch
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Tel.: 07144 / 848 – 406
Fax: 07144 / 848 – 299
reusch(at)dla-marbach.de
Quelle: Deutsches Literaturarchiv Marbach, Pressemitteilung 024/2007, 13.4.2007.