Kreisarchiv Stormarn erarbeitet Online-Findbuch

Nach dreieinhalbjähriger Vorbereitungszeit verfügt das Kreisarchiv Stormarn künftig über ein Online-Findbuch. In der vergangenen Woche präsentierte Dr. Johannes Spallek, Kreiskulturreferent und Leiter des Kreisarchivs Stormarn, gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Stefan Watzlawzik diese neue Technik der Öffentlichkeit, die es allen Interessierten ermöglicht, zu jeder Zeit in den bereits vorhandenen 10 000 Datensätzen zu Archivalien zu recherchieren. Außer dem Stadtarchiv Flensburg macht in ganz Schleswig-Holstein nur das Kreisarchiv Stormarn seine Erschließungsergebnisse über ein Internetportal frei zugänglich. Als Ergänzung dazu wurden zudem inzwischen 1 500 Datensätze mit digitalen Bildern verknüpft, so dass man sich jederzeit diese historische Fotos, Mikrofilme, Dias, Plakate und Postkarten als Ergänzung zu den Verwaltungsakten und regionalen Zeitungsartikeln sowie dem Nachlass des Stormarner Journalisten Raimund Marfels anschauen kann. Es ist geplant, das Angebot der Internet – Recherche in den nächsten Jahren ständig zu erweitern.

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Quelle: Jörg Riefenstahl, Hamburger Abendblatt, 24.3.2007

Gütersloh aus Kindersicht

Eine komplette Schulklasse ist gar nicht so leicht zu bändigen. Die Erfahrung machten jetzt auch Miriam Weweler und Brigitte Eimer. Die beiden 13-jährigen hatten zur Stadtführung eingeladen und die Schüler der Klasse 4c der Grundschule Nordhorn waren sozusagen die Versuchskaninchen für Güterslohs ersten Kinderstadtrundgang. Wie bei jeder Stadtführung ging es in erster Linie darum, Gütersloher Sehenswürdigkeiten und die Stadtgeschichte kennen zu lernen. Aber die Schülerinnen wollten auch speziell Viertklässler mit der Innenstadt vertraut machen, bevor sie auf eine weiterführende Schule wechseln. Anregungen für den Rundgang holten sie sich bei der erfahrenen Stadtführerin Barbara Weidler. Damit bei der Premiere nichts schief geht, begleitete diese die Mädchen bei ihrer Führungs-Premiere. 

22 Stationen standen auf dem Programm. Klassische Gütersloher Sehenswürdigkeiten wie der Alte Kirchplatz oder Güths Mariechen wurden von den Nachwuchsstadtführerinnen kindgerecht präsentiert. Und nach einem kurzem Überblick über die Gütersloher Schulgeschichte durften sich die Grundschüler auf dem Schulhof der Elly-Heuss-Knapp-Schule austoben, bevor es weiter ins Stadtarchiv Gütersloh ging. Dort wartete bereits Heinrich Lakämper-Lührs auf die Gruppe, um ihnen die Arbeit im Stadtarchiv zu erklären. Die Menge an Kartons mit Akten erstaunte die Kinder und sie wollten unter anderem wissen, wie man sich denn merken könne, wo alles steht. 

Ein weiterer Pflichtpunkt bei dem Stadtrundgang war der Alte Kirchplatz. Hier erfuhren die Kinder, dass in der Kirchstraße das bekannte Weihnachtslied \“Ihr Kinderlein kommet\“ entstanden ist. Die zu Beginn der Stadtführung gestellte Aufgabe wurde schließlich an der Feldstraße gelöst. Die Kinder sollten bronzefarbene Steine finden, die in den Boden eingelassen sind – die Stolpersteine. Den Fund nutzten Brigitte und Miriam, um den Kindern einen kleinen Einblick in die jüdische Geschichte Güterslohs zu verschaffen. Gut vorbereitet und souverän haben die beiden den Testlauf gemeistert. Dafür gab es ein dickes Lob von Barbara Weidler und Applaus von den Grundschülern und ihren Lehrerinnen. Das bestärkte die Mädchen, die Kinderstadtrundgänge in Zukunft regelmäßig anzubieten. Wer einen Kinderstadtrundgang buchen will, meldet sich bei Peter Grünheit in der Touristinformation am Rathaus unter 05241/822749 oder verkehrsverein.stadtguetersloh@gt-net.de

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33330 Gütersloh 
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Quelle: Pressemeldung Stadt Gütersloh, 20.3.2007

Ausschreibung des VFI-Förderungspreises 2007

Der Verein zur Förderung der Informationswissenschaft (VFI) ist ein Zusammenschluss einer Reihe österreichischer Informationsfachleute (überwiegend aus dem bibliothekarischen Bereich), denen es ein Anliegen ist, die hinter ihrer praktischen Tätigkeit stehende wissenschaftliche Fachdisziplin zu unterstützen und zu fördern.

Im Jahr 2007 schreibt der VFI zum zweiten Mal für den gesamten deutschsprachigen Raum einen Förderungspreis für herausragende akademische Abschlussarbeiten auf bestimmten Teilgebieten der Informationswissenschaft aus. Pro Jahr können bis zu drei Preise und insgesamt bis zu 1000 Euro vergeben werden; das Preisgeld für einen einzelnen Preis beträgt maximal 500 Euro. Die Preisträger werden in der Fachpresse bekannt gemacht.

Für diesen Preis kommen universitäre Diplom- und Magisterarbeiten, postgraduale Magister- bzw. Masterarbeiten (auch FH) sowie Doktorarbeiten in Frage, die im jeweils laufenden oder vorangegangenen Jahr approbiert worden sind.

Auswahlkriterien für die Vergabe sind neben der wissenschaftlichen Qualität der Arbeit vor allem Kriterien wie Originalität/Neuartigkeit des Themas, Praxisrelevanz, Relevanz für die theoretische Weiterentwicklung des gewählten Teilgebietes, Qualität und Originalität hinsichtlich Methodik und Themenbehandlung, Qualität der Präsentation und des Stils und Brauchbarkeit als Lehrtext oder Übersichtsarbeit.

Endtermin für die Einreichung der Arbeiten ist der 14. September 2007. Über die Vergabe wird bis zum 14. Dezember 2007 entschieden. Die Arbeiten sind, gemeinsam mit einer Approbationsbestätigung der betreffenden Hochschule, in elektronischer Form einzusenden. Die Vergabe eines Preises ist an die Vorlage einer als Zeitschriftenaufsatz publizierbaren Kurzversion gebunden.

Alle wichtigen Details zu den Regelungen für den VFI-Förderungspreis finden Sie auf der Webseite http://www.ub.tuwien.ac.at/vfi/VFI_Preis.html

Die E-Mail-Adresse für die Einsendung von Bewerbungen und sonstige Korrespondenz zum VFI-Förderungspreis lautet vfi-preis@tuwien.ac.at.

Enzkreis stiftet Gottlob Frick-Medaille: Gestaltungswettbewerb an der Hochschule Pforzheim

Im vergangenen Jahr wäre der weltberühmte Kammersänger Gottlob Frick 100 Jahre alt geworden. Dies nahm Landrat Karl Röckinger zum Anlass, für die Enzkreis-Medaillenreihe „Geschichte und Gegenwart“ die Schaffung einer Gottlob Frick-Medaille anzuregen. Das Kreisarchiv des Enzkreises hat mit Unterstützung der Gottlob Frick-Gesellschaft hierzu nun an der Hochschule Pforzheim einen Gestaltungswettbewerb gestartet.

Der auch als „schwärzester Bass der Welt“ bezeichnete Sänger wurde 1906 als dreizehntes Kind des Gemeindeförsters in Ölbronn geboren. Nach sängerischer Ausbildung in Stuttgart verbrachte Gottlob Frick seine „Gesellenjahre“ an den Opern von Coburg, Freiburg und Königsberg. In Dresden und Berlin mit langjährigen Engagements versehen, begann nach 1950 Fricks internationale Karriere, die den Sänger zu Gastspielen unter anderem nach Hamburg, München, Wien, Mailand, London, Paris, Rom, Florenz, Buenos Aires und New York führte. Seinen Lebensabend verbrachte Gottlob Frick in seinem Heimatort Ölbronn; nach seinem Tod 1994 fand er dort auch die letzte Ruhestätte.

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Abb.: Kammersänger Gottlob Frick in der Oper „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner (Kreisarchiv des Enzkreises)

Die 1975 begründete Medaillenreihe des Enzkreises thematisierte bereits mehrfach bedeutende Persönlichkeiten aus der Region, zum Beispiel den Naturwissenschaftler Franz Josef Gall aus Tiefenbronn und den Musiker Johann Abraham Sixt aus Gräfenhausen. Die Medaillen werden bei Jubiläen und Ehrungen verliehen und zeichnen ihrerseits besondere Lebensleistungen aus. Anders als bei den bisherigen Medaillen, die von renommierten Künstlern gestaltet wurden, geht der Enzkreis mit dem Wettbewerb an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Pforzheim einen neuen Weg: Studentinnen und Studenten der Abteilung „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“ sollen dabei die Gelegenheit erhalten, ihre Ideen und ihre Kreativität in Entwürfe einzubringen; der beste soll umgesetzt und in Bronze gegossen werden. Diese Idee stammt noch von dem leider viel zu früh verstorbenen Kreisarchivmitarbeiter Jürgen H. Staps. Als Preisgelder stellt der Enzkreis insgesamt 1.000 Euro zur Verfügung.

„Wir sind sehr gespannt, wie die Studierenden sowohl den Weltruhm als auch die Heimatverbundenheit Fricks künstlerisch darstellen“, freut sich Landrat Karl Röckinger schon jetzt auf die Entwürfe. Im Juni wird eine Jury den besten Vorschlag auswählen; Jurymitglieder sind neben dem Landrat selbst Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle als Präsidentin der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Prof. Christine Lüdeke von der Hochschule Pforzheim sowie Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Norbert Holme.

Fricks Heimatgemeinde hat ihrem großen Sohn mit der 1997 eingeweihten Gedächtnisstätte in Ölbronn bereits ein Denkmal gesetzt. Die dort ansässige Gottlob-Frick-Gesellschaft erinnert mit Konzerten und jährlichen Künstlertreffen an eine ganze Sängergeneration, betreibt aber auch Nachwuchsförderung. Eine kurze Lebensbeschreibung über Gottlob Frick ist übrigens im aktuellen Enzkreis-Jahrbuch 11 nachzulesen, das im Landratsamt, auf den Rathäusern und im Buchhandel erhältlich ist.

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis – Kreisarchiv
Zähringerallee 3 
75177 Pforzheim
Telefon: (07231) 308-423 
Fax: (07231) 308-837 
Kreisarchiv@enzkreis.de 

Quelle: Pressestelle Enzkreis, Pressemitteilung 80/2007, 22.3.2007

Hessen – eine starke Geschichte

Die Ausstellung \“Hessen – Eine starke Geschichte. 60 Begegnungen mit unserem Land seit 1945\“ wurde von der Hessischen Landesregierung in Kooperation mit dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden anlässlich des sechzigjährigen Landesjubiläums erarbeitet. Die Ausstellungseröffnung findet am 25. März 2007, um 15 Uhr im Haus der Stadtgeschichte in Offenbach statt. Eine Einführung in die Ausstellung wird durch Dr. Klaus Eiler, Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden erfolgen. Hessens Nachkriegsgeschichte beginnt mit dem 19. September 1945. Damals verfügte US-General Dwight D. Eisenhower mit der Proklamation Nr. 2 die Gründung von Groß-Hessen. Bis zur Verabschiedung einer Verfassung und der Wahl zum ersten Hessischen Landtag am 1. Dezember 1946 wurden in Hessen die Fundamente für eine freiheitlich-demokratische Zukunft gelegt. Die Ausstellung präsentiert sechzig ausgewählte Themen aus Politik, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur, die das Land geprägt haben, dazu viele Exponate, die das Geschehen lebendig werden lassen. Sie treffen den \“King of Rock \’n\‘ Roll\“ und die \“Lottofee\“. Sie schauen bei der ersten \“documenta\“ vorbei und entdecken wegweisendes Design aus Hessen. Dabei begegnen Sie den wilden fünfziger Jahren ebenso wie wichtigen landespolitischen Ereignissen und nicht zuletzt Leistungen von Wirtschaft, Technik und Wissenschaft, die Garanten des Fortschritts wurden. Sie sind herzlich zu einer mal ernsten, mal unterhaltsamen, in jedem Fall aber \“starken\“ Begegnung mit der Geschichte des Landes Hessen eingeladen. Offenbacher Beiträge und Objekte (Museum und Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Deutsches Ledermuseum, Dt. Wetterdienst) bereichern die Ausstellung und zeigen die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stadt Offenbach im Gefüge der hessischen Städte. Die Stadt der Lederwarenmesse und des Deutschen Wetterdienstes hat die Geschicke des 1945 proklamierten Landes an vielen Stellen mitbestimmt. Führungen für Schulklassen sind jederzeit möglich. Der Eintritt zu den Veranstaltungen und zur Ausstellung, die noch bis zum 15. April 2007 besichtigt werden kann, ist frei. 

Im Rahmen der Ausstellung findet am Sonntag, 1. April 2007, 15.00 Uhr, ein Vortrag des Historikers Vicente-Such Garcia statt: \“60 Jahre Hessen – Wege zur Demokratie\“. Dieser Vortrag widmet sich der hessischen Geschichte vor 1945.

Eine Finissage schließt die Ausstellung am Sonntag, 15. April 2007, 15.00 Uhr, mit szenischen Lesungen, die \“Wirtschaftswunderzeit\“ der \“wilden 50er\“ in Wort und Bild darstellend, ab.

Kontakt
Haus der Stadtgeschichte – Museum und Archiv 
Herrnstraße 61
63065 Offenbach
Tel.: 069 / 8065 – 2046 
Fax: 069 / 8065 – 2469 
juergen.eichnauer@offenbach.de 
haus-der-stadtgeschichte@offenbach.de

Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Mosbacher Str. 55
65187 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 881 – 0
Fax: 0611 / 881 – 145
Poststelle@hhstaw.hessen.de 
www.hauptstaatsarchiv.hessen.de 

Quelle: Veranstaltungen Stadt Offenbach; Frankfurt-Live.com, 19.3.2007

Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg über Robert Blum

Robert Blum (1807-1848) war Visionär, Demokrat und Revolutionär. Eine Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg, die am 1. März 2007 eröffnet wurde, bietet nun die Gelegenheit, Robert Blum im Jahr seines 200. Geburtstages (wieder) kennen zu lernen. Der Wortführer der Linken in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 gilt als einer der Vorkämpfer für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und als \“Märtyrer der Revolution\“. Blum wurde am 9. November 1848 in Wien infolge seiner Beteiligung an den Kämpfen zur Verteidigung der Revolution standrechtlich erschossen. Übrigens stand damit auch das Schicksal des Ludwigsburgers David Friedrich Strauß in Verbindung: Nachdem sich Strauß als Abgeordneter in der Württembergischen Ständekammer kritisch gegen den erschossenen Blum geäußert hatte, musste er im Dezember 1848 sein Mandat niederlegen. Die Robert-Blum-Ausstellung ist noch bis zum 27. April 2007 zu sehen. Veranstalter sind das Staatsarchiv Ludwigsburg und das Bundesarchiv, Außenstelle Ludwigsburg. Als Begleitprogramm zur Ausstellung werden noch folgende Veranstaltungen angeboten:

Verschliefen die Ludwigsburger die Revolution? – Vortrag von Wolfgang Könniger am 17.04.2007 von 19.00-20.30 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg

König Wilhelm I. regiert Württemberg gänzlich anders als sein Vater Friedrich, der erste württembergische König. Auch die sonst immer ausgepressten Bauern sind ihm wichtig. Neues Saatgut ergibt reiche Ernten, das Land ist im Erblühen. Ludwigsburg wird Verwaltungsstadt, es ist ruhig, die Bürger sind mit der Situation zufrieden. Was kümmert eine Revolution im übrigen Deutschland und revolutionäre Tendenzen in Europa? Doch genauer betrachtet gärt es im Vormärz auch in Ludwigsburg: von Polen beeinflusst. Es gibt revolutionäre Vorträge im Waldhorn, \“Zusammenrottungen\“ auf der Schlosstraße. Ludwigsburg ist außerdem eine Stadt der Dichter und Denker. Diese nehmen Anteil am neuen Denken in Europa, sind verstrickt in Neuordnungen und Neuwahlen, streiten sich auch, suchen Versöhnung. Nicht vergessen werden darf der Gerichtsort Ludwigsburg. Im Ordenssaal des Ludwigsburger Schlosses wurde den Revolutionären der Prozess gemacht. Verschliefen die Ludwigsburger tatsächlich die Revolution? 

Auf den Spuren der Revolution von 1848 in Ludwigsburg – Führung von Wolfgang Könniger am 21.04.2007 von 15.00-16.30 Uhr inLudwigsburg

Revolution in Ludwigsburg? Eigentlich undenkbar. So ein Verwaltungsstädtchen im Dienste seiner Majestät ist doch ruhig. Und doch tauchen Namen aus dem Schatten der Vergangenheit auf, Namen wie Vischer, Strauß und Lohbauer. Erinnerungen an Kämpfe klingen an, Wahlkämpfe, die zum Kampf der Jugend führen, zu Straßenschlachten in Ludwigsburg. Es kommt auch zu einem völlig missglückten Militäreinsatz, der die Bürger erzürnt. Die Führung zeigt all diese Plätze der Revolution. Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 18. April 2007 bei der Volkshochschule Ludwigsburg, Arsenalstraße 2, 71638 Ludwigsburg erforderlich.

Aus dem Giftschrank der Zensurbehörden – Sonderführung von Dr. Peter Müller am 22.05.2007 von 19.00 – 21.00 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg

Die Zeit des Vormärz (1830-1848) war eine Epoche der Zensur. Schrifttum mit liberalem und demokratischem Inhalt wurde, soweit es überhaupt zum Druck gelangte, von den Zensurbehörden rigoros eingezogen. Was die Staatsorgane den Bürgern damals nicht zumuten wollten und mit welchen Tricks Autoren und Verleger die Zensurbehörden zu täuschen versuchten, kann man den im Staatsarchiv Ludwigsburg lagernden Zensurakten entnehmen. In diesen finden sich bis heute zahlreiche der damals beschlagnahmten Bücher und Druckschriften. Im Rahmen der Veranstaltung werden einige Zensurakten geöffnet und ihr \“explosiver\“ Inhalt vorgestellt. Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 7. Mai 2007 bei der Volkshochschule Ludwigsburg, Arsenalstraße 2, 71638 Ludwigsburg möglich.

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Staatsarchiv Ludwigsburg
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71638 Ludwigsburg
Tel.: 07141 / 18 – 6310
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Quelle: Aktuelles, Ausstellungen, Veranstaltungen Landesarchiv Baden Württemberg

Symposium über Hegels »Phänomenologie des Geistes« in Jena

Die Universität Jena lädt zu einem Symposium über Hegels \“Phänomenologie des Geistes\“ ein. Unter dem Donner preußischer und französischer Kanonen während der Schlacht bei Jena und Auerstedt schloss Georg Wilhelm Friedrich Hegel sein fulminantes Manuskript der \“Phänomenologie des Geistes\“ ab. Im März 1807 erschien das erste große Werk des deutschen Philosophen erstmals in gedruckter Form und verhalf ihm später als einem der führenden Denker der Moderne zu Weltruhm. Genau 200 Jahre nach ihrem Erscheinen widmet sich eine Internationale Tagung der \“Phänomenologie des Geistes\“, die am 21. März 2007 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften begonnen hat. \“Das 200. Jubiläum ist für uns Anlass, an Hegels Werk zu erinnern und vor allem nach seiner Aktualität zu fragen\“, erläutert Prof. Dr. Birgit Sandkaulen von der Friedrich-Schiller-Universität Jena das Anliegen. Die Professorin für Philosophie mit Schwerpunkt deutscher Idealismus leitet das Symposium gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Gerhardt von der Humboldt-Universität zu Berlin und Prof. Dr. Walter Jaeschke vom Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum.

\“Hegels Werk basiert auf dem Gedanken, dass die Geschichte menschlichen Lebens in einer langen Reihe von ,Gestalten des Bewusstseins\‘ aufbewahrt wird\“, so Prof. Sandkaulen. Diese \“Genealogie\“ des menschlichen Bewusstseins schließe alle Bereiche des geistig-kulturellen Lebens in sich ein und stelle für Hegel nicht nur die Voraussetzung unseres gegenwärtigen Selbstverständnisses, sondern auch der Wissenschaft dar. In den kommenden vier Tagen wollen zahlreiche Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den USA, Frankreich, Italien und Israel diskutieren, ob Hegels Ansatz auch heute noch verständlich gemacht werden kann oder ob er aufgegeben oder in eine andere Form übersetzt werden muss. \“Wir wollen Hegels Denkmodell der Genealogie vor allem disziplinenübergreifend und in der Auseinandersetzung mit anderen Modellen genealogischen Denkens untersuchen\“, betont Prof. Sandkaulen. So werden als Referenten nicht nur Philosophen und Hegel-Spezialisten erwartet, sondern auch führende Vertreter der Lebenswissenschaften, der Wissenschaftsgeschichte, der Rechtswissenschaft und der Theologie.

Ein Schwerpunkt der Tagung wird die Wissenschaft des Lebens sein. Hegel hat in der \“Phänomenologie des Geistes\“ die Entwicklung des Lebens unter den Begriff der \“Dialektik\“ gestellt und nicht nur mit der Entfaltung des \“Geistes\“, sondern auch mit der \“Freiheit\“ verbunden und im \“Bewusstsein\“ zur Geltung gebracht. \“Somit steht das gesamte Spektrum von Erkenntnis, Leben, Wissenschaft, Moral, Politik und Recht, Religion und Kunst zur Diskussion\“, kündigt Prof. Sandkaulen an. Das Internationale Symposium \“Gestalten des Bewusstseins. Genealogisches Denken im Kontext Hegels\“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Internationalen Hegel-Gesellschaft, dem Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum und dem Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Kontakt
Prof. Dr. Birgit Sandkaulen
Institut für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 9
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944125
birgit.sandkaulen[at]uni-jena.de 

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Uni-Protokolle, 21.3.2007

Ein Leben für Baden – Ausstellung über Leo Wohleb

In Erinnerung an den herausragenden Politiker, der zu den Gründervätern unserer Nachkriegsdemokratie zählt, ist vom 23. März bis 22. April 2007 die Ausstellung „Leo Wohleb – ein Leben für Baden“ im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz zu sehen. Sie wurde gemeinsam vom Landesverein Badische Heimat e.V. und dem Staatsarchiv Freiburg erarbeitet. Das Regierungspräsidium freut sich, dass es gelungen ist, diese interessante Ausstellung in Karlsruhe präsentieren zu können. Eröffnet wird sie am22. März 2007 um 18 Uhr von Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner und Oberbürgermeister Heinz Fenrich.

Leo Wohleb (1888-1955), den Altphilologen als Mitverfasser einer bis heute in Gebrauch befindlichen lateinischen Schulgrammatik bekannt, hat 1918-1919, dann von 1931 bis 1934 und einige Monate im Jahre 1945 in der Karlsruher Kulturverwaltung gewirkt. Nach 1933 gehörte er zu den wenigen Pädagogen, die eine kritische Distanz zu den braunen Machthabern wahrten. Seine beispielhafte Humanität und seine Begeisterungsfähigkeit waren Charakterzüge, die ihm nach 1945, als er sich mit voller Kraft dem Wiederaufbau des materiell zerstörten und moralisch diskreditierten Nachkriegsdeutschlands widmete, auszeichneten und zu Gute kamen. Von 1947 bis 1952 war er Staatspräsident des Landes (Süd)Baden. Einem größeren Publikum bekannt geblieben ist Leo Wohleb im Zusammenhang mit der Badenfrage, die zwischen 1948 und 1952 politisch aktuell war. Sein letztendlich erfolgloses Beharren auf die Wiederherstellung Badens brachte ihm viele Anfeindungen und Verunglimpfungen ein. Mit der Gründung des Südweststaates Baden-Württemberg ging 1952 das staatliche Eigenleben des Landes (Süd)Baden zu Ende. Noch im gleichen Jahr ernannte Bundeskanzler Adenauer ihn zum Gesandten der Bundesrepublik Deutschland in Portugal. Zu sehen ist die Ausstellung vom 23. März bis 22. April 2007 täglich von 11 bis 18 Uhr. Über die Osterfeiertage vom 6. bis 9. April 2007 ist das Regierungspräsidium geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Kontakt
Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz
Karl-Friedrich-Str. 17
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 926 – 4060
Fax: 0721 / 926 – 4020
ausstellungen@rpk.bwl.de

Staatsarchiv Freiburg
Colombistraße 4
79098 Freiburg
Tel.: 0761 / 38060 – 0
Fax: 0761 / 38060 – 13
stafreiburg@la-bw.de 

Quelle: Pressemitteilung Regierungspräsidium Karlsruhe, 8.3.2007; ka-news, 21.3.2007

Bewegte Reformationsgeschichte – Martin Bucers Auseinandersetzung mit den Altgläubigen in Köln

Band 11,3 der Bucer-Edition wird der Öffentlichkeit vorgestellt – \“Es handelt sich um eine theologiegeschichtlich bedeutsame Auseinandersetzung\“ Am Donnerstag, den 22. März 2007 um 19 Uhr stellt die Forschungsstelle \“Martin Bucers Deutsche Schriften\“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Historischen Archiv der Stadt Köln Band 11,3 ihrer Werkedition vor. Mitveranstalter sind die Stadt Köln und das Gütersloher Verlagshaus. Die Begrüßung erfolgt durch Archivleiterin Dr. Bettina Schmidt-Czaia sowie Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Eingeleitet wird die Buchpräsentation von zwei Vorträgen: Prof. Dr. Eike Wolgast, Stellvertretender Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, behandelt das Thema der \“Grundlagenforschungen in den Geisteswissenschaften\“; der Leiter der Bucer-Forschungsstelle, Prof. Dr. Christoph Strohm, erläutert \“Die Bedeutung des Kölner Reformationsversuchs für die deutsche Reformationsgeschichte\“.

Die Edition des umfangreichen Werks Martin Bucers (1491-1551) ist für die gesamte Epoche der Reformation eines der wichtigsten Vorhaben, da dieser Straßburger Theologe, Kirchenmann und Politiker zu den wirkungsmächtigen Persönlichkeiten der deutschen wie der europäischen Reformationsgeschichte zählt. Von der historisch-kritischen Ausgabe der Deutschen Schriften Martin Bucers sind bisher 15 Bände erschienen.

Die Werke Bucers zu den Reformationsbestrebungen des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied, die er in den Jahren 1542-1545 in dessen Auftrag betrieb, waren auch für die deutsche Reformationsgeschichte von weitreichender Bedeutung. Diese Werke Bucers wurden in drei Bänden ediert, von denen der nun neu vorliegende der letzte ist. Er enthält die Edition der \“Beständigen Verantwortung\“. Dieses im Januar 1545 in Bonn publizierte Werk ist das umfangreichste in deutscher Sprache abgefaßte Werk Bucers, mit dem er im Namen des Kölner Erzbischofs erneut in aller Ausführlichkeit die Angriffe des Kölner Domkapitels und insbesondere die Entgegnungen und Angriffe in Johannes Groppers \“Christlichen und Catholischen Gegenberichtung\“ zurückwies. Dabei führte Bucer kirchenrechtliche und patristische Belege als Argumente für seine reformatorische Theologie ins Feld.

\“Der genannte Kölner Theologe Gropper stand den Reformvorhaben seines Erzbischofs Hermann von Wied zunächst positiv gegenüber und war mit Martin Bucer bis zum Januar 1543 fast freundschaftlich verbunden. Dann aber wurde er zum Wortführer der Gegner der vom Erzbischof mit Hilfe Martin Bucers, Melanchthons und Kaspar Hedios in Gang gebrachten protestantischen Reform des Erzbistums Köln\“, so Dr. Thomas Wilhelmi, der Herausgeber des neuen Bandes. \“Es handelt sich um eine theologiegeschichtlich bedeutsame Auseinandersetzung. Um diese im Detail für den Leser nachvollziehbar zu machen, haben wir auch Groppers im Frühjahr 1544 in Köln publizierte \“Christliche und catholische Gegenberichtung\“ hier als Nachdruck veröffentlicht, da Bucer in seiner \“Beständigen Verantwortung\“ in allen Einzelheiten auf diese Schrift eingeht.\“

Info
Martin Bucer \“Deutsche Schriften\“ Bd. 11,3: \“Schriften zur Kölner Reformation\“ (1545). Bearbeitet von Thomas Wilhelmi. 728 Seiten, 178 Euro. Gütersloher Verlagshaus 2006.
ISBN 978-3-579-04311-1.

Martin Bucer: \“Deutsche Schriften\“ Ergänzungsband: Johannes Gropper \“Christliche und catholische Gegenberichtung\“ Reprint des 1544 in Köln erschienenen Drucks. Herausgegeben von Thomas Wilhelmi. 356 Seiten, 78 Euro. Gütersloher Verlagshaus 2006. 
ISBN 978-3-579-04312-8.

Kontakt: 
Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Tel.: 06221 / 54 34 00
Fax: 06221 / 54 33 55
johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
www.haw.baden-wuerttemberg.de

Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bucer-Forschungsstelle
Dr. Thomas Wilhlemi
Tel.: 06221 / 54 43 96
Fax: 06221 / 54 43 95
bucer@urz.uni-heidelberg.de 
www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/forschung/forschungsstellen/bucer.php 

Quelle: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Uni-Protokolle, 20.3.2007

Evangelisch am Rhein – Werden und Wesen einer Landeskirche

Ein neues umfangreiches Werk rheinischer Kirchengeschichte mit dem Titel „Evangelisch am Rhein – Werden und Wesen einer Landeskirche“ wird das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland im Juni 2007 vorlegen. 23 Autorinnen und Autoren haben in nur zwei Jahren die Entwicklung der rheinischen Kirche von den Anfängen bis zur Neuzeit nachgezeichnet. Im ersten Teil des 300 Seiten starken Werkes geht es in fünf Kapiteln um „geschichtliche Abrisse“ von Konstantin bis heute, genauer: bis zur Präseswahl von Peter Beier im Jahre 1989. Im zweiten Teil informieren „vertiefende Zugänge“ in weiteren fünf Kapiteln über die Zusammenhänge von Kirche und Moderne, Bildung, Diakonie sowie Bekenntnis, Frömmigkeit, Theologie. Außerdem werden ausgewählte Persönlichkeiten porträtiert. Das historische Werk erscheint im Auftrag des Ausschusses für rheinische Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte und füllt eine Lücke: Die letzte umfassende Bestandsaufnahme rheinischer Kirchengeschichte stammt aus den 1970-er Jahren. Doch nicht nur das: „Wir wollen mit dem Buch auch neue aktuelle Akzente setzen. Man findet dort vieles, was man nicht erwartet“, so Dr. Stefan Flesch, Direktor des Archivs der evangelischen Kirche im Rheinland und, zusammen mit Joachim Conrad, Nicole Kuropka und Thomas Martin Schneider, Mitherausgeber der Publikation. „Wir schreiben die Kirchengeschichte bis in die Zeitgeschichte fort, und das Biografiekapitel zeigt nicht nur Wege, sondern auch Irrwege von Theologen auf, z.B. von problematischen Gestalten wie Karl Dungs, einer rheinische Größe unter den Deutschen Christen.“

Das Buch bietet nicht nur einen aktuellen Überblick über die rheinische Kirchengeschichte auf dem neuesten Stand der Forschung. Es zeigt auch ca. 150 Abbildungen mit Kartenskizzen von der Spätantike bis heute, Urkunden, Zeichnungen und Porträts und Bilddarstellungen von Abendmahlsgeräten und Bauwerken. Und: Die mitgelieferte CD ist umfangreicher als das Buch. Sie enthält einen ungekürzten Anhang mit Literatur- und Quellenangaben und Quellenzitaten sowie eine Verlinkung der Beiträge – ein besonders interessantes Angebot für Theologiestudierende und die wissenschaftliche Forschung.

Info
Evangelisch am Rhein. Werden und Wesen einer Landeskirche. Im Auftrag des Ausschusses für rheinische Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte hg. v. Joachim Conrad, Stefan Flesch, Nicole Kuropka u. Thomas Martin Schneider, Düsseldorf 2007. (Schriften des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nr. 35) ISBN 978–3–930250–48–6. Zum Subskriptionspreis von € 24,80, Ladenpreis € 29,80.
Subskriptionsende: 31.7.2007

Kontakt
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland 
Landeskirchenamt
Hans-Böckler-Straße 7 
40476 Düsseldorf 
Tel.: 0211 / 45 62 – 268
Fax: 0211 / 45 62 – 421 
marlis.stempel@ekir-lka.de

Quelle: Pressemeldung EKiR, 19.3.2007