Dr. Antje Telgenbüscher hat das Gedenkbuch für die Opfer der Paderborner Bombenangriffe ergänzt. Unterstützt wurde sie dabei von Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv. Dank der aufwändigen Arbeit von Dr. Antje Telgenbüscher ist es gelungen, den Opfern ein Gesicht zu geben, betonte Bürgermeister Heinz Paus, der außerdem das Engagement der Paderborner Historikerin hervorhob. Diese hatte Ende der 90er Jahre damit begonnen, Fotos und Geschichten von Opfern der Bombenangriffe auf Paderborn zu sammeln. Bis zum 60. Gedenktag im Jahr 2005 kamen etwa 160 Fotos zusammen. Ergänzt durch eine lange Totenliste wurden sie vor zwei Jahren in einem dicken Band der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon damals war klar, dass das Gedenkbuch nicht abgeschlossen war, sondern stets weiter ergänzt werden sollte. In den letzten zwei Jahren konnte Dr. Antje Telgenbüscher weiteren 34 Opfern anhand von Fotos und Informationen ein Gesicht geben, da sie durch Gespräche mit Angehörigen, Verwandten und Bekannten mehr über die Opfer und deren Leben erfahren hatte. Die Geschichten, die sie erfuhr, waren oftmals sehr tragisch und traurig. Unterstützung erhielt sie bei ihrer Arbeit durch das Paderborner Stadtarchiv und das Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing. Ein Exemplar des ergänzten Buches liegt wieder im Stadtarchiv, das zweite im Museum für Stadtgeschichte im Adam-und-Eva-Haus an der Hathumarstraße aus. Auch jetzt hat Dr. Antje Telgenbüscher das Gedenkbuch noch nicht abgeschlossen und sucht nach weiteren Fotos und Schicksalen von Opfern der Bombenangriffe. Das Gedenkbuch ist als Loseblattsammlung angelegt, damit es auch weiterhin stetig ergänzt werden kann. Wer Fotos und Informationen zu Opfern hat, kann sich an Dr. Antje Telgenbüscher unter der Rufnummer 05251/409005 oder an Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv wenden.
Das Gedenkbuch ist ein Teil der vielfältigen Bemühungen, mit denen die Stadt Paderborn der Bombenangriffe gedacht hat. Als sich im Jahre 2005 die Angriffe zum 60. Mal jährten, gab es nicht nur eine ganze Reihe von Zeitzeugengesprächen, sondern es wurden an bekannten Gebäuden außerdem Infotafeln aufgestellt, die die Zerstörung deutlich machen sollen. Bei den Bombenangriffen sind etwa 900 Menschen ums Leben gekommen. Paderborn war zu mehr als 80 Prozent zerstört worden. Wenn nicht schon viele Menschen die Stadt zu Beginn es Jahres 1945 bereits verlassen hätten, wäre die Zahl der Opfer mit Sicherheit noch höher gewesen.
Kontakt:
Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 – 1943
Fax: 05251 / 88 – 2047
stadtarchiv@paderborn.de
Quelle: Paderborn Cityportal, 22.3.2007; Markus Kaiser, Wochenspiegel Paderborn, 23.3.2007