Band 11,3 der Bucer-Edition wird der Öffentlichkeit vorgestellt – \“Es handelt sich um eine theologiegeschichtlich bedeutsame Auseinandersetzung\“ Am Donnerstag, den 22. März 2007 um 19 Uhr stellt die Forschungsstelle \“Martin Bucers Deutsche Schriften\“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Historischen Archiv der Stadt Köln Band 11,3 ihrer Werkedition vor. Mitveranstalter sind die Stadt Köln und das Gütersloher Verlagshaus. Die Begrüßung erfolgt durch Archivleiterin Dr. Bettina Schmidt-Czaia sowie Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Eingeleitet wird die Buchpräsentation von zwei Vorträgen: Prof. Dr. Eike Wolgast, Stellvertretender Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, behandelt das Thema der \“Grundlagenforschungen in den Geisteswissenschaften\“; der Leiter der Bucer-Forschungsstelle, Prof. Dr. Christoph Strohm, erläutert \“Die Bedeutung des Kölner Reformationsversuchs für die deutsche Reformationsgeschichte\“.
Die Edition des umfangreichen Werks Martin Bucers (1491-1551) ist für die gesamte Epoche der Reformation eines der wichtigsten Vorhaben, da dieser Straßburger Theologe, Kirchenmann und Politiker zu den wirkungsmächtigen Persönlichkeiten der deutschen wie der europäischen Reformationsgeschichte zählt. Von der historisch-kritischen Ausgabe der Deutschen Schriften Martin Bucers sind bisher 15 Bände erschienen.
Die Werke Bucers zu den Reformationsbestrebungen des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied, die er in den Jahren 1542-1545 in dessen Auftrag betrieb, waren auch für die deutsche Reformationsgeschichte von weitreichender Bedeutung. Diese Werke Bucers wurden in drei Bänden ediert, von denen der nun neu vorliegende der letzte ist. Er enthält die Edition der \“Beständigen Verantwortung\“. Dieses im Januar 1545 in Bonn publizierte Werk ist das umfangreichste in deutscher Sprache abgefaßte Werk Bucers, mit dem er im Namen des Kölner Erzbischofs erneut in aller Ausführlichkeit die Angriffe des Kölner Domkapitels und insbesondere die Entgegnungen und Angriffe in Johannes Groppers \“Christlichen und Catholischen Gegenberichtung\“ zurückwies. Dabei führte Bucer kirchenrechtliche und patristische Belege als Argumente für seine reformatorische Theologie ins Feld.
\“Der genannte Kölner Theologe Gropper stand den Reformvorhaben seines Erzbischofs Hermann von Wied zunächst positiv gegenüber und war mit Martin Bucer bis zum Januar 1543 fast freundschaftlich verbunden. Dann aber wurde er zum Wortführer der Gegner der vom Erzbischof mit Hilfe Martin Bucers, Melanchthons und Kaspar Hedios in Gang gebrachten protestantischen Reform des Erzbistums Köln\“, so Dr. Thomas Wilhelmi, der Herausgeber des neuen Bandes. \“Es handelt sich um eine theologiegeschichtlich bedeutsame Auseinandersetzung. Um diese im Detail für den Leser nachvollziehbar zu machen, haben wir auch Groppers im Frühjahr 1544 in Köln publizierte \“Christliche und catholische Gegenberichtung\“ hier als Nachdruck veröffentlicht, da Bucer in seiner \“Beständigen Verantwortung\“ in allen Einzelheiten auf diese Schrift eingeht.\“
Info:
Martin Bucer \“Deutsche Schriften\“ Bd. 11,3: \“Schriften zur Kölner Reformation\“ (1545). Bearbeitet von Thomas Wilhelmi. 728 Seiten, 178 Euro. Gütersloher Verlagshaus 2006.
ISBN 978-3-579-04311-1.
Martin Bucer: \“Deutsche Schriften\“ Ergänzungsband: Johannes Gropper \“Christliche und catholische Gegenberichtung\“ Reprint des 1544 in Köln erschienenen Drucks. Herausgegeben von Thomas Wilhelmi. 356 Seiten, 78 Euro. Gütersloher Verlagshaus 2006.
ISBN 978-3-579-04312-8.
Kontakt:
Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Tel.: 06221 / 54 34 00
Fax: 06221 / 54 33 55
johannes.schnurr@urz.uni-heidelberg.de
www.haw.baden-wuerttemberg.de
Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bucer-Forschungsstelle
Dr. Thomas Wilhlemi
Tel.: 06221 / 54 43 96
Fax: 06221 / 54 43 95
bucer@urz.uni-heidelberg.de
www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/forschung/forschungsstellen/bucer.php
Quelle: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Uni-Protokolle, 20.3.2007