Ausstellung über Eduard Zander im Stadtarchiv Dessau

Eine Ausstellung, die dem in Anhalt geborenen Zeichner und Maler Eduard Zander gewidmet ist, wird am 17.2.2007 um 17 Uhr im Stadtarchiv Dessau eröffnet. Sie trägt den Titel \“Eduard Zander (1813-1868) – ein Anhalter in Äthiopien\“. Geboren wurde er 1813 in der anhaltischen Stadt Gröbzig. Da man schon früh seine große Begabung für das Zeichnen und Malen entdeckt hatte, ging er nach Beendigung seiner Schulausbildung in Köthen für einige Jahre nach Dessau, um hier sein Talent weiter auszubilden. 1834 verließ er jedoch Dessau und begann ein Kunststudium in München. Danach verbrachte er wiederum einige Jahre als Künstler in Dessau und pflegte sogar Kontakte zum herzoglichen Hof. 1847 reiste Eduard Zander nach Äthiopien, wo er ausgedehnte Forschungsreisen unternahm. 

Er war dort Assistent des Botanikers Wilhelm Schimper, der sich bereits seit 1837 in der Region aufhielt und sich sogar dauerhaft in Tigray niederließ. Er wurde von dejjazmach Wubé, dem Herrscher über Tigray und Simén, zum Gouverneur von Enticco (in deutschen Quellen „Antitschau“) ernannt. Die ersten Forschungsexpeditionen aus Deutschland, die sich zunächst ausschließlich auf die nördlichen Regionen, Massawa und Tigray konzentrierten, hatten Äthiopien um 1820 erreicht. Eduard Zander sollte später in die Dienste von Kaiser Tewodros II. eintreten. Aus den Briefen, die Zander aus Äthiopien in die Heimat sandte, geht hervor, dass dieser auch als militärischer Berater Wubés fungierte und dabei auch eine Fahne für Tigrays Truppen einführte, die einer fast exakten Reproduktion der Flagge seines heimatlichen Herzogtums Anhalt gleichkam. Zanders Flagge war der, die später von den Truppen des vereinigten Äthiopien getragen wurde, verblüffend ähnlich. Gemeinsam mit Schimper erbaute er für Wubé auch dessen Palast und eine Kirche in Debre Egzi in Simén. 1855, nachdem er Wubé besiegt hatte, hielt Tewodros II. seine Krönungszeremonie zum Kaiser von Abessinien in dieser Kirche ab. Zander war zeitweise sogar Kriegsminister im Rang eines Prinzen von Abessinien. Seine anhaltische Heimat vergaß er aber dennoch nicht, denn er schickte Bilder und Zeichnungen sowie abessinische Raritäten für die ethnografische Sammlung nach Dessau. Eduard Zander starb 1868 in Monkullo bei Massaua.

Parallel zur Ausstellung stellen das Stadtarchiv Dessau und der Verein für Anhaltische Landeskunde an diesem Tag den gemeinsam herausgegebenen Band \“Das Skizzenbuch Eduard Zanders. Ansichten aus Nordäthiopien\“ vor. In diesem Buch werden zum ersten Mal Zeichnungen aus einem Skizzenbuch Eduard Zanders veröffentlicht, dessen Original im British Museum London verwahrt wird. Die Autoren Dorothea McEwan (London), Gerd Gräber (Mannheim) und Johannes Hock (Hassfurt) werden in Vorträgen ausführlicher auf Leben und Werk Eduard Zanders eingehen. In der Ausstellung selbst werden nicht nur ausgewählte Ansichten aus Nordäthiopien zu sehen sein, sondern auch als Leihgaben der Anhaltischen Gemäldegalerie unter anderem eine Handschrift Eduard Zanders über den Ackerbau in Abessinien und eine Haarlocke Zanders. Und aus ihrer ethnografischen Sammlung stellt die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz einige Stücke zur Verfügung, die möglicherweise von Eduard Zander nach Dessau (an das ehemalige Herzogshaus) geschickt wurden, wie zum Beispiel Musikinstrumente und Kopfbedeckungen. Die Ausstellung im Dessauer Stadtarchiv ist bis zum 13. April 2007 zu besichtigen.

Kontakt
Stadtarchiv Dessau
Lange Gasse 22
06844 Dessau
Tel.: 0340 / 21 55 50

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 14.2.2007; Goethe-Institut Deutschland und Äthiopien 

Stadtarchiv Münsingen geht online

Im Rahmen der im Dezember 2006 gestarteten neuen Internetpräsenz der Stadt Münsingen steht jetzt auch ein großer Teil des kommunalen Archivbestandes für die Online-Recherche zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit der Firma Augias-Data in Senden (Nordrhein-Westfalen) wurden die bislang schon im PC erfassten Bestände über ein Archivportal in das weltweite Netz eingestellt. Enthalten sind mit wenigen Ausnahmen die Altbestände der Münsinger Stadtteile, die Sachaktenregistraturen bis zur Neubildung der Stadt Münsingen 1971 bis 1975 sowie ein Teil der archivischen Sammlungen wie Plakate und die Karten der Landesvermessung. Geschichtlich interessierte Nutzer können nun bequem von zu Hause ermitteln, welche Unterlagen es aus seiner Gemeinde zum Bau der Albwasserversorgung, zur Errichtung einer Schule oder aber zur Einführung elektrischer Energie gibt. Auch der Teilbestand ‚Münsinger Hardt‘ ist über ein Findbuch zugänglich. Ein Recherchetool ermöglicht neben der Suche nach Sach- und Ortsbegriffen auch eine Abfrage nach Personen, so dass auch familiengeschichtlichen Fragen nachgegangen werden kann.

Für das Stadtarchiv Münsingen ist die Internetpräsenz auch deshalb von Bedeutung, da auf diesem Weg der überregionalen Forschung der Zugang zu den Münsinger Beständen erleichtert wird. Das Angebot wird laufend ausgebaut; in einem der nächsten Schritte wird das Findbuch der neu erschlossenen Bauakten des denkmalgeschützten Alten Lagers eingestellt werden. Zu den Online-Findmitteln gelangt man entweder über der Bereich „Stadt und Bürger“ von www.muensingen.de oder direkt über www.stadtarchiv-muensingen.findbuch.net. Eine Nutzung der Archivalien ist zu den üblichen Dienstzeiten der Stadtverwaltung möglich, eine telefonische Anmeldung wird empfohlen.

Kontakt
Stadtarchiv Münsingen
Altes Rathaus
Marktplatz 1
72525 Münsingen
Tel.: 07381 / 182 – 115
Fax: 07381 / 182 – 215
ArchivMuensingen@t-online.de
www.stadtarchiv-muensingen.findbuch.net

Quelle: Aktuelles Stadt Münsingen, 6.2.2007; Reutlinger Generalanzeiger, 15.02.2007

Neues Findbuch zum Kreis Stormarn im Landesarchiv Schleswig-Holstein

Akten und Quellen der drei Ämter Trittau, Tremsbüttel und Reinbek, die zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert das Kerngebiet des heutigen Kreises Stormarn bildeten, sind nun in einem Findbuch verzeichnet. Dr. Dirk Jachomowski und Dr. Wulf Pingel vom Landesarchiv Schleswig-Holstein haben Ordnung in die äußerst reichhaltige, aber bisher unübersichtliche Quellenlage, die aus 115 laufenden Metern Akten in 2635 Bänden aus vier Jahrhunderten besteht, gebracht. Die Recherche im Bestand Abteilung 111 wird nun außerdem durch Orts-, Personen- und Sachregister erheblich erleichtert. Der Leiter des Kreisarchivs Stormarn, Dr. Johannes Spallek, betonte, dass das Findbuch eine große Lücke schließe, die von allen als schmerzlich empfunden wurde, die über den Raum Stormarn wissenschaftlich, heimatkundlich oder privat forschten. Dr. Rainer Hering, Leiter des Landesarchivs, hob außerdem hervor, dass nun eine intensive Erforschung dieser teilweise bislang noch völlig unbekannten Quellen beginnen könne.

Die drei Ämter Trittau, Tremsbüttel und Reinbek bildeten zur damaligen Zeit in den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg die unteren landesherrlichen Verwaltungsbezirke und waren bis zum Beginn der preußischen Zeit 1867 so etwas wie die Vorgänger der heutigen Landkreise. Es gibt Archivalien zu allen Lebensbereichen der Menschen, die nicht nur für Familienforscher eine unerschöpfliche Quelle sein dürften. Auch die Besitzverhältnisse von Häusern und Grundstücken lassen sich anhand der vorhandenen Schuld- und Pfandprotokolle – den Vorläufern der heutigen Grundbücher – über Jahrhunderte zurückverfolgen. Darüber hinaus erfährt man nicht nur etwas über die Auswirkungen der Kriege und der damit verbundenen Truppendurchmärschen, sondern auch über Handel und Gewerbe, kirchliche und schulische sowie die vorherrschenden medizinischen Verhältnisse. Das Findbuch kann über das Landesarchiv Schleswig-Holstein oder über den Buchhandel zum Preis von 15,20 Euro bezogen werden. 

Info
Jachomowski, Dirk und Pingel, Wulf: 
Findbuch des Bestandes Abt. 111: Ämter Reinbek, Trittau, Tremsbüttel. 
Band 88. 2006. 261 Seiten.
ISBN 3-931292-80-0

Kontakt
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Tel.: 04621 / 861 – 800
Fax: 04621 / 861 – 801
landesarchiv@la.landsh.de
www.landesarchiv.schleswig-holstein.de

Quelle: Markus Carstens, Lübecker Nachrichten, 14.2.2007

Umzug des Stadtarchivs Rheine beschlossene Sache

Mit den Stimmen von CDU und FDP beschloss der Haupt- und Finanzausschuss am 12.2.2007, dass das Stadtarchiv Rheine demnächst in die ehemalige zweite Volksbanketage des Rathauszentrums umziehen soll. Für den nötigen Umbau werden 137.000 Euro und für die Einrichtung 96.000 Euro zur Verfügung gestellt. Angesichts dieser Kosten hatten sich SPD und Grüne für einen Verbleib des Stadtarchivs im Kannegießerhaus ausgesprochen. Dieser Verbleib hätte jedoch die Schaffung moderner klimatischer Rahmenbedingungen notwendig gemacht, die mindestens mit 50.000 Euro zu Buche schlagen würden. Außerdem bemängelte die SPD, dass es noch unklar sei, wo die sich an mehreren Standorten in Rheine befindenden Archivmaterialien künftig zentral untergebracht werden sollten. Da sich vor allem die Verwaltung für einen Umzug des Stadtarchivs stark gemacht hatte, betonte auch Kulturdezernentin Ute Ehrenberg noch einmal, dass es fachlich Sinn mache, Stadtbücherei und Stadtarchiv zusammenzufassen. 

Kontakt
Stadtarchiv Rheine
Marktplatz 12
48431 Rheine
Tel.: 05971 / 9203 – 0
Fax: 05971 / 9203 – 13
stadtarchiv@rheine.de 

Quelle: Münsterländische Volkszeitung/Rheiner Volksblatt, 13.2.2007

Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jahrhunderts

Als 11. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg ist im vergangenen Jahr im Verlag für Regionalgeschichte eine Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jahrhunderts erschienen. Der Titel lautet "Aus einer Hochburg des Reformjudentums", Herausgeberin der Sammlung ist Monika Minninger (zuletzt Stadtarchiv Bielefeld).

Inhalt:

Einleitung, S. 11 – 13
1 140 Jahre im Spiegel einer Familienchronik. Geschichte der Familie Porta. Von Walter Porta, 1940, S. 14 – 31

Erster Teil: Im Zeitalter von Jugendemanzipation und Assimilation, 1800 – 1918

A. Synagogengemeinde, Jüdische Institutionen, Religiöses Leben 
2 Höchst mangelhafter Religionsunterricht. Bericht über den Zustand des jüdischen Schulwesens in den Städten Ravensbergs. Von Geh. Rat von Hohenhausen, 1806, S. 33 – 34
3 …unseren geringen Nahrungserwerb noch zu schmälern gedenken. Bittschrift der Bielefelder Judenschaft an den Präfekten des Weserdepartements in Osnabrück, 1808, S. 34 – 35
4 Liste der Bielefelder Juden männlichen Geschlechts, 1812, S. 35 – 37
5 Heil dem besseren Könige! Rede zur Feier des am 18ten Juni erfochtenen glorreichen Sieges und des Einzugs der Verbündeten in Paris. Gehalten vor der israelitischen Gemeinde zu Bielefeld. Von Rabbiner Moses Friedheim, 1815, S. 38 – 40
6 Ein zerrütteter Rabbinatsbezirk. Rabbiner Moses Friedheim in Bielefeld an die Regierungskommission, 26. März 1815, S. 40 – 41
7 Ein eher negatives Gutachten. Bericht des Landrats von Borries an die Regierung Minden über die Situation der Juden in Stadt und Kreis Bielefeld, 20. Januar 1817, S. 41 – 42
8 Jüdisches \“Kirchen\“-Inventar. Erbeigentum der Israelitischen Gemeinde in Bielefeld, 1822, S. 42 – 43
9 Ein \“geläuterter\“ jüdischer Gottesdienst. Mindener Sonntagsblatt, 16. Mai 1832, S. 43 – 44
10 Ein kritischer Bericht. Beantwortung eines Fragebogens der Regierung durch den jüdischen Lehrer Joachim Posener, 1843, S. 44 – 47
11 Schon vergessen? Die alte Synagoge. Von Martha Modersohn-Kramme, 1929, S. 47 – 50
12 Die Bielefelder jüdischen Haushalte 1846, S. 50 – 52
13 Religionsschule statt jüdische Elementarschule. Israelitisches Familienblatt, 25. Juli 1876, S. 52
14 Religionsunterricht an den Gymnasien. Israelitisches Familienblatt, 23. Juli 1878, S. 52
15 Fasten am Versöhnungstag. Israelitisches Familienblatt, 20. Dezember 1888, S. 53
16 Der erste Jugendgottesdienst. Israelitisches Familienblatt, 13. Juni 1890, S. 53
17 Ein Frommer aus dem 18. Jahrhundert. Rede, gehalten am 8. Februar 1891 auf dem jüdischen Friedhof zu Bielefeld zum ehrenden Gedächtnis des würdigen 111jährigen Greises Herrn Markus Jordan, geboren am 6. Oktober 1779, gestorben am 2. Februar 1891. Von Felix Coblenz, S. 54 – 55
18 Im Geiste eines gesunden Liberalismus. Der Wächter, 2. Juli 1901, S. 55 – 56
19 In der Hochburg der Antizionisten. Erinnerungen eines Jecken. Von Sammy Gronemann, 1902, S. 57 – 58
20 Zionismus widerspricht dem ewigen Naturgesetz. Die Hoffnung Israels. Predigt von Dr. Felix Coblenz, vor 1904, S. 58 – 61
21 Ein Vierteljahrhundert Gemeindevorsitzender. Israelitisches Familienblatt, 22. Januar 1904, S. 61 – 62
22 Eine Zierde unserer Stadt. Protokoll der Preisgerichts-Sitzung vom 13. Mai 1902, S. 62 – 64
23 Die Einweihung der neuen Synagoge. Bielefelder General-Anzeiger, 21. September 1905, S. 64 – 67
24 Die Einweihung der neuen Synagoge. Die Volkswacht, 22. September 1905, S. 67 – 68
25 Die Einweihung der neuen Synagoge. Israelitisches Familienblatt, 28. September 1905, S. 68 – 70
26 Das Einweihungsgedicht. Von Josefa Metz, 20. September 1905, S. 70 – 71
27 Verbrannter Tempel. Von Karen Gershon. Freie Presse, 10. August 1963, S. 72

B. Zwischen Antisemitismus und Toleranz; Identitätsfindung 
28 Nur die Israeliten etwas zurückgesetzt. Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Bielefeld. Von Heinrich Wilhelm Schubart, 1835, S. 72 – 73
29 Unser bißchen Recht ehrlich mit den Juden teilen. Die Juden. Von Hermann Kriege. Weser-Dampfboot, 24. Februar 1844, S. 73 – 75
30 Was wollen wir Konservativen? Ansprache an die Urwähler Minden-Ravensbergs, 1848. Flugblatt, gedruckt vom Verlag Werneburg, Lübbecke, S. 75 – 76
31 Lessing als Vorbild. Aben Esra. Schauspiel in drei Aufzügen. Von Salomon Blumenau, 1875, S. 76 – 78
32 Anstellung mit Rücksicht auf sein Glaubensbekenntnis verweigert. Nachruf auf Philipp Metz. Mitteilungen vom Deutsch-Israelitischen Gemeinde-bund, Nr. 19,1888, S. 79 – 82
33 Vier Anwaltstöchter wurden getauft. Israelitisches Familienblatt, 20. Juni 1882, S. 82 – 83
34 Neuartiges Chanukkafest contra jüdischen Weihnachtsbaum. Israelitisches Familienblatt, 1. Januar 1891, S. 83 – 84
35 Das Kind des Antisemitismus. Israelitisches Familienblatt, 10. April 1891, S. 84 – 86
36 Bestellung von Pfuirufern per Flugblatt. Israelitisches Familienblatt, 20. November 1891, S. 86 
37 Wilhelminischer Standesdünkel und Antisemitismus. Lebenserinnerungen. Von Wolfgang Meyer-Michael, S. 87 – 88
38 Wir können alle stolz sein Deutsche zu sein. Von Toni Herzfeld, 1914, S. 89 – 92

C. Kindheiten und Alter
39 Im Garten Eden. Eva. Aus einer glücklichen Kindheit. Von Josefa Metz, S. 92- 99
40 Geliebtes christliches Personal der Kindheit. Minchen Unger. Von Anna Heinemann-Wertheimer, S. 99 – 100
41 Vorahnung. Von Anna Heinemann-Wertheimer, S. 101 – 102
42 Als jüdisches \“Proletarierkind\“ Ende des 19. Jahrhunderts. Lebenserinnerungen. Von Hugo Rosenthal, S. 102 – 106

D. Pionierleistungen
43 Ein Konvertit beflügelt das Bielefelder Musikleben. Heinrich Aloys Praeger. Westfalen und Rheinland. Eine Zeitschrift für alle Stände, Nr. 2, 1836, S. 106 – 108
44 Parkanlage erinnert an Fahrradpionier. Georg Rothgiesser: Firmen- und Vereinsgründer sowie erster Redakteur des \“Radmarkt\“. Von Arno Ley, S. 108 – 109
45 Ältestes und größtes Kaufhaus der Region. Das Kaufhaus S. Alsberg & Co. in Bielefeld, 1926, S. 109 – 112

Zweiter Teil: Unter wachsendem Antisemitismus und NS-Terror, 1918 – 1945

A. Die jüdische Gemeinde, ihre Institutionen und Vertreter
46 Von jüdischen Wandervögeln und ersten Zionisten. Fritz Mosberg, S. 113 – 115
47 Frauenehrung eher selten. Israelitisches Familienblatt, 31. Oktober 1919, S. 115
48 Ein ostjüdischer Grabstein von 1921/1934, S. 116 – 117
49 Westfalia-Loge XVI.362. Mitgliederverzeichnis 1925, S. 117 – 123
50 Frühes Gemeindewahlrecht für Frauen. Israelitisches Familienblatt. 7. Oktober 1926, S. 123
51 Integration von Ostjuden und Zionisten durch Einheitsliste. Israelitisches Familienblatt, 26. Januar 1933, S. 123 – 124
52 Unser Weg zur jüdischen Jugendbewegung. Uri Lev-Ron, S. 124 – 126
53 \“Protokoll\“ einer Purimfeier vom 19. März 1927, S. 127 – 128
54 Das Verbindende in den Vordergrund rücken. Friede. Predigt zum Versöhnungstage. Gehalten in der Synagoge zu Bielefeld am 14. Oktober 1929. Von Rabbiner Dr. Hans Kronheim, S. 128 – 133
55 Bielefeld, die werdende Großstadt. Das jüdische Gemeindeleben in Bielefeld. Von Rabbiner Dr. Kronsheim. Westfälische Nachrichten, 13. April 1929,S. 133 – 135 
56 Der Weg über die Pfadfinderei. Gruppengedicht, nach 1930, S. 136 – 137
57 Vorstandsämter wie sein Onkel. Dr. Willy Katzenstein 60 Jahre. CV-Zeitung, 6. September 1934, S. 137 – 138
58 Ein Abschiedsgedicht. Von Berta Klarenmeyer, 1937, S. 138 – 139
59 Unfaßbar für eine Elfjährige: Ein Gotteshaus brennt. Der 9./10. November 1938. Von Erika K., Nichtjüdin, S.139 – 141
60 Es sind beim Synagogenbrand entwendet worden. Kultusgemeinde Bielefeld an das Amt für Wiedergutmachung, Dezember 1951, S. 141 – 142
61 Antrag, den früheren Synagogen-Kastellan als rassisch Verfolgten anzuerkennen. Kultusgemeinde Bielefeld an den Kreissonderhilfsausschuß, 6. Januar 1949, S. 142 – 143 
62 Bericht aus der Zeit nationalsozialistischer Verfolgung. Kultusgemeinde Bielefeld an das Landeskriminalamt in Düsseldorf, 30. November 1961, S. 143 – 144

B. Erlebt und nicht vergessen
63 Wir gehörten zu den wenigen mit koscherem Haushalt. Fritz Mosberg, S. 144 – 146
64 Teils traditionell, teils assimiliert. Im Schatten der Vergangenheit. Von Helmut Grünewald, S. 146 – 156
65 Wie man zu sagen pflegte: Ich gehörte zur Familie. Hans X., S. 156 – 157
66 Assimilation hatte ihre Grenzen, die jeder auf seine Weise zog. Alfred Meyer, S. 157 – 161
67 Linksliberale konnten diese Vaterlandsliebe nicht gut ausdrücken. Alfred Meyer, S. 161 – 162
68 Zu Schlappschwänzen sind die meisten von uns erzogen worden. Alfred Meyer, S. 163
69 Keinerlei Verbindung mit jüdischen Kreisen und der Gemeinde. Ludwig Kugelmann, S. 163 – 164
70 Zukunftsvision anno 1930. Am 12. Oktober 1980, also in 50 Jahren. Von Hans Meyerfeld, S. 164 – 166
71 Gesehen mit den Augen von \“Zugereisten\“. Ernst Heilbrunn, S. 167 – 176
72 Gewissermaßen in einem freiwilligen Ghetto: Ostjuden. Josef Laufer, S. 176 – 177
73 Eine Kindheit in Bielefeld 1925 – 1939. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H., S. 178 – 190
74 350 Jahre im Spiegel von Rassenkunde. Meine Sippe – ein Schulaufsatz. Von Ernst Cosmann, 4. Dezember 1935, S. 190 – 192
75 Verpaßte Rettungschancen. Erinnerungen eines Pioniers aus Deutschland. Von Asher Benari, S. 192 – 194
76 Das waren unsere Abschiedsworte aus der Heimat. Erinnerungen aus der Hitlerzeit. Von Margret Marflow, geb. Weiß, S. 194 – 196
77 Für den Fluchtfall immer einen Koffer vorbereitet: \“Halbjuden\“. Wer höb\‘ den ersten Stein wohl auf. Von Walter Fritz, S. 196 – 199
78 Drei Tage Auschwitz-Birkenau. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H., S. 199 – 201

Dritter Teil: Kultusgemeinde sowie \“Ehemalige\“ nach dem Holocaust, 1945 – 2003

A. Wiederaufbau, Institutionen, Gemeindeleben
79 Laerstraße 9. Wohnungsamt Bielefeld an den jüdischen Gemeindevorsitzenden, 16. Juli 1945, S. 203
80 Die Thorarollen kamen aus Werther. Undatierter Bericht der Kultusgemeinde, S. 203 – 204
81 Renaissance of Bielefeld Jewish Community. Bericht des Staff Reporters in \“Pinpoint\“, Zeitung der Royal Air Force, 9. Februar 1946, S. 205 – 206
82 Die jüdische Gemeinde im Wiederaufbau. Westfälische Zeitung, 4. November 1947, S. 207
83 … Wo Gerechtigkeit herrscht, ist viel Freude. Volks-Echo, 11. April 1949, S. 207 – 208
84 Dies ist die Thora … Vorspruch bei der Thoraeinholung am 16. September 1951. Von Gabriel Riesser, S. 209
85 Neuer Beginn nach Jahren des Hasses. Betraum der Kultusgemeinde eingeweiht. Westfalen-Blatt, 17. September 1951, S. 210
86 Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Von Lotte Daltrop. Unsere Schule, 1955, S. 210 – 212 
87 Als Freund und Nächster begegnet. Zum Tode von Max Hirschfeld. Westfalen-Blatt, 2. Januar 1958, S. 213
88 Antisemitenausschreitungen und Gegenkundgebungen. Bericht der Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 29. Januar 1960, S. 213 – 214
89 Sechzig Erwachsene und eine Handvoll Schulpflichtige. Gemeindevorsitzender Robert Eichengrün an Rudolf Demandt in New York, 25. November 1950, S. 214
90 Channuka. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 28. Dezember 1962, S. 215
91 Feierliche Wiedereinweihung der Synagoge. Westfälische Zeitung, 16. September 1963, S. 215 – 216
92 Gottesdienste an hohen Feiertagen. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 7. September 1970, S. 217
93 Gemeindeleben. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 18. April 1975, S. 218
94 Kein Gottesdienst mehr. Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 11. Mai 1977, S. 218 – 219
95 Stühle-Schleppen zum Schabbat. Jüdische Gemeinden in Westfalen: Bielefeld. Von Anke Klapsing-Reich. Shalom, April 2003, S. 219 – 220

B: Rückkehrer, Displaced Persons, Emigranten 
96 Heiß ersehnte Heimfahrt aus dem Ghetto. Brief des ehemaligen Stadtchemikers Dr. Ernst Goldstein an seine Familie, 6. Juni 1945, S. 221 – 222
97 Fehlgelandet, Sommer 1945, S. 222 – 223
98 Staatenlose Juden wieder minderprivilegiert? Landesverband der jüdischen Gemeinden Westfalens an den Kreissonderhilfsausschuß, 13. Januar 1947, S. 223 – 224 
99 Identitätsfindung nach 25 Jahren. Ein deutscher Jude kehrt heim. Von Karen Gershon, 1963, S. 224 – 227
100 Jetzt konnten sie endlich eine Familie gründen. Artur und Berta Sachs begehen ihr 25. Ehejubiläum. Jüdische Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 13. Mai 1966, S. 227 – 228
101 Israel als neue Heimat bietet doch kein Vergessen. Von Dieter Klocke. Freie Presse, 4. August 1966, S. 228 – 230
102 Sehnsucht nach Pumpernickel und mehr. Walter Levy. Brief an die Jüdische Kultusgemeinde, 14. November 1967, S. 230 – 231
103 Bemühen um die deutsch-israelische Verständigung. 85. Geburtstag von Ruth Florsheim. Unsere Schule 1985, S. 232
104 Von antisemitischen Angriffen geschockt. \“Mein Gehirn läuft wie ein Ofen – habe Angst\“. Familie auf Suche nach Heimat und Identität. Neue Westfälische, 13. August 1988, S. 233 – 234
105 Ehrenvolle Wiederaufnahme eines vertriebenen Mitbürgers. Rede des US-Chemikers Prof. Klaus Rüdenberg nach Erhalt der Bielefelder Ehrendoktorwürde am 5. September 1991, S. 235 – 236

Literaturverzeichnis, S. 237 – 240
Abbildungsnachweis S. 241
Register, S. 241 – 260 

Info:
11. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die 
Grafschaft Ravensberg:
Aus einer Hochburg des Reformjudentums
Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 
20. Jahrhunderts
Herausgegeben von Monika Minninger 
Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2006, 19,00 Euro
ISSN 1619-9022
ISBN-10; 3-89534-611-X
ISBN-13: 978-3-89534-611-8

Kontakt:
Ingrid Ruhnke
Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg e. V.
Rohrteichstr. 19
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 512469
Fax: 0521 516844
ingrid.ruhnke@bielefeld.de 
www.hv-ravensberg.de

Konferenz: Bochum im Mittelalter

Dass die moderne Ruhrgebietsstadt Bochum ihre Wurzeln im Mittelalter hat, wird gerne übersehen. Gleichwohl lohnt es die Mühe, den mittelalterlichen Anfängen des Ortes am Hellweg, dessen Kern ein Königshof und dessen Kapelle waren, Aufmerksamkeit zu widmen – und das nicht nur deshalb, weil es bisher kaum jemand getan hat.

Die interdisziplinär angelegte Tagung "Acker – Bürger – Stadt: Bochum im Mittelalter", die am 3. November 2007 im Stadtarchiv Bochum (Wittener Straße 47) stattfindet, soll einen Einstieg in die wissenschaftliche Beschäftigung mit zentralen Themen der Bochumer Geschichte bieten. Einen besonderen Schwerpunkt wird dabei die Beschäftigung mit der Stadtwerdung des Ortes im regionalen Kontext bilden.

Vortragsthemen:
1.) Königshof und Kirche im früh- und mittelalterlichen Bochum (Dr. Stefan Pätzold, Bochum)

2.) Das Taufbecken der Bochumer Propsteikirche (Prof. Dr. Barbara Welzel, Dortmund)

3.) Hygiene in der mittelalterlichen Stadt im Rheinland und in Westfalen (PD Dr. Kay Peter Jankrift, Bochum)

4.) Entwürfe weiblicher Lebenswege – eine Spurensuche (in Bochum und seinem Umland) (Prof. Dr. Gudrun Gleba, Osnabrück)

5.) Minderstädte im spätmittelalterlichen Nordwesten (Dr. Wilfried Ehbrecht, Münster)

6.) Die \’Stadtepolitik\‘ der Grafen von der Mark (Prof. Dr. Heinrich Schoppmeyer, Witten)

7.) Essen – Bochum – Dortmund. Städte am Hellweg im Vergleich (Prof. Dr. Thomas Schilp, Dortmund)

8.) Die Amtsstadt Bochum in Spätmittelalter und früher Neuzeit (Prof. Dr. Dieter Scheler, Bochum)

Info:
Konferenz: Acker – Bürger – Stadt: Bochum im Mittelalter
3. November 2007
Stadtarchiv Bochum
Wittener Straße 47

Kontakt:
Dr. Stefan Pätzold
Stadtarchiv Bochum
Kronenstraße 47, 44789 Bochum
0234/9364721
spaetzold@bochum.de

Vortrag im Stadtarchiv Leipzig über Moritz Lazarus

Der jüdische Philosoph Moritz Lazarus (1824-1903) steht am 15. Februar 2007 im Mittelpunkt der Veranstaltung \“Wer war Moritz Lazarus? Eine literarisch-musikalische Entdeckung\“ im Stadtarchiv Leipzig. Referenten sind Prof. Dr. Siegfried Bönisch und die Liedermacherin Brigitte Lange, die Einblicke in die persönlichen, politischen und kulturellen Hintergründe seines Lebens geben. Zusammen mit seinem Schwager Heymann Steinthal begründete Lazarus den Wissenschaftszweig der Völkerpsychologie mit. Beide gaben außerdem gemeinsam seit 1859 die Zeitschrift für Völkerpsychologie heraus. Darüber hinaus gilt Moritz Lazarus als Vorkämpfer für die Rechte des Judentums. Unter seinem Vorsitz wurde auch die erste Israelitische Synode 1869 in Leipzig abgehalten, an der Rabbiner, Wissenschaftler und führende Laien aus sechzig Gemeinden Deutschlands, Österreichs und anderer Länder Europas und Amerikas teilnahmen. Bei der Veranstaltung im Stadtarchiv stehen auch die Beziehungen von Moritz Lazarus zu Leipzig und der Leipziger zu ihm im Mittelpunkt. Denn obwohl es in Leipzig-Schönefeld, wo er viele Jahre wohnte, eine nach ihm benannte Straße gibt, ist er den meisten Leipzigern völlig unbekannt. Dieses dürfte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass das Werk eines der zu seinen Lebzeiten berühmtesten Gelehrten schon im deutschen Kaiserreich geschmäht und schließlich totgeschwiegen wurde.

Kontakt
Stadtarchiv Leipzig 
Torgauer Str. 74
04318 Leipzig
Tel.: 0341 / 24 29 – 0
Fax: 0341 / 24 29 – 121
stadtarchiv@leipzig.de

Quelle: Leipziger Internet-Zeitung , 13.2.2007

Schwandorfer Stadtarchiv erwirbt tausend Postkarten

Die wohl größte Postkartensammlung mit Schwandorfer Motiven wurde am 7. Februar 2007 dem Stadtarchiv Schwandorf (Bayern) übergeben. Seit 1974 hat Peter Bartmann rund 1.000 Postkarten gesammelt. Oberbürgermeister Helmut Hey betonte bei der offiziellen Übergabe, dass es schon bemerkenswert sei, dass sich ein Sammler noch zu Lebzeiten von seinen Schätzen trennt. Über den Preis für die Postkarten wurde jedoch Stillschweigen vereinbart. Neben 1.000 Euro aus der Ernst-Pietsch-Stiftung aus Deggendorf hat aber die Schwandorfer Sparkasse den Großteil der Kosten übernommen. Peter Bartmann stiftete allerdings die Originale der 110 Postkarten, die in seinem Bildband über Schwandorfer Postkarten aus den Jahren 1897 bis 1920 erschienen sind. Gemeinsam mit Stadtarchivar Josef Fischer, der die Postkarten als zeitgeschichtliche Dokumente bezeichnete, plant Peter Bartmann demnächst einen zweiten Postkarten-Bildband ab 1920. Ab dem 2. März 2007 werden die Postkarten zunächst im Rathaus, dann im Stadtmuseum und ab August in den Räumen der Sparkasse zu sehen sein. Allerdings werden aus verschiedenen Gründen nur während der Ausstellung im Stadtmuseum vom 04.03.2007 bis 20.05.2007 Originale gezeigt, wie Josef Fischer betonte. Das Schwandorfer Stadtarchiv bietet übrigens am 1. März 2007 von 18 bis 21 Uhr eine Führung durch die neu bezogenen Räume im Rathaus an. Der Leiter desStadtarchivs gibt dabei einen Querschnitt, was man in seinem umfangreichen Archiv finden kann und zeigt außerdem besondere \“Highlights\“ des Schwandorfer Stadtarchivs. 

Kontakt
Stadtarchiv Schwandorf 
Kirchengasse 1
92421 Schwandorf (Bayern)
Tel.: 09431 / 45 – 129
Fax: 09431 / 3597
info@schwandorf.de

Quelle: Mittelbayerische, 8.2.2007

Als Opa im Krieg war und Oma auf der Flucht

Die Schülerinnen der zehnten Klassen der Maria-Ward-Realschule im oberbayerischen Schrobenhausen haben eine Ausstellung mit dem Titel \“Als Opa im Krieg war und Oma auf der Flucht\“ erarbeitet. Auf Anregung ihres Geschichtslehrers Markus Spring interviewten sie während der vergangenen Monate Zeitzeugen, darunter vor allem die eigenen Großeltern. Deren Erzählungen über die Kriegsjahre spiegeln die Angst und Gefühle der Menschen während der feindlichen Angriffe wider, berichten aber auch, wie sie aus ihrer Heimat vertrieben wurden und fliehen mussten oder wie es ihnen in Gefangenschaft erging. Chronologisch und nach Themen geordnet wurden die aufbereiteten Texte in Postergröße an Plakatwänden angebracht. Gerade diese sehr persönlichen Geschichten und Erlebnisse von Menschen, die man kennt oder die einem nahe stehen sprechen einen an oder machen einen betroffen. Ergänzt werden diese Zeitzeugenberichte durch Original-Dokumente und Fotos, die das Stadtarchiv Schrobenhausen zur Verfügung gestellt hat. 

Die Eröffnung ihrer Ausstellung am Wochenende wurde von den Schülerinnen effektvoll in Szene gesetzt, indem sie mit Hilfe eines Beamers Fotos von der Hitlerjugend, dem Bund deutscher Mädchen, Soldaten, Zerstörung, Flucht und Vertreibung auf eine Leinwand warfen und alles akustisch durch alte Tondokumente aus dem Zweiten Weltkrieg untermalten. Und auch den Gedanken der Lebensmittelrationierung griffen die Schülerinnen auf, indem sie an die Besucher Lebensmittelkarten verteilten, die es ihnen ermöglichten, sich einen Imbiss im Stil der ausgehenden 40er Jahre zu holen. Schulleiter Hans-Dieter Franke hob hervor, dass ein Ziel dieser Ausstellung darin bestehe, auch der jüngeren Generation klar vor Augen zu führen, wie viel Not und Elend Krieg und Vertreibung mit sich brachten und immer noch bringen. Aus diesem Grunde gibt es auch extra eine Tafel, auf der die Schülerinnen ihre Gedanken zur Ausstellung wiedergegeben haben. Dort heißt es unter anderem, dass viele nur mit sehr viel Glück den Krieg überlebt hätten und dass es bemerkenswert sei, wie sich die Menschen trotz der schwierigen Umstände ein solides Leben aufgebaut hätten. Die Ausstellung ist noch einmal am Mittwoch, 14. Februar 2007 von 13.30 bis 15.30 Uhr im Konzertsaal zu besichtigen. 

Kontakt
Stadtarchiv Schrobenhausen.
Lenbachplatz 18
86529 Schrobenhausen
Tel.: 0 82 52 / 90-246 oder 90 – 214 

Quelle: Gerlinde Drexler, Donaukurier, 11.2.2007

Auswanderer aus dem Tecklenburger Land und ihre Lebenswege

Das nächste Mittwochstreffen der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung findet am Mittwoch, 14. Februar 2007, um 16.30 Uhr im Westfälischen Archivamt Münster statt. Gäste sind herzlich willkommen. Brigitte Jahnke aus Tecklenburg spricht dort über Auswanderer aus dem Tecklenburger Land und ihre Lebenswege. Der Kreis Tecklenburg war im 19. Jahrhundert einer der Schwerpunkte der Emigration aus Nordwestdeutschland. Auswanderung in größerem Stil hatte aber mit dem Beginn der Preußischen Zeit (1707) eingesetzt. Exemplarisch sollen die Lebenswege einiger Auswanderer bzw. ganzer Familiengruppen vorgestellt werden.  Ziel dieser Emigranten waren nicht nur Nordamerika, sondern auch England, die Niederlande, Brasilien und das heutige Polen. Sie waren Menschen unterschiedlichster Herkunft, vom einfachen Heuerling bis hin zum Sohn aus \“besten\“ bürgerlichen Verhältnissen. In ihrem neuen Umfeld gehörten sie den unterschiedlichsten Berufsgruppen an: Arbeiter und Landarbeiter, Farmer, Handwerker, Händler, Fabrikanten und Kaufleute, bis hin zum Königlichen Hoflieferanten in London. Integration oder Isolation? Erfolg oder Misserfolg? Auch darüber geben Auswandererbriefe, Familienchroniken und offizielle Dokumente aus den Einwanderungsländern Auskunft. 

Info:
Die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung ist ein Zusammenschluss von rund 700 Genealogen und familiengeschichtlich Interessierten für die historische Landschaft Westfalen. Die Mittwochstreffen finden jeweils am 2. Mittwoch im Monat im Westfälischen Archivamt statt. Das Mittwochstreffen im März 2007 findet allerdings wegen des 2. Westfälischen Genealogentages nicht statt. 

Mittwoch, 11. April 2007 
Roland Linde, Münster: \“Auch kleine Stätten haben ihre Geschichte – Das Beispiel der Stätte Kuhlmeier in Homeien bei Lemgo\“ 

Kontakt
Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
c/o Westfälisches Archivamt
Jahnstraße 26
48147 Münster
Telefon: 0251 / 591-3888
Fax: 0251 / 591-269
gesellschaft@wggf.de

Quelle: Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung, Aktuell.