Um die Besetzung von Stellen stritt man sich schon vor 500 Jahren. Auch in Kirchenkreisen. Bei zwei Vikarien an Sankt Martini war es 1333 und 1433 ausdrücklicher Wunsch der Stifter, dass nicht wie üblich die Geistlichen der Kirche, sondern Ratsmitglieder den künftigen Vikar bestimmen sollten.
Das kollidierte mit den Interessen der Kirche. Streit und Konflikte waren vorprogrammiert. Dr. Jörg Wunschhofer nimmt beim Themenabend im Stadtarchiv Münster am Donnerstag, 22. Februar 2007, die historischen Ereignisse in den Blick. Beginn ist um 18 Uhr.
Vikarien waren zusätzliche Einrichtungen an Kirchen und gingen auf Stiftungen wohlhabender Familien zurück. Meistens wurde ein Seitenaltar errichtet. Hinzu kam eine materielle Ausstattung, von der die Vikare leben konnten. Im Gegenzug mussten sie für die Stifter beten und so das Seelenheil sichern. In den Magazinen des Stadtarchivs befinden sich alte Schriftstücke und Dokumente, die Auskunft geben über das Verhältnis zwischen Rat und Kirche im ausgehenden Mittelalter. Dr. Jörg Wunschhofer hat sie ausgewertet und wird sie beim Themenabend im Stadtarchiv vorstellen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 16.2.2007