Einmal im Monat wird Münsters Geschichte dort lebendig, wo auch die Originaldokumente bewahrt werden: Das Stadtarchiv Münster setzt seine lebhaft nachgefragten historischen Themenabende fort. Ausgewiesene Fachleute nehmen auch 2007 ihre Zuhörer mit auf eine Reise in Münsters Vergangenheit. Sie blättern unbarmherzige Verhöre angeblicher Hexen auf, berichten von einem Betrugsversuch bei einer Lieferung edlen Tuchs nach London, erzählen vom Glanz des kaiserlichen Besuchs 1907 oder nehmen Münsters Nachkriegsgeschichte in den Blick. Der Themenabend rutscht vom Montag künftig neu auf den Donnerstag – jeweils von 18 bis 19.30 Uhr – und schließt unmittelbar an die Öffnungszeit des Lesesaals an. „Besucher haben damit die Chance auf einen zeitsparenden Kombi-Besuch“, erläutert Roswitha Link die Verlegung. „Sie recherchieren zunächst ihre eigenen Fragen, um dann im Vortragsraum spannende Ausführungen zu einem stadtgeschichtlichen Thema zu hören“, so die Referentin für historische Bildungsfragen.
Geplant sind zwei große Zeitblöcke. Ab Mai geht es um den Zweiten Weltkrieg. Zuvor widmen sich die historischen Streifzüge dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Der Auftakt am 23. Januar gilt einem finsteren Aspekt des Mittelalters: Sabine Alfing nimmt die Hexenprozesse in den Blick. Greta Bünichmann war die letzte Frau, die in Münster als Hexe angeklagt worden war und 1635 den Feuertod starb. Kriminalprotokolle und Ratsdokumente geben den Zuhörern im Archiv Auskunft über diese grausamen Ereignisse. Um das Verhältnis zwischen Stadt und der Kirche Sankt Martini im ausgehenden Mittelalter geht es am 22. Februar mit Dr. Jörg Wunschhofer. Über das Leprosorium in Kinderhaus berichtet am 22. März Mirco Crabus. Münster im Hansebund ist das Thema von Archivdirektor Dr. Hannes Lambacher am 26. April.
Aspekte zur jüngeren Zeitgeschichte dominieren ab Mai. Die Themen: „Arisierung“ jüdischen Eigentums (24. Mai, Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer); Die Kriegschronik von Franz Wiemers (28. Juni, Anja Gussek-Revermann); „Kinderlandverschickung (20. September, Eduard Füller); Nachkriegsgeschichte (25. Oktober, Roswitha Link); Ostdeutsche Heimatvertriebene (22. November, Harald Dierig). Der Themenabend im August unternimmt einen zeitlichen Exkurs in das Jahr 1907. Vor 100 Jahren stattete ein Kaiser zum letzten Mal Münster einen Besuch ab. Irmgard Pelster erinnert daher am 30. August mit Fotografien und Dokumenten an höfischen Glanz und logistische Herausforderungen der besonderen Art. Wegen begrenzter Raumkapazitäten wird um vorherige Anmeldung gebeten.
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Quelle: Pressemitteilung Stadt Münster, 17.1.2007