Die Bonner Polizei im Nationalsozialismus

Die 66. Veröffentlichung des Bonner Stadtarchivs trägt den Titel \“Kurzerhand die Farbe gewechselt – Die Bonner Polizei im Nationalsozialismus\“. Dieses Bonner Projekt, das zu den ersten im Land Nordrhein-Westfalen zählt, soll Licht in ein dunkles Kapitel der Bonner Polizei bringen. In zehn Kapiteln wird auf 479 Seiten, darunter zahlreichen Abbildungen, die Rolle der Polizei während des Nationalsozialismus aufgearbeitet. Außer dem Bonner Stadtarchivar Dr. Norbert Schloßmacher zählen noch sechs weitere Historiker und zwei Polizisten zu den Autoren des Buches. Herausgegeben wird das Buch von Udo Behrendes, der aus der Sicht eines Leitenden Polizeibeamten die Entstehung des Bandes schildert. Als wichtigste Quelle für ihre Arbeit diente den Autoren die so genannte Stammrolle der Bonner Polizei. Auf Zeitzeugenbefragungen wurde aus nicht näher bezeichneten Gründen verzichtet. Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann bezeichnete das Buch dennoch als ein interessantes und motivierendes Werk, das den Lesern die Möglichkeit biete, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinander zu setzen und die Entwicklung der Polizei während der letzten Jahrzehnte in einem demokratisch geführten Staat nachzuvollziehen.

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Stadtarchiv Bonn
Berliner Platz 2
53103 Bonn
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Quelle: Blickpunkt Godesberg, 20.12.2006

SüdwestfalenArchiv 2006 mit spannenden Themen

Die sechste Ausgabe der Zeitschrift \“SüdWestfalen Archiv\“ liegt vor. Die Themenliste zeigt, das manche Themen nie an Aktualität verlieren. So wird das Gesundheitswesen im Herzogtum Westfalen in Anlehnung an den 1794 erschienenen \“Gesundheitskatechismus\“ des Dr. Bernhard Christoph Faust (1755-1842) originell aufgearbeitet. Der Artikel leistet sogar zum derzeit diskutierten Rauchverbot einen Beitrag, stellt Dr. Faust doch die Frage, ob das \“Tobackrauchen\“ gesund sei. \“Nein\“, heißt es, \“das Tobackrauchen ist ungesund und unreinlich (…) es schwächt die Essenslust; betäubt den Kopf; …\“. Auch mit Wirtschaftsspionage sahen sich die Unternehmen im 17. Jahrhundert bereits konfrontiert. Dies wird am Beispiel der \“Oranischen Wirtschaftsspionage im Sauerland 1697\“, einem Bericht über Schmelzhütte und Hammerwerk in Marsberg, deutlich. Gleichermaßen spannend ist ein Aufsatz über die Landstände und den letzten Arnsberger Landtag im Jahre 1803. Darüber hinaus umfasst das Heft Episoden zum Jagdwesen aus den Orten und Schlössern Störmede, Eringerfeld und Schwarzenraben sowie drei Beiträge über die Familie von Fürstenberg. Zusammen mit der Untersuchung über den Werler Tertiarierbruder Johannes Fölling (1678-1726) werden gleichzeitig drei Klöster und Stifter unserer Umgebung, Oelinghausen, Fröndenberg und Kloster Brunnen, in den Blick genommen. Abschließend wird der in Grevenstein geborene Erfinder, Unternehmer und Industriepionier Franz Anton Lohage (1815-1872) gewürdigt. Die Zeitschrift \“SüdWestfalen Archiv\“ , herausgegeben vom Stadtarchiv Arnsberg, möchte die Geschichtsforschung zum Herzogtum Westfalen (= Gebiet des Hochsauerlandkreises, des Kreises Olpe und Teile der Kreise Soest und Märkischer Kreis) fördern.

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Stadtarchiv Arnsberg
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59759 Arnsberg
Tel.: 02932-201-1241 / 201-1859
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Quelle: Stadt Arnsberg, Pressemitteilung, 19.12.2006

Internationaler Stadtrundgang durch Heppenheim

Eine neue Broschüre, die in Zusammenarbeit mit der Ausländerbeauftragten des Kreises Bergstraße, Brigitte Paddenberg, der türkischstämmigen Stadtführerin Ezel Iser und dem Stadtarchiv Heppenheim entstanden ist, ermöglicht es allen Einheimischen und Zugezogenen, ihre Stadt aus einem neuen interessanten Blickwinkel auf einem internationalen Stadtrundgang zu erleben (\“Auf Spurensuche in Heppenheim – ein internationaler Stadtrundgang\“). Anhand einzelner geschichtsträchtiger Stationen – wie Gebäuden oder Plätzen – kann man sich anhand der Spuren, die viele Migranten unterschiedlichster Nationalitäten seit der frühen Neuzeit bis heute hinterlassen haben, einen kleinen Einblick in ihr Leben und Wirken in Heppenheim verschaffen. Dabei spielen Themen wie Freizeit und Religion im Spannungsfeld der Kulturen, positive oder negative Erlebnisse in der neuen Heimat, Migrationshintergrund und Arbeitsleben eine große Rolle.

Bei der Präsentation der Broschüre verwies Harald Jost vom Heppenheimer Stadtarchiv auf die Schwierigkeit, die Geschichte der Migranten aus den letzten Jahrzehnten aufzuarbeiten. Denn dazu sind kaum Schriftstücke oder Fotos – im Gegensatz zur Migrationsgeschichte der letzten Jahrhunderte, die gut dokumentiert ist – vorhanden. Deshalb appellierte er auch an alle Neubürger, vor allem an die ausländischer Herkunft, dem Stadtarchiv oder Museum Familiendokumente und persönliche Unterlagen und Aufzeichnungen zur Verfügung zu stellen. Dieses würde künftige Projekte zur Heppenheimer Migrationsgeschichte erheblich erleichtern und vereinfachen. Um allen Interessierten einen schnellen und problemlosen Zugriff auf den Stadtführer zu ermöglichen, soll er auch im Internet zur Verfügung stehen. Außerdem ist eine regelmäßige Überarbeitung der Broschüre geplant, so dass sie – ergänzt durch neue Erkenntnisse und Informationen – immer auf dem aktuellsten Stand ist.

Kontakt
Stadtarchiv Heppenheim
Ernst Ludwig-Str. 7
64646 Heppenheim
Tel.: 06252/13284 und 13269
Fax: 06252/13233

Quelle: Echo-Online, 15.12.2006; Stadt Heppenheim, Pressemitteilung, 24.11.2006

Schlüsselqualifikation Medienkonservierung. Master-Studiengang an der Stuttgarter Kunstakademie

Wie lange halten Fotografien, Videoaufzeichnungen oder digitale Objekte? Wie bewahrt man Datenbanken, E-Mails oder Webseiten für die Nachwelt? Wer verfügt über das Wissen, um in Museen, Archiven, Bibliotheken und Sammlungen den Fortbestand von modernem Kultur- und Archivgut zu sichern?

Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart eröffnet hier interessante berufliche Perspektiven: Seit Oktober 2006 kann man dort im international ausgerichteten Master-Studiengang \“Konservierung Neuer Medien und digitaler Information\“ wichtige Schlüsselqualifikationen für die künftige Arbeit in der Bestandserhaltung erwerben. Die Akademie, vom Land Baden-Württemberg mit Sondermitteln für dieses ambitionierte Projekt ausgestattet, wird dabei unterstützt von in- und ausländischen Experten und kooperiert mit führenden Institutionen.

Bewerbungsschluss für das Sommersemester 2007 ist der 15. Januar 2007, für das Wintersemester 2007/8 der 15. Juni 2007. 

Kontakt:
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Studiengang Konservierung von Neuen Medien und Digitaler Information
Am Weißenhof 1
70191 Stuttgart
Tel: +49 (0)711-28440-322
Fax: +49 (0)711-28440-225
info@mediaconservation.org
www.mediaconservation.org

Quelle: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Pressenotiz, 18.12.2006

Hochwasserschäden an Archivgut beseitigt

Im November 2006 wurde in Sachsen die Nachweisprüfung für Fördermaßnahmen zur Beseitigung der Schäden des Augusthochwassers 2002 im Bereich des Archivgutes abgeschlossen. Die Förderung erfolgte auf Grundlage der Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Innenministeriums zur Behebung von Hochwasserschäden an Archivgut und Personenstandsbüchern. 

Zehn der insgesamt siebzehn betroffenen Archive in Sachsen nutzten dieses staatliche Förderprogramm, darunter die besonders stark in Mitleidenschaft gezogenen Stadtarchive von Olbernhau, Grimma und Bad Schandau. Insgesamt 385.000 € flossen zwischen 2003 und 2005 in die Wiederherstellung von ca. 775 laufenden Metern Archivgut, 80 Urkunden, 150 Karten und 1.520 Fotos sowie 291 historisch besonders wertvollen Bibliotheksbänden. 

Mit der Fördermaßnahme wurde die Benutzbarkeit des geschädigten Archivgutes in angemessener Art und Weise wieder hergestellt. Der Großteil der Gelder stand für vorbereitende Arbeiten, Sterilisierung, Reinigung, Restaurierung, Verfilmung und Verpackung von Archivgut zur Verfügung. Nur etwa zwei Prozent der Gesamtschadensmenge war für restauratorische Arbeiten vorgesehen. Mit der Bereitstellung der Fördermittel hat der Freistaat Sachsen den hohen Stellenwert der Archivalien als Kulturgut unterstrichen.

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Dresden, Pressemitteilung.

Schloss Freudenstein neuer Standort fürs Bergarchiv Freiberg

Im Sächsischen Staatsarchiv-Bergarchiv Freiberg werden die Überlieferungen der Bergverwaltungen und zahlreicher Bergbau- und Hüttenbetriebe Sachsens aufbewahrt. Das Bergarchiv vereint historisches Kulturgut aus sechs Jahrhunderten sächsischer Bergbaugeschichte und ist somit ein in seiner Art weltweit einmaliges Zentrum der Montangeschichte. Informationen über die Besitz-, Betriebs-, Vermögens- und Abgabeverhältnisse sowie über Rechtsstreitigkeiten im sächsischen Bergbau befinden sich in den Bergbüchern. Die Entwicklung des Bergbaus seit dem16. Jahrhundert wird durch zahlreiche Akten, Karten, Pläne und Risse dokumentiert. In den überwiegend von Hand gezeichneten Rissen wird vor allem die Situation unter Tage – wie Verlauf der Stollen, Strecken und Schächte, oftmals auch der Erzgänge oder Flöze – dargestellt. Auf vielen Rissen sind aber auch Tagegebäude und technische Anlagen, z.B. Pferdegöpel, Erzwäschen, Radstuben oder Hüttengebäude dargestellt. Nicht mehr existierende Berggebäude und Bergbauanlagen bleiben durch Fotos in Erinnerung und alte Dokumentarfilme lassen den historischen Bergbau wieder zum Leben erwachen. Die wertvolle bergrechtliche und bergbaukundliche Spezialbibliothek mit 18.000 Bänden reicht bis in die Zeit um 1500 zurück und birgt viele besondere Raritäten. Das Sächsische Staatsarchiv-Bergarchiv Freiberg weist einen Bestand von 4.800 laufenden Metern Akten und Bergbüchern, 104.000 Karten, Plänen und Rissen, 63.000 Fotos und 464 Dokumentarfilmen auf. Benutzer können das Archivgut im Lesesaal einsehen und Reproduktionen davon erwerben. Im Rahmen der historischen Bildungsarbeit werden die Archivalien zudem in Form von Ausstellungen oder über Vorträge der Öffentlichkeit präsentiert.

Da das Sächsische Staatsarchiv-Bergarchiv Freiberg inzwischen an die Grenzen seiner Lagerkapazität stößt, war zunächst an einen Neubau gedacht worden. Dieser Plan wurde jedoch zu Gunsten einer künftigen Unterbringung im Schloss Freudenstein in Freiberg, der einstigen Residenz sächsischer Kurfürsten aus dem 12. Jahrhundert, aufgegeben. Bis Ende 2008 sollen die 35 Millionen kostenden Umbau- und Renovierungsmaßnahmen am Schloss abgeschlossen sein, so dass dieses dann als neues geräumigeres Domizil für das Bergbauarchiv dienen kann. Zurückzuführen ist diese Maßnahme auf die Schenkung einer äußerst wertvollen Mineraliensammlung durch Erika Pohl-Ströher, einer gebürtigen Sächsin, die jetzt in der Schweiz lebt. Sie hatte für die Überlassung ihrer Sammlung einen außergewöhnlichen Rahmen für die künftige Präsentation zur Bedingung gemacht. Somit wird Schloss Freudenstein ab 2008 mit der Terra Mineralia und dem Sächsischen Bergarchiv zum einzigartigen Zentrum der größten Mineraliensammlung der Welt.

Kontakt
Sächsisches Staatsarchiv / Bergarchiv Freiberg
Kirchgasse 11
09599 Freiberg
Tel.: 03731/372-250 
Fax: 03731/372-259 
poststelle-f@sta.smi.sachsen.de

Quelle: Gudrun Janicke, Mitteldeutsche Zeitung, 18.12.2006; Sächsisches Staatsarchiv-Bergarchiv Freiberg

Hauptgebäude des Schweriner Landesarchivs wird bis 2009 saniert

Die seit Jahren überfällige und geplante Sanierung des knapp hundert Jahre alten Hauptgebäudes des Landesarchivs in Schwerin (siehe Bericht vom 1.12.2006) soll 2007 beginnen. Die dafür erforderlichen Mittel in Höhe von mehr als 5,5 Millionen Euro seien nunmehr im Landeshaushalt von Mecklenburg-Vorpommern eingestellt, teilte Kultusminister Harry Tesch (CDU) am 15. Dezember 2006 nach einem Ortstermin mit.

Tesch: "In diesem Landeshauptarchiv werden Archivarien von unschätzbarem Wert gelagert und bearbeitet – sie sind in Gefahr, wenn wir nicht unverzüglich mit der Sanierung des Hauptgebäudes beginnen. Unser Ziel ist es, auch für ein Gesamtkonzept so schnell wie möglich eine Lösung zu finden, damit die wertvollen umfangreichen geschichtlichen Nachlässe, um die uns andere Bundesländer beneiden, auch weiterhin für die Nachwelt erhalten zu können.\“ 

Unabhängig von einem Gesamtkonzept für Baumaßnahmen an archivangebundenen Räumlichkeiten (u.a. Depots und Werkstätten) soll die Sanierung des Hauptgebäudes bis zur Bundesgartenschau 2009 abgeschlossen sein. 

Kontakt:
Landesarchiv Schwerin
Graf-Schack-Allee 2
D-19053 Schwerin 
Telefon: (03 85) 5 92 96-0 
Telefax: (03 85) 5 92 96-12 
poststelle@landeshauptarchiv-schwerin.de 
www.landeshauptarchiv-schwerin.de 

Quelle: Lübecker Nachrichten, 15.12.2006; Land MV, Pressemitteilung 172/06, 15.12.2006.

Stadtarchiv Bad Homburg legt neuen Band vor

Bad Homburgs Oberbürgermeisterin Dr. Ursula Jungherr hat den neuen Band der Reihe „Aus dem Stadtarchiv“ im Gotischen Haus der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf 138 Seiten mit 31 Abbildungen enthält das Buch lesenswerte Beiträge über die Nachkommen Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg in Friesland, über die ältesten bekannten Gemarkungskarten im östlichen Vordertaunus, über Homburger Urkunden in Wiesbaden und über die verzwickte Geschichte des Baus, in dem sich heute das Rathaus befindet. Der Band enthält die Vorträge aus der Saison 2004/2005, darunter auch den ersten Vortrag der Leiterin des Stadtarchivs Bad Homburg, Dr. Astrid Krüger. Sie knüpft an eine wissenschaftliche Tagung über neue, interdisziplinäre Wege der Forschung an. Krüger beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Urkunden der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg. Nach deren Übergang in die preußische Provinz Hessen-Nassau 1866 wurden sie nach Wiesbaden überführt und bei einer Auslagerungsaktion während des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört. Aber handschriftliche Verzeichnisse sind erhalten. Im Stadtarchiv liegen die „Findbücher“ in Kopie vor.

Gerta Walsh, vielseitig und mit einem Spürsinn für die Lokalhistorie begabt, wurde auf der Suche nach bisher nicht bekannten familiären Verknüpfungen des Homburger Landgrafenhauses diesmal in Friesland fündig. Wilhelmine Marie, eine Tochter Friedrichs II, des Landgrafen „mit dem silbernen Bein“ heiratete ins friesische Varel. Aus der Verbindung mit dem Grafen Anton II. von Aldenburg ging die Tochter Charlotte Sophie hervor, die durch ihren skandalösen Lebenswandel die Missbilligung europäischer Höfe auf sich zog. Reinhard Michel, Gründer der Arbeitsstelle für Namen- und Kartenforschung, beschreibt, was heute handgemalte Landkarten und die darauf verzeichneten Flurnamen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts erzählen können. Er referiert über seine Forschungen anhand der so genannten „Hirschkarte“ und der von ihm entdeckten „Karte vom Mittelstedter Feld“. Die karthographischen Zeugnisse sind nicht nur aufschlussreich, sie sind auch von hohem ästhetischem Reiz. Zu guter Letzt ein Beitrag zur neueren kurstädtischen Baugeschichte: das „Elefantenklo“. Der Journalist und Publizist Dr. Johannes Latsch deckt mit „Das große Loch bereitet schon viel Ärger“ die Hintergründe und Details zum Bauprojekt „Alter Bahnhof“ auf, ein Objekt, das zum Zankapfel der Homburger Kommunalpolitik wurde und dessen Entstehungsgeschichte reich an Kuriositäten war.

Info
Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Homburger Geschichte 2004/2005. Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe. 138 Seiten mit 31 Abbildungen, davon acht farbige. ISBN 978-3-928325-41-7

Kontakt
Stadtarchiv Bad Homburg 
Gotisches Haus 
Tannenwaldweg 102 
61350 Bad Homburg 
Tel: 06172 / 37882 
Fax: 06172 / 937216
stadtarchiv@bad-homburg.de

Quelle: Bad Vilbel Online, Pressemitteilung, 14.12.2006; Bad Homburg Aktuell, 12.12.2006

Nikolaus in Hansestädten – ein Aufruf des Stadtarchivs Lippstadt

Das Stadtarchiv Lippstadt plant anlässlich des 27. Internationalen Hansetags, der vom 10. bis 13. Mai 2007 in Lippstadt stattfindet, eine möglichst umfassende Dokumentation zum Thema Nikolaikirchen bzw. Verehrung des heiligen Nikolaus in Hansestädten. Als Patron von Kaufleuten und Seefahrern, Pilgern und Reisenden, verschiedensten Handwerkern und vielen anderen mehr war (und ist) Nikolaus einer der am meisten verehrten Heiligen überhaupt. Und wenn auch dieses Phänomen, ebenso wie der Jakobsweg, weit über das Gebiet und die Zeit der Hanse hinaus reichte, so hatte die Nikolaus-Verehrung doch gerade in den Hansestädten einen deutlichen Schwerpunkt. Deshalb möchte das Stadtarchiv sammeln und dokumentieren, was es an Material über Kirchen und Kapellen, Altäre, Hospitäler und Bruderschaften etc. unter dem Patronat des heiligen Nikolaus in Hansestädten gibt: Kirchenführer, Postkarten und Bilder und alle Arten von veröffentlichten Beiträgen. In diesem Zusammenhang bittet Dr. Claudia Becker darum, alles in Frage kommende Material aus den einzelnen Hansestädten dem Stadtarchiv Lippstadt zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der Fülle an Material rechnet sie damit, dass dieses Vorhaben die Archivmitarbeiter lange über den Lippstädter Hansetag hinaus beschäftigen wird.

Kontakt
Stadtarchiv Lippstadt
Soeststraße 8
59555 Lippstadt
Tel.: 02941/980-262
Fax: 02941/720893
stadtarchiv@stadt-lippstadt.de

Quelle: Die Hanse, Aktuelles.

Westfälischer Hansetag 2007 in Korbach

Die Vorbereitungen für den 24. "Westfälischen Hansetag", der vom 13. bis 14. Oktober 2007 zum zweiten Mal nach 1991 in Korbach stattfindet, laufen auf Hochtouren. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob Korbach überhaupt Mitglied der Hanse war und wenn ja, welchen Status es dort innehatte. Diesen Sachverhalt zu klären ist vor allem Aufgabe des Stadtarchivs Korbach, wie Archivleiter Hans-Rudolf Ruppel erläuterte. Mehrere Mitarbeiter sind zur Zeit damit beschäftigt, in alten Urkunden, Akten und Dokumenten Hinweise und Belege für eine solche Mitgliedschaft zu finden und jeder noch so vielversprechenden und interessanten Spur nachzugehen, um endlich zu beweisen, dass der Name Hansestadt Korbach durchaus seine Richtigkeit hat. Im 15. Jahrhundert wird Korbach zweimal in einer Liste deutscher Hansestädte erwähnt, die Belege dazu sind aber bisher nicht aufzufinden. Des weiteren wird Korbach als Tochterstadt von Soest bezeichnet, das eindeutig zur Hanse gehörte. Im Archiv der Hansestadt Lübeck befinden sich zudem Unterlagen, in denen Korbach als Ausnahme gegenüber den übrigen hessischen Städten bezeichnet wird. Man vermutet, dass Korbach zu einer Gruppe von erweitert zur Hanse gehörenden Städten unter Soest und Warburg gehörte. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Hansezugehörigkeit könnte auch die Existenz der Nikolaikirche sein, denn diese Namensgebung ist typisch für viele Kirchen in Hansestädten gewesen. Bis Ende 2006 wollen die überwiegend ehrenamtlichen Archivmitarbeiter allen diesen Hinweisen nachgehen, um vielleicht doch noch einen hieb- und stichfesten Beleg für die Mitgliedschaft zur Hanse zu entdecken. Darüber hinaus ist das Stadtarchiv Korbach auch an dem umfangreichen Projekt eines "Hansischen Städteführers" im Internet beteiligt. Darin haben die einzelnen Städte die Möglichkeit, sowohl ihre geschichtliche Entwicklung darzustellen als auch ihre heutige Bedeutung hervorzuheben. Hans-Rudolf Ruppel sieht darin eine gelungene Verbindung von Stadtmarketing und Eigenwerbung aller daran beteiligten Archive. 

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Stadtarchiv Korbach 
Kirchstraße 7
Tel.: 05631 / 53943
info@stadtarchiv-korbach.de

Quelle: Sibylle Teuber-Blechschmidt, HNA, 12.12.2006