Stadtarchiv Bad Homburg legt neuen Band vor

Bad Homburgs Oberbürgermeisterin Dr. Ursula Jungherr hat den neuen Band der Reihe „Aus dem Stadtarchiv“ im Gotischen Haus der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf 138 Seiten mit 31 Abbildungen enthält das Buch lesenswerte Beiträge über die Nachkommen Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg in Friesland, über die ältesten bekannten Gemarkungskarten im östlichen Vordertaunus, über Homburger Urkunden in Wiesbaden und über die verzwickte Geschichte des Baus, in dem sich heute das Rathaus befindet. Der Band enthält die Vorträge aus der Saison 2004/2005, darunter auch den ersten Vortrag der Leiterin des Stadtarchivs Bad Homburg, Dr. Astrid Krüger. Sie knüpft an eine wissenschaftliche Tagung über neue, interdisziplinäre Wege der Forschung an. Krüger beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Urkunden der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg. Nach deren Übergang in die preußische Provinz Hessen-Nassau 1866 wurden sie nach Wiesbaden überführt und bei einer Auslagerungsaktion während des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört. Aber handschriftliche Verzeichnisse sind erhalten. Im Stadtarchiv liegen die „Findbücher“ in Kopie vor.

Gerta Walsh, vielseitig und mit einem Spürsinn für die Lokalhistorie begabt, wurde auf der Suche nach bisher nicht bekannten familiären Verknüpfungen des Homburger Landgrafenhauses diesmal in Friesland fündig. Wilhelmine Marie, eine Tochter Friedrichs II, des Landgrafen „mit dem silbernen Bein“ heiratete ins friesische Varel. Aus der Verbindung mit dem Grafen Anton II. von Aldenburg ging die Tochter Charlotte Sophie hervor, die durch ihren skandalösen Lebenswandel die Missbilligung europäischer Höfe auf sich zog. Reinhard Michel, Gründer der Arbeitsstelle für Namen- und Kartenforschung, beschreibt, was heute handgemalte Landkarten und die darauf verzeichneten Flurnamen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts erzählen können. Er referiert über seine Forschungen anhand der so genannten „Hirschkarte“ und der von ihm entdeckten „Karte vom Mittelstedter Feld“. Die karthographischen Zeugnisse sind nicht nur aufschlussreich, sie sind auch von hohem ästhetischem Reiz. Zu guter Letzt ein Beitrag zur neueren kurstädtischen Baugeschichte: das „Elefantenklo“. Der Journalist und Publizist Dr. Johannes Latsch deckt mit „Das große Loch bereitet schon viel Ärger“ die Hintergründe und Details zum Bauprojekt „Alter Bahnhof“ auf, ein Objekt, das zum Zankapfel der Homburger Kommunalpolitik wurde und dessen Entstehungsgeschichte reich an Kuriositäten war.

Info
Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Homburger Geschichte 2004/2005. Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe. 138 Seiten mit 31 Abbildungen, davon acht farbige. ISBN 978-3-928325-41-7

Kontakt
Stadtarchiv Bad Homburg 
Gotisches Haus 
Tannenwaldweg 102 
61350 Bad Homburg 
Tel: 06172 / 37882 
Fax: 06172 / 937216
stadtarchiv@bad-homburg.de

Quelle: Bad Vilbel Online, Pressemitteilung, 14.12.2006; Bad Homburg Aktuell, 12.12.2006

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