Die Vorbereitungen für den 24. "Westfälischen Hansetag", der vom 13. bis 14. Oktober 2007 zum zweiten Mal nach 1991 in Korbach stattfindet, laufen auf Hochtouren. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob Korbach überhaupt Mitglied der Hanse war und wenn ja, welchen Status es dort innehatte. Diesen Sachverhalt zu klären ist vor allem Aufgabe des Stadtarchivs Korbach, wie Archivleiter Hans-Rudolf Ruppel erläuterte. Mehrere Mitarbeiter sind zur Zeit damit beschäftigt, in alten Urkunden, Akten und Dokumenten Hinweise und Belege für eine solche Mitgliedschaft zu finden und jeder noch so vielversprechenden und interessanten Spur nachzugehen, um endlich zu beweisen, dass der Name Hansestadt Korbach durchaus seine Richtigkeit hat. Im 15. Jahrhundert wird Korbach zweimal in einer Liste deutscher Hansestädte erwähnt, die Belege dazu sind aber bisher nicht aufzufinden. Des weiteren wird Korbach als Tochterstadt von Soest bezeichnet, das eindeutig zur Hanse gehörte. Im Archiv der Hansestadt Lübeck befinden sich zudem Unterlagen, in denen Korbach als Ausnahme gegenüber den übrigen hessischen Städten bezeichnet wird. Man vermutet, dass Korbach zu einer Gruppe von erweitert zur Hanse gehörenden Städten unter Soest und Warburg gehörte. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Hansezugehörigkeit könnte auch die Existenz der Nikolaikirche sein, denn diese Namensgebung ist typisch für viele Kirchen in Hansestädten gewesen. Bis Ende 2006 wollen die überwiegend ehrenamtlichen Archivmitarbeiter allen diesen Hinweisen nachgehen, um vielleicht doch noch einen hieb- und stichfesten Beleg für die Mitgliedschaft zur Hanse zu entdecken. Darüber hinaus ist das Stadtarchiv Korbach auch an dem umfangreichen Projekt eines "Hansischen Städteführers" im Internet beteiligt. Darin haben die einzelnen Städte die Möglichkeit, sowohl ihre geschichtliche Entwicklung darzustellen als auch ihre heutige Bedeutung hervorzuheben. Hans-Rudolf Ruppel sieht darin eine gelungene Verbindung von Stadtmarketing und Eigenwerbung aller daran beteiligten Archive.
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Quelle: Sibylle Teuber-Blechschmidt, HNA, 12.12.2006