Neumarkt im Jahre 1860

Ein lebendiges Bild von Neumarkt in der Oberpfalz um 1860 zeichnen eine Ausstellung im Stadtmuseum und der als Buch vorgestellte "Physikatsbericht" des Landgerichtsarztes Dr. Franz Seraph Schweninger. Beides wurde am Montag von Oberbürgermeister Thomas Thumann, Dr. Frank Präger, Leiter des Stadtarchivs Neumarkt, Kulturamtsleiterin Dr. Gabriele Moritz, Petra Henseler, Leiterin des Stadtmuseums und Stadtrat Rudi Bayerl präsentiert

Das Jahr 1860 in Neumarkt: Wie kleideten sich die Bürgersfrauen in der Stadt und wie die Bäuerinnen auf dem Lande? Wie feierte man Hochzeit? Wie zog man die Kinder auf, wie waren die hygienischen Verhältnisse und welche Hausmittel und Geheimrezepte verwendete man gegen Kopfschmerzen und Halsweh? Dies und noch viel mehr über Menschen, Landschaft, Flora und Fauna im damaligen Bezirksamt Neumarkt beschrieb der Landgerichtsarzt Dr. Schweninger in seinem 156seitigen Physikatsbericht an die bayerische Landesregierung. Der in der Handschriftensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrte Bericht ist in zwei Hauptteile gegliedert, den medizinisch-topographischen und den ethnographischen Teil. In ersterem wurden alle natürlichen Umweltfaktoren dargestellt, von denen man annahm, dass sie Einfluss auf die menschliche Gesundheit hätten, insbesondere Lage, Klima, Saat und Ernte, geographische Beschaffenheit, Quellen, Bäche etc., Mineralquellen, Mineralien, Bodenkultur, die Verteilung des Landes in Feld, Wald etc., Fruchtbarkeit, Pflanzen und Tiere. Der zweite Teil war der Schilderung der sozialen Umwelt und der Lebensweise der Menschen gewidmet mit folgenden Themen: die physische und intellektuelle Konstitution der Bevölkerung, Verteilung der Bevölkerung, Einwohnerschaft, Verteilung, Verhältnis nach Geschlechtern, Alter etc., Bevölkerungsbewegung, Sterblichkeit, Wohnungsverhältnisse, Kleidungsweise, Nahrungsweise, Beschäftigung, Wohlstand, Reinlichkeit, Vergnügungen, Feste, Achtsamkeit bei Wöchnerinnen und Schwangeren, eheliches Leben, Geschlechtsausschweifung, Fruchtbarkeit, geistige Konstitution, Neigung zu höherer Ausbildung, Verharren in der Heimat und ihrem Leben, religiöse Haltung, Aberglaube, Mystizismus. 

Diese einmalige handschriftliche Quelle, in der ein seltenes und lebendiges Zeugnis von Menschen, Landschaft, Flora und Fauna in und um Neumarkt gezeichnet wurde, hat Stadtarchivar Dr. Frank Präger bearbeitet und damit für jedermann lesbar gemacht. Sie ist als Publikation des Historischen Vereins als Neumarkter Historische Beiträge, Band 8 unter dem Titel "Medizinische Topographie und Ethnographie des Physikatsbezirks Neumarkt in der Oberpfalz. Der \’Physikatsbericht\‘ für Neumarkt und Umgebung aus dem Jahr 1860" erhältlich. 

Aus Anlass der Buchpräsentation hat das Stadtmuseum eine begleitende Ausstellung erarbeitet, die ausgewählte Textpassagen dieses Berichtes mit interessanten Exponaten illustriert. Dabei ergeben sich weitere, äußerst aufschlussreiche und zuweilen auch – aus heutiger Sicht – kuriose Einblicke in die Lebenswelt der Neumarkter \“von der Wiege bis zur Bahre\“ Mitte des 19. Jahrhunderts. Aber auch die ärztliche Versorgung in Neumarkt im 19. Jahrhundert wird in der Ausstellung mit interessanten Exponaten und Informationen thematisiert sowie die Person des Verfassers des Physikatsberichtes illustriert. Als Amtsarzt für den Bezirk Neumarkt hatte Schweninger folgende Aufgaben: Aufsicht über das gesamte Heilpersonal vom Bader bis zur Hebamme, über die Medizinaleinrichtungen des Bezirks, die Gesundheitspolizei und die Seuchenbekämpfung, Führen einer Geburts-, Sterbe- und Krankenstatistik, Erstellen gerichtsmedizinischer Gutachten und die kostenlose Behandlung der Armen des Bezirks. Auf eigene Bitte wurde Schweninger am 1. Februar 1886 im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand versetzt. Von der Stadt Neumarkt erhielt er Anfang März das Ehrenbürgerrecht. Am 20. Februar 1891 starb Franz Schweninger in Neumarkt. Ihm zu Ehren benannte die Stadt am 12. Juli 1912 eine Straße. 

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Quelle: Neumarkt Online, 6.11.2006

Erste Sitzung der Mülheimer Stadtvertretung nach dem Zweiten Weltkrieg

Historische Daten, die eine Rolle in der Mülheimer Stadtgeschichte spielen, beleuchtet das Stadtarchiv Mülheim in der Serie "Mülheimer Zeitzeichen". Die einzelnen Beiträge erscheinen in unregelmäßiger Folge jeweils unmittelbar vor dem jeweiligen Gedenk- beziehungsweise Jubiläumstag und sollen den Leser einstimmen auf das anstehende 200jährige Stadtjubiläum im Jahre 2008. Das aktuelle Mülheimer Zeitzeichen des Stadtarchivs befasst sich mit der ersten Sitzung einer frei gewählten Stadtvertretung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Am 4. November 1946 nachmittags um 16.00 Uhr trat in der festlich geschmückten Aula des Staatlichen Gymnasiums an der Von-Bock-Strasse die erste, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges frei gewählte Stadtvertretung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Bei den Kommunalwahlen im Oktober desselben Jahres waren 39 Männer und Frauen gewählt worden, um von nun an als Vertreter der Bürgerschaft die Geschicke Mülheims zu lenken [s. Zeitzeichen 13. Oktober 1946]. Als Sitzungsort musste die Aula dienen, da es im Rathaus nach wie vor wegen der Kriegsschäden keinen geeigneten Raum gab, der für eine solche Sitzung groß genug gewesen wäre. Neben den gewählten Stadtverordneten, den leitenden Beamten und Beigeordneten der Stadtverwaltung, hochrangigen Vertretern der britischen Militärbehörde in Mülheim und Vertretern der Mülheimer Dienststelle des Schwedischen Roten Kreuzes waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger bei dieser ersten Sitzung anwesend. Die historische Bedeutung dieser Sitzung wurde durch Blumenschmuck und ein musikalisches Begleitprogramm angemessen unterstrichen. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stand die Amtseinführung und Vereidigung der Stadtverordneten sowie die Wahl des Oberbürgermeisters und seines Vertreters. Bis zu diesem Tag hatte Wilhelm Diederichs (CDU) die Amtsgeschäfte geführt, nachdem er im Mai 1946 von der britischen Militärregierung als Oberbürgermeister eingesetzt worden war. Nun wurde Diederichs durch den Stadtverordneten Max Kölges (ebenfalls CDU) namens der Fraktionen von CDU und SPD als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters vorgeschlagen. Die Wahl erfolgte ohne Gegenkandidaten durch Zuruf bei einer Gegenstimme der KPD und einer Enthaltung (Diederichs), so dass Wilhelm Diederichs der erste, frei gewählte Oberbürgermeister Mülheims nach dem Zweiten Weltkrieg wurde. In das Amt des Bürgermeisters wurde Heinrich Gröschner (SPD) gewählt. In mehr oder weniger programmatischen Reden nutzten Oberst Kennedy im Namen der britischen Militärregierung, Oberbürgermeister Diederichs und verschiedene Stadtverordnete die Gelegenheit, die zukünftigen Aufgaben und demokratischen Verpflichtungen der neu gewählten Stadtvertretung zu beschreiben. Dabei genossen die unmittelbaren Herausforderungen, die Nöte, Sorgen und Probleme des Alltags und des Wiederaufbaus ganz klare Priorität. Dennoch stand an diesem Tag nicht nur die Bewältigung existenzieller und vielfach riesiger Aufgaben im Mittelpunkt. Von nun an bestimmte ein demokratisch und frei gewähltes Gremium kommunaler Selbstverwaltung die Geschicke der Stadt in wesentlichen Fragen mit. Mit der ersten Sitzung der frei gewählten Stadtvertretung hatte auch in Mülheim an der Ruhr ein demokratischer Aufbruch begonnen.

Ergänzend dazu findet zur Zeit im Foyer des Rathauses eine Ausstellung statt, die in Berichten und Bildern den Beginn der Demokratie in Mülheim vor sechzig Jahren zeigt.

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Quelle: Stadtarchiv Mülheim, Mülheimer Zeitzeichen; Andreas Heinrich, WAZ, 5.11.2006

Iptinger Gemeindearchiv hat viel zu bieten

Johann Georg Rapp und Johannes von Huber gehören zu den bekanntesten historischen Persönlichkeiten, die aus dem Wiernsheimer Teilort Iptingen stammen. Der eine überwarf sich um das Jahr 1800 mit der evangelischen Kirche und wanderte mit zahlreichen radikalpietistischen Anhängern nach Amerika aus. Der andere brachte es etwa zur gleichen Zeit vom Schuhmacherlehrling zum wohlhabenden Kaufmann und Bankier im französischen Honfleur. 

„Doch die Iptinger Geschichte hat mehr zu bieten, viel mehr,“ sagt Dr. Karl Mayer, Mitarbeiter im Kreisarchiv des Enzkreises. Dr. Mayer verzeichnete seit dem Sommer 2004 die geschichtlich bedeutsamen Quellen des Ortsarchivs Iptingen. Diese Verzeichnung ist nunmehr abgeschlossen. Weit über 80 laufende Regalmeter Akten und Bände wurden in einer elektronischen Datenbank erfasst, fast 2.800 einzelne Archivalien unter die Lupe genommen. 6.500 Indexverweise ermöglichen nun einen raschen Zugriff auf alles, was den Heimatforscher interessiert: Von A wie "Abdominaltyphus" bis Z wie "Zwangsarbeiter". 

Dabei enthält das Iptinger Archiv neben den zu erwartenden Quellen wie Gemeinderatsprotokollen oder Gemeindepflegrechnungen auch Ungewöhnliches – etwa zahlreiche Baugesuche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit wunderschönen kolorierten Lageskizzen oder Ehescheidungsakten und Strafnachrichten aus demselben Zeitraum sowie umfangreiche Akten zu geplanten Bahn-Nebenlinien im Raum Stuttgart-Pforzheim von 1896 bis 1918. Aber auch eine dichte Überlieferung des Geschehens im Ersten Weltkrieg hat Dr. Mayer katalogisiert: Von der Versorgung der Zivilbevölkerung über den Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen bis hin zur Zwangsbewirtschaftung der bäuerlichen Betriebe. „Auf Gemeindeebene ist das kaum je zu finden,“ freut sich Dr. Mayer.

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Abb.: Das Iptinger Archiv verfügt über eine große Zahl historischer Handzeichnungen wie dieser über Umbaumaßnahmen an der Iptinger Mühle (1846) (© Enzkreis).

Etliche ältere Foliobände, an denen der Zahn der Zeit allzu sehr genagt hatte, wurden auf Kosten der Gemeinde restauriert und erstrahlen nun in neuem Glanz. Nicht mehr zu restaurieren waren dagegen einige Rechnungsunterlagen, in denen noch Granatsplitter aus der Zeit des französischen Einmarsches im April 1945 steckten. 

Dass dieser Einmarsch dennoch glimpflich verlief, zeigt das Beispiel des Nachbardorfes Serres: Dort brannte das Rathaus mit allen Unterlagen bei Kriegsende ab. „Außer einigen Güterbüchern, Hebammen-Tagebüchern und Schulunterlagen“, so Mayer, der nun die Akten von Serres verzeichnet, „hat sich nichts aus der Zeit vor 1945 erhalten.“ Gerade solche Verluste zeigen, wie wichtig es ist, die vorhandenen historischen Quellen zu sichern. In Wiernsheim, wo mit Karlheinz Oehler ein geschichtsbegeisterter Bürgermeister an der Spitze der Gemeindeverwaltung steht, stoßen solche Forderungen auf viel Verständnis. 

Die historischen Schätze Iptingens sind nun gehoben und stehen dem Heimatkundler zur Einsichtnahme offen. Dass auch der Familienforscher bei rund 1.000 Einträgen im Personenindex der Datenbank fündig wird, versteht sich von selbst. Somit steht Quellenmaterial bereit, das noch über das im Jahre 1986 erschienene, informative Heimatbuch von Karl Seeger hinausreicht und den einen oder anderen Aspekt der Iptinger Ortsgeschichte genauer beleuchtet.

Zurück zu Rapp und Huber: Auch zu diesen beiden enthält das nunmehr benutzbare Archiv Neues – von Rapp etwa die Vermögensaufstellung, die anlässlich der Hochzeit seiner Eltern angefertigt wurde, oder die Bürgerrechts-Verzichterklärungen vieler seiner Anhänger, die 1804 auswanderten. Und das Wirken des Wohltäters Johannes von Huber lässt sich aus den 50 vorhandenen Rechnungen der „Johannes von Huberschen Stiftungspflege“ exakt nachvollziehen. 

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Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 313 / 2006, 6.11.2006

Neuer Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein

Am Montag, den 16. Oktober 2006, überreichte Staatssekretär Heinz Maurus in der Kieler Staatskanzlei dem neuen Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Herrn PD Dr. Rainer Hering, in feierlichem Rahmen die Ernennungsurkunde. Dr. Hering war bisher stellvertretender Leiter des Staatsarchivs Hamburg und wechselte nach fast zwanzigjähriger Tätigkeit von der Elbe an die Schlei. Dr. Rainer Hering hat in Hamburg Geschichtswissenschaft, evangelische Theologie und Erziehungswissenschaft studiert, wurde dort 1989 zum Dr. phil. promoviert und habilitierte sich 2002. An der Universität Hamburg lehrt er als Privatdozent Neuere Geschichte. Sein Lehr- und Forschungsschwerpunkt ist die deutsche Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere Landesgeschichte, Antisemitismusforschung, Kirchen- und Universitätsgeschichte. In Schleswig folgt er Prof. Dr. Reimer Witt.

Das Landesarchiv hat mit dem Aufbau der Beständeübersicht auf seiner Homepage sein Internetangebot entscheidend erweitert. In einem nächsten Schritt sollen auch die Findbücher online zugänglich sein. Knapp 700.000 Datensätze von 400 Findbüchern sind bereits in die hauseigene Datenbank eingegeben und werden mittelfristig internetfähig gemacht. Bereits jetzt steht die \“Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein\“ im Internet zur Verfügung, die mit über 800 Datensätzen sämtliche Wappen von Kommunen des Landes aufführt. Das Landesarchiv wird die Behörden bei der modernen Schriftgutverwaltung und bei der Einführung neuer Speichersysteme beratend begleiten, so dass sichergestellt ist, dass die elektronisch gespeicherten Informationen der Landesregierung dauerhaft gesichert sind. Des weiteren werden in der Landesverwaltung nicht mehr benötigte Unterlagen archivisch bewertet und wichtiges Schriftgut in das Landesarchiv übernommen. Dadurch sparen die Behörden Raum- und Personalkosten, was dem Landeshaushalt zugute kommt. Um ein reibungsloses Verfahren an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Archiv zu ermöglichen, beteiligt sich das Landesarchiv an der Registratorenfortbildung und bietet darüber hinaus Beratungsverträge und Workshops auch für Kommunalarchive an.

Am 4.11.2006 wurde die erste Ausstellung unter der Regie von Dr. Rainer Hering mit dem Titel "Kostbarkeiten – Glanz, Zerfall und Erhaltung von Archivgut" eröffnet. Das Landesarchiv sieht historische Ausstellungen als wichtigen Teil seiner Öffentlichkeitsarbeit. Damit soll auch ein breiter historisch interessierter Kreis angesprochen werden, der bisher noch keinen Kontakt zum Landesarchiv hatte. In der Regel finden jährlich zwei Ausstellungen zu Themen der schleswig-holsteinischen Geschichte und Landeskunde statt. Die entsprechenden Räume im Erdgeschoss des Prinzenpalais sind barrierefrei und bei freiem Eintritt zu den Öffnungszeiten des Landesarchivs zugänglich. Auf Anfrage sind auch Führungen durch die Ausstellung möglich. Anstelle der sonst üblichen Vorträge werden dieses Mal Führungen durch die Werkstätten und Magazine des Landesarchivs angeboten. Denn Kapazitäten, Klima- und Lichtkonzept sowie Archivtechnik können während einer Führung anschaulich dargestellt werden. Einblicke in die Sicherungsverfilmung und in moderne Restaurierungsmethoden gibt es darüber hinaus in der Foto- und Restaurierungswerkstatt. Durch die Kombination von Ausstellung und Führung erhält jeder Interessierte somit ein nahezu vollständiges Bild von der Bestandserhaltung und Bestandsicherung im Landesarchiv.

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Quelle: Das Landesarchiv begrüßt seinen neuen Leiter!, 19.10.2006; Pressegespräch mit dem Chef der Staatskanzlei Heinz Maurus, 3.11.2006

Spezial-Geschichte und Nachrichten von Wiedenbrück

Florenz Karl Joseph Harsewinkel (1738-1818) war in der Zeit um 1800 Stiftsdechant in Wiedenbrück. Nach Studium und weiten Reisen ließ er sich in Wiedenbrück im Schönhof (befindet sich seit dem Jahre 2003 im Freilichtmuseum Detmold) nieder, und befasste sich u.a. mit Schriften und Überlieferungen zur Stadtgeschichte. Ihm standen noch viele Urkunden und Dokumente zur Verfügung – die z.T. heute verschwunden sind – und kopierte sie im Wortlaut. Alles, was ihm zur Geschichte der Stadt und zu den Geschehnissen seiner Zeit wichtig erschien, schrieb er genauso wie Überlieferungen, die seinen Zeitgenossen noch geläufig waren, geflissentlich in seiner Handschrift nieder, die er \“Spezial-Geschichte und Nachrichten von Wiedenbrück\“ nannte. Viele Dinge aus der Wiedenbrücker Vergangenheit, z.B. Gilden, Münzprägungen, alte Verträge, Kriege usw. sind nur durch seine handschriftlichen Aufzeichnungen belegt. Er beschreibt aber auch Löhne und Preise, Erfolge und Missstände in Landwirtschaft und Gewerbe, Wahl des Bürgermeisters usw. aus seiner Zeit um 1800. In einem \“Herbarium\“ führt er zudem 365 Pflanzen und Kräuter auf. Insgesamt bestehen seine Aufzeichnungen zur Wiedenbrücker Geschichte aus 342 Kapiteln auf ca. 450 Seiten. Das Original dieser Handschrift befindet sich im Besitz des Heimatvereins Wiedenbrück-Reckenberg und ist im Heimatmuseum Wiedenbrück ausgestellt. 

Um diese Schrift, die nur schwer zu lesen und zu entziffern ist, allen Interessierten zugänglich machen zu können, bildete sich unter Anleitung von Dr. Günter Brüning, Leiter des Kreisarchivs Gütersloh, bereits im Jahre 1990 ein Arbeitskreis der Volkshochschule und des Heimatvereins Wiedenbrück-Reckenberg. In mehrjähriger Arbeit wurde der gesamte Text erarbeitet und in das heutige Schriftbild übertragen. Die Hauptaufgabe jedoch, diese Handschrift in mühsamer Kleinarbeit in eine buchstaben-, zeilen- und seitengetreue Druckschrift – einschließlich der Abkürzungen, Überschreibungen und Fehler – zu transkribieren, übernahm dann Alfons Brielmann vom Heimatverein Wiedenbrück-Reckenberg. Die sog. \“Harsewinkel-Chronik\“ kann nun jeder in gedruckter Form in einem Buch nachlesen, das von Alfons Brielmann herausgegeben wurde. Am 26.9.2006 stellte er es der Öffentlichkeit vor. Erschienen ist es im Verlag für Regionalgeschichte Gütersloh. 

Weitere Schriften, die von Florenz Karl Joseph Harsewinkel verfasst wurden sind \“Ordo ac series clericorum Wiedenbrugensium\“ und eine \“Beschreibung des Amtes Reckenberg und der Stadt Wiedenbrück\“. Letztere ist leider seit einiger Zeit verschwunden. Der Heimatverein Wiedenbrück-Reckenberg und Dr. Brüning vom Kreisarchiv Gütersloh wären über Informationen zu einem möglichen Verbleib dieser Schrift sehr dankbar.

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Quelle: Presseinformation Kreisarchiv Gütersloh, 26.9.2006; Johannes Bitter, Die Glocke, 28.9.2006

Von der gemalten Landschaft zum vermessenen Land

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München besitzt einen der größten und bedeutendsten Bestände an handgezeichneten Karten in Deutschland. Diese Sammlung ist jedoch selbst unter Experten noch weitgehend unbekannt. Auf dieser Materialgrundlage stellt die jetzt gezeigte Ausstellung die Entwicklung der Kartographie in Bayern dar, wie sie im Auftrag der Behörden und Gerichte vom Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reichs 1806 betrieben wurde, um für die notwendigen Entscheidungen der Landesverwaltung und Rechtsprechung die geographischen Kenntnisse zu verschaffen. Dabei beschreibt die Kartographie einen großen Bogen von schlichten Umrissskizzen (Ende 15. Jahrhundert) über künstlerisch anspruchsvolle Landschaftsgemälde (16. und 17. Jahrhundert) zu weiterhin künstlerisch gestalteten Grundrisskarten, die bereits auf der Grundlage von Vermessungen entstanden (17. und 18. Jahrhundert). Am Ende steht die Katastervermessung des frühen 19. Jahrhunderts. In der Zusammenschau ergeben die Karten, die zum ersten Mal in der Öffentlichkeit zu sehen sind, einen völlig unerwarteten Blick auf das Bayern früherer Jahrhunderte.

Bilder und Karten sind Zeugnisse der sich entfaltenden Fähigkeit des Menschen, sein geographisches Umfeld abzubilden. Diese Entfaltung spiegelt sich beispielhaft in den seit dem Mittelalter entstandenen Produkten der zentralen Verwaltung des Herzogtums bzw. Kurfürstentums Bayern. Für die Verwaltung war es von Anfang an notwendig, geographische Situationen oder ganze Gebiete zu erfassen, um diese Kenntnisse zur Rechtssicherung zu bewahren oder für Entscheidungen in Streitigkeiten andernorts vorzulegen. Bis zur modernen amtlichen Landesvermessung war es jedoch noch ein weiter Weg. Die mittelalterliche Vorgeschichte der neuzeitlichen Raumdarstellung wird im ersten Abschnitt der Ausstellung dokumentiert: Das Mittelalter war noch geprägt von der Herrschaft des Worts. Grenzlinien wurden von erfahrenen Männern mündlich bezeugt oder in Urkunden verbal beschrieben, Grundbesitz in Urbarbüchern erfasst. Ganz beiläufig traten in Grundbeschreibungen und auf Urkundensiegeln realistische Bilder von einzelnen topographischen Elementen in Erscheinung. Erst im ausgehenden 15. Jahrhundert entstanden einige wenige skizzenartige Karten größerer Gebiete. Sie sind zeitlich die direkten Vorläufer der großen bildlichen Kartenwerke der Frühen Neuzeit (16. – 18. Jahrhundert). Dieser Epoche ist nun der Hauptteil der Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv gewidmet. Zur Ausstellung, die vom 6. Oktober bis 22. Dezember 2006 in den Ausstellungsräumen Ludwigstr. 14 zu sehen ist, erscheint ein Katalogbuch, das viele der gezeigten Karten in Farbe wiedergibt.

Kontakt
Bayerisches Hauptstaatsarchiv 
Schönfeldstraße 5-11 
80539 München 
Tel. 089/28638-2596
Fax: 089/28638-2954 
poststelle@bayhsta.bayern.de 

Quelle: Pressemeldung zur Ausstellung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.

Seminar der Bundeskonferenz der Kommunalarchive erstmals in Fulda

Der bei der Eröffnung der VdA-Geschäftsstelle geäußerte Wunsch des Fuldaer Oberbürgermeisters geht in Erfüllung. Im März diesen Jahres war sich OB Möller in seinem Wunsch bereits sehr sicher, dass vom neu angesiedelten größten nationalen Fachverband für Archivare in Fulda „Impulse für die Stadt und die Region“ ausgehen.

Knapp 10 Monate später blicken der Verband selbst und die Stadt Fulda mit großer Zufriedenheit auf das Erreichte. Die VdA-Geschäftsstelle in der Wörthstraße ist zu einem Treffpunkt für Archivare aus ganz Deutschland geworden. Besprechungen und Konferenzen der Organe des Verbandes (Geschäftsführender Vorstand, Gesamtvorstand, Arbeitskreise, Ausschüsse, Landesverbände) haben seit Eröffnung der Geschäftsräume fast ausschließlich in Fulda stattgefunden. Die anreisenden Verbandsmitglieder aus ganz Deutschland fühlen sich in der Barockstadt sehr wohl und schätzen immer wieder die gute Erreichbarkeit und die Gastlichkeit der Stadt. VdA-Vorsitzender Dr. Robert Kretzschmar (Stuttgart): „Die gute Entwicklung unseres Verbandes und die Ansiedelung in Fulda in diesem Jahr ist überaus erfreulich. Fulda ist binnen kürzester Zeit zu einem zentralen Ort des Archivwesens in Deutschland geworden.“

Die angenehme Atmosphäre und die zentrale Lage Fuldas ziehen nun auch Fortbildungsvereinigungen außerhalb des Verbandes an. So findet vom 7. bis 9. November 2006 in Fulda erstmals die Fortbildungsveranstaltung der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (BKK) statt, zu der Professor Norbert Reimann aus Münster etwa 60 bis 80 Archivare aus dem kommunalen Archivwesen in Fulda erwartet. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die „Kommunalen Archive und ihre Benutzer im digitalen Zeitalter“. Moderne Öffentlichkeitsarbeit, Präsentationen der Archive und ihrer Quellen im Internet sollen dabei einen besonderen Schwerpunkt setzen. Professor Reimann: „Wir freuen uns sehr in der wunderschönen Barockstadt Fulda tagen zu können und bedanken uns für das Interesse und die Unterstützung der Stadt Fulda, allen voran bei Herrn Oberbürgermeister Gerhard Möller und beim Fuldaer Stadtarchivar Herrn Dr. Thomas Heiler“.

Um die Positionierung der Archive im sich neu organisierenden digitalen Produktionsprozess geht es dann eine Woche später beim Seminar des Vereins Fortbildung Medienarchivare/-dokumentare (VFM), das unter dem Thema steht „Dokumentare und Informationsvermittler im Contentmanagement“. Das Seminar, welches nun ebenfalls erstmals in Fulda stattfindet, richtet sich in erster Linie an Mitarbeiter und Leiter von Rundfunk- und Medienarchiven.

Kontakt:
VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
Geschäftsstelle
Wörthstraße 3
36037 Fulda
Tel. +49 661 29109-72
Fax. +49 661 29109-74
info@vda.archiv.net
www.vda.archiv.net

Quelle: VdA-Geschäftsstelle, Pressemitteilung, 2.11.2006

Stadtarchiv Eschwege erhält Hessischen Archivpreis

Zum zweiten Mal nach 2005 vergibt der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. – Landesverband Hessen Preise im Archivwesen. Den mit 3.000 Euro dotierten Hessischen Archivpreis, der sich an kleinere nichtstaatliche, insbesondere kommunale Archive richtet, die sich in vorbildlicher Weise um den Kulturgutschutz und die Archivierung von Schriftquellen und Dokumentationsgut verdient gemacht haben, erhält im Jahre 2006 das Stadtarchiv Eschwege. Das Geld ist zweckgebunden und kommt somit in vollem Umfang der weiteren Archivarbeit zugute. Leiter des Archivs, das erst seit 1990 hauptamtlich betreut wird, ist Dr. Karl Kollmann, der zugleich auch als Fachdienstleiter Kultur tätig ist und somit nicht nur Verantwortung für das Archiv trägt, sondern auch für Bibliothek, Vereinsarbeit und kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen. Unter seiner Regie fanden bereits einige Ausstellungen zur Stadt- und Regionalgeschichte statt. Einen Namen hat er sich darüber hinaus mit zahlreichen Publikationen gemacht, die er entweder selbst verfasste oder herausgab. Er ist auch Vorsitzender der Historischen Gesellschaft des Werralandes. 

Das Stadtarchiv Eschwege und das Stadtarchiv Witzenhausen sind die einzigen, die im gesamten Werra-Meißner-Kreis hauptamtlich geleitet werden. Alle übrigen Archive in der Region werden – vor allem aus Kostengründen – ehrenamtlich geführt. Unterstützt wird Dr. Karl Kollmann bei seiner Archivarbeit von einigen Hilfskräften. Der Archivbestand setzt sich aus ca. 450 laufenden Meter Akten, tausenden Karten und Plänen, 16.500 Bildern und 5.600 Buchtiteln zusammen. Genutzt wird das Archiv überwiegend von Heimat- und Familienforschern sowie von Schülern und Studenten. Verliehen wird der Preis am 6. Dezember 2006. 

Kontakt
Stadtarchiv Eschwege 
Stadthaus V (ehem. Hochzeitshaus) 
Vor dem Berge 3 
37269 Eschwege 
Tel.: 05651/304-281
Fax: 05651/ 304-282

Quelle: Werner Keller, HNA, 1.11.2006.

125 Jahre Heinrich Drake

Mit Ausstellungen, Vorträgen und einer Geburtstagsparty feiert Lippe in diesem Herbst den 125. Geburtstag seines früheren Landespräsidenten Heinrich Drake. An der zentralen Festveranstaltung im Landestheater Detmold wird auch Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, teilnehmen. 

Am 20. Dezember würde er 125 Jahre alt: Lippes charismatischer Landespräsident, später Regierungspräsident und Landesverbandsvorsteher, ist vielen noch in guter Erinnerung. Bis ins hohe Alter war Heinrich Drake aktiv, hat wie kaum ein anderer die jüngere Geschichte Lippes beeinflusst und geprägt. Er war maßgeblich beteiligt, als der Anschluss Lippes an das Land Nordrhein-Westfalen stattfand, der sich im kommenden Jahr zum 60. Mal jährt. Ohne sein hartnäckiges Verhandeln wäre auch das lippische Vermögen, das seit 1949 vom Landesverband Lippe verwaltet wird, den Lippern nicht erhalten geblieben. Ab 1920 führte Drake die Geschicke des damals noch eigenständigen Landes Lippe. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten war er Mitglied des Lippischen Landtages. Schon im April 1945 nahm er das Steuer wieder in die Hand und gab den politischen Kurs vor. Er regelte den Anschluss an das Land Nordrhein-Westfalen, wurde erster Regierungspräsident der neugeschaffenen Detmolder Bezirksregierung, erster Vorsteher des Landesverbandes Lippe und bekleidete bis ins hohe Alter zahlreiche politische Ämter, darunter als Mitglied des Detmolder Kreistages und in der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. 

Kein anderer Politiker hat die Geschicke Lippes über Jahrzehnte hinweg so nachhaltig geprägt und gab Anlass zu so vielen Geschichten wie Heinrich Drake. Wer sich auf die Spur Heinrich Drakes begeben will, dem werden zwei Sonderführungen geboten. „Alt-Lemgo“-Mitglied Hermann Hentschel führt durch Drakes Geburtsstadt Lemgo. Dr. Andreas Ruppert, Leiter des Stadtarchivs Detmold, sucht in Detmold die wichtigsten Stationen des politischen Lebens Drakes auf. Dazu gehört das Gebäude des ehemaligen Lippischen Landtages, in dem er am 21. Januar 1947 das Ende der politischen Selbständigkeit Lippes verkündete. Fünf Vorträge renommierter Referenten aus Lippe beleuchten die verschiedenen Zeitepochen, vor deren Hintergrund Drakes Wirken zu sehen ist. Den Beginn machen Dr. Stefan Wiesekopsieker und Prof. Heide Barmeyer-Hartlieb, beide stv. Vorsitzende des Lippischen Heimatbundes, die zu den frühen Jahren Drakes während der Kaiserzeit und der Weimarer Republik referieren. Drakes Stellung in der NS-Zeit und in der unmittelbaren Nachkriegszeit betrachtet Dr. Andreas Ruppert. Ex-Regierungspräsident Walter Stich geht anschließend auf die politischen Ämter seines berühmten Vorgängers im demokratischen Nachkriegsdeutschland ein. Den Abschluss bildet Dr. Hansjörg Riechert vom Kreisarchiv Lippe mit einem humorigen Vortrag zur Person Heinrich Drakes, über den bis heute zahlreiche Anekdoten in Lippe kursieren. Viel Mühe geben sich auch die Schülerinnen und Schüler der beiden Heinrich-Drake-Schulen in Lemgo und Detmold. Sie erarbeiten eine Ausstellung mit Fotographien und Dokumenten, die den Lebensweg des ehemaligen „Landesvaters“ nachzeichnen. Die Ausstellungen werden im Schmiedeamtshaus Lemgo, im Foyer der Bezirksregierung Detmold und anschließen in der Zusammenschau im Kreishaus Detmold bis Februar 2007 zu sehen sein (Programm). 

Veranstaltet wird das Jubiläum vom Landesverband Lippe zusammen mit der Bezirksregierung Detmold, dem Kreis Lippe, den Städten Detmold und Lemgo sowie dem Lippischen Heimatbund.

Kontakt:  
Landesverband Lippe
Schloss Brake
Schlossstraße 18
32657 Lemgo
Tel.: 05261-25020
Fax: 05261-250287
info@landesverband-lippe.de 

Quelle: Pressemeldung Landesverband Lippe

60 Jahre NRW – Ausstellung, Katalog und Internetpräsentation

Das Land Nordrhein-Westfalen feiert 2006 seinen 60. Geburtstag und schaut aus diesem Anlass zurück auf sein Gründungsjahr. Eine genaue Geburtsstunde des Landes lässt sich nicht bestimmen. Die Gründungsphase reichte von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis weit über das Jahresende 1946 hinaus. 

Die Präsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags, Regina van Dinther, hat am 26. Oktober 2006 die von Landesarchiv und Landtag gemeinsam konzipierte Ausstellung „1946 – Politik und Alltag im Gründungsjahr des Landes Nordrhein-Westfalen“ eröffnet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde der Katalog zur Ausstellung präsentiert, der für 5,- € im Buchhandel, über den Landtag NRW oder über das Landesarchiv NRW erhältlich ist. 

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Die Ausstellung „1946 – Politik und Alltag im Gründungsjahr des Landes Nordrhein-Westfalen“ stellt diese Gründungsphase in den Mittelpunkt. Sie präsentiert das Jahr 1946 als ein „Schwellenjahr“, das geprägt ist von den schwierigen Lebensbedingungen der Nachkriegszeit. Zugleich entstanden in dieser Zeit aber neue gesellschaftliche und politische Strukturen. Die Weichen für die weitere demokratische Entwicklung des Landes wurden gestellt. Anhand ausgewählter Themen wird in der Ausstellung ein Bild der Gründungsphase des Landes Nordrhein-Westfalen gezeichnet, das sowohl die politische Entwicklung als auch den Alltag der Menschen in den Blick nimmt.

Rund 100 Exponate aus der Gründungsphase des Landes haben die Ausstellungsmacher dafür zusammengetragen. Dazu gehören das Protokoll der ersten Kabinettssitzung ebenso wie typische Gegenstände aus dem Nachkriegsalltag an Rhein und Ruhr. Sie dokumentieren, wie das Land unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegzeit entstanden ist, und die Menschen ihren Alltag zwischen Trümmern bewältigten. 

Die Ausstellung ist vom 26. Oktober bis 26. November 2006 im Landtag NRW (Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf) zu besichtigen. Der Besuch ist kostenlos. Anmeldung unter 0211/ 884-2197 oder veranstaltungen@landtag.nrw.de.

Auch im Internetangebot des Landesarchivs NRW findet man ab sofort eine Präsentation des Landesarchivs zur Gründungsphase des Landes. Neben Texten und Abbildungen ist dort auch der in der Ausstellung gezeigte Film zu sehen.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Martina Wiech
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel: 0211 – 159 238 202
Fax: 0211 – 159 238 111
martina.wiech@lav.nrw.de