Mühlen links und rechts des Rheins

Die Wasserkraftnutzung scheint heutzutage vor einer Renaissance zu stehen. Das bedeutet für die Mühlenlandschaft links und rechts des Rheins vielfältige Möglichkeiten für einen nachhaltigen und sinngebenden Bestandsschutz als Träger kultureller Identitäten. Am 23. September 2006 findet im Rheinischen Industriemuseum ein Symposium \“Mühlen links und rechts des Rheins\“ über die Wasserkraftnutzung im Bereich der Region Köln/Bonn statt.

Info:
Samstag, 23. September 2006, 10 Uhr bis 17 Uhr
Rheinisches Industriemuseum
Schauplatz Bergisch Gladbach
Papiermühle Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach

Programm:

10.00 Uhr: Eröffnung
Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland
Grußworte
Rolf Menzel, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises
Werner Stump, Landrat des Rhein-Erft-Kreises,
Vors. Regionale-Ausschuss
Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführer Regionale 2010 Agentur
Erhardt Jahn, Präsident Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. 

Moderation: Paul Demel, Dr. Sabine Schachtner

11.00 Uhr: Aktueller Stand LWG-NRW und Umsetzung der EU WRRL
Stefan Prott, Landesinitiative Zukunftsenergien NRW

11.20 Uhr: Wasserkraftanlagen, Denkmalschutz und Denkmalpflege
Dipl.-Ing. Christian Hoebel, Westfälisches Amt für Denkmalpflege, Münster

11.40 Uhr: Diskussion

12.00 Uhr: Mittagspause / Imbiss

13.00 Uhr: Führung durch Papiermühle Alte Dombach, 
Rheinisches Industriemuseum

14.00 Uhr: Geschichtliche Entwicklung sogenannter Industriemühlen
Dr. Walter Buschmann, Rheinisches Amt für Denkmalpflege/LVR, Brauweiler

14.20 Uhr: Wasserkraftnutzung in der Vergangenheit und Gegewart
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen, Universität Siegen, Forschungsinstitut Wasser und Umwelt

15.00 Uhr: Kaffeepause

15.20 Uhr: Konzeptionelle Leitlinien für ein Dokumentationszentrum zur rheinischen Mühlenkunde
Gabriele Scholz, Geschäftsführerin Mühlenverband Rhein-Erft-Rur e.V.

15.40 Uhr: Mühlen und Hämmer als gestaltende Elemente der Kulturlandschaft
Dipl.-Ing. Dieter Schäfer, Umweltamt / Kulturlandschaftspflege LVR, Köln-Deutz

16.00 Uhr: Diskussion

16.30 Uhr: Schlussbetrachtung

Am 23.9.2006 erscheint zudem der Tagungsband zum 1. Symposium (Unkostenbeitrag 6,- Euro).

Kontakt:
Mühlenverband Rhein-Erft-Rur e.V.
Geschäftsstelle, Gabriele Scholz
Willy-Brandt-Platz 1
50126 Bergheim
Tel.: 02271 – 834160
Fax: 02271 – 832325
info@muehlenverband-rhein-erft-rur.de
www.muehlenverband-rhein-erft-rur.de .

Download: Anmeldung.

Landesarchiv Steiermark digitalisiert 20.000 Urkunden

Die 20.000 ältesten Urkunden des Steiermärkischen Landesarchivs in Graz werden derzeit digitalisiert. Mit modernster Technik sollen sie in perfekter Faksimile-Qualität bereits 2007 online verfügbar sein. 

Um den jahrhunderte- und teils jahrtausendealten Pergamenten, wie z.B. der Gründungsurkunde des Nonnenstifts Göss bei Leoben, gerecht zu werden, musste das steirische Landesarchiv einen Hochleistungsscanner anschaffen, erläutert Archivdirektor Josef Riegler gegenüber der Kleinen Zeitung. "Dieses Gerät war das erste in Österreich und wurde extra für unsere Zwecke gebaut.\“ 

Bei einer Temperatur von 18 Grad Celsius und bei 50 Prozent Luftfeuchtigkeit werden die Urkunden angesaugt und nur einer äußerst geringen Lichtbelastung ausgesetzt. Sogar die Siegel können in einem Arbeitsschritt gemeinsam mit der Urkunde aufgenommen werden. Die Abbilder von 800 Urkunden sind bereits auf dem Server gespeichert – bereits im kommenden Jahr sollen alle weiteren Urkunden aus den Jahren 904 bis 1500 online verfügbar sein.

Kontakt:
Steiermärkisches Landesarchiv
Landesarchivdirektor Hofrat Hon.-Prof. Dr. Josef Riegler MAS 
Karmeliterplatz 3
A-8010 Graz
Telefon: (0316) 877-4028 
Fax: (0316) 877-2954 
fa1d@stmk.gv.at 

Quelle: Robert Preis, Kleine Zeitung, 10.9.2006

Gemeinde Salem lässt Altakten aufarbeiten

Das Jahr 1972 brachte für das Salemer Tal die große kommunalpolitische Wende. Acht Gemeinden schlossen sich zum 1. April 1972 zur neuen Gemeinde Salem zusammen. Während es in anderen Landesteilen oftmals zu heftigen Auseinandersetzungen über die Gemeindereform kam, die Gesetzgebung und die Rechtsprechung letztendlich über die Zuordnung von Städten und Gemeinden entscheiden mussten, bekannten sich die Bürger dieses Raumes, nicht zuletzt auch aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte, freiwillig zu einer größeren Einheit. 1973 schlossen sich außerdem die Gemeinden Oberstenweiler und Grasbeuren und 1975 die Gemeinde Beuren der größeren Gemeinde Salem an.

Das im Jahr 1162 erstmals urkundlich erwähnte Neufrach, das heute rund 2.200 Einwohner aufweist, ist Verwaltungssitz der Gemeinde Salem. Im Keller des Rathauses Neufrach befinden sich zentnerweise alte Akten. Sie stammen aus den früher selbstständigen elf Gemeinden, die beim Zusammenschluss in den 1970er Jahren zu Teilorten wurden. 

Mit der Aufgabe der Erschließung und Verzeichnung der Akten hat die Gemeinde Salem jetzt die beiden Fachleute Martin Zierer aus Konstanz und Sebastian Röttgers aus Bodnegg beauftragt. Die beiden Historiker schätzen, dass sie für die Aufarbeitung der Dokumente, die bis ins 16. Jahrhundert zurück datieren, rund ein Jahr benötigen werden.

Kontakt:
Gemeinde Salem 
Teilort Neufrach
Leutkircher Str. 1
88682 Salem
Telefon 07553/823-0 (Zentrale)
gemeinde@salem-baden.de

Quelle: Südkurier, 8.9.2006

Neues Gothaer Stadtarchiv

Das Stadtarchiv der Stadt Gotha hat sein neues Domizil bezogen und ist im Neuen Rathaus am Ekhofplatz 24 ab sofort für jeden Interessierten zu finden. Das Stadtarchiv verwahrt stadtgeschichtliche Quellen mit einem Bestandsumfang von ca. 800 laufenden Metern. Dazu gehören u.a. Urkunden (älteste 1226), Akten der Stadtverwaltung und der eingemeindeten Orte Boilstädt, Siebleben, Sundhausen und Uelleben des 17.-20. Jahrhunderts, Akten von Innungen und Vereinen, einzelne Firmenunterlagen, Nachlässe, Bauakten sowie zahlreiches Sammlungsgut zur Bestandsergänzung wie Wochen- und Tageszeitungen, Karten, Pläne, Plakate, Fotos, verschiedene Druckschriften. Außerdem steht dem interessierten Leser die historische Gothana-Bibliothek mit ca. 2500 Bänden zur Verfügung.
Neben den für die öffentliche Nutzung zur Verfügung stehenden historischen Quellen unterhält die Stadt auch ein Behördenarchiv von 1990 bis zur Gegenwart.

Die Bestände des Stadtarchivs stehen gemäß Archivsatzung jedem Nutzer, der ein berechtigtes Interesse glaubhaft macht, zur Verfügung, sofern nicht Schutzfristen, Vereinbarungen zu Gunsten Dritter oder Einschränkungen dem entgegen stehen. Die Nutzung kann zu amtlichen, wissenschaftlichen, publizistischen, gewerblichen oder Bildungszwecken sowie zur Wahrnehmung berechtigter persönlicher Belange erfolgen. Für die Direktbenutzung steht ein Leseraum mit 12 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Anhand der Findhilfsmittel bzw. über die EDV-gestützte Recherche wird dem Leser der Zugang zu den Beständen ermöglicht. Für die Benutzung des Stadtarchivs werden Gebühren und Auslagen nach Maßgabe der Verwaltungskostensatzung des Archivs erhoben.

Der genaue Gründungszeitpunkt des Stadtarchivs Gotha lässt sich leider nicht nachweisen, jedoch enthält die erste überlieferte Kämmereirechnung des Jahres 1668 Ausgabenachweise für das Archiv. In späteren Jahren erfuhr das Archiv wohl eher eine stiefkindliche Behandlung. In alten Aufzeichnungen wird von sinnlosen Vernichtungen alter Ratsunterlagen und ungünstigen Bedingungen auf Böden und in Kellern berichtet. Witterungseinflüssen und Schädlingsbefall ausgesetzt, konnten so wertvolle Unterlagen die Jahrhunderte nicht überdauern und stellen heute schmerzliche Überlieferungslücken dar. Im Jahre 1880 wurden mit Hinterlegungsvertrag Urkundenbestände vor 1550 in das damalige Landesarchiv Gotha ausgelagert. Im Jahre 1921 folgte die Hinterlegung der Akten und Karten.

Mit der Anordnung zur Errichtung von Stadt- und Kreisarchiven vom 26.2.1951 wurde auch das Stadtarchiv Gotha aufgebaut, zunächst in der alten Ratsstube, dann im Gebäude Hauptmarkt 41. In dieser Zeit führte der damalige Stadtarchivar Willy Range umfangreiche Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten durch und erstellte eine Bestandsübersicht. Von 1972-1981 hatte das Archiv seinen Sitz in der Gartenstraße 15. Infolge der Archivgesetzgebung der DDR vom 11.3.1976 verlor es seine Eigenständigkeit und wurde 1981 erneut umgelagert, diesmal in die ehemalige Kaserne Bürgeraue 2. Mit dem Kreisarchiv unter Obhut des Rates des Kreises Gotha seit 1985 vereinigt, wurden elf Jahre später die Bestände in die Räume des Landratsamtes Gotha 18.-März-Straße 50 eingelagert. Mit der Rücknahme der als Depositum im Landratsamt untergebrachten Bestände der Stadt Gotha im Juli 2006 wird nach 30 Jahren die eigenständige Tradition des Gothaer Stadtarchivs fortgesetzt.

Ein teures Willkommensgeschenk für das neue Gothaer Stadtarchiv brachte der Gothaer Staatsarchivdirektor Lutz Schilling zur Einweihung mit: Zusammen mit 159 weiteren, ebenfalls bislang im Staatsarchiv aufbewahrten Urkunden aus den Jahren 1223 bis 1675 übergab er der Stadtarchivleiter Ute Kolbe ein Dokument aus dem 13. Jahrhundert, in dem der Thüringer Landgraf Ludwig IV. die Gründung des Gothaer Hospitals "im Hinblick auf das kurze Gedächtnis der Menschen\“ festgehalten hat. Der lateinische Text von Ludwigs \“Erinnerungsschreiben\“ wurde zwischen 1223 und 1226 verfasst.

Die Urkunde war als Teil der Hessen-Thüringen-Ausstellung auf der Wartburg und in Marburg zu sehen. Mit Blick auf das Elisabethjahr 2007 ist das Dokument ein begehrtes Ausstellungsstück. Der Versicherungswert beträgt 50 000 Euro. \“Schade, da steht dann nicht mehr ,Leihgabe Staatsarchiv Gotha´ sondern ,Stadt Gotha´\“, trennt sich Schilling ungern von dem Dokument, das 125 Jahre zu den Beständen des Staatsarchivs gehörte.

Kontakt:
Stadtverwaltung Gotha Stadtverwaltung Gotha
Abt. 104 Rathaus II
Stadtarchiv
Ekhofplatz 24
99867 Gotha
Telefon: 03621 / 222142
Fax: 03621 / 222146
stadtarchiv@gotha.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Gotha, 8.9.2006; Oliver Bauer, TLZ Gotha, 8.9.2006

Restaurierte Archivalien zurück in Erftstadt

Gleich mehrere für Erftstadt wertvolle Unterlagen konnte Stadtarchivar Udo Müller bei der Fachhochschule Köln, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, abholen. Studentinnen der Fachrichtung Schriftgut, Graphik und Buchmalereien hatten die Restaurierung der Stücke als Studienarbeit in ihrem Hauptstudium durchgeführt. Müller hatte bereits im vergangenen Jahr Kontakt mit der vor kurzem verstorbenen Werkstattleiterin
des Instituts, Eva-Katharina Nebel, aufgenommen und ihr einige Stücke als Semesterarbeit angeboten. Nur wirklich interessante Stücke wählte Nebel für Studienarbeiten aus. Ein Glücksfall für Erftstadt, dass sie sich für vier Stücke aus dem Erftstädter Archiv entschieden hat, denn eine Restauration hätte niemals bezahlt werden können. Weil kein Stundenlohn für die Restaurierung anfiel,  musste die Stadt nur für die reinen Materialkosten aufkommen.

Das älteste Dokument, das im Archiv der Stadt Erftstadt aufbewahrt wird, beurkundet eine Schlichtung von Meinungsverschiedenheiten wegen Viehdrift und Weidganges zwischen Caecilie von Palant, Witwe des Adolf Quad zu Buschfeld und den gemeinen Nachbarn zu Liblar. Die Unterzeichnung des Vertrages fand in Gegenwart von Hieronymus Wolff von Metternich am 4. September 1563 statt. Das Pergament befand sich in einem schlimmen Zustand, als Udo Müller es zur Fachhochschule brachte. Im Spätmittelalter wurden häufig Dokumente gefaltet, um Platz zu sparen. Das Pergament war an den Knickstellen porös und das Risiko hoch, dass Schäden beim auseinander falten entstehen. Interessierten Nutzern konnte die Urkunde aus diesem Grund bisher nicht gezeigt werden. Nun ist die Urkunde ausgebreitet und in einer staubdichten Verpackung gut geschützt. Im Fachbegriff heißt das Planlegen von Urkunden „Entspannung“. Bei diesem Vorgang muss das Pergament in eine Befeuchtungskammer, in der eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Danach wird unter leichtem Druck das Pergament beschwert und über Monate langsam getrocknet.

Auch zwei Landkarten aus den Jahren 1872 und 1913, die ebenso wie das älteste Dokument zur Sammlung Schloss Gracht gehören, hat Udo Müller, der seit 2001 das Archiv geleitet und aufgebaut hat, geknickt erhalten. Zwei Studentinnen  haben die Restaurationsarbeiten der Flurkarte Bliesheim mit Haus Buschfeld und Bremerhof und der Jagdkarte der Gemarkungen Bliesheim, Friesheim und Weilerswist im Sommersemester übernommen und auch hier die Technik des Entspannens eingesetzt. Die verstaubte Oberfläche des Baumwollgewebes wurde zuerst mit Latexschwämmen trocken gereinigt und abgesaugt. Danach wurde das gestärkte Gewebe mittels nasser Tücher befeuchtet und geglättet. Um das Gewebe zu entspannen, wurde es mit Brettern und Gewichten beschwert. Über zwei Tage haben die Studentinnen an den Karten gearbeitet. Dabei wurden noch kleine Löcher mit Japanpapier hinterlegt und farblich angepasst und so die vorher sichtbaren Schäden zum Verschwinden gebracht. Zur Studienarbeit gehörte zudem eine mikroskopische Untersuchung des Kartengewebes sowie eine schriftliche und fotografische Dokumentation. Die Karten sind nun klebstofffrei auf einem Vlies befestigt und halten nur durch die Verbindung der Gewebefasern auf dem Vliesuntergrund. Beide Karten sind jetzt in einer passenden Plastikhülle geschützt und könnten auch mal in einer Ausstellung gezeigt werden.

Ein optisch wirklich schönes Stück – eine undatierte Ahnentafel der Christina Eleonora Franziska Maria von Burscheidt – war Grundlage für eine weitere Studienarbeit. Udo Müller geht davon aus, dass es sich um einen Familienzweig der Metternichs handelt. Die Restaurierung gestaltete sich problematisch, weil vor dem Entspannen an zwei Stellen die Wasserfarbenmalerei abzublättern drohte. Zudem musste ein Wasserschaden behoben werden. Des weiteren waren zwei Wappen herausgeschnitten und später wieder eingeklebt worden. Durch das Entspannen haben sich diese geklebten Stellen aufgrund der Kleberkonsistenz etwas verzogen.

Jetzt, wo diese Stücke so perfekt aufgearbeitet sind und gezeigt werden könnten, ist es schade, dass am 8. September 2006 der letzte Arbeitstag für  Udo Müller war. Er verlässt Erftstadt, um eine Stelle im Archiv der Stadt Bonn zu übernehmen. Da sich die Stadt Erftstadt im Haushaltssicherungskonzept befindet, ist eine Neubesetzung der  Stelle erst nach einem Jahr möglich. In der Zwischenzeit wird seitens der Stadt nach einer internen Lösung gesucht, um die Bemühungen Udo Müllers, das Archiv als Forschungsstätte für Schüler und Studenten sowie für alle historisch interessierten Bürger zu etablieren, nicht umsonst waren.

Kontakt:
Stadtarchiv Erftstadt
Holzdamm 10
50374 Erftstadt
Telefon: 02235-409-314
Telefax: 02235-409-505
stadtarchiv@erftstadt.de

Quelle: Pressemeldung, Stadt Erftstadt, 30.8.2006; Bianca Wilkens, Kölner Stadtanzeiger, 7.9.2006

Archivführung für Kinder im Stift Herzogenburg

Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Ordensarchive Österreichs hat auf ihre Internetseite www.ordensarchive.at wieder einige neue Beiträge eingestellt. So lädt die Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu zur Mitfeier am 100. Weihetag der Herz-Jesu-Kirche in Wien ein. Auch stellt die ARGE Ordensarchive einige Handbücher im Überblick vor, die über die verschiedenen Orden und deren Niederlassungen in Österreich und Deutschland informieren. Florian Buschermöhle berichtet über die Eröffnung des neu geschaffenen Erfgoedcentrum Nederlands Kloosterleven (2.6.2006), das nach aufwändigen baulichen Veränderungen nun in den Räumlichkeiten des seit 1371 bestehenden Kreuzherrenklosters St. Agatha untergebracht ist. In seiner nun bestehenden Form stelle das Erfgoedcentrum ein ordens- und klostergeschichtliches Dokumentationszentrum im umfassenden Sinne dar, da es seinem Selbstverständnis nach eine Kombination aus Archiv, Bibliothek und Sammlung von klösterlichen Kunstgegenständen ist.

Schließlich kann die ARGE Ordensarchive noch eine Premiere vermelden. Denn jedes Jahr finden im Stift Herzogenburg an den letzten beiden Wochenenden der Sommerferien die Niederösterreichischen Kindersommerspiele statt. Neben einem bunten Kinderprogramm mit Indianerdorf, Zirkus, Kindertheater, Sport, Spiel und Kreativzentrum sind die Kinder auch zu den Stundengebeten eingeladen und können bei eigenen Führungen das Stift und die Stiftskirche erkunden. In diesem Jahr wurde erstmals auch ein Besuch im Stiftsarchiv angeboten:

\“Mit Kindern ins Archiv – geht das? Bei einem kindgerechten Programm kann auch ein Archivbesuch spannend sein. Die Kinder durften einen Blick in die Depoträume werfen und probeweise an der Fahrregalanlage drehen. Dann wurde untersucht, wie sich Pergament anfühlt und ein Siegelbild an einer Urkunde genau unter die Lupe genommen. Es wurde verglichen wie ein Geburtsschein oder ein Doktordiplom heute und vor 300 Jahren ausgesehen hatte. Die schön verzierten und geschriebenen Urkunden erregten allgemein Bewunderung. Die Schriften nach dem Alter zu ordnen war gar nicht so einfach. Am Ende konnte man noch tüfteln, wie man einen Brief im 16. Jahrhundert versandgerecht zusammenfaltet hat. – Den Kindern hat es Spaß gemacht und die Stunde ist schnell vergangen. Für die erwachsenen Begleitpersonen war es interessant, einmal einen Teil eines Klosters kennenzulernen, den man bei den üblichen Führungen nicht zu sehen bekommt.\“

Kontakt:
Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive Österreichs
Sekretariat: Helga Penz
Archiv der Erzabtei St. Peter
Postfach 113
A-5010 Salzburg
mobile: +43-664-40-60-162
helga.penz@ordensarchive.at
www.ordensarchive.at

Stadtarchiv Grevesmühlen öffnet seine Türen

Im Dezember 2005 ist das Stadtarchiv Grevesmühlen in eine ehemalige, für rund 17.000 Euro renovierte Berufsschule umgezogen (Bericht). Das Gebäude genügt den Ansprüchen des Archivs in idealer Weise, freut sich Hannelore John, die die Akten seit Jahren betreut. Am Sonntag, den 10. September 2006, öffnet das Stadtarchiv Grevesmühlen erstmals seine Türen für die Öffentlichkeit. Zusammen mit Alexander Rehwaldt hat Hannelore John für diesen Anlass eine kleine Ausstellung über Grevesmühlen und seine Geschichte vorbereitet.

Der Historiker Rehwaldt ist im Auftrag der Stadt seit über einem Jahr damit beschäftigt, die Akten der Kreisstadt Grevesmühlen im Mecklenburgischen Landeshauptarchiv in Schwerin zu sichten, zu ordnen und auszuwerten. Nach Rehwaldts Schätzung lagern dort etwa 2.500 Meter laufende Akten. 650 Meter hat er bis jetzt geschafft – und nur noch ein Jahr Zeit. Denn im Sommer 2007 läuft sein befristeter Vertrag mit der Stadt aus. Was dann passiert, ist noch offen.

Am Sonntag wird das Stadtarchiv ab 13.30 Uhr geöffnet sein; um 14 Uhr hält Bürgermeister Jürgen Ditz eine Rede zur Eröffnung. Auch Alexander Rehwaldt wird in der Malzfabrik anlässlich des Tages des offenen Denkmals einen Vortrag halten (13 Uhr). Anschließend wird die Leiterin des Kreisarchivs, Gabriele Arndt, eine Bildershow über alte und neuen Parks und Gärten in Nordwestmecklenburg zeigen. 

Kontakt:
Stadtarchiv Grevesmühlen
Rathausplatz 1
(Rosa-Luxemburg-Straße)
23936 Grevesmühlen
Telefon: 03881 / 723109 (Durchwahl)
Fax: 03881 / 723111
h.john@grevesmuehlen.de

Quelle: Michael Prochnow, Lübecker Nachrichten, 6.9.2006

Münster bietet Workshop zum Geschichtswettbewerb an

Miteinander – Gegeneinander? – Das Verhältnis von Jung und Alt steht im Mittelpunkt des neuen Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, der am 1. September gestartet ist (Bericht). Hatten die Jungen vor den Alten Respekt? Gab es Proteste, Konflikte, Streit? Lernte man voneinander? Kinder und Jugendliche bis zu 21 Jahren sind zur Teilnahme eingeladen. An Lehrerinnen und Lehrer  aller Schulformen, die den Geschichtswettbewerb an ihrer Schule unterstützen möchten, richtet sich ein Tutorenworkshop des Stadtarchivs Münster. Er wird am Mittwoch, 13. September, von 15 bis 18 Uhr angeboten. Im Mittelpunkt dieses Workshops stehen folgende Fragen, z.B.: 
Was beinhaltet das neue Thema? – Wie finden meine Schüler/innen ein eigenes Thema? – Wie sieht eine gelungene Arbeit aus? – Welche Kriterien legt die Jury zugrunde? – Welche Aufgaben erwarten mich als Tutorin/Tutor? – Wie sieht historische Projektarbeit in der Grundschule aus? –  Welche \“Schätze\“ gibt es in den Archiven? – Wie arbeitet man im Archiv? 

Beim Blick in die Geschichte lassen sich Modelle des Miteinanders, aber auch Konflikte und deren Lösung finden. Prof. Dr. Saskia Handro (Universität Münster) stellt interessierten Pädagogen das facettenreiche Thema vor und skizziert Bereiche, in denen sich Schülerinnen und Schüler auf die historische Spurensuche begeben können. Mit Dokumenten aus dem Stadtarchiv werden Beispiele für mögliche Wettbewerbsthemen vorgestellt. Peter Karsten (Regionaljury) stellt überdies Kriterien für eine gelungene Wettbewerbsarbeit vor. Wertvolle Tipps und Anregungen gibt es an diesem Nachmittag zusätzlich von erfahrenen Tutorinnen. Sie berücksichtigen vor allem auch den Grundschulbereich. 

Um den Workshop vorbereiten zu können, bittet das Stadtarchiv um Anmeldung.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 03
Fax 02 51/4 92-77 27
linkr@stadt-muenster.de

Quelle: Presseinformation Stadt Münster, 7.9.2006; Tutorenworkshop.

Google macht historische Nachrichten verfügbar

Der Suchmaschinenbetreiber Google erweitert seinen News-Service. Ab sofort soll den Usern ein Nachrichtenarchiv mit Artikeln über die vergangenen 200 Jahre zur Verfügung stehen. Die Suche kann einerseits auf ganze Zeitepochen ausgeweitet, andererseits auf einzelne Publikationen eingeschränkt werden. Bislang hatte der Google-News-Service nur die jeweils letzten dreißig Tage archiviert. Nun können die Nutzer bis Mitte des 18. Jahrhunderts zurück recherchieren. \“Die Benutzeroberfläche ist derzeit zwar nur auf Englisch verfügbar, aber in den Archiven befinden sich auch schon Artikel aus deutschsprachigen Medien\“, erklärt Stefan Keuchel, Pressesprecher Google Deutschland, gegenüber pressetext.

Als Partner für das Projekt konnte Google unter anderem das Wall Street Journal, die New York Times und die Washington Post gewinnen. Die User sollen Geschichte so entdecken können, wie sie sich entfaltet hat, meint ein Google-Techniker, der an dem Projekt mitgearbeitet hat. Google freue sich, wenn die Medien ihre Archive für den News-Service zur Verfügung stellen. \“Wir arbeiten auch bereits an einer deutschsprachigen Version der Benutzeroberfläche, um unseren Usern hierzulande die Suche noch zu vereinfachen\“, so Keuchel gegenüber pressetext. Die Suchmaschine hat die Genehmigung von kostenpflichtigen News-Seiten angestrebt, um Auszüge aus deren Artikeln bereitzustellen. Infolge kann jeder Nutzer selbst entscheiden, ob er sich damit begnügt oder für den gesamten Artikel bezahlen will.

Der erweiterte Google-News-Dienst durchsucht hunderte verschiedene Quellen, um Anfragen eines Users zu beantworten. Die exakte Anzahl dieser Quellen bleibt jedoch vertraulich und wird nicht angegeben. In der Vergangenheit hatte Google mit einiger Kritik bezüglich seines Nachrichtendienstes zu kämpfen. Im Februar wurden von der World Association of Newspapers rechtliche Schritte überlegt, gegen den Service vorzugehen. Dabei ging es in erster Linie um urheberrechtliche Fragen zu den jeweiligen Nachrichteninhalten.

Quelle: pressetext.deutschland, 6.9.2006

Newsletter des Stadtarchivs Mannheim

Rechtzeitig vor seinem hundertjährigen Stadtjubiläum, das im Januar 2007 beginnt, unternimmt das Stadtarchiv-ISG Mannheim mit der Herausgabe eines elektronischen Newsletters einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft. Auch mit dem aktuellen Veranstaltungsprogramm nutzt man gezielt die neuen Technologien (pdf-Download). Das Stadtarchiv Mannheim hat dabei verstärkt auf Höhepunkte gesetzt, die in gemeinsamen Fahrten, Rundgängen oder Begegnungen bestehen.

Das Projekt Stadtpunkte – Mannheimer Geschichte vor Ort wurde im vergangenen Oktober am Herschelbad gestartet und hat mittlerweile große Fortschritte gemacht. Inzwischen hängen in der Innenstadt vierzig Tafeln, die nächsten sind in Vorbereitung.

Newsletter-Abo: www.stadtarchiv.mannheim.de/newsletter/newsletter.html

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim – 
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collini-Str. 1
68161 Mannheim
Telefon 0621/293-7027 (Sekr.)
Telefax 0621/293-7476
stadtarchiv@mannheim.de