Braunschweig ehrt Wilhelm Raabe mit drei Ausstellungen

Die Stadt Braunschweig feiert mit drei Ausstellungen im Städtischen Museum, Stadtarchiv und der Stadtbibliothek sowie mit einem umfangreichen Begleitprogramm den Schriftsteller Wilhelm Raabe, der in diesem Jahr 175 Jahre alt geworden wäre. Wilhelm Raabe (1831-1910) ist einer der wichtigsten Vertreter des literarischen Realismus in Deutschland. 40 Jahre, von 1870 bis zu seinem Tod 1910, hat er in Braunschweig gelebt, ein Großteil seiner bedeutenden Romane, Novellen und Erzählungen ist hier entstanden, darunter „Pfisters Mühle“, „Das Odfeld“, „Stopfkuchen“ und „Die Akten des Vogelsangs“. Er war in Braunschweig Mitglied des Vereins „Kleiderseller“ und des Künstlerclubs „Feuchter Pinsel“. 

Neben dem schriftstellerischen Werk soll der Mensch Wilhelm Raabe in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestellt werden. Wer waren seine Freunde? In welchen gesellschaftlichen Kreisen verkehrte er? Wie sah der Alltag eines Schriftstellers in Braunschweig im 19. Jahrhundert aus? Anhand dieser drei Ausstellungen, die sich inhaltlich hervorragend ergänzen, wird ein umfangreicher Blick in die Alltagswelt des Schriftstellers geboten. Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann wird die Ausstellungen am Donnerstag, 7. September, dem Vorabend von Raabes Geburtstag, um 18.30 Uhr im Rahmen eines öffentlichen Festakts im Städtischen Museum eröffnen. Den Festvortrag hält Dr. Gerd Biegel, Präsident der Raabe-Gesellschaft, zum Thema „Wilhelm Raabe und die Geschichte am Beispiel des Romans ,Hastenbeck’“. Dr. Anja Hesse führt in die Ausstellungen ein, die bis zum 31. Dezember 2006 zu besichtigen sind.

Die Ausstellung im Stadtarchiv Braunschweig trägt den Titel  \“Hänselmutter\“ und "Raabenvater". Zum Verhältnis des Schriftstellers zum Braunschweiger Stadtarchivar. Hierbei handelt es sich um den ersten hauptamtlichen Stadtarchivar Braunschweigs Ludwig Hänselmann (1834-1904).Neben seinen Verdiensten um die Erforschung der Stadtgeschichte zeichnete er sich auch als Verfasser historischer Erzählungen und Gedichte aus. Seit dem Umzug Raabes nach Braunschweig 1870 entwickelte sich zwischen dem Schriftsteller und dem Historiker ein freundschaftliches Verhältnis. Beide schätzten sich gegenseitig sehr, besuchten einander und standen in regelmäßigem Briefkontakt. Raabe und Hänselmann verbanden der gemeinsame Wohnort im „Krähenfeld“ und die Mitgliedschaft in Vereinen und literarischen Stammtischrunden. Bei den Kleidersellern bildeten sie als „Hänselmutter“ und „Raabenvater“ den Mittelpunkt der Vereinigung. Die Ausstellung im Stadtarchiv ermöglicht anhand ausgewählter Stücke einen Einblick. In der Stadtbibliothek ist die Ausstellung  \“Entdeckungen im Raabe-Nachlass. Kurioses aus der Alltagswelt des Schriftstellers\“  und im Städtischen Museum die Ausstellung "Dinner for one" zu sehen.

Kontakt:
Stadtarchiv Braunschweig
Löwenwall 18 B
38023 Braunschweig
Tel: (05 31) 4 70-47 17
Fax: (05 31) 4 70-47 25
stadtarchiv@braunschweig.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Braunschweig, 4.9.2006; Veranstaltungskalender der Stadt Braunschweig; Einblicke in die Welt der Schriftstellers in Braunschweig; Ausstellung im Stadtarchiv; Wer ist Wilhelm Raabe?

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