Fahrrad-Tour zur Ratinger Industriekultur

Zu einer Fahrradtour zum Thema Ratinger Industriekultur lädt das Stadtarchiv Ratingen am Samstag, 26. August 2006, ein. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Eingang Stadion am Stadionring. Archivleiterin Dr. Erika Münster und Joachim Gremm übernehmen die Führung. 

Die eigentliche Industrialisierung begann in Ratingen erst 100 Jahre nach der Errichtung der Baumwollspinnerei Brügelmann (Cromford), heute Rheinisches Industriemuseum. Seit 1880, nachdem Ratingen den Anschluss an zwei wichtige Bahnstrecken erhalten hatte, ließen sich größere metallverarbeitende Betriebe wie die Düsseldorfer Eisenhütte oder die deutsche Last-Automobil-Fabrik (Daag) hier nieder. Aber auch ältere Zeugnisse der Industriekultur werden bei der Fahrradtour aufgesucht: Neben Cromford, das natürlich nicht fehlen darf, sind dies eine ehemalige Papierfabrik, ein Kalkofen, Formsandgruben und Bahnhöfe. 

Die Route orientiert sich am Verlauf der „Technik-Tour“ auf der „Freizeitkarte Ratingen“. Die Streckenlänge beträgt ca. 25 km. Ein langer, durchgehender Anstieg aus dem Angertal durch das Tal des Homberger Bachs hoch auf die Homberger Höhen erfordert einige Kondition. Es werden nur Außenbesichtigungen vorgenommen. Die Rückkehr erfolgt gegen 18.30 Uhr. 

Kontakt:
Stadtarchiv Ratingen
Mühlheimer Str. 47
40878 Ratingen
Telefon: (02102) 550-4190 o. 91
Fax: (02102) 550-9419
stadtarchiv(at)ratingen.de 

Quelle:  Stadt Ratingen, Pressemeldung Kultur- und Verkehrsamt, 23.8.2006

Merseburger Kapitelhaus beherbergt Archiv und Bibliothek

Einen neuen Standort haben seit dem 18. August 2006 das Merseburger Domstiftsarchiv und die Domstiftsbibliothek im aufwendig restaurierten Kapitelhaus gefunden. Das Kapitelhaus aus dem 13. Jahrhundert befindet sich direkt neben dem Dom. Genutzt wurde es über viele Jahrhunderte hinweg von den Stiftsherren und ihren Vikaren als Versammlungs- Schlaf- und Wohnstätte. Im dortigen Obergeschoss – versehen mit der neuesten Klima- und Sicherheitstechnik -sind nun Archiv und Bibliothek untergebracht. Beide gehören zu den wenigen Einrichtungen in Deutschland, die auf über eine tausendjährige Geschichte am Ort ihrer Entstehung zurückblicken können, obwohl sie innerhalb der Merseburger Domklausur mehrfach ihren Standort wechselten.

 Im Domstiftsarchiv befinden sich zahlreiche Akten und Urkunden zur Verwaltung der im Besitz des Domkapitels befindlichen Güter und zur Rechtssprechung. Aus den Jahren 974 bis 1811 haben sich zahlreiche Urkunden, darunter 20 Originale von deutschen Kaisern und Königen aus dem 11. und 12. Jahrhundert erhalten. Desweiteren befinden sich dort Kopialbücher und Aufschwörtafeln. In der Bibliothek ragen unter den umfangreichen Handschriften aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit besonders das Fränkische Taufgelöbnis aus dem 9. Jahrhundert, die Merseburger Zaubersprüche aus dem 10. Jahrhundert, das Merseburger Totenbuch  um 1100 sowie die aus drei Bänden bestehende Merseburger Vulgata, eine kunstvoll illustrierte Bibel aus dem 12. Jahrhundert, hervor. In einer ständigen Ausstellung im Erdgeschoss werden vor allem seltene Druckwerke, Handschriften, Aufschwörtafeln und Urkunden von allen Interessierten zu besichtigen sein. 

Kontakt:
Merseburger Kapitelhaus im Dom zu Merseburg
Domplatz 7
06217 Merseburg
Tel.: 03461-210045
fuehrung@merseburger-dom.de 

Quelle: Hallanzeiger, 17.8.2006; Wochenspiegel Merseburg, 22.8.2006; MDR, Ständige Ausstellung ab 18.8. im Merseburger Kapitelhaus; Domstift Merseburg.

Themenabend im Stadtarchiv Münster zur Kinderlandverschickung

Auch Münsters Kindern geht es gut, hieß es Anfang August 1943 in einer ortsansässigen Tageszeitung. Gemeint waren die 600 Mädchen und Jungen, die am 19. Juli 1943 mit der ersten Kinderlandverschickung Oberbayern erreichten. Diesen Kindern – die meisten besuchten die Wasserturmschule (heute Hittorf-Gymnasium) – sollten in den nächsten Monaten tausende Heranwachsende von allen Schulen Münsters folgen. 

Die Evakuierungspolitik des NS-Regimes steht beim Themenabend des Stadtarchivs im Mittelpunkt. Der Historiker und Autor Eduard Füller hat viele Monate Akten und Archivalien ausgewertet und mit Zeitzeugen gesprochen. Der ehemalige Lehrer am Ratsgymnasium wird am Montag, 28. August, seine Untersuchungen vorstellen. 

Mit dem Programm der \“Erweiterten Kinderlandverschickung\“ wollte die NSDAP Kinder aus bombengefährdeten Gebieten in sicher geglaubte Gegenden schicken und sie dort nach ihren ideologisch geprägten Vorstellungen erziehen. Da gleichzeitig die Schulen in Münster geschlossen werden sollten, gab es kaum Möglichkeiten, sich diesen Transporten nach Bayrischzell, Fischbachau, Bad Wiessee, Reichenhall und in andere Orte Süddeutschlands zu entziehen. 

Über Organisation, Improvisation und Chaos dieser Evakuierungspolitik spricht der Historiker beim Themenabend und stellt dazu Akten und Fotos vor. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bittet das Stadtarchiv, An den Speichern 8, jedoch um Anmeldung: Telefon 0251/4924703 oder E-Mail: linkr@stadt-muenster.de

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 22.8.2006

1946 – Politik und Alltag im Gründungsjahr des Landes Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen wird 60. Im Schatten von Krieg und Zerstörung war 1946 noch nicht abzusehen, dass die von der britischen Besatzungsmacht initiierte Landesgründung eine Erfolgsstory werden würde. Landesarchiv und Landtag Nordrhein-Westfalen wollen mit ihrer gemeinsamen Ausstellung an die Landesgründung vor 60 Jahren erinnern. Ausgewählte Themen aus Politik und Alltag des Gründungsjahres werden in der Wandelhalle des Landtags präsentiert.

Die Ausstellung wird vom 26. Oktober bis 26. November im Landtag NRW gezeigt. Der Besuch ist kostenlos. Anmeldung unter 0211/ 884 2197 oder veranstaltungen@landtag.nrw.de. Eine Begleitpublikation zur Ausstellung wird voraussichtlich ab Oktober erhältlich sein.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.archive.nrw.de/dok/1946.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel. 0211 – 159 238 0
Fax 0211 – 159 238 111
poststelle@lav.nrw.de

Documenta Archiv als Informationsquelle für Ausstellungsmacher

Das documenta Archiv in Kassel wurde im Jahre 1961 von dem Gründer der documenta, dem Künstler und Kunsterzieher Arnold Bode, ins Leben gerufen, um die Geschichte der documenta zu erhalten. Heute gehört es zu den wichtigsten Dokumentationszentren für die zeitgenössische Kunst. Den Sammlungskern des documenta Archivs bilden die Akten und Materialien der documenta-Organisation wie der gesamte Schriftverkehr, Kataloge, Faltblätter, Fotografien, Einladungskarten, Monographien, Ektachrome, Videos, digitale Medien sowie die umfangreichen Presseberichte über die alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen.

Um diese Fülle an Materialien unterzubringen, wurde das Archiv in mehrere Abteilungen gegliedert. Zu den Hauptabteilungen gehören die Fotothek und die Diathek mit ca. 30 000 Einheiten, die Videothek mit ca. 2 000 Einheiten, das Archiv selbst mit ca. 250 000 Einheiten, untergliedert in Aktenarchiv, Presse und Plakate sowie die Bibliothek mit ca. 95 000 Bänden und 175 verschiedenen Zeitschriften, womit sie zu den bedeutendsten und umfangreichsten Spezialbibliotheken für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gehört. Vor kurzem wurden dem Archiv auch die Nachlässe von Arnold Bode und dem Kasseler documenta Künstler Harry Kramer gegliedert.

Mit dem documenta Archiv steht nicht nur Wissenschaftlern und Studenten eine moderne und materialreiche Forschungseinrichtung zur Verfügung, sondern auch die jeweiligen Ausstellungsmacher nutzen gerne diese für sie unerlässliche Informationsquelle. Geleitet wird das Archiv, das der Stadtverwaltung unterstellt ist und nicht der documenta GmbH, von Karin Stengel. Sie arbeitet auch eng – genauso wie Sarah Willems, Assistentin der Pressesprecherin Catrin Seefranz für die im Jahr 2007 stattfindende documenta-12 – mit dem diesmaligen künstlerischen Leiter, Roger M. Buergel zusammen. Da alle seit 1955 stattfindenden Ausstellungen genauestens im Archiv dokumentiert sind, kann er sich dort ausführlich über alle von seinen Vorgängern initiierten Ausstellungen informieren, um eine Wiederholung künstlerischer Darstellungen zu vermeiden. Und auch bei dem Entwurf des aktuellen documenta-Logos – zwölf blauen Strichen – konnten die Archivmitarbeiter der Grafikerin Martha Stutteregger behilflich sein, indem sie die Logos der bisherigen Ausstellungen zum Vergleich heranziehen konnte.

Kontakt:
documenta Archiv für die Kunst des 20. + 21. Jahrhunderts 
Untere Karlsstraße 4
34117 Kassel 
Telefon: 0561 / 787-4022 
Telefax: 0561 / 787-4028 
verwaltung@documentaArchiv.de 
www.documentaarchiv.de

Quelle: Matthias Lohr, HNA online, 22.8.2006; Dokumenta Archiv ; Dokumenta Archiv; documenta-12

Archiv-Kinder für Lüdenscheider KiTa

Wenngleich es eigentlich kaum spannendere Orte für Kinder als Archive geben kann, so hat das Stadtarchiv Lüdenscheid nun eine alternative Anlaufstelle aufgetan. Vom 1. September können Benutzer des Stadtarchivs ihre Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren kostenlos in der benachbarten Kindertagesstätte \“Spiel- und Kindernest\“ unterbringen. 

Archivleiter Tim Begler stieß mit dieser Idee, die vor allem Alleinerziehende und Studentinnen mit Kindern ansprechen soll, bei den Erzieherinnen der Kindertagesstätte schnell auf Begeisterung, und auch das Jugendamt der Stadt und die Versicherung der Kindertagesstätte gaben grünes Licht. Gegen ein kleines Entgelt können die \“Archiv-Kinder\“ auch zu Mittag essen. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht, aber nicht notwendig.

Bürgermeister Dieter Dzewas hält das bundesweit einzigartige Serviceangebot des Stadtarchivs Lüdenscheid für eine tolle Idee, um neue Nutzergruppen für das Archiv zu interessieren.

Kontakt:
Stadtarchiv Lüdenscheid
Kerksigstr. 4
58511 Lüdenscheid
Telefon: 02351/17-1388
Telefax: 02351/17-1310
stadtarchiv@luedenscheid.de

Quelle: Marie Schäfers, Westfälische Rundschau, 21.8.2006

Salzburger Landes-Archivgesetz soll bessere Kooperation der Archive ermöglichen

Man brauche eine neue Aufmerksamkeit und eine intensivere Unterstützung für kommunale Archive: Sie seien "Gedächtnisorte und Schatztruhen des kommunalen Lebens\“, stellte der Salzburger Zweite Landtagspräsident MMag. Michael Neureiter (ÖVP) kürzlich fest. In einer Landtagsanfrage hat er sein Anliegen konkretisiert, ein neues Salzburger Landes-Archivgesetz soll die Grundlage für eine bessere Kooperation der Archive und ihre fachliche Beratung werden. Leider sei noch kein Zeitpunkt für die Vorlage dieses Gesetzes abzusehen, so Neureiter.

Archive seien Gedächtnisorte, das gelte für die in den vergangenen Jahren neu errichteten Archive etwa der Erzdiözese Salzburg oder der Stadt Salzburg, das gelte aber auch für die Archive in den anderen Gemeinden: \“Archive stiften Identifikation, sie sind oft auch Schatztruhen des kommunalen Lebens in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Gerade in Zeiten, in denen die Gemeinden mehr und mehr ihre Geschichte aufarbeiten, meist auch durch Herausgabe von Chroniken, kommt den kommunalen Archiven immer mehr Bedeutung zu\“, ist Neureiter überzeugt.

Der Zweite Landtagspräsident, selbst gelernter Theologe und Historiker, kennt die Bedeutung der Heimatbücher und Chroniken für das Selbstverständnis insbesondere kleinerer Gemeinden. Mit seinem Vorstoß im Landtag möchte er die lokale Aufmerksamkeit auf die kommunalen Archive fokussieren und zu Hilfestellungen beitragen, die deren Aufarbeitung, Erschließung und Zugänglichkeit zum Ziel haben: Die Gemeindeämter seien durchwegs auf einem hohen Level hinsichtlich der EDV-Nutzung. Eine bessere Erfassung und Erschließung der Archive könne die Bedeutung dieser Gedächtnisorte nur erhöhen. Das Salzburger Landes-Archivgesetz und der Ausbau der fachlichen Beratung insbesondere durch das Landesarchiv sollten angesichts einer grassierenden Geschichtslosigkeit ein neues Geschichtsbewusstsein und eine fundierte Lebensraum-Reflexion ermöglichen.

Das Landesarchiv bietet seit langem in Kooperation mit dem Salzburger Bildungswerk \“Chronistenseminare\“ an, die für die sachkundige Herausgabe von Ortschroniken und Heimatbüchern wesentliche Grundlagen bieten. Im Referat \“Salzburger Volkskultur\“ wird – wiederum in Kooperation mit dem Salzburger Bildungswerk – die Weiterentwicklung der Regional- und Fachmuseen unterstützt und gefördert.

Kontakt:
Salzburger Landesarchiv
Michael-Pacher-Str. 40
A-5020 Salzburg 
0662/8042/4521 oder 4527 
0662/8042/4661 
landesarchiv@salzburg.gv.at

Quelle: Land Salzburg, Pressemeldung, 21.8.2006

Bund der Vertriebenen plant Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte

Nach Vorwürfen im SPIEGEL über eine größere Anzahl von NS-Belasteten in Führungspositionen des Bundes der Vertriebenen (BdV) bis zum Jahr 1982 befürwortet nun auch dessen Vorsitzende Erika Steinbach eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Da die tatsächliche oder behauptete NS-Belastung von Funktionsträgern des BdV in der Vergangenheit wiederholt Gegenstand der Berichterstattung gewesen sei, wolle sie nun jeglicher spekulativen Berichterstattung ein für alle Mal den Boden entziehen und wissenschaftliche Studien veranlassen bzw. unterstützen, die zwei Themenkreise untersuchen sollen: In welchem Ausmaß gab es in BdV-Führungsämtern schuldhaft belastete frühere Nationalsozialisten und welchen Einfluss hatten diese auf die Verbandspolitik? In welchem Ausmaß hatten die DDR und andere östliche Dienste den BdV ausgespäht und durch Desinformation die westdeutsche Haltung zu den Vertriebenen beeinflusst?

Obwohl der BdV zu den am besten ausgespähten Organisationen der Bundesrepublik Deutschland gehört hat, sind – laut Erika Steinbach – dennoch niemals NS-Verdächtigungen und Vorwürfe gegen BdV-Präsidenten erhoben worden. Eine Ausnahme bildete lediglich Hans Krüger, der 1964 als BdV-Präsident zurücktreten musste. Zur Rolle der östlichen Geheimdienste wurden entsprechende Nachforschungen bereits vor einiger Zeit eingeleitet.

Die BdV-Präsidentin bekundete ihr elementares Interesse daran, dass alle Facetten der Geschichte des BDV offengelegt werden. In der Frühgeschichte des BdV waren die Landsmannschaften und Vorgängerorganisationen Massenbewegungen mit zigtausenden von Funktionsträgern und Millionen Mitgliedern. In ihrer politischen Zusammensetzung waren sie ein Spiegelbild der Gesellschaft. Deshalb äußerte Erika Steinbach auch ihr Bedauern darüber, dass – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Historiker bisher kaum Interesse an einer seriösen historischen Forschung zur Geschichte des BdV gezeigt hätten, obwohl das Archiv des BdV in Bonn allen Wissenschaftlern offen steht und auch alle BdV-Akten, die im Bundesarchiv in Koblenz lagern, für jedermann einsehbar sind.

Kontakt:
BdV – Bund der Vertriebenen
Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände e.V.
Godesberger Allee 72-74
53175 Bonn
Tel: 0049 (0) 228 – 81007-0
Fax: 0049 (0) 228 – 81007-50
info@Bund-der-Vertriebenen.de
http://www.bund-der-vertriebenen.de

Bundesarchiv
Potsdamer Str. 1
56075 Koblenz
Telefon: ++49/261/505-0
Telefax: ++49/261/505-226
koblenz@barch.bund.de
http://www.bundesarchiv.de

Quelle: Pressemeldung Bund der Vertriebenen; Kölner Stadtanzeiger; Tagesschau,  20.8.2006

Kirchenchronik der Pfarrgemeinde Garbeck verfasst

Der Garbecker Heimatforscher Johannes Waltermann hat in siebenjähriger mühevoller Arbeit das Archiv der katholischen Pfarrgemeinde Garbeck aufgearbeitet. Das Ergebnis ist eine ca. 500 Seiten umfassende Kirchenchronik, die sechs umfangreiche Ordner füllt. Dargestellt hat Johannes Waltermann die historische Entwicklung  der Gemeinde Garbeck, seit 1975 ein Stadtteil von Balve und zugehörig zum Märkischen Kreis, von 1536 bis 1999. Ergänzt wird das Schriftmaterial durch eine Foto-CD. Jeder der sechs Ordner hat einen anderen Themenschwerpunkt. Finanzielle Probleme sind z.B. im Ordner "Die finanziellen Grundlagen der Schulvikarie" behandelt, die unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass die Einwohner Garbecks für die Bezahlung der Vikare selbst aufkommen mussten. Ein weiterer Ordner befasst sich näher mit den einzelnen Schulvikaren bis zur Auflösung der Vikarie im Jahre 1888. Im Ordner "Die amtliche Pfarrchronik" wird nicht nur die Dorfgeschichte näher erläutert, sondern es gibt dort auch eine ausführliche Beschreibung der amtierenden Pfarrer von 1895 bis 1999. Die Anfänge der jetzigen Pfarrgemeinde werden im Ordner "Die Pfarrei Garbeck" geschildert und  findet im  Ordner "Wachsen und Werden des kirchlichen Gemeinschaftslebens" seine Fortsetzung. Am umfangreichsten ist jedoch der Ordner "Die Bauvorhaben der Drei Königs Gemeinde", der sich mit dem Neubau der Kirche beschäftigt.

Außer den 14 Kartons Akten aus dem Pfarrarchiv sichtete Johannes Waltermann nicht nur entsprechendes Material im Kreisarchiv des Märkischen Kreises sondern auch im dort gelagerten Gutsarchiv Lösse und erhielt dadurch einen guten Überblick über die dörfliche Entwicklung. Begleitet und unterstützt wurde Johannes Waltermann während der gesamten Zeit von Dr. Christiane Todrowski, Leiterin des Kreisarchivs. Beeinflusst und angeregt zu dieser umfangreichen Arbeit wurde Johannes Waltermann auch durch seinen Vater Josef, der bereits 1956 das Heimatbuch der Gemeinde Garbeck verfasst hatte. Seit 1995 befasste sich Johannes Waltermann auch selbst näher mit der Gemeindegeschichte und wirkte an einer Ausstellung in der Kirche und an dem Bildband "100 Jahre Pfarrgemeinde Heilige Drei Könige Garbeck" mit.

Da bisher noch keine Veröffentlichung der Kirchenchronik in Buchform geplant ist, bietet der Pfarrer der Gemeinde jedem Interessierten die Möglichkeit, sich vor Ort im Pfarrarchiv näher über das gesammelte Material zu informieren. Zudem wird die Chronik sowohl im Kreis- als auch im Bistumsarchiv einzusehen sein.

Kontakt
Katholische Pfarrgemeinde
Heilige Drei Könige Garbeck 
Märkische Str. 38
58802 Stadt: Balve 
Telefon: 02375 4699 

Kreisarchiv des Märkischen Kreises
Kreishaus I Altena
Bismarckstraße 15
58762 Altena
Telefon: 02352 / 966-60
Fax: 02352 / 966-7166
ctodrowski@maerkischer-kreis.de

Quelle: Uta Baumeister, Süderländer Volksfreund , 19.8.2006

Nordwestmecklenburgische Archive bieten Besichtigung an

Zeitgleich mit dem Tag des offenen Denkmals am 10. September 2006 stehen auch das Nordwestmecklenburgische Kreisarchiv in Grevesmühlen, 1994 durch die Zusammenlegung der drei Kreisarchive Grevesmühlen, Wismar und Gadebusch entstanden, und das Stadtarchiv Grevesmühlen allen Interessierten zur Besichtigung offen. Gabriele Arndt, Leiterin des Kreisarchivs wird einen Einblick in die Arbeit der Archivare geben (siehe auch ihren Bericht vom 28.10.2005). Sie möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Hauptbeschäftigung im Archiv nur darin besteht, alte Akten zu sortieren. Gemeinsam mit ihrem Kollegen vom Stadtarchiv, Alexander Rehwaldt, eröffnet Gabriele Arndt um 13 Uhr im Kreisarchiv in der Malzfabrik die Veranstaltung. Danach gibt es in beiden Archiven Führungen. Das Stadtarchiv, seit kurzem in der Rosa-Luxemburg-Straße (siehe Artikel vom 15.12.2005), bietet zum ersten Mal Einblick in die neuen Magazine und Arbeitsräume. Gezeigt werden dort unter anderem Karten aus dem 18. Jahrhundert und alte Baupläne. Wer möchte, kann sich zudem einen Abguss vom mittelalterlichen Siegel der Stadt Grevesmühlen anfertigen, das im Original im Stadtarchiv verwahrt wird.

Im Kreisarchiv gibt es außer Führungen auch verschiedene Vorträge zu dem Motto des Tages "Rasen, Rosen und Rabatten – historische Gärten und Parks". So stellt zum Beispiel Alexander Rehwaldt private Parks in Grevesmühlen, angelegt um 1900, wie den Pelzerhain und die Callies-Anlage, vor. Anhand zahlreicher alter Ansichtskarten wird Gabriele Arndt den Zuschauern vor Augen führen, wie viele schöne Plätze es einmal in der Umgebung gab. Vorbereitet hat sie zudem einen Vortrag über die Geschichte des Landkreises Nordwestmecklenburg.

Kontakt:
Nordwestmecklenburgisches Kreisarchiv
Börzower Weg 1-3
23936 Grevesmühlen 
Amtsleiter: Gabriele Arndt 
Telefon: 03881 722 469 
Fax: 03881 722 340 

Stadtarchiv Grevesmühlen
Stadt Grevesmühlen
Der Bürgermeister
Hauptamt -Archiv-
Rathausplatz 1
23936 Grevesmühlen
Telefon: 03881 / 723109 (Durchwahl)
Fax: 03881 / 723111
info@grevesmuehlen.de

Quelle: Lübecker Nachrichten, 18.8.2006