Millionraub aus russischem Staatsarchiv

Vor einer Woche wurde bekannt, dass mehr als 220 Kunstwerke im Gesamtwert von rund vier Millionen Euro aus den Beständen der Eremitage in St. Petersburg gestohlen wurden. Nun teilte die russische Kulturorganisation Rosochrankultura in Moskau mit, dass auch aus dem russischen Staatsarchiv für Literatur und Kunst Zeichnungen im Wert von mehreren Millionen Euro verschwunden sind. Es handelt sich bei der Diebesbeute um Bilder des russischen Architekten Jakow Tschernichow (1889-1951). Tschernichow ist für seine architekonischen Graphiken aus den 1920er und 1930er Jahren berühmt. Die Arbeiten enthalten Elemente des Konstruktivismus, Rationalismus, Suprematismus und Expressionismus. Das gesamte schöpferische Werk umfasst mehr als 50 theoretische Arbeiten und über 17.000 graphische Kompositionen und Entwürfe.

Die genaue Anzahl der nunmehr gestohlenen Zeichnungen ist noch nicht bekannt. Bisher sollen aber bereits 274 Stücke im Wert von wahrscheinlich einer Million Euro auf russischen Antikmärkten sichergestellt worden sein. Sie wurden über Monate hinweg aus dem Russischen Staatlichen Archiv für Literatur und Kunst entwendet. Die Diebstähle fielen auf, nachdem neun vermisste Zeichnungen im Juni vom britischen Auktionshaus Christie\’s versteigert wurden. 

Niedrige Gehälter der Mitarbeiter und veraltete Sicherheitssysteme sorgen immer wieder für Diebstähle unter den Angestellten der chronisch unterfinanzierten Museen Russlands.

Quelle: ORF, 8.8.2006; RIA / russland.RU.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.