Für wissenschaftsfreundliches Urheberrecht

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat an die Bundesregierung appelliert, mit ihren Plänen zur Neufassung des Urheberrechts die freie Entfaltung der Wissensgesellschaft zu fördern und den ungehinderten elektronischen Zugang zu Wissen und Bildung zu garantieren. Nach intensiven Beratungen fordert die GI in einer nun veröffentlichten Stellungnahme deshalb, im Interesse der Zukunftsfähigkeit Deutschlands ein für das Informationszeitalter und die Wissensgesellschaft adäquates Urheberrecht zu entwickeln.

Zurzeit befindet sich ein Regierungsentwurf zum 2. Korb der Urheberrechtsnovelle in der parlamentarischen Beratung, der die elektronischen Nutzungsmöglichkeiten wissenschaftlicher Arbeiten etwa über die Universitätsbibliotheken begrenzen würde. Der Regierungsentwurf sieht unter anderem vor, den öffentlichen Zugriff auf elektronisch vorliegende Wissensbestände einzuschränken und den Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen darüber hinaus die Möglichkeit zu nehmen, urheberrechtlich geschützte Werke einem ausgewählten Nutzerkreis über das Intranet zugänglich zu machen. Ebenso soll die Anfertigung jeglicher Kopien technisch geschützter Inhalte verboten werden. Privatkopien von geschützten digitalen Medien sollen nur dann als legal gelten, wenn sie ohne Umgehung eines Kopierschutzes zustande kommen.

Die GI fordert deshalb eine Reihe von Korrekturen, darunter insbesondere, dass der Zugriff auf elektronische Werke von jedem Rechner eines Hochschul- und Wissenschaftsnetzes auch in Zukunft gestattet sein muss (Entfristung des §52a). Dabei komme es darauf an, diese Regelung nicht nur auf Bibliotheken, Archive und Museen, sondern auf alle Bildungs- und Forschungseinrichtungen anzuwenden. Ebenso sei es unabdingbar, den Bibliotheken den Versand digitaler Kopien unabhängig von Angeboten der Verlage zu gestatten, damit Wissenschaftler und Studierende ortsunabhängig die nötige Literatur weiterhin schnell und kostengünstig erhielten. 

Kontakt:
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)
Ahrstr. 45
53175 Bonn 
Telefon: (0228) 302145
Telefax: (0228) 302167
gs@gi-ev.de
www.gi-ev.de

Quelle: Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), Pressemitteilung, 24.7.2006

Praxisorientierte Türöffner für die Arbeitswelt

Das neue Veranstaltungsprogramm des Zentrums für Schlüsselqualifikationen (ZfS) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau bietet für die Semesterferien und das Wintersemester 2006/2007 über 90 praxisorientierte Lehrveranstaltungen an. Aus verschiedenen Unternehmen und Einrichtungen, wie DaimlerCrysler, die Badische Zeitung, der SWR und das Erzbischöfliche Archiv Freiburg engagieren sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Lehrbeauftragte am ZfS und vermitteln Bachelorstudierenden praxisorientierte Schlüsselkompetenzen. So erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich schon während ihres Studiums mit Fragestellungen aus der Arbeitswelt auseinander zu setzen und somit frühzeitig berufsfeldorientierte Kompetenzen zu erwerben, die ihnen den späteren Berufseinstieg erleichtern.

Als zentrale Einrichtung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg entwickelt und organisiert das ZfS Veranstaltungen und Projekte im Bereich \“Berufsfeldorientierte Kompetenzen\“ (BOK). Das Angebot ist kostenlos und offen für alle Studierenden der Universität Freiburg, Bachelor- und Jura-Studierende werden bei der Anmeldung jedoch bevorzugt. Mit dem kommenden Wintersemester überschreitet das ZfS erstmals die magische Schwelle von 2.000 Bachelorstudierenden, die aus einem Angebot von fast 90 Lehrveranstaltungen in den fünf BOK-Bereichen Management, Kommunikation, Medien, EDV und Fremdsprachen frei wählen und somit ihr persönliches Kompetenzprofil schärfen können. Die im letzten Sommersemester neu eingeführten \’Ferienveranstaltungen\‘ wurden zur zeitlichen Entzerrung voller Stundenpläne weiter ausgebaut. Auch der Praxisanteil unter den ZfS-Veranstaltungen steigt weiter. Beispielsweise bieten das Stadtarchiv Freiburg und das Archiv der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Freiburg und dem Erzbischöflichen Archiv mit \“Sisyphos im Staub oder Kulturgutmanager\“ erstmals eine gemeinsame Veranstaltung zur Archivarbeit an.

Neu ist außerdem, dass sich Bachelor-Studierende ab sofort ein freiwilliges Praktikum für den BOK-Bereich anrechnen lassen können. Im Mittelpunkt des neuen Moduls \“Strukturierte und begleitete Praxisphase\“ (SbP) steht ein von den Studierenden selbst organisiertes Praktikum von 4 oder 6 Wochen Dauer, das in einem Auftaktworkshop vor- und in einem Reflexionsworkshop nachbereitet und durch das ZfS begleitet wird. Das Emmendinger Tagebucharchiv stellt als erste Einrichtung speziell auf das SbP-Modul abgestimmte Praktikumsplätze zur Verfügung, weitere Praktikumsstellen vermittelt das Career Center der Uni Freiburg. 

Kontakt:
Isabel Gramer
Zentrum für Schlüsselqualifikationen 
Alte Universität 
Bertoldstr. 17 
Raum 208 
79098 Freiburg i.Br.
Tel.: 0761 – 203 9473 
Fax: 0761 – 203 9472 
isabel.gramer@zfs.uni-freiburg.de 
www.zfs.uni-freiburg.de 

Quelle: idw/uni-protokolle/Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Pressemitteilung, 20.7.2006

Zwei wertvolle Bücher aus Eutiner Stadtarchiv restauriert

Nach aufwendiger Restaurierung durch den Hamburger Restaurator Michael Dietz können zwei wertvolle Bücher aus dem Stadtarchiv Eutin nun wieder ohne Bedenken zu Forschungszwecken benutzt werden. Bei den beiden handschriftlich verfassten Büchern handelt es sich um das zweite Eutiner Stadtbuch und das Buch der Großen Gilde.

Wie Rainer Millmann, der Leiter des Stadtarchivs Eutin (Ostholstein), betonte, sei vor allem das Stadtbuch für Heimatforscher von Interesse. Denn darin fänden sich genaue Angaben zu Eigentumsverhältnissen und zur Stadtgeschichte von 1579 bis ins Jahr 1707. Dabei kämen sicherlich viele neue Erkenntnisse zutage, denn das Stadtbuch sei bisher noch nicht intensiv erarbeitet worden.  

Noch mehr Rätsel gäbe jedoch das Buch der Großen Gilde auf, deren genaue Funktion noch nicht klar ist. Es stehe lediglich fest, dass sie nicht mit der 1668 gegründeten Schützengilde verwechselt werden dürfe. Stadtarchivar Millmann vermutet, dass die Große Gilde eine ähnliche Funktion wie eine Loge besaß, in der sich einflussreiche Bürger zusammengeschlossen haben. Um 1500 zählte die Gilde bereits 93 sog. Vollbürger als Mitglieder, die sich gegenseitig finanzielle Unterstützung gewährten. Dabei war die Gilde nicht mittellos, sondern verfügte über zahlreiche Immobilien, die ihr von Mitgliedern überlassen wurden. Da es außer der Großen auch eine Kleine Gilde gegeben hat, geht Millmann davon aus, dass sich in dieser Kaufleute, einfache Handwerker und Neubürger zusammengeschlossen hatten. Allerdings fehlen dazu jegliche Quellenangaben

Kontakt:
Stadtarchiv Eutin
Markt 1
23701 Eutin
Telefon 04521/793-245
Telefax 04521/5636

QuellenordClick/Kieler Nachrichten, 22.7.2006

Virtuelle Kunstwelten im Datenspeicher

Als erste Einrichtung in diesem Feld dokumentiert die Database for Virtual Art des Zentrums für Bildwissenschaften an der Donau-Universität Krems die rasanten Entwicklungen in der zeitgenössischen Medienkunst. Als heute international umfassendstes Archiv digitaler Kunstwerke konnte sie eine Reihe weiterer Projekte inspirieren, zuletzt das neue Ludwig-Boltzmann-Institut „Medien.Kunst.Forschung“ in Linz.

Obwohl interaktive Installationen digitaler Kunst in den letzten zwei Dekaden auf Ausstellungen und Kunstfestivals großen Publikumszuspruch erhielten und mehr denn je die Theoriedebatte der Kunst der Gegenwart bestimmen, wurde es lange versäumt, diese zeitgenössische Kunstform auch systematisch zu sammeln. Konzepte für den Schutz und eine sachgerechte Aufbewahrung weltweit ausgestellter digitaler Werke fehlen nahezu vollkommen. Dieser Herausforderung hat sich das Pionierprojekt virtualart.at gestellt, das vom deutschen Medienkunstgeschichte-Experten Univ.-Prof. Dr. Oliver Grau entwickelt wurde und seit kurzem am Zentrum für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems angesiedelt ist. Zur Teilnahme am innovativen Vorhaben konnten viele der bedeutendsten Künstler der Jetztzeit – wie Jeffrey Shaw, Christa Sommerer oder Paul Sermon – gewonnen werden. 

Kern der Datenbank ist ein auf Open-Source-Technologien basierendes, wissenschaftliches Dokumentationssystem, das auf die spezifischen Erfordernisse der Medienkunst zugeschnitten ist und unter anderem im Louvre und der Universität Stanford vorgestellt werden konnte. Waren traditionelle Kunstkonzepte substanziell an einer Objekthaftigkeit des Werks orientiert und harmonierten weitgehend mit statischen Dokumentationsmodellen, so sind Werke der Gegenwartskunst heute etwa instabil, prozessual, flüchtig, multimedial, interaktiv und kontextabhängig. Sie benötigen aufgrund ihrer fundamentalen Andersartigkeit auch einen modifizierten, einen erweiterten Dokumentationsbegriff. Dem trägt zum einen der neu entwickelte Thesaurus Rechnung, die dezentrale Einpflege der Werke, sowie auch die strategische Erweiterung der Datenbank um eine Video-Option, um die prozessuale Natur der interaktiven Arbeiten optimal wiedergeben zu können.

Primäres Ziel der Datenbank ist es, die sprunghafte Entwicklung auf dem Gebiet der digitalen Kunst und ihrer Untergattungen überschaubar zu machen, um einen Beitrag zum Erhalt dieser Kunst zu leisten. Vor Veröffentlichung der Dokumente müssen Künstler stets ihr Einverständnis geben, sodass im Gegensatz zu vielen anderen Projekten keine rechtlichen Probleme entstehen können.

„Wie vielleicht keine Kunst zuvor unterliegt digitale Kunst der Kurzlebigkeit ihrer Speichermedien und dem permanenten Wandel der Betriebssysteme, sodass Arbeiten, die vor nicht einmal zehn Jahren entstanden sind, in der Regel heute nicht mehr gezeigt werden können. Die Datenbank virtualart.at ist daher bedauernswerterweise immer öfter einziges Zeugnis einer vergehenden Kunst, wenn nicht bald und umfassend Anstrengungen zu ihrem Erhalt unternommen werden“, so Datenbank-Initiator Oliver Grau.

Von besonderer Bedeutung ist das entstandene digitale Archiv für die Lehre und Forschung am Zentrum für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems. Durch Impulse aus Projekten und dem berufsbegleitenden Master-Lehrgang „MediaArtHistories“ kann das Dokumentationstool stetig erweitert und Studierenden, Künstlern und Forschern als wertvolle Ressource zur Verfügung gestellt werden. 

Im Rahmen eines Workshops bei der EVA-Konferenz in Wien (Electronic Information, the Visual Arts and Beyond) am 27. August 2006 wird die Datenbank öffentlich präsentiert. 

Link: www.virtualart.at  

Kontakt:
Univ.- Prof. Dr.habil. Oliver Grau
Department für Angewandte Kulturwissenschaften
Donau-Universität Krems
Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30
A-3500 Krems 
Telefon: +43 (0)2732 893-2542
Fax: +43 (0)2732 893-4550
oliver.grau@donau-uni.ac.at
http://www.donau-uni.ac.at/kultur

Quelle: Donau-Universität Krems Archiv/openPR, Pressemitteilung, 21.7.2006

Mies-Memory-Box im Bauhaus-Archiv Berlin

Zu Ehren des Architekten Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969), von 1930 bis 1932 Leiter des 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründeten Bauhauses (ab 1925 in Dessau), wird am 25. Juli 2006 eine Wanderausstellung im Bauhaus-Archiv eröffnet. Nach Gubin  und Breslau ist Berlin der dritte Standort. Es folgen noch Dessau und Stuttgart. Initiiert wurde die Ausstellung von der Internationalen Bauausstellung (IBA), um die Bedeutung Mies van der Rohes, die er für die Entwicklung der modernen Architektur besitzt, hervorzuheben.

Mies van der Rohe war unter anderem einer der Herausgeber der avantgardistischen Zeitschrift "G", Mitbegründer des "Rings", in der sich avantgardistische Architekten zusammenschlossen, künstlerischer Leiter und Vizepräsident des Deutschen Werkbundes sowie nach seiner Emigration nach Amerika im Jahre 1938 Architekturleiter am Illinois Institute of Technology in Chicago. Einige seiner  bekanntesten Werke sind die Appartementtürme am Lake Shore Drive in Chicago, das Chicago Federal Center, die Neue Nationalgalerie in Berlin sowie das Mannheimer Nationaltheater.

In einem drei mal drei Meter großen Pavillon in Form eines Kubus aus halb-transparentem Komposit-Werkstoff, erinnern Glasscherben,  Schautafeln und Fotos aus dem Besitz der Familie Wolf und des Museums of Modern Art in New York (MoMa) an die erste moderne Villa, die Mies van der Rohe zwischen 1925 und 1927 in Guben an der Neisse für den Textilfabrikanten Erich Wolf entworfen hat. Diese war jedoch Ende des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und später abgerissen worden. Auf Anregung der IBA wurden deren erhaltene Fundamente im Jahre 2002 im jetzt polnischen Gubin ausgegraben und vom MoMa vermessen. In einem öffentlich zugänglichen Park können die Überreste dort besichtigt werden.

Info:
Wanderausstellung Mies-Memory-Box:
26. Juli bis 4. September: Berlin, Bauhaus-Archiv
8. September bis 3. Oktober: Dessau (am Standort der ehemaligen Mies\’schen Trinkhalle)
6. Oktober bis 5. November: Stuttgart (Weißenhofsiedlung)

Kontakt:
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Klingelhöferstraße 14
10785 Berlin 
Telefon: +49 30 – 25 40 02 0
Infoline: +49 30 – 25 40 02 78
Telefax: +49 30 – 25 40 02 10
bauhaus@bauhaus.de

Quelle: BauNetz, 20.7.2006

300 Jahre Geschichte im Archiv der Universität der Künste in Berlin

Im Archiv der Universität der Künste (UdK) befinden sich die Schriftarchive und die Bildvorlagen-Sammlungen der Vorgängerinstitutionen der UdK, ferner Nachlässe, zeitgeschichtliche Dokumentationen und moderne Verwaltungsunterlagen. Die Bestände beziehen sich auf sämtliche an der UdK vertretenen künstlerischen Sparten: auf Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst. 

Das Archiv selbst existiert in seiner jetzigen Form zwar erst seit 1991, doch zahlreiche vorhandene Akten und Unterlagen lassen sich bis auf das Gründungsjahr der Akademie der Künste im Jahre 1696 zurückverfolgen. Der Schwerpunkt der Sammlung bezieht sich jedoch auf Archivmaterial seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts.

Jeder Interessierte hat die Möglichkeit, sich auf 1.400 Regalmetern zu informieren. Neben Handschriften, Akten, Urkunden und diversem anderem Schriftgut reihen sich auf 600 Quadratmetern schätzungsweise 100.000 Bildvorlagen, 20.000 Negative und noch einmal genauso viele Glasdias. Beim Aufarbeiten der Materialien machen Archivleiter Dr. Dietmar Schenk und seine fünf Mitarbeiter manche interessante Entdeckung. So befindet sich dort zum Beispiel auch die Akte von Günter Grass, der als Student in der Bildhauerklasse eingeschrieben war. 

Im Nachlass des 1991 verstorbenen Violinpädagogen und Geigers Max Rostal (*1905), der ab 1931 als Professor an der Akademie tätig war, jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland verlassen hatte, gibt es unter anderem einen Brief des aus Ungarn stammenden Komponisten Bèla Bartók, der Interpretationshinweise seines 1. Streichquartetts enthält. 

Kontakt:
Universität der Künste Berlin
Universitätsarchiv
Einsteinufer 43-53, Raum 17/18
10587 Berlin-Charlottenburg
Tel. (030) 3185-2309, -2733 
Fax (030) 3185-2795 
archiv@udk-berlin.de 
www.archiv.udk-berlin.de

Quelle: Friedrich Rößler, Der Tagesspiegel, 20.7.2006

Robert Walser im Literaturhaus Frankfurt

Am 25. Dezember 2006 jährt sich der Todestag des Schweizer Schriftstellers Robert Walser (1878-1956) zum fünfzigsten Mal. Zu Lebzeiten weitgehend verkannt, gilt er heute als epochale Gestalt in der Literatur des 20. Jahrhunderts: Robert Walser wird mittlerweile in mehr als 30 Ländern gelesen; sein Werk ist lebendiger denn je. Das Literaturhaus Frankfurt präsentiert in Kooperation mit dem Robert Walser-Archiv Zürich und dem Literaturhaus Berlin eine Ausstellung zu Leben und Werk des Autors. 

Die Eröffnung findet am Dienstag, 1. August, um 19 Uhr statt, daran nehmen teil der hessische Wissenschaftsminister Udo Corts, der Schweizer Generalkonsul Julius F. Anderegg, Frankfurts neuer Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth und die Leiterin des Literaturhauses Dr. Maria Gazzetti. In der Ausstellung werden Räume geschaffen, die den Besuchern ein unmittelbares Empfinden für die prägenden Erfahrungen in Walsers Leben und Werk vermitteln sollen. 

Vorgesehen sind fünf Bereiche: das Büro, das Theater, die Mansarde, der Spaziergang und die Klinik. Das Zentrum der Ausstellung wird die Installation einer Schatzkammer bilden, die Walsers Manuskriptwelt birgt.

Kontakt:
Literaturhaus Frankfurt
Bockenheimer Landstraße 102
60323 Frankfurt am Main
Tel: 069 – 756184 0
Fax: 069 – 752141
bsaalmueller@literaturhaus-frankfurt.de
www.literaturhaus-frankfurt.de

Quelle: Bad Vilbel Online, Pressemitteilung, 18.7.2006

Stadt-Lexikon Geesthacht online

Seit Ende Juni 2006 ist das neue Stadt-Lexikon Geesthacht online. Geesthachterinnen und Geesthachter und andere Interessierte finden hier Artikel, Anekdoten, Biografien und Abbildungen rund um Themen aus ihrer Stadt an der Elbe. Nach dem Vorbild von Wikipedia.de, der weltweit größten freien Enzyklopädie im Internet werden im Stadtlexikon Geesthacht von A wie Alte Landstraße bis Z wie Ziegenkrug typische Geesthachter Begriffe, Namen, Gebäude, Ereignisse, Anekdoten, Statistiken und Menschen vorgestellt und zusammengetragen. 

\"Stadt-Lexikon

„Eine Sammlung wie das Stadt-Lexikon Geesthacht ist etwas ganz Neues und einmalig in Deutschland!“ berichtet Stadtarchivar Dr. William Boehart. Zu finden ist es unter der Adresse www.geesthacht.de direkt auf der Startseite und unter der Rubrik „Stadt & Kultur“. Getreu dem Motto „Geesthachter schreiben das Stadtlexikon“ kann jeder Besucher der Internetseite nicht nur lesen und stöbern, sondern ebenfalls direkt online eigene Beiträge veröffentlichen. Für alle, die ihren Artikel lieber auf dem ursprünglichen Weg auf dem Papier abliefern wollen, steht außerdem ein PDF-Formular zum Download und Ausdruck bereit. 

Die Initiatoren des Stadt-Lexikons Geesthacht, Museumsleiter Wolf-Rüdiger Busch, Stadtarchivar Dr. William Boehart und Helmuth Knust vom Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht hoffen die mit dem neuen Angebot Geschichtsforschung und -vermittlung auf eine breitere Basis zu stellen. Dr. Boehart: „Wir setzen auf die aktive Mitarbeit vieler Menschen. Über die Jahre kann eine einzigartige Datenbank über Geschichte und Gegenwart der Stadt entstehen“. Vorgesehen ist ebenfalls ein herkömmliches gedrucktes Buch aus der Sammlung zu machen – wenn es sich lohnt. 

Bereits jetzt sind die ersten Beiträge online. Die in den letzten Monaten abgegebenen „Beiträge auf Papier“ werden nach und nach dazugetragen. Das gesamte „virtuelle Buch“ soll ständig aktualisiert und nach neuestem Sachstand überarbeitet werden. Jeder Internetnutzer kann dabei mithelfen und zu den bestehenden Artikeln einen Diskussionsbeitrag mit Anregungen, Ergänzungen oder Korrekturen senden. Diese Möglichkeit rundet das Angebot ab und hilft, dass alle Beiträge gepflegt, aktuell und mehrdimensional bleiben. 

Die Bedienung des Online-Stadt-Lexikons ist kinderleicht. Direkt auf der ersten Seite kann alphabetisch oder per Volltextsuche „gestöbert“ werden. Auch das Anlegen neuer Artikel erfolgt bedienerfreundlich über ein HTML-Formular. Der Autor wird dabei vom System geführt und kann frei entscheiden, ob er anonym bleiben oder als Verfasser des Artikels erscheinen möchte. Nach erfolgreichem Absenden der Informationen erhält der Benutzer eine Bestätigung. Der Artikel ist nach Freischaltung im Rathaus sofort veröffentlicht. 

„Das Stadt-Lexikon im Internet macht es noch einfacher vorhandenes Wissen zusammenzutragen und zu recherchieren – aus Geesthacht und weltweit“, so Dr. Boehart. „Ich freue mich auf einen regen Besuch und wünsche allen Benutzern viel Spaß beim Stöbern und Veröffentlichen im Online-Stadt-Lexikon!“

Link: Stadtlexikon Geesthacht

Download: Pressemitteilung, Stadt Geesthacht 

500 Jahre St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen

In mühevoller Kleinarbeit haben die Leiterin des Stadtarchivs Kerpen, Susanne Harke-Schmidt, und der Brudermeister Adalbert Schwinghammer die 500-jährige Geschichte der St.-Sebastianus-Bruderschaft aufgearbeitet. Ihre Ergebnisse präsentieren sie ab dem 16. Juli 2006 in der Ausstellung  "Deß hilligen Sebastiani Broderschaft" –  500 Jahre St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen.

Obwohl das genaue Gründungsdatum der St.-Sebastianus-Bruderschaft nicht herauszufinden war, wird aber allgemein vom Jahr 1506 ausgegangen. Seit dem 14./15. Jahrhundert entstanden immer mehr Schützenbruderschaften, deren eigentliche Aufgabe zunächst darin lag, im Bedarfsfall für die Verteidigung ihrer Heimat zur Verfügung zu stehen. Schutzpatron dieser Bruderschaften war der Hl. Sebastian, was auch eine gut erhaltene, nur 5,6 cm große Silberstatue aus der Gründungszeit der Kerpener Bruderschaft beweist. Sie gehört zu den ältesten Exponaten der Ausstellung.

Weitere wichtige Ausstellungsstücke sind das Bruderschaftsbuch von 1650, in dem man die alte Satzung nachlesen kann, der um 1600 entstandene Schützenvogel sowie die Trommel aus dem Jahr 1763, mit der die Bürger bis ins 19. Jahrhundert hinein zum Schützenfest gerufen wurden. Des weiteren gehören 119 Schützenschilde – der älteste aus dem Jahr1756 –  genauso wie Säbel, Gewehre, Armbrust, Fahnen und Uniformen dazu.

Von besonderem Interesse sind auch zahlreiche Fotos, die nicht nur das aktive Vereinsleben der letzten hundert Jahre dokumentieren, sondern gemeinsam mit den Festschriften und Plakaten auch den Wandel einzelner Traditionen belegen. Den größten Teil der Exponate stellten die Schützenbruderschaft und das Stadtarchiv Kerpen zur Verfügung. Aber auch die Pfarre St. Martinus steuerte einiges dazu bei, was die enge Verbindung zwischen Kirche und Schützen verdeutlicht. 

Gleichzeitig mit der Eröffnung des Jubiläumsschützenfestes am 4. August 2006 erscheint auch eine Festschrift, die nicht nur in einzelnen Beiträgen auf die geschichtliche Entwicklung der Schützen eingeht, sondern auch ausführlich die gesamten Ausstellungsstücke beschreibt.

Die Ausstellung kann bis zum 6. 8. 2006 im Rathaus und danach ab dem 10.8. bis zum 28.09.2006 im Haus für Kunst und Geschichte besichtigt werden.

Info:
Ausstellung: Deß hilligen Sebastini Broderschaft – 500 Jahre St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen 
Datum: 16.07.2006 bis 28.09.2006 
Veranstalter: Stadtarchiv Kerpen
Stiftsstraße 8, D-50171 Kerpen
Telefon : 02237/922170 
historisches-archiv@stadt-kerpen.de 

Ort, Dauer und Öffnungszeiten der Ausstellung: 
16.07. bis 06.08.2006: Rathaus der Stadt Kerpen, Jahnplatz 1, 50171 Kerpen
10.08. bis 28.09.2006: Haus für Kunst und Geschichte, Stiftsstraße 8, 50171 Kerpen

Quelle: Stadt Kerpen, 16.7.2006; Sabine Ulbrich, Kölner Stadt-Anzeiger, 17.7.2006

Nachfolgeregelung für die Leitung des Domstiftsarchivs Brandenburg

Eines der ältesten Archive Brandenburgs, das seit Gründung des Domstifts Brandenburg im Jahr 1161 bestehende Domstiftsarchiv Brandenburg (vgl. den Überblick über die Geschichte des Domstifts Brandenburg), bekommt im Juli 2007 mit Dr. Uwe Czubatynski einen neuen Leiter. Der jetzige Leiter des Domstiftsarchivs, Wolfgang Schößler, scheidet aus Altersgründen aus dem Archivdienst aus. 

Mit Czubatynski erhält das Archiv einen ausgewiesenen Kenner der Materie zum Leiter, der schon seit langem durch seine Mitarbeit im dortigen Beirat gute Kontakte zum Archiv hat. Der Spezialist für Kirchengeschichte und ausgebildete Bibliothekar (Verzeichnis der Veröffentlichungen) war viele Jahre als evangelischer Pfarrer in der Prignitz tätig. Er wurde auf seinen neuen Posten von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz berufen.

Das Domstiftsarchiv verwahrt Quellen zur Geschichte des Domstifts, zur Besiedlungs- und Kirchengeschichte der Mark Brandenburg im Mittelalter, zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Dörfer und Güter des Domstifts in Havelland und Zauche, zur Geschichte des märkischen Adels und des brandenburg-preußischen Staates sowie zur Geschichte der Ritterakademie. Im Domstiftsarchiv sind etwa 200 Kirchenkreis- und Pfarrarchive gelagert. Aufgrund der ständig wachsenden Zahl nicht mehr besetzter Pfarrstellen müssen die jeweiligen Pfarrarchive im Domstiftsarchiv untergebracht werden, was zunehmend zu großen Lagerungsproblemen führt.

Von großer wissenschaftlicher Bedeutung ist auch die 40.000 Schriften umfassende Archivbibliothek. Diese setzt sich nicht nur aus historischen Büchern – überwiegend aus dem 16. bis 18. Jahrhundert – zusammen, sondern auch aus Tausenden von Drucken aus dem 16. Jahrhundert sowie zahlreichen mittelalterlichen Handschriften.

Kontakt:
Domstiftsarchiv Brandenburg
Burghof 9
14776 Brandenburg
Telefon: 03381/21 1221 5
Fax: 03381/21 1221 6
archiv@dom-brandenburg.de

Quelle: Märkische Allgemeine, 5.7.2006; Der Prignitzer, 14.7.2006