Als im Jahr 2005 das Schweriner Stadtgeschichtsmuseum geschlossen wurde, forderte man die Suche nach einer effizienteren Lösung für die Präsentation Schweriner Geschichte. Ins Visier gerückt sind nun 450 Quadratmeter große, freie Räume direkt am Schleswig-Holstein-Haus. Noch liegen das historische Stadtsiegel und Demmlers Pläne für die Stadterweiterung im Archiv, schlummern alte Münzen und Möbel aus längst vergangenen Tagen im Depot und kommen nur zu besonderen Anlässen wieder zum Vorschein. Sessel, Filmplakate, Schnittmusterhefte und andere Sammlungsstücke werden dann für kurze Zeit ans Licht geholt. Eine neue Dauerausstellung indes ist noch in weiter Ferne.
Als Problem stelle sich die Materiallage dar, so Dezernent Hermann Junghans. Man habe einen qualitativen Anspruch an die künftige Präsentation der Stadtgeschichte. Schwerin sei stets auch Mittelpunkt des Landes gewesen, war Residenz-, Bezirks- und Landeshauptstadt. Die Geschichte Schwerins könne sinnvoll nur in diesem Kontext dargestellt werden. Hier aber mangele es an Exponaten. Gesine Kröhnert, die Leiterin der städtischen Museen, begründet dies mit der spezifischen Sammlungsstruktur: Vierzig Jahre lang habe die Geschichte der Arbeiterbewegung im Mittelpunkt der Sammlungs- und Forschungstätigkeit gestanden.
Als Lösung des Problems könnte sich der Kontakt zu der in Ratzeburg ansässigen Stiftung Mecklenburg erweisen, deren Sammlung in die Schweriner Präsentation eingebunden werden könnte. Ungeachtet dessen sei die Stadt aber auch auf weitere Leihgaben und Schenkungen angewiesen.
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Quelle: Bert Schüttpelz, SVZ, 12.7.2006