Kreisarchiv Plön feierte sein 25-jähriges Bestehen

\“Ein Archiv ist das Gedächtnis der Gesellschaft\“, betonte Plöns ehemaliger Landrat Dr. Wolf-Rüdiger von Bismarck, der Begründer des Plöner Kreisarchivs, in seinem Vortrag während der Feier des 25-jährigen Bestehens der Einrichtung (siehe Bericht vom 22.3.2006).

In der sehr gut besuchten Feierstunde, die aufgrund des besseren Raumangebots im Kreismuseum ausgerichtet wurde, mussten sich die Kommunalpolitiker von heute und damals manch spitze Bemerkung anhören. \“Die Kosten für den Aufbau eines Archivs waren klein und das Unwissen über den Nutzen war groß. Es war schon etwas mühsam, die Politiker von dem Vorhaben zu überzeugen\“, erläuterte Bismarck. Schließlich sei der Kreis Plön mit diesem Projekt der absolute Vorreiter auf kommunaler Ebene gewesen, denn erst seit dem Jahr 2000 sei eine entsprechende gesetzliche Regelung in Kraft. \“Wir sind der Zeit also 20 Jahre voraus.\“

Anlässlich des Jubiläums wurde auch die Sonderausstellung \“Politik der Nachkriegszeit – Anfänge des Parteilebens\“ eröffnet, in der beispielsweise auch die Gründung der DKP, der Deutschen Konservativen Partei, in Originaldokumenten dargestellt wird. Das Plöner Kreisarchiv bewahrt neben den zeitgenössischen Quellen auch rund 2.000 Werke zur Regionalgeschichte sowie den Bestand des Plöner Wochenblatts und der Plöner Zeitung seit 1829 auf.

Kontakt:
Kreisarchiv Plön
Hamburger Straße 17/18
24306 Plön
Telefon 04522/ 743-469
Telefax 04522/743-289

Quelle: Kieler Nachrichten, 8.4.2006

Fußball gesucht in Warendorf!

Für die geplante Ausstellung \“Der Ball ist KREISrund. Fußballgeschichte(n) des Kreises Warendorf\“, die vom Tag der Archive am 7. Mai an bis zum 2. Juni 2006 im Warendorfer Kreishaus zu sehen sein wird, sucht das Kreisarchiv noch Dreidimensionales zum Fußball im Kreisgebiet. Vieles konnten die Vereine bereits in den letzten Wochen beisteuern, manches wird aber noch im Privatbesitz von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreisgebiet vermutet. 

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Von Interesse sind vor allem Exponate aus der Zeit vor 1950, so insbesondere Pokale und andere Trophäen, Plakate, Trikots, Fußballschuhe, ein wirklich alter Fußball und vieles mehr. 

Wer weiterhelfen möchte, kann Herrn Dr. Jochen Rath, Kreisarchiv Warendorf, Tel. 0 25 81/53 21 87, jochen.rath@kreis-warendorf.de kontaktieren.

Quelle: Presseinformation Kreis Warendorf, 7.4.2006

Tag des Archivs im Stadtarchiv Rottenburg am Neckar

Der Ball ist rund – aber nicht nur er. Zum „Tag der Archive 2006“ werden im Stadtarchiv Rottenburg am Neckar der Sport und die Sportvereine in der Domstadt im Jahr der Fußballweltmeisterschaft in einem historischen Blickwinkel präsentiert. Wer weiß schon noch, dass es bereits um 1900 eine Radfahrverein Rottenburg gab? Dass viele Sportvereine in und um Rottenburg in den „Wilden Zwanziger Jahren“ gegründet worden sind? In wie viel Ballsportarten große und kleine Bälle getreten, geschlagen, gestoßen und aufgeschlagen wurden?

Geplant sind ein kurzer Vortrag über die Geschichte der Rottenburger Vereine sowie ein Blick auf die zahllosen älteren Vereinsbroschüren in der Bibliothek des Stadtarchivs. Auf Wunsch werden auch Fragen gerne beantwortet. Wie bringe ich mein Vereinsarchiv unter? Kann man im Stadtarchiv Zeitungsartikel zu meinem Verein aus den letzten Jahren recherchieren? Wo finde ich Bücher und Informationen zur Geschichte meines Vereines?

Der „Tag des Archivs“ im Stadtarchiv Rottenburg am Neckar ist Teil eines bundesweiten Projekts: Zum dritten Mal organisiert der VDA, der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, diesen „Tag der Archive“, an dem zahllose kommunale und staatliche Archive teilnehmen. 

Wann: Samstag, 6. Mai 2006, 14.00-16.00 Uhr
Wo: Treffpunkt Stadtarchiv in der „Alten Welt“ (= Obere Gasse 12, 72108 Rottenburg am Neckar, neben der Einfahrt ins Parkdeck)

Kontakt:
Stadtverwaltung Rottenburg am Neckar
Stadtarchiv 
Postfach 29 
72101 Rottenburg am Neckar
Telefon: 07472/165-351
Telefax: 07472/165-392
archiv@rottenburg.de

Über den Umgang mit dem zeichnerischen Nachlass der Industrie

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften der Industrie ist unbestritten etablierter Bestandteil des geschichtlichen Forschungsbetriebes. Dennoch hat sich ein Fach wie \“industrial archaeology\“ nicht wirklich etablieren können. Die vielfältigen Einzelaspekte sind als eigenständige Disziplin fast nicht vertreten, sondern den einzelnen bestehenden Fachbereichen angegliedert worden, die sich natürlich dieses verlockende Aufgabengebiet nicht haben entgehen lassen wollen. Angetreten unter dem Aspekt des Bewahrens des industriellen Erbes, ist zunächst die Industriedenkmalpflege flächendeckend in der Bundesrepublik für eine Reihe von Jahren intensiv aktiv gewesen. Mittlerweile befindet sie sich auf dem Rückzug. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Bereich der Dokumentation und weniger auf dem der wissenschaftlichen Erforschung. Angesichts des dramatischen Strukturwandels in der Industrie, der seiner eigenen, sich beständig verändernden Dynamik unterliegt, war dies unumgänglich. Ein verantwortlicher Umgang mit der eigenen gebauten bzw. materiellen Geschichte ist der Industrie selbst aus weitgehend vorgeschobenen Rentabilitätsgründen fremd geblieben. 

In einigen Branchen wird dieser Strukturwandel durch nahezu vollständige Aufgabe – zum Beispiel im Bergbau – in Kürze zum Abschluss kommen, in anderen Erwerbszweigen durch Überlagerung mit Neunutzungen zu weiteren Veränderungen unter Anpassungszwängen führen. Andererseits führt der gesellschaftliche Generationenwandel zunehmend zu Veränderungen im Rezeptionsverhalten und in den Bewertungskriterien hinsichtlich der Erhaltungsbemühungen. Auch hier gilt es hinsichtlich Akzeptanz und Wahrnehmung im Rahmen des eigenen verantwortungsbewussten gesellschaftlichen Handelns immer wieder intensiv die Zielrichtung unserer Fachgebiete zu überprüfen. Als fachkundige Sachwalter öffentlichen Interesses und als Bewahrer erhaltenswerter Industriebauten sind wir der Gesellschaft Rechenschaft schuldig für unser Tun und Unterlassen.

Intensives Nachdenken über die zukünftige Ausrichtung dieses Wissenschaftsbereiches und das Aufzeigen aktueller Forschungsansätze stehen im Mittelpunkt der Tagung. Sie wendet sich an die Fachvertreter/innen der Hochschulen und der Denkmalpflege sowie der privaten und öffentlich-rechtlichen Stiftungen, der Forschungseinrichtungen und der Institutionen archivischer und musealer Betreuung. 

Info:
Vom Entwurf zum Depositum. Über den wissenschaftlichen Umgang mit dem zeichnerischen Nachlass der Industrie. Wissenschaftliches Symposion aus Anlass der Erforschung des zeichnerischen Nachlasses der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, 26. April 2006 im Deutschen Bergbau-Museum Bochum. 

Anmeldeschluss: 20.04.2006 

Veranstalter: Deutsches Bergbau-Museum Bochum / Bergbau-Archiv, Bochum

Veranstaltungsort: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum

Programm

9.00 Uhr

I. Begrüßung / Eröffnung / Einleitung
(Prof. Dr. Rainer Slotta, Deutsches Bergbau-Museum Bochum [DBM])

9.30 Uhr

II. Die Archivierung und Dokumentation des industriellen Erbes 
(Moderation: Prof. Dr. Rainer Slotta)

1. Architektur im Museum – Planungsdokument oder Kunstgut?
(Dr. Eva-Maria Barkhofen; Architektursammlung der Berlinischen Galerie)

2. Die Wissenschaftlichen Sammlungen des Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung – Bau- und Planungsgeschichte in den neuen Bundesländern 
(Alexander Obeth; Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung [IRS], Erkner)

3. Architektennachlässe – Überlieferungsmuster und Forschungsperspektiven
(Dr. Stephan Strauß, Krefeld)

Diskussion

11.00-11.30 Uhr Kaffeepause

4. Architekturgeschichtliche Quellen in Wirtschaftsarchiven – das Beispiel Bergbau-Archiv Bochum
(Dr. Michael Farrenkopf/Dr. Stefan Przigoda, DBM)

5. Dokumentation des industriellen Erbes mit modernen Informationssystemen
(Dipl.-Ing. Jürgen Heckes, DBM)

6. Dokumentation und Erhalt des industriellen Erbes durch materialkundliche Forschung
(Dr. Stefan Brüggerhoff, DBM)

Diskussion

13.00-14.30 Uhr Mittagspause

III. Die Erforschung des zeichnerischen Erbes 
(Moderation: PD Dr.-Ing. Wilhelm Busch)

7. Aspekte der Konstruktions- und Bautechnikgeschichte. Johann August Röbling – vom preußischen Baukondukteur zum Konstrukteur der Brooklyn Bridge 
(Prof. Dr. Andreas Kahlow, Potsdam)

8. Anmerkungen zu Schinkels Architekturzeichnungen unter besonderer Berücksichtigung der Allgemeinen Bauschule
(Vertr.-Prof. Christian Raabe, Aachen/Berlin)

Diskussion

15.45-16.15 Uhr Kaffeepause

9. Der zeichnerische Nachlass der Industriearchitekten Fritz Schupp und Martin Kremmer (Dipl.-Ing. Kristina Pegels, DBM)

17.00 Uhr

IV. Resümee / Schlussdiskussion
unter der Leitung von PD Dr.-Ing. Wilhelm Busch, Mönchengladbach/Aachen

Ende des Symposions gegen 18.00 Uhr 

Kontakt
Dr. Michael Farrenkopf
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
(0234) 58 77 -154
(0234) 58 77 -111
michael.farrenkopf@bergbaumuseum.de 
http://www.bergbaumuseum.de

Studiengang zum Erhalt Neuer Medien und Digitaler Information

(Stuttgart) Wie kann man Fotografie-, Video- und Datenarchive langfristig verfügbar halten? Was passiert mit Daten, wenn Computersysteme veralten? Das kurze \“Verfallsdatum\“ moderner Informationsträger sorgt für Unruhe: Große Mengen an wertvollem Kulturgut drohen zu verschwinden, weil ihre Bewahrer nicht über die Möglichkeit verfügen, sie in unverfälschter Form auf heutige Computer zu übertragen. Welche Strategien verfolgen Museen, Archive, Bibliotheken und Sammlungen? Welche beruflichen Qualifikationen benötigen deren Mitarbeiter, um unser Kulturgut in authentischer Form der Nachwelt zu erhalten? Antworten gibt ein neuer und in dieser Form weltweit einmaliger, international ausgerichteter Studiengang an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Ab Oktober 2006 können Interessierte dort den Master-Studiengang \“Konservierung Neuer Medien und digitaler Information\“ belegen und so eine Schlüsselqualifikation für die künftige Arbeit in der Bestandserhaltung erwerben. Die Akademie wird hierbei unterstützt von in- und ausländischen Experten und kooperiert mit führenden Institutionen auf diesem neuen Fachgebiet (www.mediaconservation.abk-stuttgart.de, Bewerbungsschluss: 30. Juni 2006)

Sonderveranstaltung am 23. Mai

Bei einer Sonderveranstaltung können Interessierte das Ausmaß der Problematik und und die Zielsetzung des Studiengang aus erster Hand kennen lernen: Am Dienstag, den 23. Mai 2006 (16:30-19:15 Uhr) stehen Spezialisten aus Archiven, Bibliotheken, Museen und der Akademie öffentlich Rede und Antwort. Die Referenten sind Ute Schwens (Die Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M.), Dr. Gerald Maier (Landesarchiv Baden-Württemberg), Christoph Blase (Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe), Prof. Dr. Ulrike Gauss (Staatsgalerie Stuttgart), Wolfgang Seljé (Recom GmbH), sowie Prof. Dr. Gerhard Banik, Prof. Dr. Hans-Dieter Huber und Dipl.-Ing. Klaus Pollmeier von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Die Veranstaltung findet statt im Mehrzwecksaal der Akademie, Am Weißenhof 1. Die Teilnahme ist kostenlos. 

Anmeldungen werden erbeten unter info.knmdi@abk-stuttgart.de oder Tel. 0711-66463816.

Tag der Archive 2006 in Düsseldorf

Zum dritten Mal nach 2001 und 2003 findet in Düsseldorf der „Tag der Archive“ statt. Am Freitag, den 5. Mai und Samstag, den 6. Mai 2006 werden wieder zahlreiche Archive ihre Tore und Türe öffnen, um interessierte Besucher mehr als nur einen Blick auf ihre Bestände werfen zu lassen. 

Aufgrund der starken Resonanz, die die beiden vergangenen Veranstaltungen gehabt haben – nicht nur in Düsseldorf, sondern deutschlandweit – haben sich die Veranstalter, nämlich sowohl der „Verband der deutschen Archivarinnen und Archivare“ (VdA) auch auch der Düsseldorfer Arbeitskreis „Archive in Düsseldorf“ entschlossen, den „Tag der Archive“ in Deutschland und in Düsseldorf zum dritten Mal durchzuführen. Die meisten Institutionen, die schon 2001 und 2003 ihre Räume den Besuchern geöffnet haben, sind auch diesmal wieder dabei – und neue werden dazu kommen. 

Erstmals ist zum Beispiel die Mahn- und Gedenkstätte an der Mühlenstraße mit von der Partie. Die 1987 eröffnete Einrichtung widmet sich der Bewahrung der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Düsseldorf. Zum „Tag der Archive“ werden Zeitzeugeninterviews auf Video vorgestellt, die das Schicksal der Überlebenden dokumentieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für Gespräche zur Verfügung. 

Die Arbeit in Unternehmensarchiven stellen die Archivleiter der Düsseldorfer Firmen VICTORIA Versicherungen und E.ON vor. Dort erfahren Besucher, wie privat geführte Unternehmen mit ihrer Geschichte umgehen, welche Bedeutung ein Unternehmensarchiv im wirtschaftlichen Umfeld hat und wie das Berufsfeld eines Wirtschaftsarchivs aussieht. 

Auch Heimatarchive beteiligen sich am Tag der Archive. Ein umfangreiches Programm bietet das Heimatarchiv Benrath. Neben der zu sehenden Ausstellung „100 Jahre Rathaus Benrath“ können Besucher an den so genannten Rathausgesprächen teilnehmen, die sich an beiden Tagen mit baugeschichtlichen Themen befassen. Die Bilker Heimatfreunde werden in ihrem „Hermann-Smeets-Archiv“ anläßlich des 100jährigen Bestehens des historischen Salzmannbaues eine Ausstellung über die Firma Jagenberg zeigen. 

Mit der Fußball-WM 2006 beschäftigt sich das Landesarchiv NRW Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Unter dem Titel „Der Ball ist rund“ wird eine Ausstellung gezeigt, die das Fußballgeschehen in der Geschichte unseres Landes dokumentiert. Aber auch archivtechnische Fragen werden behandelt. Der Erhalt von Kulturgütern im Archiv wird genauso Thema sein wie die wichtige Frage: Wie kommt überhaupt eine Akte ins Archiv? 

Das ausführliche Programm zum „Tag der Archive“ wird ab April 2006 im Internet-Portal www.geschichte-in-duesseldorf.de zu finden sein und als Download zur Verfügung stehen.

Link: www.tagderarchive.de

Italienischer Chronistenlehrgang voller Erfolg

Am vergangenen Wochenende haben 16 Südtiroler den ersten Chronistenlehrgang in italienischer Sprache abgeschlossen. „Mit diesem Kurs haben historisch interessierte italienische Mitbürger das Rüstzeug erhalten, um die Dorf- oder Stadtviertelgeschichte zu dokumentieren. Die Geschichte oder ‚Geschichten’ aus dem eigenen Lebensumfeld sind ein wichtiger Teil der Identität“, unterstreicht Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die für das Chronistenwesen zuständig ist. 

Das Südtiroler Landesarchiv betreut über 400 Chronisten in Südtirol. Bisher beschränkte sich das Chronistenwesen jedoch nur auf die deutsche Sprachgruppe. Mit einer umfassenden Ausbildung in italienischer Sprache hat das Ressort von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur heuer erstmals den Versuch unternommen, italienische Mitbürger für die Geschichtsschreibung vor Ort zu interessieren (siehe Bericht vom 17.1.2006). „Die Italiener in unserem Land können auf wenig Lokalhistorie zurückblicken. Die Dokumentation des täglichen Lebens fehlte bisher vollkommen. Italienischsprachige Chronisten können diesen Mangel beheben“, ist Landesrätin Kasslatter Mur überzeugt.

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Der erste Chronistenkurs in italienischer Sprache war jedenfalls ein voller Erfolg. „Die 16 Teilnehmer, die großteils aus dem Raum Bozen/Leifers stammen und den verschiedensten Gesellschaftsschichten angehören, zeigten ungewöhnlich viel Engagement und haben sich teilweise schon an die Arbeit gemacht, die Geschichte vor Ort zu dokumentieren“, berichten Josef Nössing, der Direktor des Landesarchivs, und Margot Pizzini, die den Chronistenkurs betreut, unisono.

An acht ganztägigen Kurseinheiten sind den 16 Teilnehmern die Grundzüge des Chronistenwesens und der Arbeit des Historikers bzw. Archivars vor Ort nahe gebracht worden. Josef Nössing referierte beispielsweise über die Geschichte des historischen Tirol, Hans Heiss über Chronik und Erinnerung, Andrea Di Michele über die Geschichte Südtirols in der Zwischenkriegszeit und Christine Roilo über das Landesarchiv sowie die Grundlagen historischer Forschungsarbeit. Stefano Consolati, Kulturreferent der Gemeinde Branzoll und einer der wenigen bereits aktiven italienischsprachigen Chronisten hat die Kursteilnehmer hingegen über seine Erfahrungen aus der Praxis aufgeklärt. Als Anschauungsmaterial hat er seinen Film über den Branzoller Porphyr gezeigt.

Die letzte Kurseinheit im Schloss Rechtenthal bei Tramin widmete sich neben einem Referat über die Erinnerungskultur den möglichen zukünftigen Projekten, die die frisch gebackenen Chronisten in Angriff nehmen wollen. Das Südtiroler Landesarchiv betreut die Kursteilnehmer über den Kurs hinaus und hat die Absicht, bald weitere Schritte hin zu einer organisierten Chronistenarbeit für italienischsprachige Mitglieder zu unternehmen.

Kontakt:
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
I-39100 Bozen
Tel.: 0471 411940
Fax: 0471 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it
http://www.provinz.bz.it/denkmalpflege/1303/index_d.asp 

Quelle: Autonome Provinz Bozen, Pressemitteilung, 4.4.2006

Abb.: Die angehenden Chronisten bei einer Kurseinheit im Landesarchiv (Foto: Südtiroler Landesarchiv)

Neue Website des Deutschen Rundfunkarchivs

Das Deutsche Rundfunkarchiv möchte mit seiner neuen Website einen verbesserten Einblick in sein Serviceangebot geben (http://www.dra.de). Insbesondere sollen damit die Redaktionen der ARD in ihrer Arbeit unterstützt werden, aber wir richten uns ebenso an die interessierte Öffentlichkeit, Wissenschaft und Forschung, die herzlich eingeladen ist, unseren umfangreichen Informationen und Angeboten wahrzunehmen.

Zum einen bietet die neue Website kompakte Informationen zum DRA selbst, d.h. über seine Bestände und deren Nutzung, sowie zu den Publikationen des DRA. Zum anderen werden umfangreiche, inhaltlich und multimedial aufbereitete Dokumentationen aus den Beständen unter Online-Dienste zur Verfügung gestellt. Diese sind zudem neu durch ein Gesamtregister zu Personen und Ereignissen erschlossen. Ein weiterer Menüpunkt verweist auf spezielle Angebote zum Thema Rundfunkgeschichte, etwa eine umfassende Dokumentation, in der Auftritte von Schriftstellern im Rundfunk der Weimarer Republik recherchiert werden können (weitere Informationen unter http://www.dra.de/siteinfo.html).

Zum neuen Corporate Design des DRA

»DRA« als blaue Wortmarke, aufgelöst in den roten Schriftzug »Deutsches Rundfunkarchiv«, und eine blau-rote Bildmarke aus zwei Mal zwei kräftigen Bögen — aus diesen Elementen setzt sich das neue Logo der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv zusammen. Nach monatelanger Entwicklungsarbeit präsentiert das DRA sein aktuelles Corporate Design und seinen völlig neu konzipierten Webauftritt jetzt der Öffentlichkeit.

Prägende Elemente des Designs sind – neben dem Logo – die beiden Unternehmensfarben DRA-Blau und DRA-Rot, die bei Bedarf um weitere Töne eines fein abgestimmten Farbspektrums ergänzt werden, sowie die Unternehmensschriften Thesis im Print- und Verdana im Online-Bereich. Mit der Wahl der »ARD-Schrift« Thesis unterstreicht die Stiftung mit Sitz in Wiesbaden und Potsdam-Babelsberg ihre Zugehörigkeit zur Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD), deren Mitglieder die Stifter des DRA sind.

Das neue Corporate Design wird schrittweise eingeführt. Einige Publikationen und Formulare, beispielsweise die CD des DRA zum Mozartjahr und das Briefpapier des Hauses, wurden schon vor März 2006 neu gestaltet. Andere werden in den nächsten Wochen folgen.

Verbunden ist die Corporate-Design-Entwicklung mit einer generellen Überarbeitung der Publikationsstrategie des Hauses. Daraus ergeben sich strukturelle Veränderungen in etablierten Veröffentlichungen und konzeptionellneue Ansätze: So sind die bisherigen Sonderhinweisdienste, Pocket- und Kurzinfos in der Reihe »DRA-Spezial« aufgegangen, die im Februar 2006 mit einer Ausgabe zum Spanischen Bürgerkrieg vor 70 Jahren gestartet ist.

Kontakt:
Deutsches Rundfunkarchiv Wiesbaden – Potsdam-Babelsberg
Unter den Eichen 5
D-65195 Wiesbaden
Tel.: ++49 – (0)611-2383-111
Fax: ++49 – (0)611-2383-100

Kontaktformular für Feedback, Anregungen und Kritik:
http://www.dra.de/kontakt.html 

Quelle: Pressemitteilung DRA, 4.4.2006

Zwei Ravensburger Bestände neu erschlossen

Das Archiv des ehemaligen Oberamts Ravensburg und der Nachlass des Aulendorfer Komponisten Hugo Halt sind im Kultur- und Archivamt des Landratsamts Ravensburg neu erschlossen worden. Das Oberamt Ravensburg war von 1810 bis 1938 einer der Vorläufer des heutigen Landkreises Ravensburg. Der Bestand ist eine wertvolle Quelle für heimatkundliche Forschungen und bietet eine hervorragende Ergänzung zu den einzelnen Gemeindearchiven.

Der Nachlass des Aulendorfer Rektors, Komponisten und Dichters Hugo Halt (1878-1959), den der Landkreis Ravensburg erwerben konnte, enthält neben Dokumenten zur Person vor allem den reichen musikalischen und literarischen Nachlass. Hugo Halt tat sich vor allem als Komponist geistlicher Werke hervor.

Kontakt:
Landratsamt Ravensburg
Kultur- und Archivamt
Gartenstraße 33
88212 Ravensburg
Tel. 0751/85-9510

Quelle: Presseservice Landratsamt Ravensburg, 28.3.2006; Schwäbische Zeitung, 1.4.2006

Geheimdokumente aus der Altbundesrepublik werden freigegeben

In den Depots des Bundesarchivs in St. Augustin-Hangelar und Freiburg liegen über 100.000 als Verschlusssache eingestufte historische Akten der alten Bundesrepublik, die von Forschern bisher nicht eingesehen werden dürfen. Einige dieser Dokumente, z.B. die Gesprächsprotokolle Adenauers beim Moskau-Besuch 1955, sind in Deutschland immer noch gesperrt, im Ausland aber bereits nachzulesen. 

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) will nun laut SPIEGEL in großem Umfang Geheimdokumente aus der Altbundesrepublik freigeben. Er komme damit einer von Bundesarchiv wie Historikern seit Jahren erhobenen Forderung nach. Die Geheimakten sollen pauschal freigegeben werden und lediglich im Ausnahmefall weggesperrt bleiben. 

Quelle: Der SPIEGEL 14/2006, 1.4.2006; Netzeitung, 1.4.2006