Der Ball ist rund – TAG DER ARCHIVE im Bundesarchiv

Am 6. Mai 2006 beteiligt sich das Bundesarchiv zum dritten Mal am bundesweiten Tag der Archive und gibt in Koblenz, Freiburg, Hoppegarten und Ludwigsburg einen Blick hinter seine Kulissen. Alle, die mehr darüber wissen wollen, was in einem Archiv gemacht wird, sind herzlich zu einem Besuch eingeladen.

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Hausführungen geben einen Einblick in die nichtöffentlichen Bereiche des Bundesarchivs, wie zum Beispiel in die Restaurierungswerkstätten und Magazine. Dabei wird erläutert, welche Maßnahmen notwendig sind, um Archivgut dauerhaft zu sichern. Je nach Überlieferungsschwerpunkt der Dienststelle sind historisch bedeutende Dokumente ausgestellt, wie in Freiburg in der Dauerausstellung "Deutsche Militärgeschichte 1867 bis heute" oder in Ludwigsburg die Akten bundesdeutscher NS-Verfahren. Archivarinnen und Archivare stellen ihre Arbeit vor: die Übernahme und Bewertung von Unterlagen, die Erschließung von Archivgut und die Möglichkeiten der Benutzung. Das Internetangebot steht für eigene Recherchen zur Verfügung. In Hoppegarten und in Koblenz ist zu sehen, wie alte Filme restauriert und welche Maschinen und Techniken dazu eingesetzt werden.

Zum Anlass des diesjährigen Mottos "Der Ball ist rund" zeigt das Bundesarchiv in Koblenz die Sonderausstellung "Flanke, Schuss und Tor?" mit Dokumenten und Bildern zu Sport und Politik, zum Beispiel Spielerautographen oder Fotos von WM-Spielen. Einzelne Exponate zu diesem Thema werden auch an den anderen Dienstorten des Bundesarchivs zu sehen sein.

Mit einer Zusammenstellung von 20 Berichten aus Wochenschauen der DDR und der Bundesrepublik bietet das Bundesarchiv an verschiedenen Dienstorten einen Überblick über 55 Jahre deutsche Fußballgeschichte. Besucher können die DVD zum Film und andere Veröffentlichungen des Bundesarchivs erwerben.

Beim letzten Tag der Archive im Jahr 2004 besuchten insgesamt 1.400 Gäste das Bundesarchiv. Initiator der Veranstaltung ist der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, der diese Veranstaltung im Jahr 2001 ins Leben rief. 

Programme:

Das Lastenausgleichsarchiv des Bundesarchivs stellt seine Arbeit im Rahmen einer Veranstaltung des Stadtarchivs Hof zum Tag der Archive unter dem Titel "Lernort Archiv – Archivpädagogische Fortbildung für Gymnasiallehrer\“ vor.

Kontakt: 
Dr. Sebastian Barteleit
Telefon: 03018 7770 281
s.barteleit@barch.bund.de

Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr

Zwei lange verloren geglaubte Quellen, das Tagebuch und die Kriegsbriefe des kaiserlichen Generaladjutanten Hans Georg von Plessen (1841-1929) sowie die Kriegsbriefe und Tagebuchfragmente des Chefs des Kaiserlichen Militärkabinetts, Moritz Freiherr von Lyncker (1853-1932), geben nun näheren Aufschluss über die Rolle des deutschen Kaisers im Ersten Weltkrieg und den Alltag seiner engsten Umgebung.

Die Generalobersten Plessen und Lyncker gehörten während des Ersten Weltkriegs zu dieser engsten Umgebung des Kaisers, zusammen mit dem Chef des Zivilkabinetts, Rudolf von Valentini, und Marinekabinettschef Admiral Alexander von Müller. Die Aufzeichnungen Valentinis sind ediert, ebenso das Tagebuch des Admirals von Müller, das eine der meistzitierten Quellen zu Wilhelm II. überhaupt ist.

Im Zentrum der von Holger Afflerbach besorgten Edition "Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg" steht die Regierungstätigkeit, das Leben und die Persönlichkeit des Kaisers von der Julikrise 1914 durch den Ersten Weltkrieg bis hin zu seiner Abdankung und Flucht nach Holland im November 1918.

Die hier edierten Quellen zeichnen ein haarsträubendes Bild fast vollständiger Inkompetenz des letzten deutschen Kaisers, dessen Schwächen und Fehlverhalten auszugleichen die tatsächliche Hauptbeschäftigung seiner Umgebung war. Außerdem war Wilhelm II. ein derart schwieriger Charakter, dass ihn mancher in seiner Umgebung direkt schon hasste.

Das Plessen-Tagebuch ist nur in einer unvollständigen Abschrift erhalten. Die handgeschriebenen originalen Plessen-Tagebücher aus der Zeit des Ersten Weltkriegs befanden sich im Heeresarchiv in Potsdam und wurden dort höchstwahrscheinlich beim Brand des Archivs im April 1945 vernichtet. Diesen Brand überstanden haben nur die Arbeitsunterlagen und Abschriften von Originalquellen des "Reichsarchivs" (später: "Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres"), die 1945 von der Roten Armee erbeutet, später teilweise an die DDR zurückgegeben wurden und sich inzwischen im Militärarchiv in Freiburg befinden. Unter ihnen finden sich Teile des Plessen-Tagebuchs in maschinenschriftlicher, leider aber lückenhafter Abschrift.

Die insgesamt 1.501 annotierte Einzelquellen und eine umfangreiche Einleitung (insb. zum Forschungsstand) umfassende Edition öffnet erstmals den Zugang zu einer Alltags- und Mentalitätsgeschichte der Führung, d.h. sie erlaubt die Rekonstruktion des subjektiven Erlebens des Krieges durch die oberste politische und militärische Führung.

Info:
Kaiser Wilhelm II: als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg. Quellen aus der militärischen Umgebung des Kaisers 1914-1918. Bearb. und eingel. von Holger Afflerbach (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Klaus Hildebrand, Bd. 64), München 2005, XII u. 1.051 S., ISBN 3-486-57581-3; 118 Euro.

Kreisarchiv Soest beteiligt sich am Tag der Archive

Bereits zum dritten Mal findet der bundesweite „Tag der Archive“ statt. Und – wie kann es im Jahr der Fußball-WM in Deutschland anders sein – steht er diesmal unter dem Motto „Der Ball ist rund“. Die Schirmherrschaft hat der Deutsche Sportbund. Das Kreisarchiv Soest präsentiert aus diesem Anlass historische Unterlagen zur Sportgeschichte im Kreisgebiet. 

Am vorigen Tag der Archive im Jahre 2004 beteiligten sich fast 400 bundesdeutsche Archive aller Sparten, und auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Archive ihre Pforten öffnen, um Einblicke in ihre Arbeitsweise zu geben und Forschungs- und Recherchemöglichkeiten zu präsentieren. 

\"Archivleiterin

Abb.: Am Tag der Archive am 6. Mai präsentiert das Kreisarchiv Soest historische Unterlagen zur Sportgeschichte im Kreisgebiet. Archivleiterin Beatrix Pusch (links) und ihre Mitarbeiterinnen Ann Christin Karolczak sowie Iris Thieleke sind zurzeit mit den Vorbereitungen des Archivtages beschäftigt. ( Foto: Kreis Soest/Weinstock)

Auch das Kreisarchiv Soest wird sich mit einem Tag der offenen Tür am 6. Mai von 10 bis 16 Uhr beteiligen. Die Mitarbeiterinnen des Archivs sind zurzeit bei den Vorbereitungen. Zahlreiche Dokumente, Fotos, Festzeitschriften wurden bereits aus den Beständen des Kreisarchivs zusammengetragen und warten darauf, den Besuchern präsentiert zu werden. Auch Führungen durch das Kreisarchiv Soest werden angeboten. 

Programm: Tag der Archive 2006 – Samstag, 6. Mai 2006, 10.00 – 16.00 Uhr

127 Sportvereine im Kreisarchiv Soest“:
Präsentation historischer Unterlagen (Archivalien, Fotos, Zeitungen und Festschriften) zur Sportgeschichte
Führungen durch das Kreisarchiv und die nicht-öffentlichen Magazinräume, Vorstellung der Archivbibliothek und der Sammlungen:
10.30, 12.30, 14.00 Uhr

„Vom Wert alter Papiere“: 
Beratung für Vereine und Privatpersonen zum Aufbau eines Archivs und zum Umgang mit alten Dokumenten

Filmvorführung „Aufbewahren für alle Zeit“
Verkauf älterer Heimatkalender (1979-2003)

Kontakt:
Kreisarchiv Soest
Sigefridwall 20
59494 Soest
Telefon: 02921-302960
Telefax: 02921-302944
Kreisarchiv@kreis-soest.de

Quelle: Kreis Soest, Pressemeldung, 12.4.2006

In Westfalen brachte früher nicht nur Meister Lampe die Eier

Der Ostersonntag ist heute der Tag, an dem der Osterhase bunte Eier bringt und für die Kinder im Garten oder in der Wohnung versteckt. Das war aber noch nicht immer so, weiß Dr. Lutz Volmer, Volkskundler beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster.

\“Die Westfalen haben um 1900 oft ganz anders Ostern gefeiert. Oft gab es sehr schlichte Osterfeste, dabei stellte die Hausfrau eine Schüssel mit Eiern auf den Tisch, und das war es auch schon.\“ Das eigentliche Ereignis bildete die Mahlzeit mit den zahlreichen Eiern. Besonders münsterländische Bauern haben um 1900 am Osterfest eine aus heutiger Sicht bemerkenswert große Zahl Eier gegessen, oft fünf bis zehn Stück. \“Manchmal soll es beim Kirchenbesuch zu Blähungen gekommen sein\“, kennt Volmer eine negative Begleiterscheinung des Osterfests. So viele Eier zu essen war nicht alltäglich, obwohl fast jeder Haushalt Hühner hatte. Die Hühnerbesitzer haben die Eier meist nicht selbst verspeist, sondern verkauft.

Die Ursprünge des Osterhasenbrauches liegen in evangelischen Familien des 17. Jahrhunderts. Die heutigen Vorstellungen von Ostern finden sich bereits in einer Schrift des Mediziners Georg Franck aus der Pfalz. Dort ist von \“Haseneiern\“ die Rede: Diese hießen so \“nach der Fabel, die man den Naiveren und den Kindern einprägt, dass der Osterhase solche Eier lege und in den Gärten im Grase, in den Obststräuchern usw. verstecke, damit sie von den Knaben um so eifriger gesucht würden\“. Der Arzt wusste – passend zu den Gebräuchen im Münsterland – auch von Todesfällen durch übermäßigen Eierkonsum zu berichten. 

\“Das Beschenken mit Schokoladenhasen und -eiern ist eine Erfindung der bürgerlich-städtischen Bevölkerung, die um 1800 aufkam. Hiermit sollte offenbar den Stadtkindern die Herkunft der Eier erklärt werden. Den Landkindern war die Herkunft der Eier ohnehin bekannt, ihnen war die Geschichte vom eierlegenden Hasen nicht so einfach plausibel zu machen\“, so Volmer.

Obwohl der Osterhase schon lange durch einige westfälische Gärten hoppelte, hatte sich die Vorstellung vom ostereierlegenden und -versteckenden Hasen in Westfalen bis 1900 noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Vielmehr traten an die Stelle des Hasen in einigen Regionen oder Orten andere Tiere: Im Nordosten Westfalens und den angrenzenden niedersächsischen Gebieten brachte außer dem Hasen oft auch der Fuchs (\“Voss\“) die Eier, so etwa in Bielefeld-Schildesche, Versmold, Versmold-Bockhorst, Spenge und Kirchlengern-Südlengern. Der Fuchs taucht ansonsten in Erzählungen und Bildern des 18. und 19. Jahrhunderts oft als Hühner- oder Wurstdieb auf. Nördlich von Münster brachte ein Kranich die Eier; im Südwesten Westfalens wurde in einzelnen Orten auch ganz schlicht die Henne als Urheberin der Eier angesehen.

Die Kommerzialisierung des Osterfestes hat ein anderes Tier mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt: das Osterlamm. Dieses Tier ist fester Bestandteil des christlichen Osterfestes. Es wird auf jüdischen Ursprung zurückgeführt. Denn am Passahfest pflegten die Juden ein Lamm zu schlachten und zu essen. Zugleich steht das Lamm stellvertretend für Jesus Christus. (\“Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegnimmt\“, Johannesevangelium 1, 29). Außer im kirchlichen Bereich nimmt das Osterlamm auch bei österlichen Speisen einen festen Platz ein: \“Lamm findet sich heute an Ostern auf dem Speiseplan vieler Menschen in Deutschland. Außerdem gibt es aufwändig verzierte Gebildbrote in Form eines Lammes\“, so Volmer.

Einen Zusammenhang zwischen Lamm und Sonnenaufgang am Ostersonntag überliefert der Publizist von Cölln in einem Artikel des \“Westphälischen Magazins\“ von 1784. Dem Volksglauben nach sei das Lamm am ersten Ostertag bei Sonnenuntergang am Himmel zu sehen und tanze, so von Cölln. Diese Vorstellung ist nur wenig verändert noch für die Zeit um 1900 für das Sauerland und den Minden-Ravensberger Raum bezeugt: Zum Beispiel in Liesen (Hochsauerlandkreis) und Versmold (Kreis Gütersloh) zeigten um 1900 viele Eltern am Ostersonntag ihren Kindern den Sonnenaufgang und sagten, die Sonne mache an diesem Morgen vor Freude über die Auferstehung Christi drei Freudensprünge. Da die aufgehende Sonne durch Luftspiegelungen oft so aussah, als würde sie sich hin und her bewegen, bedurfte es keiner besonderen Phantasie, die Sonne wirklich tanzen zu sehen.

Quelle: Mailingliste Westfälische Geschichte.

Ausstellung würdigt Braunschweigs Turnvater August Hermann

Das Stadtarchiv Braunschweig zeigt zum 100. Todestag von August Hermann in diesem Jahr vom 18. April bis 31. Mai 2006 eine Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Braunschweiger Sportgeschichte Kurt Hoffmeister erarbeitet wurde. Die Ausstellung präsentiert in Vitrinen ausgewählte Dokumente und besonders sehenswerte Stücke aus den Beständen des Stadtarchivs, der Stadtbibliothek, des Städtischen Museums und dem von Kurt Hoffmeister verwahrten Nachlass Hermanns zum vielseitigen Leben des Sportpädagogen und Mundartdichters. Insbesondere spiegeln die Exponate seine Verdienste für die Entwicklung des Sports in Braunschweig gegen Ende des 19. Jahrhunderts wider. 

Der am 14. September 1835 in Lehre bei Braunschweig geborene August Hermann war nach dem Besuch der Realschule und anschließender Ausbildung zum Lehrer an der Präparandenanstalt in Wolfenbüttel zunächst an verschiedenen Bürgerschulen in Braunschweig tätig. Hermann, der selbst begeisterter Turner und bis ins hohe Alter sportlich aktiv war, engagierte sich früh für das Turnwesen in Stadt und Herzogtum Braunschweig. Nachdem er sich 1862 in Dresden zum ersten Turnlehrer Braunschweigs qualifiziert hatte, gab er zunächst nebenberuflich Turnstunden an mehreren Privatschulen, dem Martino-Katharineum sowie dem Braunschweiger Lehrerseminar. In der Folge wurde auf seine Anregung hin Turnen als verbindliches Pflichtfach sowohl für Jungen als auch für Mädchen an allen Braunschweiger Schulen eingeführt. Seit 1869 wurde Hermann mit der Erteilung von Turnunterricht an den Gymnasien Martino-Katharineum und Neues Gymnasium sowie an höheren Mädchenschulen beauftragt. Er war auch Hauptturnlehrer an den beiden Lehrerseminaren in Braunschweig und Wolfenbüttel. 

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Durch seine zahlreichen Erfindungen von Sportspielen gingen von Hermann bedeutende Impulse für die weite Verbreitung der „Leibesübungen“ in Deutschland aus. Zur Förderung der Bewegung und Gesundheit in den Wintermonaten gründete er 1873 den Eisbahnverein, der auf geeigneten Flächen große Eislaufveranstaltungen anbot. 1874 führte er zusammen mit seinem Kollegen, dem Gymnasialprofessor Konrad Koch, in Deutschland das Fußballspiel ein. Für die ersten, auf dem Kleinen Exerzierplatz stattfindenden Spiele, hatte er sich eigens aus dem Herkunftsland dieses Sports, aus England, einen Fußball kommen lassen. Mit den 1875 ins Leben gerufenen „Sedan-Wettkämpfen“ schuf Hermann ein volksfestartiges Sportereignis, an dem die Bevölkerung teilnehmen konnte. Der Sportpädagoge gilt auch als der Begründer des Basketball- bzw. Korbballspiels in Deutschland. Zum ersten Mal wurde es in Braunschweig 1896 gespielt. 

Hermann wirkte weit über Braunschweigs Grenzen hinaus. Er war ein bedeutender Pionier des Mädchenturnens sowie des Schulsports in Deutschland und zählte zu den wichtigsten Initiatoren der Turnlehrer- und Turnlehrerinnenausbildung. Als Mitglied zahlreicher reichsweit tätiger Turnverbände und der entsprechenden Lehrervereinigungen war Hermann maßgeblich am Aufbau der deutschen Turnorganisation beteiligt. Die Fülle der von ihm verfassten Publikationen über viele Bereiche des Turnens und des Sports unterstreichen seine Bedeutung für den Sport gegen Ende des 19. Jahrhunderts. August Hermanns Verdienste auf dem Gebiet des Turnwesens wurden 1887 mit der Ernennung zum ersten herzoglich-braunschweigischen Turninspektor gewürdigt. 

Neben seiner beruflichen Arbeit war Hermann auch eine Stütze des gesellschaftlichen Lebens in Braunschweig. Er gehörte zum Freundeskreis Wilhelm Raabes und verfasste selbst zahlreiche Gedichte, Theaterstücke, Lieder und Festspieltexte für die Schulen sowie die Vereine und Klubs, an deren gesellschaftlichem Leben er sich aktiv beteiligte. Sein bedeutendstes und heute noch bekanntes Werk ist der 1892 erschienene Gedichtband in plattdeutscher Sprache „Erenst un Snack, En lütjen Pack“.

Die Ausstellung ist ab Dienstag, 18. April, zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs (Montag und Freitag von 10 bis 13 Uhr; Dienstag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr) im ersten Obergeschoss des Archivgebäudes am Löwenwall 18 B zu sehen. Der Eintritt ist frei. 

Quelle: Stadt Braunschweig, Pressemitteilung, 10.4.2006

Abb.: Jugendspiel-Regeln für deutsche Mädchen, Gedicht (Nachlass Hermann)

Musikarchiv der ULB Münster erhielt zwei neue Sammlungen

Gleich zweifach wurde in der vergangenen Zeit das Musikarchiv der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster aufgestockt: Zum einen konnte die ULB im Antiquariatsbuchhandel ein Konvolut von Musikautographen des münsterschen Musikwissenschaftlers Werner Korte (1906-1982) erwerben, zum anderen wurde das Musikarchiv des in Münster ansässigen Gregorius-Verlages der Bibliothek geschenkt.

Werner Korte, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, wurde 1932 zum Leiter des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Münster bestellt. 1937 erhielt er eine außerordentliche Professur, 1946 wurde er trotz der negativen Beurteilung im Entnazifizierungsverfahren – bereits 1933 hatte sich Korte dezidiert in den Dienst der Nationalsozialisten gestellt – zum ordentlichen Professor ernannt. Der Musikforscher wurde überregional vor allem durch seine Monographien über Bach, Beethoven, Schumann, Bruckner und Brahms bekannt. Zudem gab Korte bis zu seiner Emeritierung 1973 dem akademischen Musikleben der Stadt Münster durch zahlreiche Konzerte mit dem Collegium musicum instrumentale der Universität entscheidende Impulse.

Wenig bekannt ist bislang die Tatsache, dass sich Korte 1925 bis 1940 ausgiebig der Komposition widmete. Die nun erworbenen rund 20 eigenhändigen vollständigen Kompositionen Kortes umfassen Instrumentalmusik sowie Lieder, Kantaten und Oratorien auf Texte von Johann Wolfgang von Goethe, Matthias Claudius, Ernst Wiechert und Ludwig Bäte. Ein größeres, noch unerschlossenes Konvolut von Kompositionsskizzen rundet den Nachlass ab.

Im Jahre 1949 gründete Herbert Hoinkes die Edition Gregorius für geistliche und weltliche Chormusik. 48 Jahre, bis zu seinem Tode im Jahre 1997, betrieb Hoinkes den Gregorius-Verlag in Alleinregie: Er besorgte von der Auftragsannahme über den Notenstich bis hin zum Vertrieb souverän alles selbst. Sein Fleiß und seine Fachkenntnis ließen die Edition Gregorius zu einem Markenzeichen für Chormusik werden.

Nach einer mehrjährigen Pause führt heute der ebenfalls in Münster ansässige agenda-Verlag die bewährte Tradition der Edition Gregorius im Sinne ihres Gründers fort. Der Eigentümer des agenda-Verlages, Dr. Bernhard Schneeberger, hat sich nun entschlossen, das in der Hoinkes-Ära aufgebaute Gregorius-Verlagsarchiv der ULB Münster zu schenken. Nach einer ersten Sichtung ergab sich, dass durch diese Schenkung rund 200 Werke – etwa zur Hälfte Autographen – von circa 70 verschiedenen Komponisten in den Besitz der ULB Münster gelangt sind. Das Gregorius-Verlagsarchiv stellt damit eine bedeutende Bereicherung für die Dokumentation des westfälischen Musiklebens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar.

Kontakt:
Universitäts- und Landesbibliothek Münster 
Krummer Timpen 3-5, 48143 Münster 
Postfach 8029, 48043 Münster
www.ulb.uni-muenster.de

Quelle: Pressestelle Uni Münster, 10.4.2006

Studierende schreiben Geschichte: Leipzig als Industriestadt

Im neuen Sonderband des Leipziger Kalenders 2006 werden Aufsätze von Studenten unter dem Titel \’\’Industriekultur, Stadtentwicklung, soziale Milieus. Leipzig im 19. und 20. Jahrhundert\’\‘ veröffentlicht. Die Buchpremiere steigt am 20. April 2006, 18:30 Uhr, im Leipziger Stadtarchiv. Die Grundlage dieser Publikation bildete ein von Prof. Dr. Thomas Topfstedt (Institut für Kunstgeschichte) und Prof. Dr. Hartmut Zwahr (Historisches Seminar) durchgeführtes interdisziplinäres Hauptseminar. 

Die insgesamt 16 Beiträge sind aus Seminarreferaten hervorgegangen, in ihnen wird an ausgewählten Fragestellungen und Fallbeispielen dargestellt, wie sich die Industrialisierung auf Leipzig im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert auswirkte und welche Folgen sie für die urbane und soziale Entwicklung der Stadt gehabt hat. Leipzig erlangte zu dieser Zeit nicht nur als Messestandort, sondern auch als Industriestadt herausragende Bedeutung. Diese Entwicklung ist heute noch in den städtebaulichen Strukturen und dem umfangreichen Bestand an zahlreichen alten Industriebauten sichtbar. Für die Herausbildung Leipzigs als Großstadt im 19. Jahrhundert waren neben der Ausweitung des Stadtgebiets auch leistungsfähige Verkehrssysteme und stadttechnische Versorgungsanlagen wichtig. Somit reicht die moderne städtische Infrastruktur, wie sie täglich von allen Leipzigern in Anspruch genommen wird, in ihren Anfängen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Sie war eine fundamentale Voraussetzung für den Aufschwung der Wirtschaft, der sich ab 1870 voll entfaltete und bis zum Ersten Weltkrieg seine eigentliche Blütezeit erlebte. Im Hinblick auf die Zahl der industriellen Großunternehmen nahm Leipzig damals unter den deutschen Städten den zweiten Platz ein und wurde nur von Berlin übertroffen. Seine Einwohnerzahl betrug im Jahr 1913 über 600.000. Dies hatte nicht nur gravierende bauliche Folgen, sondern wirkte sich auch tiefgreifend auf die Ausprägung unterschiedlicher sozialer Milieus aus. So zogen zahlreiche Menschen vom Land in die Stadt, weil sie dort Arbeit fanden. Im Gefolge dieser Entwicklung bildeten sich Arbeiterviertel und große Industriestandorte aus, zum Beispiel das Polygrafische Viertel im Osten Leipzigs oder die Industrie- und Wohngebiete in Lindenau und in Plagwitz. Sämtliche Beiträge beruhen auf intensiven Quellenrecherchen der Autoren. 

Die Veröffentlichung ihrer Untersuchungen als Sonderband des \’\‘Leipziger Kalenders\’\‘ bezeugt erneut, wie fruchtbar sich die bereits langjährig bestehenden Arbeitskontakte zwischen dem Leipziger Stadtarchiv und Universitätsinstituten auf die akademische Lehre und, in enger Verzahnung damit, auf die studentische Forschung auswirken. 

Info
Thomas Topfstedt und Hartmut Zwahr (Hsg.), unter Mitarbeit von Jana und Peter Männig: Industriekultur – Stadtentwicklung – soziale Milieus. Leipzig im 19. und 20. Jahrhundert. Universitätsverlag Leipzig 2006

Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Topfstedt
Universität Leipzig
Institut für Kunstgeschichte
Wünschmanns Hof 
Dittrichring 18-20
04109 Leipzig 
Tel.: 0341 97-35557
thomas.topfstedt@t-online.de
www.uni-leipzig.de/~kuge 

Quelle: Uni-Protokolle, 30.3.2006 (idw) Universität Leipzig

Historische Kartentafeln im Wissenschaftszentrum Bonn

Karten, die aus konservatorischen Gründen im Original für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, können in der Ausstellung „Tabulae mundi“ als Originalfaksimiles z.T. erstmals einem breiteren Publikum gezeigt und für wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung mit Originalfaksimiles historischer Kartentafeln zeigt das Wissenschaftszentrum Bonn vom 7. April bis 28. Mai 2006. Die Exponate stammen aus drei Editionen der Universität Duisburg-Essen. Bei der Ausstellungseröffnung übergab Professor Dr. Werner Kreuer von der Universität Essen jeweils eine Karten-Edition an das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium und das Stadtarchiv Bonn. Die Edition enthält sechs Faksimiles, darunter drei Germania-Karten nach einem Entwurf von Nicolaus Cusanus.

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Für die Ausstellung „Tabulae mundi“ wurden bereits publizierte Karten in einen Zusammenhang der frühen historischen Kartographie eingeordnet. Die Exponate vermitteln einen Einblick in die Weltvorstellungen des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit. Die Ausstellung zeigt 40 Faksimiles großformatiger Karten, die alle von außergewöhnlicher Bedeutung sind. Dazu gehört z.B. eines der berühmtesten Kartenunikate der portugiesischen Entdeckungsgeschichte aus dem Jahre 1502, von dem erstmals vor drei Jahren ein über zwei Meter langes Originalfaksimile hergestellt werden konnte.

Eine Besonderheit der historischen Kartographie stellt auch die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kopie einer antiken Landkarte aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. dar. Es ist eine Wegkarte des gesamten römischen Reiches, ehemals aus zwölf Pergamenten mit einer Gesamtlänge von knapp sieben Metern zusammengesetzt. Der Augsburger Ratsherr und Humanist Konrad Peutinger erwarb sie 1507. Als Tabula Peutingeriana ist sie bekannt geworden und befindet sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Kontakt:
Wissenschaftszentrum Bonn
Dorothee Lange
Ahrstr. 45
53175 Bonn
lange @wzbonn.de
Tel. 0228 / 302 264

Quelle: Presseservice der Stadt Bonn

Woche der Archive in Nordhessen vom 2. bis 7. Mai 2006

In der ersten Maiwoche öffnen die Archive ihre Türen für Besucherinnen und Besucher, um über ihre Bestände und Nutzungsmöglichkeiten zu informieren, aber auch etwas von der Faszination der Archivwelt zu vermitteln. Unter dem Motto „Der Ball ist rund“ beteiligen sich daran bundesweit rund 500 Einrichtungen. In Kassel und Nordhessen haben sich 13 Archive zusammengeschlossen, die gemeinsam in der Region auf Wert und Bedeutung ihrer historischen Sammlungen aufmerksam machen wollen. 

Dass deren Bandbreite häufig sogar das populäre Thema Fußball einschließt, dürfte viele überraschen. Mal steht das Weltmeisterschaftstrikot der Fußball-Frauennationalmannschaft im Mittelpunkt einer Ausstellung, mal wird der seit Jahrzehnten betriebene Betriebssport in archiveigenen Fotos und Dokumenten präsentiert. Nur wenn Fußball- und andere Vereine ihre Unterlagen dauerhaft archivieren, ist die Erforschung der spannenden Sportgeschichte auch in Zukunft gewährleistet.

Eröffnet wird die Woche der Archive in Nordhessen mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung am Dienstag, den 2. Mai 2006 um 18.30 Uhr im Stadtmuseum Baunatal-Altenritte.

Programm:
Dienstag, 2. Mai 2006, 18:30 Uhr 

Stadtmuseum Baunatal-Altenritte

  • Eröffnung der Woche der Archive im Stadtmuseum Baunatal-Altenritte
  • Ansprache durch den Bürgermeister der Stadt Baunatal und Frau Dr. C. Vanja
  • Präsentation des Faltblattes „Archive in Nordhessen“
  • Ausstellungseröffnung: Fußball in Baunatal
  • Infotisch der beteiligten Archiv
  • Umtrunk

Mittwoch, 3. Mai 2006

Archiv der deutschen Frauenbewegung

  • Tag der offenen Tür, 12 – 18 Uhr
  • Kleine Präsentation von Exponaten zu „Frauen im Sport“
  • Archivführung 17 Uhr

Deutsches Musikgeschichtliches Archiv

  • Tag der offenen Tür, 14-18 Uhr
  • Ausstellung zur Entwicklung der Notenschrift vom 15. bis 19. Jahrhundert
  • Archivführung, 16 Uhr mit Informationen zum Ball in der europäischen Musikgeschichte

Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen

  • Tag der offenen Tür, 14 – 18 Uhr
  • Ausstellung: Betriebssport beim LWV Hessen

Donnerstag, 4. Mai 2006

Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

  • Tag der offenen Tür, 8 – 18 Uhr
  • Ausstellung: „Kirche und Fußball“
  • Archivführungen: „Der Ball ist rund“
  • Sonderverkauf: Schriften und Medien des Archivs

Samstag, 6. Mai 2006

Stadtarchiv Kassel

  • Tag der offenen Tür, 10 – 16 Uhr
  • Präsentation: \“Der Ball ist rund\“ – Erinnerungsstücke aus Kassels Fußballgeschichte
  • Führungen: 11.00 und 14.30 Uhr (Voranmeldung erwünscht)

Sonntag, 7. Mai 2006

Archiv der deutschen Jugendbewegung (Burg Ludwigstein, Witzenhausen)

  • Tag der offenen Tür, 13 – 17 Uhr
  • Ausstellung: „Jugendbewegung und Kolonialismus“
  • Führung 14 Uhr
  • Literaturcafé Hans Paasche 15 Uhr

Brüder Grimm-Museum Kassel

  • Tag der offenen Tür, 15 – 17 Uhr
  • Ausstellung: „Kinderzeichnungen von Ludwig Emil Grimm, aufgezeichnet von Albert Schindehütte“
  • Vortrag „Nachlässe im Brüder Grimm-Museum“ (Dr. B. Lauer) und Führung durch die Pretzel-Bibliothek 15 Uhr

Adressen und Ansprechpartner der „Archive in Nordhessen“:

Archiv der deutschen Jugendbewegung
Burg Ludwigstein
37214 Witzenhausen
Tel. 05542 – 501720, Fax 05542 – 501723
E-Mail: archiv@burgludwigstein.de
Internet: www.burgludwigstein.de/archiv 
Kontakt: Dr. Susanne Rappe-Weber

Archiv der deutschen Frauenbewegung
Gottschalkstr. 57
D – 34127 Kassel
Tel. 9893670, Fax 9893672
E-Mail: info@addf-kassel.de
www.addf-kassel.de
Kontakt: Cornelia Wenzel

documenta archiv
Untere Karlsstr. 4
34117 Kassel
Telefon: ++49(0)561/787-4022
Fax: ++49(0)561/787-4028
E-Mail: verwaltung@documentaarchiv.de
Internet: www.documentaarchiv.de
Kontakt: Karin Stengel

Deutsches Musikgeschichtliches Archiv
Gießbergstraße 41-47
D-34127 Kassel
Telefon: 0561 899940
Telefax: 0561 8900097
E-mail: mail@dmga.de
Internet: http://www.dmga.de
Kontakt: Dr. Rainer Birkendorf

Eco-Archiv, Hofgeismar
Bahnhofstr. 26
34369 Hofgeismar
Tel: 05671 920885
Fax: 05671 920887
eco-archiv@t-online.de
www.eco-archiv.net
Kontakt: Martin Becker

Archiv ökologische Agrarstruktur, Witzenhausen
Kontakt:
Dipl. Ing. agr. Immo Lünzer
Leipziger Str. 31
64372 Ober-Ramstadt
Fon: 06154-6242-07
E-Mail: Immo.Luenzer@gmx.de; robinhood@t-online.de

Bundesarchiv des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Kassel
VCP-Bundesarchiv
Wichernweg 3
D-34121 Kassel
Tel. 0561-78-437-0
Fax: 0561-78-437-40
Email: info@vcp.de
Internet: www.vcp.de 
Kontakt: Annelie Rau

Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15 A
D – 34119 Kassel
Tel. (0561) 788 76-0
Fax (0561) 788 76-11
Mail: archiv@ekkw.de
Internet: www.ekkw.de/archiv 
Kontakt: Dr. Bettina Wischhöfer

Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen
Ständeplatz 6 – 10
D – 34117 Kassel
Tel. 0561 – 1004 -2277
Fax 0561 – 1004 -1277
E-Mail: kontakt-archiv@lwv-hessen.de
Internet www.lwv-hessen.de
Kontakt: PD Dr. Christina Vanja

Stadtarchiv Baunatal
Marktplatz 14
34225 Baunatal
Tel.: 0561/4992-137
Fax: 0561/4992-300
Internet: www.stadt-baunatal.de 
Kontakt: Andrea Dittmar

Stadtarchiv Kassel
Wildemannsgasse 1 (Marstallgebäude)
34117 Kassel
Tel.: (0561) 787 4050
Fax: (0561) 787 4060
E-Mail: stadtarchiv@stadt-kassel.de
Kontakt: Frank-Roland Klaube

Stichwort: Wilhelmshaven

\“Wilhelmshaven, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Aurich, Kreis Wittmund, am Jadebusen (s. Jade), ganz von oldenburgischem Gebiet umschlossen, an der Linie Oldenburg-W. der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Gymnasium, ein Amtsgericht, ein Stationsgericht, ein Seebad und (1885) 13,972 Einw. W. ist deutscher Kriegshafen, als solcher Garnison der 2. Matrosendivision, der 2. Werftdivision, eines Halbbataillons des Seebataillons, einer Torpedoabteilung und der 2. Matrosen-Artillerieabteilung, hat das Kommando und die Intendantur der Marinestation der Nordsee, die 2. Marineinspektion, ein Lazarett, ein Laboratorium, ein Observatorium, eine Signalstation, eine kaiserliche Werft mit Trockendocks, Hellingen und großen Schwimmdocks, großartigen Maschinenbauwerkstätten, Kesselhäusern, Dampfhammerschmieden, Gießereien etc.\“ (aus: Meyers Konversationslexikon, 1888, Bd. 16, S. 464)

\"Wilhelmshaven

Unter dem Motto \“Stichwort : Wilhelmshaven\“ steht die neue Ausstellung des Stadtarchivs Wilhelmshaven im Foyer der Stadthalle. – Aus verschiedenen Lexika, Monographien oder Ratgebern sind einige Auszüge als Ergebnis einer Suche zum Stichwort \“Wilhelmshaven\“ zusammengestellt. 

Dem Betrachter eröffnet sich damit die Möglichkeit, den Wandel in einer Betrachtung von außen auf die Stadt nachzuvollziehen und zu erkennen, wie die Beschreibung ihrer Eigenschaften und Vorzüge auch dem Zeitgeist unterworfen sind. Der Bogen reicht dabei von Meyers Konversationslexikon aus dem Jahr 1897 über einen Fremdenführer von 1956 bis zur aktuellen Brockhaus Enzyklopädie (Artikel).

"Wilhelmshaven ist eine Stadt in Nordwestdeutschland. Mit 83.722 Einwohnern ist sie die größte Mittelstadt und eines der Oberzentren im Land Niedersachsen. Die kreisfreie Stadt am Jadebusen hat traditionell große Bedeutung als Marinehafen der Bundeswehr. Sein Tiefwasserhafen, der einzige in Deutschland, ist der wichtigste Importhafen für Erdöl." (aus: Wikipedia, 7.4.2006)

Einmal mehr präsentiert das Stadtarchiv damit Teile seiner gedruckten historischen Quellen, die dokumentieren, dass die jeweilige Zeitgeschichte großen Einfluss auf die Darstellung nimmt. Zu sehen ist die Ausstellung im Eingangsbereich der Stadthalle, der vorübergehenden Unterbringung des Stadtarchivs, zu den entsprechenden Öffnungszeiten der Stadthalle.

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Quelle: NordseeStadt Wilhelmshaven, Presseinformation 077/2006, 7.4.2006