Das Kommunalarchiv im Spannungsfeld seiner Aufgaben. Bericht von der ANKA-Tagung 2006

Gastgeber der 44. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Kommunalarchivare e.V. (ANKA), die vom 27. bis 28. März 2006 im Alvar Aalto Kulturhaus der Stadt Wolfsburg stattfand, war das Stadtarchiv Wolfsburg. Mit der Wahl des Tagungsortes wurden die besonderen Leistungen des Stadtarchivs, insbesondere in archivpädagogischer Hinsicht, honoriert (siehe Bericht vom 26.6.2005). Auch der Wolfsburger Oberbürgermeister Rolf Schnellecke lobte in seinem Grußwort zurecht seine engagierte Stadtarchivleiterin Dr. Birgit Schneider-Bönninger, die dieses Lob sogleich an ihr Archivteam, das sich auch um die Durchführung der ANKA-Tagung verdient machte, weitergab. Überhaupt drehte sich die Tagung weniger um die typischen innerbehördlichen Reibungsflächen von Profil und Ausstattung der Kommunalarchive im Kontext der Verwaltungsreform und Budgetierung. Es ging vielmehr um die Vielfalt des archivischen Alltagsgeschäfts, von der auch der ANKA-Vorsitzende Dr. Ernst Böhme (Stadtarchiv Göttingen) in seinen einleitenden Worten sprach. Diese Vielfalt herkömmlicher und zukünftiger Aufgaben müsse „Spannungsfelder“ geradezu zwangsläufig zur Folge haben (daher auch die heterogene Themenwahl der ANKA Tagung: „Urkunden, Doppik, digitales Desaster – Das Kommunalarchiv im Spannungsfeld seiner Aufgaben“).

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Ohne direkteren Bezug zum Tagungsthema führte PD Dr. Peter Aufgebauer (Universität Göttingen) in seinem Eröffnungsvortrag schlaglichtartig einige „Neue Tendenzen in der Mittelalterforschung“ der letzten 25 Jahre vor Augen, die u.a. aus der Wirkung der sog. Neuronalen Wende resultieren. Er entwickelte aber auch aus weiteren vorgestellten, praxisnäheren Ansätzen (Residenzenforschung und Umweltgeschichte) keinen Anforderungskatalog der Wissenschaft an die Archivszene und deren Bewertungsdiskurs.

Anregender waren insofern die Impulsreferate der ersten Tagungssektion „Sammlungen in Archiven“: Olaf Piontek (Stadtarchiv Braunschweig) stellte nicht nur das „FrauenArchiv Braunschweig“ und dessen Genese vor, sondern ging auch kurz auf die Geschichte der Frauenarchive seit den 1920er Jahren ein. Die konkreten Vorbilder für das Braunschweiger Frauenarchiv stammen aus Dresden und Hannover. Das Frauenarchiv in Braunschweig, wo man Frauengeschichte als originären Teil der Stadtgeschichte versteht, resultiert dabei aus einer Zusammenarbeit von Verein, Archiv und Stiftung; der jüngst aufgelöste Verein „Frauenarchiv Braunschweig e.V.“ hat konsequenterweise auch seinen Bestand ins Stadtarchiv Braunschweig überführt (siehe Bericht). Das weitere, vielfältige Sammlungsgut des „FrauenArchivs Braunschweig“, das derzeit rund 11,8 laufende Meter umfasst, resultiert aus direkten und indirekten Kontakten, wobei das Archiv zur Übernahme von Vor- und Nachlässen insbesondere gezielt auf Privatpersonen zugeht.

Zeitzeugenkontakte stellen auch für die junge Stadt Wolfsburg, die 1938 als Stadt des KdF-Wagens gegründet wurde, einen naturgemäß zentralen Arbeitsbereich dar. Zeitzeugendokumentationen finden sich dementsprechend seit langem im Stadtarchiv Wolfsburg, wie Dr. Birgit Schneider-Bönninger erläuterte. Sie selbst wechselte aus der Arbeit der dortigen Geschichtswerkstatt, die sich zur Unterstützung der zeithistorischen archivischen Tätigkeit gebildet hatte, ins Stadtarchiv. Das Archiv wendet sich der „Oral History“ auf verschiedenen Pfaden zu, führt u.a. unter dem Titel „Wolfsburger Wegbereiter“ erfolgreich mehrmonatige Dokumentationsprojekte mit Lehrern und Schülern zur schriftlichen Erweiterung des Sammlungsbestandes durch.

Einen ebenfalls arbeitsintensiven Sammlungsbestand stellte Dr. Ernst Böhme mit der Plakatsammlung des Stadtarchivs Göttingen vor: Der bisher 12.000 Plakate unterschiedlicher Provenienz umfassende und jährlich um rund 500 Exemplare aufgestockte Bestand stammt zumeist aus dem Städtischen Museum und deckt insofern inhaltlich auch vor allem den Bereich Kultur ab. Die als Findmittel existierende Datenbank wird in Kürze auch über das Internet recherchierbar sein. Die bisher bereits zur Hälfte geschehene Verfilmung der Plakate wird mit „Bordmitteln“ finanziert, eine Digitalisierung des Bestandes konnte zum Bedauern Böhmes bislang hingegen nicht erfolgen.

Das Ergebnis einer sukzessiven Digitalisierung städtischer Urkunden konnte der anschließende Referent Rainer Kasties (Stadtarchiv Hannover) vorstellen: Das „Digitale Urkundenbuch“ der Stadt Hannover, das Mitte 2006 online gestellt werden soll, übertrifft mit seinen 518 Datensätzen dabei zahlenmäßig bereits das einzige Urkundenbuch Hannovers, das im Jahr 1860 mit 480 Einträgen erschienen ist. Trotz der für die Impulsreferate dieser Sektion knappen Zeitvorgaben hätten die rund 80 bis 90 anwesenden niedersächsischen Kommunalarchivare gern noch etwas über Vorbilder und Projektentscheidungen zum virtuellen Urkundenbuch Hannover erfahren, zumal ja auch einer der Klassiker der Urkundendigitalisierung für das Internet, das Stadtarchiv Duderstadt, aus der niedersächsischen Vergleichsregion stammt.

In der Nachmittagssektion des ersten Veranstaltungstages („Archivmanagement und die Renaissance des Aktenplans“) informierte Katharina Tiemann vom Westfälischen Archivamt (Münster) über die Einführung der Doppik in den niedersächsischen Kommunen zum 1. Januar 2007 (www.doppik-niedersachsen.de). Vor dem Hintergrund der nordrhein-westfälischen Erfahrungen, wo das NFK bereits 2005 eingeführt worden ist (www.neues-kommunales-finanzmanagement.de), hob Tiemann in ihrem informativen Vortrag, der zum zeitnahen Nachlesen sowie zur besseren Vorbereitung auf die verpflichtende Einführung des Neuen Kommunalen Rechnungs- und Steuerungssystems auch in das ANKA-Internetangebot (www.anka-online.net) eingestellt wurde (PDF-Download), die Bedeutung der Eröffnungsbilanz hervor. Sie führte dabei aus, dass anders als in Hessen, wo die Kultureinrichtungen eine Bewertung vorzunehmen hatten, die rechtlichen Regelungen für Niedersachsen bei unentgeltlich erworbenem Archivgut keine Bewertung im finanziellen Sinne vorsehen. Archivgut besitze hingegen einen immateriellen Wert und sei unveräußerlich; entsprechend gebe es auch keine Abschreibung bei Archivgut. Für die Archive habe bei Einführung der Doppik, so Tiemanns Resümee, vor allem der Bildung archivischer Produkte die Aufmerksamkeit zu gelten. Sie wies dafür auf die KGSt-Musterproduktbeschreibungen und die notwendige Angabe von Kennzahlen (z.B. über Magazinflächen, Raumreserven, technische Ausstattung etc.) hin.

Geht die Einführung des NKRS in Niedersachsens Kommunen auf eine Entscheidung des Bundeslandes zurück, so handelt es sich bei der Entwicklung eines landeseinheitlichen Aktenplans für Niedersachsen, den Ulrich Mahner (Niedersächsischer Städtetag) vorstellte, um ein Projekt der kommunalen Spitzenverbände. Initiator des Projektes ist hingegen mit der Firma Hans Held GmbH ein privates Unternehmen, das bereits für andere Bundesländer Aktenpläne erstellt hat und mittlerweile auch den KGSt-Aktenplan vertreibt. Diesen Aktenplan will die Neuentwicklung, die u.a. eine klare hierarchische Gliederung vorsieht, allerdings ablösen. Wenngleich die deutliche Mehrheit der niedersächsischen Kommunen einer Umfrage zufolge die Entwicklung eines kommunalen Aktenplans für notwendig erachtete, sei die Resonanz auf den für 190 Euro zu erwerbenden Aktenplan in den Verwaltungen bisher „verhalten“.

Eine Besichtigung („Factory Tour“) im Volkswagenwerk Wolfsburg sowie im dortigen Unternehmensarchiv der Volkswagen AG und der am Originalschauplatz entstandenen Erinnerungsstätte an die Zwangsarbeit bei VW war für die Tagungsteilnehmer ein eindrucksvoller inhaltlicher Abschluss des ersten Veranstaltungstages, der mit einem üppigen abendlichen Empfang der Stadt Wolfsburg im Schloss Wolfsburg abgerundet wurde.

Im Anschluss an die öffentliche Mitgliederversammlung der ANKA zu Beginn des zweiten Tages fanden weitere Impulsreferate im eng gestrickten Tagungsprogramm Platz: Dabei zeichnete die ehemalige Braunschweiger Stadtarchivleiterin Dr. Bettina Schmidt-Czaia (Stadtarchiv Köln) die Auseinandersetzungen um den Neubau des Stadtarchivs Braunschweig im umstrittenen ECE-Projekt „Schlossarkaden“ nach. Dessen Eröffnung ist am historischen Standort des kriegszerstörten und 1960 abgebrochenen Braunschweiger Schlosses für das erste Quartal 2007 geplant. Nach einer Klagewelle gegen die Rekonstruktion des Schlosses im Zustand von 1920 werden die Schlossarkaden neben unzähligen Geschäften auch erstmals einen integrierten Kulturstandort für Braunschweig bieten, in dem, so Schmidt-Czaia, auch eine sachgerechte Archivtechnik gewährleistet sei.

Manfred Bätje, der Leiter des Stadtarchivs Norderney, das im Frühjahr 2007 Veranstaltungsort für die nächste Jahrestagung der ANKA sein wird, stellte nicht nur sein Archiv „am Rande der belebten Welt – zwischen Butt und Bikini“ vor, sondern auch das Bademuseum, das auf seine Initiative hin auf der ostfriesischen Insel, die seit 1797 als „Seebadeanstalt“ um Gäste wirbt, eingerichtet werden konnte. – Dass verschiedene, zeitgleich zu bedienende Aufgabenbereiche das typische Alltagsgeschäft für viele Kommunalarchive darstellen, machte Dr. Jens Murken (Landeskirchliches Archiv Bielefeld) zum Ausgangspunkt für sein Referat zu den Erfahrungen und Ergebnissen des „Tages der Archive“. Trotz dieser Zusatzbelastung und etlichen Verbesserungsmöglichkeiten an der Vorbereitung, Bewerbung und Durchführung des vergangenen bundesweit veranstalteten Tages der offenen Tür im September 2004 seien die Erwartungen der überwiegenden Mehrheit der sich am „Tag der Archive“ beteiligenden Archive erfüllt worden. Als verbesserungsfähig erscheine in der Rückschau die Mobilisierung der Zunft und die Einbindung der Archivträger, aber auch die weitere Zuspitzung des Programms auf spezifische Besuchergruppen.

Zur Einführung in das Thema der folgenden Tagungssektion („Ausgründungen aus der Verwaltung und ihre Auswirkungen auf die archivische Überlieferung“) wies Karljosef Kreter (Stadtarchiv Hannover) mit den Lücken in der Überlieferungsbildung und der Verarmung der Bestände auf zentrale Folgen von Ausgründungen und Privatisierungen kommunaler Betriebe hin. Dr. Bernd Kappelhoff (Niedersächsisches Landesarchiv) widmete sich in seinem Vortrag zur staatlichen Perspektive auf Ausgründungen vor allem deren rechtlichen Rahmenbedingungen und den bereits im Zusammenhang der Archivgesetzentstehung Ende der 1980er Jahre problematisierten Fragen der Anbietungspflicht bestimmter Gesellschaften, die nicht am unternehmerischen Wettbewerb teilnehmen. Da die Anbietungspflicht, die mittels Archivgesetz zu regeln sei, mit dem Zeitpunkt der Privatisierung ende, sei es zur Vermeidung von Überlieferungsverlusten wichtig, dass der Zugriff der staatlichen (und auch der kommunalen) Archive auf die ihnen zustehenden Altakten zeitnah erfolge.

Dr. Christian Heppner (Gemeindearchiv Isernhagen) stellte dann als erster von drei Referenten mit der Übernahme der Akten der Hannoverschen Verkehrsbetriebe ÜSTRA in das Stadtarchiv Hannover den Ablauf eines exemplarischen Abgabefalles dar. Konkreter Anlass für die Übernahme waren die vollen ÜSTRA-Keller. Da der Straßenbahnbetrieb seit seiner Gründung 1892 ein eigenständiges Unternehmen gewesen ist, stellte die kommunal beeinflusste Abgabeentscheidung der ÜSTRA für das Stadtarchiv Hannover zwar keine Selbstverständlichkeit dar. Doch konnte das Stadtarchiv ein praktikables und attraktives Angebot per Depositalvertrag vorlegen und auch die zeitnahe Erschließung und Verzeichnis des ÜSTRA-Bestandes durch ein Projekt gewährleisten. 1.500 Verzeichnungseinheiten, zudem 500 Titel Bibliotheksgut, 600 Fotos und 500 Streckenkarten umfasst der Bestand, für den sich mittlerweile sogar eine Abgabetradition entwickelt hat, da nachträglich Personalakten abgeliefert worden sind. Dem ÜSTRA-Bestand fehlen hingegen die ausgegliederten und verwaltungsfernen Bereiche der Überlieferung sowie die Handakten der Unternehmensführung. Die Kosten für die Deponierung des ÜSTRA-Bestandes im Stadtarchiv Hannover liegen bei günstigen fünf Euro im Jahr pro Laufmeter.

Ein Depositalvertrag stellt auch die Grundlage für die Schriftgutübernahme der im Jahr 2005 fusionierten Kreissparkasse und Sparkasse Hildesheim durch das Stadtarchiv Hildesheim dar. Allerdings hatte das Archiv einige „Kröten“ zu schlucken, wie Dr. Michael Schütz (Stadtarchiv Hildesheim) eingestand, da man sich im Depositalvertrag u.a. auf strengere resp. längere Sperrfristen eingelassen hat. Auch geschieht die Bewertung (nach dem „Stader Modell“) des Stadtarchivs nach Rücksprache mit dem Aktengeber. Aufgrund der engen Verflechtung des städtischen Sparkassenwesens mit der städtischen Entwicklung Hildesheims seit dem 19. Jahrhundert gab es zur Deponierung der Akten im Stadtarchiv keine Alternative.

Von einer beiderseitigen „Win-win-Situation“ im Zuge einer externen Altaktenübernahme konnte Dr. Cornelia Regin für das Stadtarchiv Hannover berichten: Dabei werden die Archivalien der hannoverschen Häfen – es handelt sich um vier städtische Häfen, die Ende des Ersten Weltkriegs am Mittellandkanal entstanden sind – nur virtuell mittels einer Erschließungsdatenbank zusammenhängen. Der Bestand selbst wird zu einem Teil im Stadtarchiv deponiert, ein anderer Teil bleibt bei den Häfen, die im Zuge eines Neubaus und eines Umzugs ihr Archiv neu organisieren wollten und so den Kontakt zum Stadtarchiv Hannover herstellten. Diese Zusammenarbeit zwischen Häfen und Stadtarchiv entwickele sich erfreulich, wie Frau Regin darlegte. Weitere Erschließungsprojekte seien bereits angedacht, derzeit präsentiert das Stadtarchiv Hannover eine Ausstellung über den Mittellandkanal (www.stadtarchiv-hannover.de).

Weit weniger ermunternd wirkte der Start in die Abschlusssektion der ANKA-Tagung („Digitale Archive – Probleme und Perspektiven“). Sie begann mit der Vorführung der fünfundvierzigminütigen NDR-Filmdokumentation „Das digitale Desaster“, die die Folgen der gedankenlosen Digitalisierung der bildlichen und schriftlichen Überlieferung insbesondere in Privathaushalten vor Augen führt und unsere Epoche aus zukünftiger Betrachtung als ein dunkles Zeitalter des Vergessens charakterisiert. – In den beiden abschließenden Vorträgen der Tagung wurde mit Blick auf die elektronische Aktenführung kein vergleichbar düsteres Szenario entwickelt, was wohl vor allem daran lag, dass die heutigen Probleme und Unsicherheiten mit der Langzeitarchivierung digitaler Daten von beiden Referenten nicht explizit angesprochen wurden.

Dr. Martin Hube (Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, Referat CIO) riss in seinem Vortrag über die Einführung des eGovernment in Niedersachsen zwar auch die dreistufige Aufbewahrungsform in der Verwaltung an, die aus Kurzzeit-, Langzeit- und Archivspeicher bestehen soll, konzentrierte sich in seinen Ausführungen aber ansonsten auf die Darlegung der im Jahr 2001 begonnenen ganzheitlichen elektronischen Verwaltung. Das Online-Verfahren, das große Einsparpotenziale, insbesondere im Personalbereich (!), verspreche, soll bis 2014 systematisch eingeführt werden. Als größtes Projekt innerhalb des eGovernment-Masterplans (Download) stehe dabei die elektronische Aktenführung an.

Auf die IT-gestützte Vorgangsbearbeitung zielt auch das 1996 entstandene DOMEA-Konzept ab, wie Rainer Ullrich (Fa. Infora, Berlin) in seinem abschließenden Vortrag über „Aussonderung und Archivierung elektronischer Akten nach dem DOMEA-Konzept“ darlegte. Ullrich betonte, dass bei dem mittlerweile erneuerten Konzept DOMEA 2.0 dem Aspekt der Archivierung von Akten ein besonderer Stellenwert beigemessen werde (www.kbst.bund.de). In seinem Fazit plädierte der Referent für eine frühzeitige Einbeziehung der zuständigen Archivbehörden bei der stufenweise Einführung von DOMEA. – Exemplarisch für die gesamte Tagung wurde den Teilnehmern damit noch einmal vor Augen geführt, vor welchen Herausforderungen das kommunale Archivwesen in den nächsten Jahren steht. Damit die vielen „Einzelkämpfer“ in den Archiven der Kommunen und Kreise sich nicht im Spannungsfeld ihrer Aufgaben übernehmen (denn diese Befürchtung wurde immer wieder laut), erscheint nicht nur der regelmäßige Erfahrungsaustausch und die Weiterbildungsmöglichkeit, wie sie die ANKA-Tagung 2006 trotz zeitlich nur beschränkter Diskussionsmöglichkeit bot, notwendig und sinnvoll, sondern auch die enge innerbehördliche Kooperation unter Einbeziehung der Archive sowie die vertrauensvolle fachliche Zusammenarbeit zwischen Archiven unterschiedlicher Provenienz.

Jens Murken (Bielefeld)

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