Als Stadtarchivarin von Erkrath hat Erika Stubenhöfer schon aus Berufsgründen großes Interesse an der Heimatgeschichte. Seit einer Woche ist die 53-jährige zudem Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins. Zuvor hatte sie sich nur um den Verkauf der Schriftenreihe des Geschichtsvereins und um Anmeldungen gekümmert. Nun hofft sie als Vorsitzende ein paar jüngere Leute für den Verein begeistern zu können.
Die Stadtgeschichte ist ein umfangreicher Arbeitsbereich in der Archivtätigkeit. Dabei ist die Stadtarchivarin vor allem auf Heimatforscher, wie den im vergangenen Jahr verstorbenen Lothar Eulner, angewiesen, der ihr schon zu Lebzeiten seine umfangreichen Unterlagen zur Verfügung gestellt hat. Auch bringen immer wieder Privatpersonen alte Fotos oder Zeitungen, die sie auf den Dachböden gefunden haben, ins Stadtarchiv Erkrath, das übrigens in absehbarer Zeit in ein ehemaliges Kino umzieht. Erika Stubenhöfer sammelt aber auch Festschriften und Unterlagen von Vereinen.
Bevor sie Stadtarchivarin wurde, hatte Frau Stubenhöfer, die sich auch für Militärgeschichte interessiert, schon einige geschichtliche Aufsätze und Bücher veröffentlicht. Auch als Archivarin veröffentlicht sie weiterhin zu historischen Themen. So gibt sie dieser Tage den fünften Band der \“Erkrather Forschungen\“ früher: \“Heimatforschung\“ heraus. Und auch an der Erstauflage des Buches \“Erkrath im Nationalsozialismus\“, das im Laufe dieses Jahres erscheinen soll, arbeitet sie zurzeit. Bei der Recherche habe man auf Akten aus dem Bundesarchiv in Berlin und andere Archive zurückgreifen müssen, da die Nationalsozialisten nach 1945 auch in Erkrath versucht hatten, Beweise verschwinden zu lassen.
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Quelle: Daniel Marquardt, Westdeutsche Zeitung, 3.3.2006