Zwangsarbeiterinnen der NS-Zeit in Lippstadt – Eine schwierige Spurensuche

Ein weiteres düsteres Kapitel der NS-Zeit in Lippstadt soll jetzt in einer Ausstellung vom 5. März bis 14. April im Stadtarchiv Lippstadt aufbereitet werden. Nachdem man sich bereits mit einer speziellen Gruppe von Zwangsarbeiterinnen, den jüdischen Häftlingen der beiden Außenkommandos des KZ Buchenwald in Lippstadt, beschäftigt hatte, geht es jetzt um die große Zahl \“ziviler“ Zwangsarbeiter in Lippstadt. Von den ca. 5.000 namentlich Bekannten waren etwa zwei Drittel Frauen. Die meisten von ihnen kamen aus Osteuropa und wurden vorwiegend in der Rüstungsindustrie, aber auch in kleineren Betrieben, in der Landwirtschaft und in Privathaushalten eingesetzt. Das Leben der verschleppten Arbeitskräfte war vor allem in der Industrie oft sehr hart, viele starben an den Folgen der schlechten Versorgung. 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist das Schicksal der ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die eine wesentliche Stütze für das kriegführende Deutsche Reich waren, schnell in Vergessenheit geraten. Erst durch das Entschädigungsgesetz aus dem Jahre 2000 hat die Aufarbeitung dieses Themas nach langer Zeit wesentliche Impulse erfahren. 

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Bild: Die Teilnehmerinnen des Arbeitskreises Frauengeschichte bei der Vorbereitung der Ausstellung \“Zwangsarbeiterinnen der NS-Zeit in Lippstadt – Eine schwierige Spurensuche\“ im Stadtarchiv. 

Der im Mai 2003 gegründete Arbeitskreis Frauengeschichte, an dem auch das Stadtarchiv und die Gleichstellungsstelle der Stadt Lippstadt beteiligt sind, hat sich auf Spurensuche begeben und sich mit den Schicksalen der zivilen Zwangarbeiterinnen der NS-Zeit in Lippstadt befasst. Die Teilnehmerinnen haben Zeitzeugen befragt und in Akten recherchiert. Das Ergebnis der Spurensuche will der Arbeitskreis in Form einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich machen. 

Info:
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 5. März, um 11.30 Uhr, im Stadtarchiv, Soeststraße 8, statt. Die Einführung erfolgt durch Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker. Die Ausstellung ist vom 5. März bis 14. April im Stadtarchiv, montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr und zusätzlich montags bis donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadtarchiv Lippstadt
Dr. Claudia Becker
Soeststr. 8
59555 Lippstadt
Tel. 02941/980-262
Fax: 02941/720893 
claudia.becker@stadt-lippstadt.de

Quelle: Pressestelle Stadt Lippstadt, Pressemeldung, 23.2.2006

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