Nachdem das Bergarchiv Freiberg im Jahr 2003 aufgrund des damaligen Rechnungsprüfungsberichtes des sächsischen Landesrechnungshofes noch von echter Sorge um seine Existenz und vor allem um die des von ihm bewahrten Kulturgutes getrieben war (siehe den Bericht vom 25.11.2003 und den Bericht vom 4.12.2003), ist es nun seit 2005 neben drei weiteren Einrichtungen gesicherter Teil des Sächsischen Staatsarchivs.
Seit der Wende 1989/90 hat sich der Archivbestand durch die Übernahme von Unterlagen aus aufgelösten DDR-Betrieben nahezu verdoppelt. Kern der Bestände des Bergarchivs Freiberg sind die Schriften der früheren Oberberg- und Bergämter, die sich seit dem 15. Jahrhundert herausbildeten. Im Magazin befinden sich zudem rund 107.000 Karten, Pläne und Risse vom Bergbau im Erzgebirge, die noch heute u.a. den Verlauf von Gruben und Schächten, Erzgängen und Flözen zeigen. Eine wertvolle Bibliothek mit rund 18.000 Bänden birgt unter anderem handschriftliche Bergordnungen sowie Chroniken sächsischer Bergstädte.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem im Lesesaal des Bergarchivs nicht Studenten der TU Bergakademie sitzen, an dem es nicht Anfragen von Firmen, Montanunternehmen oder Heimatgeschichtsforschern gibt. Das vom Raymond Plache geleitete Bergarchiv hat auch dazu beigetragen, das Restitutions- oder Rentenangelegenheiten bearbeitet oder Nachweise für die Entschädigung von Zwangsarbeitern beschafft werden konnten. Alle Bestände des Bergarchivs sollen spätestens dann benutzbar sein, wenn das Bergarchiv umzieht. Das ist für 2008 geplant, wenn es in das restaurierte Schloss Freudenstein im Herzen der alten Bergstadt gehen soll.
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Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 30.1.2006