Einmal im Monat wird Münsters Geschichte dort lebendig, wo auch die Originalquellen aufbewahrt werden. Das Stadtarchiv setzt seine lebhaft nachgefragte Reihe mit historischen Themenabenden fort. Im Jahresverlauf wird es um Karneval und anderes Brauchtum gehen, um Recht und Strafe, um Münsters Lokalpolitik in der Weimarer Zeit oder um die ersten Frauen 1919 in Münsters Rathaus. Die stets um 18 Uhr im Stadtarchiv An den Speichern beginnenden Themenabende sind kostenlos (um Anmeldung wird gebeten: Telefon 02 51/ 4 92-47 03 oder: linkr@stadt-muenster.de).
Urkunden, Ratsprotokolle, Fotografien und Plakate illustrieren die Vorträge. So halten die Zuhörer ein Pergamentschriftstück aus dem 15. Jahrhundert in ihren Händen, blättern in einer Kriminalakte aus dem 17. Jahrhundert, studieren den historischen Stadtplan. Geschichte zum Anfassen eben. Es geht um die Begegnung mit jenen Quellen, aus denen auch Historiker ihre Informationen beziehen.
Der Auftakt am 23. Januar 2006 gilt einem düsteren Kapitel: Sabine Alfing nimmt die Verfolgung von Hexen in den Blick. \“Münster außer Rand und Band?" Passend zur 5. Jahreszeit lässt Irmgard Pelster 500 Jahre Karneval Revue passieren (20. Februar). Über die ersten gewählten Politikerinnen in Münster erfahren die Zuhörer mehr von Roswitha Link (13. März). Worüber sich Nachbarn um 1600 stritten, weiß Dr. Christine Schedensack (24. April). Notizen aus Münsters Kriegschronik stellt Anja Gussek-Revermann vor. Sie beleuchtet am 22. Mai auch die Aufbaujahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Aspekte der jüdischen Geschichte skizzieren am 19. Juni Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer.
Nach der Sommerpause erinnert Eduard Füller am 28. August an die Zeit der Kinderlandverschickungen. Über die Kommunalpolitik Münsters in der Weimarer Zeit spricht am 25. September Dr. Tilman Pünder. Im Fokus: Oberbürgermeister Dr. Georg Sperlich, dessen Wirken noch heute im Stadtbild sichtbar ist.
Archivleiter Dr. Hannes Lambacher untersucht am 23. Oktober Verbindungen zwischen Münster, dem Münsterland und der Hanse. Forschungsergebnisse über ostdeutsche Flüchtlinge und Vertriebene stellt Harald Dierig (27. November) vor.
Themen und Termine (jeweils montags 18.00 – 19.30 Uhr) 2006:
23. Januar 2006 \“…Zauberey halber mit dem Feuer hingerichtet\“ Hexenprozesse in Münster
Sabine Alfing
20. Februar 2006 Münster außer Rand und Band? 500 Jahre Karneval und sein Brauchtum
Irmgard Pelster
13. März 2006 1919: Die ersten \“Stadtväterinnen\“ in Münsters Rathaus
Roswitha Link
24. April 2006 \“Nachbarliche irrung und mißverstendniß.\“ Nachbarn im Konflikt um 1600
Dr. Christine Schedensack
22. Mai 2006 Von 1939: \“Dies war mein erster Fliegeralarm\“ bis 1945/46: \“Münster könnt ihr auf der Karte ausradieren…\“ Notizen aus Münsters Kriegschronik
Anja Gussek-Revermann
19. Juni 2006 Patriotisches Selbstverständnis jüdischer Münsteraner im 19. und 20. Jahrhundert
Gisela Möllenhoff, Rita Schlautmann-Overmeyer
28. August 2006 Die NS-Evakuierungspolitik 1940-1945: Organisation, Improvisation und Chaos am Beispiel der Erweiterten Kinderlandverschickung
Eduard Füller
25. September 2006 Die Ära Oberbürgermeister Dr. Georg Sperlich. Münsterische Kommunalpolitik in der Weimarer Republik 1920-1932
Dr. Tilman Pünder
23. Oktober 2006 Die Hanse im Münsterland
Dr. Hannes Lambacher
27. November 2006 Angekommen in Münster und Umgebung. Ostdeutsche Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach dem 2. Weltkrieg
Harald Dierig
Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
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Fax 02 51/4 92-77 27
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