Digital auf elektronischen Datenträgern vorliegende Informationen können derzeit nur schwer über Jahre gespeichert werden. Im Interesse von Wissenschaft und Forschung muss diese komplexe Aufgabe mit innovativer Technik bewältigt werden. Unter Leitung der Deutschen Bibliothek wurde jetzt erstmals ein neues System zur digitalen Langzeitarchivierung erfolgreich getestet. Es könne problemlos in bestehende Bibliothekssysteme integriert werden, teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit.
Das BMBF förderte die erste Phase des so genannten \’kopal-Systems\‘ (www.kopal.langzeitarchivierung.de) mit 4,2 Millionen Euro. Es soll auf der CeBIT 2006 öffentlich vorgestellt werden. Dabei sollen dem Publikum die Aufgaben und Funktionen eines Langzeitarchivs digitaler Informationen mit einem \’kopal-Demonstrator\‘ anschaulich und greifbar vermittelt werden.
Das Projekt \’kopal\‘ (Kooperativer Aufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen) widmet sich der langfristigen Bewahrung und Bereitstellung digitaler Daten. Dabei kooperieren die Deutsche Bibliothek, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen und die IBM Deutschland GmbH. Das von ihnen entwickelte System soll künftig mit standardisierten Schnittstellen kooperativ betrieben werden.
Hierzu wird die Software für die Einspeisung in das System und die Abfrage von archivierten Objekten als Open Source-Lizenz veröffentlicht. Die kopal-Tools ermöglichen eine einfache und skalierbare Einspeisung der Daten in das Archiv und einen komfortablen Zugriff auf die archivierten Materialien. Die Entwicklung von Komponenten für Administration und Error-Tracking wird derzeit vorbereitet.
Das übergreifende Kompetenznetzwerk zur Langzeitarchivierung \’nestor\‘ (www.langzeitarchivierung.de) soll die langfristige Verfügbarkeit digitaler Quellen in Deutschland sicherstellen. Damit soll die Bedeutung und Dringlichkeit der Problematik gefördert und die praktischen Aktivitäten zur Problemlösung in Deutschland bereichsübergreifend (Bibliotheken, Archive, Museen, Datenzentren) dargestellt werden.
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Quelle: Pressemitteilung, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 16.12.2005