Es ist schon lange her, dass Bestände des Stadtarchivs Hochheim gesichtet und erschlossen wurden. Der Ist-Zustand liefert hingegen ein trauriges Bild: Das Hochheimer Stadtarchiv fristet ein Schattendasein im muffigen Keller des Alten Rathauses. In den hohen Schieberegalen liegen Bände alter Veröffentlichungen unter einer Staubschicht begraben – andere Akten sind in Pappkartons einigermaßen staubdicht verwahrt. Doch ein genauer Überblick über die Ordnung des Archivs besteht nicht.
Wenn man Stadtgeschichte ernst nimmt, dann müsse hier etwas geschehen, sagt Bürgermeisterin Angelika Munck (FWG). Trotz aller Sparbemühungen dürfe die Stadt ihr papierenes Erbe nicht vollständig vernachlässigen. Um eine aktuelle Bestandsaufnahme und Bewertung der Unterlagen zu ermöglichen, möchte Munck Fachleute des Hessischen Staatsarchivs Wiesbaden in Anspruch nehmen. 2.400 Euro sollen für diesen Zweck in den Haushalt 2006 eingestellt werden.
Sichten, sortieren und einordnen ist die eine Sache – die langfristige Unterbringung die andere. Der von sich aus eher feuchte Keller mit stellenweise von den Wänden bröckelndem Putz ist – trotz einer Entfeuchtungsanlage – ein alles andere als idealer Standort für ein Archiv. Deshalb gibt es die Idee, das Stadtarchiv Hochheim (und ebenso die Stadtbücherei) möglicherweise mit in ein von der Stadt neu erworbenes Gebäude für städtische Vereine zu nehmen. Die Bürgermeisterin hofft, dass die dortigen Kellerräume als Magazine besser geeignet sind als die bisherigen. Dann könnten sich ganz neue Perspektiven eröffnen. Das Archiv könnte dann auch erhaltenswerte Sachen von Privatleuten übernehmen. Und Interessierte könnten unter viel besseren Bedingungen mit den Unterlagen forschen. – Die Realisierungschancen hängen allerdings auch hier vom Geld ab. Außerdem bedürfe man des ehrenamtlichen Engagement der Hochheimer Bürger.
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Quelle: Angelika Heyer, Wiesbadener Kurier, 2.12.2005, Allgemeine Zeitung, 2.12.2005.