In Frankfurt am Main trafen sich Ende Oktober 2005 zum 40. Mal Vertreterinnen der deutschsprachigen Frauen/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen zu ihrer seit 1983 stattfindenden halbjährlichen Tagung. Die feministischen Archivarinnen, Bibliothekarinnen und Informationsvermittlerinnen aus rund drei Dutzend Einrichtungen in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz sorgen seit Beginn der Neuen Frauenbewegung nach 1968 dafür, dass auch die neuere Frauen(bewegungs)geschichte dokumentiert und die Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zugänglich gemacht werden.
In dem seit 1983 bestehenden Netzwerk und dem gegründeten Dachverband i.d.a. (informieren – dokumentieren – archivieren) sind neben den Bibliotheken und Archiven der autonomen Frauen- und Lesbenbewegung auch Gender Studies-Bibliotheken wie etwa am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin vertreten.
Die \“Frauenarchive\“ fordern, dass gerade im Jahr des zweiten UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS II), der vom 16.-18. November 2005 in Tunis stattfindet, Politikern und Politikerinnen klar ist, dass der Zugang zu Information und Wissen ein Menschenrecht ist – auch für Frauen. \“Die Fraueninformationseinrichtungen leisten schon seit über 20 Jahren einen großen Beitrag für eine demokratische Informationsgesellschaft, während staatliche Einrichtungen die Dokumente der Frauen- und Lesbenbewegung sowie die Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung nicht im Blick hatten und bis heute keine Strategie besteht, wie sie in die Bestände integriert werden können,\“ teilte der Dachverband mit.
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Quelle: dieStandard, 7.11.2005