Für die Lüneburger Stadtarchivarin Dr. Uta Reinhardt ist es selbstverständlich, dass das Archiv eine bedeutende Rolle bei der geplanten Bewerbung Lüneburgs für das UNESCO-Weltkulturerbe spielt. Das insgesamt rund vier Regalkilometer Archivalien umfassende Stadtarchiv, darunter das Original der Stadtrechtsurkunde von 1247, sei eine sprudelnde Quelle für die Wissenschaft.
Längst reicht aber der Platz im Rathaus nicht mehr aus, in Kellern des Bürgeramtes und des Heinrich-Heine-Hauses lagern Unterlagen. Es gibt laufenden Zugang, darunter auch CDs und CD-Roms. Zur Frage, wie die digitalen Medien aufzubewahren sind, wird es im nächsten Jahr in Lüneburg eine Tagung geben.
Auch private Nachlässe Lüneburger Familien haben im Stadtarchiv ihren Alterssitz gefunden, ebenso wie Gemälde und Reste des Ratssilbers. Die meisten Originalgefäße verkaufte die klamme Stadt 1874 für 660.000 Mark an das Berliner Kunstgewerbemuseum. Noch heute fragen Museen an, ob sie sich etwas aus dem reichen Fundus des Archivs ausleihen können. Aktuell hängt ein Bild zur Geschichte der Hugenotten in einem Berliner Museum – ein Schatz aus Lüneburgs großem Erbe.
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Stadt Lüneburg
45 – Stadtarchiv
Dr. Uta Reinhardt
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21335 Lüneburg
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Quelle: Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 2.11.2005