Dr. Uwe Schaper ist neuer Direktor des Landesarchivs Berlin. Bereits Anfang September 2005 wurde er vom Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin, Dr. Thomas Flierl, vor über 100 Gästen offiziell in sein Amt eingeführt. Der Senator zeigte sich erfreut, dass das Land Berlin mit Dr. Uwe Schaper eine Persönlichkeit gewonnen habe, die durch Fachkompetenz und Entscheidungsfreude bereits einen guten Namen im deutschen Archivwesen erworben habe. Sein bisheriges Wirken verspreche, dass das Landesarchiv Berlin erfolgreich und effizient die archivischen Herausforderungen meistern werde, vor die es nach dem Ausscheiden des ehemaligen Direktors, Dr. Jürgen Wetzel, im Jahre 2003 gestellt ist, darunter die Einführung der Verwaltungsreform und des eGovernment, bei der das Landesarchiv zur Schnittstelle zwischen Berliner Verwaltung und den Bürgerinteressen werde. Zum anderen stellte der Senator das Problem der Bestandserhaltung heraus, das zur Informationssicherung innovativ angegangen werden müsse.
Geboren 1958 im westfälischen Herne, studierte Dr. Uwe Schaper zunächst Geschichte, Germanistik und Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dort wurde er im Jahre 1988 mit einer Arbeit über den bayerischen Ministerpräsidenten Krafft Graf von Crailsheim zum Dr. phil. promoviert. Das anschließende Referendariat für den höheren Archivdienst führte ihn 1989 an das Landesarchiv Berlin und an die Archivschule Marburg. Nach erfolgreichem Abschluss seiner archivarischen Ausbildung setzte er seine Tätigkeit im Landesarchiv fort. Dr. Uwe Schaper engagierte sich hier insbesondere für die Sicherung und ersten Erschließungsmaßnahmen der Justizbestände Berlins. Er plante darüber hinaus die Zusammenführung der Kartenabteilungen des ehemaligen West-Berliner Landesarchivs und des vormaligen Ost-Berliner Stadtarchivs, die seit 1991 unter dem Dach des fusionierten Landesarchivs Berlin bestanden, zu einer der prominentesten Kartensammlungen in und für Berlin.
Im Jahre 1994 wechselte Schaper zum Brandenburgischen Landeshauptarchiv nach Potsdam, wo er zuletzt als stellvertretender Direktor amtierte. Zugleich ist er Leiter der dort angegliederten und von ihm aufgebauten Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken gewesen. In dieser Funktion konzipierte Dr. Uwe Schaper die bundesweit bisher einzige berufsbegleitende Ausbildung für die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses des Landes Brandenburg für diesen Ausbildungsberuf sowie Mitglied des Deutschen Bibliotheksverbands, Landesverband Brandenburg, und des Vorstands des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare, Landesverband Brandenburg. Daneben hat er seit Jahren einen Lehrauftrag am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam und engagiert sich in universitären Weiterbildungsangeboten, so an der Freien Universität Berlin. Bis 2004 war Dr. Uwe Schaper zudem Vorsitzender des Fototechnischen Ausschusses der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder. Dem Fachgremium, das sich mit Fragen des Kulturgutschutzes, der Bestandserhaltung und Informationssicherung von Archivgut befasst, gehörte er seit 1992 an.
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