Das Stadtarchiv Emden erstellt derzeit Listen mit den Namen der rund 800 Zwangsarbeiter, die während der NS-Zeit ständig in der Stadt gearbeitet haben. Der Leiter des Archivs, Dr. Rolf Uphoff, empfindet dies als eine sehr schwierige Aufgabe, da sich Spuren der Zwangsarbeit in vielen unterschiedlichen Quellenbeständen und Quellengattungen befinden.
Aus vielerlei Karteikarten und Hebelisten müsse man die Namen der Betroffenen isolieren. Dabei hätten Karteikarten der AOK für einen Grundstock von mehreren hundert Namen aus ganz Europa gesorgt. Diese Kartei ist inzwischen ebenso verfilmt worden wie die Altkartei des ehemaligen Einwohnermeldeamtes, die Namen der Jahre 1890 bis 1949 enthält. Allerdings befand sich die benutzte Kartei schon vor der Verfilmung in schlechtem und lückenhaftem Zustand – insgesamt sollen etwa 30 Prozent der Datenmenge verloren gegangen sein.
Das Emder Stadtarchiv musste die Transkription der Mikrofilme \’outsourcen\‘. In die bisherige Datenerfassung, rund ein Drittel der Gesamtmenge, seien 20.000 Euro investiert worden. Weitere 10.000 Euro werden benötigt, um die Arbeit bis Ende 2006 abschließen zu können. Anschließend müssen die zahlreichen Karteien abgeglichen werden, um schließlich zu einer brauchbaren Liste der Zwangsarbeiter in Emden zu kommen.
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Stadtarchiv Emden
Kirchstraße 18
26721 Emden
Quelle: Ina Wagner, Emder Zeitung, 16.10.2005