Deutsche Wissenschaftler suchen Zugang zu KGB-Archiven

Am 12.9.2005 wurde das Deutsche Historische Institut in Moskau eröffnet. Dort soll die russisch-deutsche Geschichte untersucht werden. Das kleine Team des Instituts besteht aus zwei deutschen und zwei russischen Wissenschaftlern, zwei Verwaltungsmitarbeitern und den Institutsdirektor Bernd Bonwetsch (Universität Bochum). Seiner Meinung nach wird die Tatsache, dass es auch Russen im Team gibt, die russischen Behörden und die Öffentlichkeit davon abbringen, Untersuchungen des Instituts als tendenziös und pro-westlich zu bezeichnen. Außerdem wird es so für die Mitarbeiter vor Ort einfacher sein, mit den Verantwortlichen für die Geheimarchive von Außenministerium und Föderalem Sicherheitsdienst in Kontakt zu treten.

Die Eröffnung des DHI Moskau war eigentlich schon für das Jahr 2003 geplant, wurde aber immer wieder durch russische Behörden verhindert. Die Verzögerung entstand auch wegen der letztlich nicht durchsetzbaren Forderung deutscher Organisatoren nach einem diplomatischen Status für die Institutsmitarbeiter sowie aufgrund der Verwaltungsreform in Russland. Einige Monate lang durfte keine russische Behörde die Akkreditierung des Instituts durchführen.

Das Deutsche Historische Institut befindet sich in den Räumen des INION-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften. Laut Bonwetsch entschieden sich die Organisatoren bewusst gegen eine Angliederung an die Moskauer Lomonosow-Universität oder die Hochschule für Internationale Beziehungen, damit man in der Arbeit nicht behindert werde.

Quelle: Deutsche Welle, 12.9.2005

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