Aufbau einer Sammlung mit Totenzetteln in Meerbusch

Seit dem 18. Jahrhundert sind Totenzettel in allen katholisch geprägten Ländern üblich, Vorläufer existierten bereits im Mittelalter. Als Erinnerung in alten Gebetsbüchern oder aufbewahrt in der Nachttischschublade schlummern diese \“Sterbeblättchen\“ nicht selten Generationen vor sich hin. Der engagierte Stadtarchivar von Meerbusch, Michael Regenbrecht, hat Totenzettel als Quelle der Heimatgeschichte entdeckt und baut derzeit eine eigene Meerbuscher Sammlung auf. Totenzettel würden nicht nur persönliche Lebensgeschichten erhellen, sondern seien auch eine wichtige Quelle für die Familienforschung, für Frömmigkeits- und Mentalitätsgeschichte, für Genealogie und Volkskunde, erläutert Regenbrecht. 

Erst kürzlich hätten Wissenschaftler der Medizinhistorischen Abteilung der Düsseldorfer Uni-Klinik neben anderen Archiven auch den noch kleinen Meerbuscher Bestand gesichtet, um Todesursachen und durchschnittliches Sterbealter von Menschen im 19. Jahrhundert zu erforschen. Besonders die alten Sterbezettel schilderten bisweilen sehr ausführlich Lebenslauf, Familienverhältnisse, berufliche Tätigkeit oder auch Ämter und Verdienste des Verstorbenen, so Regenbrecht.

Kontakt:
Stadtarchiv Meerbusch
Michael Regenbrecht
Karl-Borromäus-Str. 2a
40667 Meerbusch (Büderich)
Telefon 02132 / 769 680 
archiv@meerbusch.de

Quelle: Meerbusch.de, Rathausnachrichten, 19.8.2005; Frank Buschkämper, Westdeutsche Zeitung, 20.8.2005 

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