Nachlass des Schweizer Historikers Bonjour zugänglich

Im Staatsarchiv Basel-Stadt wird wichtiges Material zur Geschichte der schweizerischen Neutralität und zur Schweiz im Zweiten Weltkrieg zugänglich. Das Material stammt aus dem Nachlass des 1991 verstorbenen Historikers Edgar Bonjour (1898- 1991). Bonjour war von 1935 bis 1968 ordentlicher Professor für Schweizer Geschichte und Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel

Einem breiteren Publikum wurde Edgar Bonjour mit dem "Bonjour-Bericht" bekannt, in dem er ab 1962 in einem mehrbändigen Werk im Auftrag des Schweizer Bundesrats anhand der Akten die Geschichte der Schweiz und ihrer Neutralitätspolitik im Zweiten Weltkrieg beschrieb. Schon bei Bonjour zeigte sich, wie auch später bei der Bergier-Kommission, dass staatlich geförderte Geschichtsschreibung zwar durchaus Marksteine setzen kann, die Forschung damit aber keineswegs fertig ist. 

Neben den wissenschaftlichen Arbeiten findet sich im Nachlass von Edgar Bonjour viel Material zu seiner Tätigkeit als Universitätslehrer, aber auch Vorträge, Ansprachen und Interviews zu aktuellen Fragen, sowie persönliche Papiere und nicht zuletzt Material, welches sein Wirken für das Basler Kammerorchester (Paul Sacher) dokumentiert. Die Familie Bonjour hatte den Nachlass im vergangenen Jahr dem Staatsarchiv Basel-Stadt als Depositum überlassen. Die Ordnungs- und Erschließungsarbeiten wurden nun abgeschlossen, wie das Staatsarchiv mitteilt. Der Nachlass umfasst rund 15 Laufmeter.

Kontakt:
Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt
Dr. Josef Zwicker, Staatsarchivar
Martinsgasse 2
CH-4001 Basel
Te. 061 267 86 01 
stabs@bs.ch

Quelle: azononline.ch, 17.8.2005

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.