Archive und Bibliotheken sind ungeachtet der modernen weltweiten Kommunikationsnetze die wichtigsten Informationsspeicher der Gesellschaft. Sie haben die Aufgabe, die aus Jahrhunderten überlieferten und in verschiedenster Form verarbeiteten Informationen zu sammeln, zu erschließen und für jedermann zugänglich zu machen.
Diese Dienstleistungen setzen allerdings voraus, dass die Informationen mitsamt ihren ursprünglichen Trägermaterialien über Generationen hinweg erhalten bleiben. Auch künftigen Geschichtsforschern und Lesern sollen originale und authentische Quellen, bibliophile Kostbarkeiten und Erstausgaben oder schlicht einmalige Informationen weiterhin zur Verfügung stehen. Die Bestandserhaltung gehört daher ebenfalls zu den wesentlichen Pflichten der Archive und Bibliotheken.
Zur Mahnung an den verheerenden Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar führen bundesweit Archive und Bibliotheken am 2. September 2005 einen \“Tag der Bestandserhaltung\“ durch. Die \“Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts\“, eine Interessengemeinschaft von Archiven und Bibliotheken, hat zu diesem Aktionstag aufgerufen.
Das Bundesarchiv stellt am \“Tag der Bestandserhaltung\“ beispielsweise sein Konzept zur Massenentsäuerung vor. Säurebildung im Papier führt zu schleichendem Papierzerfall. Über Jahrzehnte hinweg kann dies, ebenso wie bei einem Brand, zum völligen Verlust wertvoller Überlieferung führen. Die Papierentsäuerung ist für das Bundesarchiv, das über 300 Kilometer Schriftgut mit zum allergrößten Teil sauren Papieren verwahrt, von größter Bedeutung.
Das Landesarchiv Berlin schließt sich dem \“Tag der Bestandserhaltung\“ mit einer Reihe von Veranstaltungen an. In Führungen und Vorträgen informiert das Landesarchiv Berlin über die baulichen, klimatischen und lagerungstechnischen Grundanforderungen für die Langzeiterhaltung der Archivalien, über die Sicherung der Bestände im Rahmen des bundesweiten Verfilmungsprogramms, über elementare Techniken von Konservierung und Restaurierung sowie über die Vorsorgemaßnahmen für Notfälle, die das Landesarchiv Berlin im Verbund mit staatlichen Archiven in Berlin und Brandenburg getroffen hat.
Programm:
11:15 Uhr – 11:30 Uhr
Dr. Regina Rousavy (Landesarchiv Berlin)
Kurze Einführung in die Probleme der Bestandserhaltung
11:30 Uhr – 12:00 Uhr
Dr. Mario Glauert (Brandenburgisches Landeshauptarchiv)
Gemeinsam lernen aus dem 2. September – Die Notfallplanungen im Verbund der Berliner und Brandenburgischen Archive (Vortrag)
12:00 Uhr – 13:00 Uhr
Dr. Martin Luchterhandt (Landesarchiv Berlin)
Anforderungen an Archivbau und Magazinierung (Führung)
13:00 Uhr – 14:00 Uhr
Sylvia Klahre (Landesarchiv Berlin)
Die Arbeit der Sicherungsverfilmungsstelle im Landesarchiv Berlin (Führung)
14:00 Uhr – 15:00 Uhr
Anett Pelzer (Landesarchiv Berlin)
Die Arbeit der Restaurierungswerkstatt im Landesarchiv Berlin (Führung)
Kontakt:
Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115 – 121
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+49 – 30 – 90264 – 0 0
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