Die Kloster Muri und Hermetschwil leisteten durch ihre Sammlertätigkeit im 16. Jahrhundert einen Beitrag zur Bewahrung der mittelalterlichen Handschriften. Die Handschriften aus den Klöstern Muri und Hermetschwil, die der religiösen Andacht dienten und die jetzt in Muri ausgestellt werden, geben Zeugnis vom religiösen Leben vergangener Zeiten. Sie sind jetzt nach Abschluss eines sechsjährigen wissenschaftlichen Projektes erstmals vollständig katalogisiert.
Man habe 150 Handschriften bearbeitet, davon etwa 20 Breviere mit einem Umfang von 300 bis 400 Seiten, so umreisst Mitarbeiterin Charlotte Bretscher die Forschungsarbeit, die neue Erkenntnisse über die Kloster- und Bibliotheksgeschichte erbrachte. Die Bearbeitung der Handschriften und die Erarbeitung der Bibliotheksgeschichte der Klöster Muri und Hermetschwil wird mit der Herausgabe eines umfassenden Katalogs im Herbst 2005 abgeschlossen.
Die Bücher und Schriften haben zum Teil abenteuerliche Wege hinter sich. Auf jeden Fall gelangten nach der Klosteraufhebung 1841 etwa drei Viertel von ihnen in die Bibliotheken des Benediktinerkollegiums Sarnen und des Klosters Muri-Gries bei Bozen und ein Viertel in die Aargauer Kantonsbibliothek sowie ins Staatsarchiv des Kantons Aargau. Ein vollständiges Verzeichnis wurde aber nie aufgenommen.
Kontakt:
Katalog der mittelalterlichen Handschriften aus dem Benediktinerstift Muri in der Aargauischen Kantonsbibliothek und im Staatsarchiv des Kantons Aargau
Bearbeiter:
Charlotte Bretscher Gisiger
ch.bretscher@gmx.net
Rudolf Gamper
rudolf.gamper@sg.ch
http://www.codices.ch/futura/l_Aarau.html
Quelle: Aargauer Zeitung, 11.8.2005