Über die archivarischen Tätigkeiten von Tina Oostendorp (40), die seit 20 Jahren das Stadtarchiv Rees führt, berichtet die NRZ und richtet dabei den Blick insbesondere auf Bewertungsfragen. Denn neben der Beantwortung von Anfragen, dem Erarbeiten von Ausstellungen oder der Ahnenforschung habe sie " auch vieles tun, was staubtrocken ist", so die Zeitung. "Klassische Archivarbeit eben", so Tina Oostendorp.
Alle Akten würden letztlich im Archiv landen, vom Bußgeldbescheid bis zum \“Antrag und Bewilligungsbescheid Kanalisation Kläranlage Empel-Millingen". Alles müsse gesichtet, dann großenteils vernichtet werden. Nur fünf Prozent der Dokumente, so lautet die Richtlinie, sollen der Nachwelt erhalten bleiben. So habe sie Anfang der Woche sieben Kubikmeter Akten vernichtet, erzählt Tina Oostendorf, weil deren rechtliche Aufbewahrungspflicht erloschen war und sie entschieden habe, dass diese Akten für die Nachwelt keine Bedeutung haben. Die Dokumente sind dann in einen abschließbaren Container gewandert und unverzüglich Richtung Müllverbrennungsanlage transportiert worden.
Tatsächlich sei die Übernahmequote nicht nur in Rees höher, da Bewertungsentscheidungen unwiderruflich sind. Jüngst hatte Oostendorp beispielsweise zu entscheiden, ob Akten zu Altpapier werden sollten, in denen die Baumaterialen eines Schulbaus aus den 19 50er Jahren aufgelistet waren. Vielleicht wolle ja in hundert Jahren jemand Forschung in diese Richtung betreiben…
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Quelle: Maria Raudszus, NRZ Emmerich, 27.7.2005