Nach dem Abriss des Jochim-Polleyn-Hauses der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mölln wurden nun mehr als 200 Bände der örtlichen Kirchenbibliothek als Depositum dem Stadtarchiv Mölln überantwortet. Im Bestand befinden sich 28 Inkunabeln, etwa eine vierbändige kommentierte Bibelausgabe, die im Jahr 1483 von einem Möllner Geistlichen für seine Kirche erworben wurde. Andere Bände, wie etwa eine Ausgabe mit Schriften von Thomas von Aquin, kamen aus der Bibliothek des 1413 gegründeten und 1534 aufgelassenen Birgittenklosters Marienwohlde nach Mölln.
Christian Lopau, Möllns Stadtarchivar, freut sich über die nun in seinen Stahlschränken wohl verwahrten Folianten, Kirchenbücher und Noten. Denn die ältesten Bücher in den Beständen der Stadt Mölln stammen aus dem 19. Jahrhundert, die neu hinzugekommenen der Kirche sind 400 Jahre älter. Der Bücherschatz gehört weiterhin der Kirche, wird nun aber auf Dauer im Stadtarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, erläutert Wolfgang Hünnecke, der Vorsitzende des Kirchenvorstandes der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mölln. Zu dem Konvolut gehören auch die Kirchenbücher aus dem Jahr 1648, die besonders die Ahnenforscher interessieren dürften.
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Jochim-Polleyn-Platz
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Tel.: (0 45 42) 27 00
Quelle: Jürgen Adamek, Lübecker Nachrichten, 21.7.2005