Das Staatsarchiv Thurgau entstand, als in Frauenfeld 1460 ein eidgenössischer Landvogt aufzog. Als der letzte Landvogt 1798 abzog, war es rund 50 Laufmeter lang. Aus der fünf Jahre dauernden Helvetik (1798-1803) haben sich weitere 25 Laufmeter Unterlagen erhalten. Seit 1803 der Thurgau gegründet wurde, nahm die Unterlagenproduktion des modernen Staates kontinuierlich zu.
Auf 370 Seiten veröffentlichte das Thurgauer Staatsarchiv in Frauenfeld eine Übersicht über seine Bestände. In dieser Übersicht sind sämtliche Teilarchive beschrieben, vom Archiv des Landvogts (1460-1798) über das Helvetische Archiv (1798-1803) bis zu den Archiven des Grossen Rates, des Regierungsrates, der kantonalen Verwaltung und der kantonalen Gerichte (alle seit 1803). Erwähnt werden aber auch die Archive der im 19. Jahrhundert aufgehobenen thurgauischen Klöster sowie hunderte von Firmen-, Personen- und Familien- oder Vereinsarchiven.
Heute zählt das Staatsarchiv des Kantons 7.000 Laufmeter Dokumente. Jährlich kommen bis zu 500 Laufmeter dazu. Bis die elektronische Archivierung greifen wird, werden noch Jahre ins Land gehen. Die Erschließung erfolgt seit 1996 elektronisch. Die Datenbank wird in wenigen Monaten über das Internet zugänglich gemacht. Sie beinhaltet bis jetzt 150.000 Verzeichnungseinheiten, vorwiegend zu Beständen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Die Beständeübersicht ist beim Staatsarchiv Thurgau für 50 Franken erhältlich.
Kontakt:
Staatsarchiv des Kantons Thurgau
Regierungsgebäude
CH-8510 Frauenfeld
Tel. 052 724 24 30
Fax 052 724 28 97
staatsarchiv@tg.ch
Quelle: Tagblatt, 13.7.2005