Ausstellung über Kardinal König

Franz Kardinal König (1905-2004), der im letzten Jahr verstorbene Erzbischof von Wien, wäre Anfang August einhundert Jahre alt geworden. Jetzt ist eine Sonderausstellung in der Domsakristei des Stephansdoms Kardinal Franz König gewidmet. Ab dem 5. Juli zeigt die Ausstellung Stücke aus dem Leben des Kardinals. Zu sehen sind Fotos, persönliche Gegenstände und Dokumente, außerdem wertvolle Messkleider, die Kardinal König bei Gottesdiensten getragen hat. Annemarie Fenzl, die Archivarin der Erzdiözese Wien, hat die Ausstellung gestaltet. Sie war lange Sekretärin von Kardinal König und verwaltet seinen Nachlass. 

Franz König, der einer Bauernfamilie im niederösterreichischen Warth entstammte, studierte in Wien und Rom, wo er Doktor der Theologie und der Philosophie wurde. 1933 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Zwischen 1956 und 1985 leitete er das Erzbistum Wien, eine der größten Diözesen der Welt. 1958 in das Kardinalskollegium berufen, war er einer der Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils. Er wurde ein Wegbereiter der Ökumene vor allem mit der Orthodoxie. Weil König in Österreich auch maßgeblich zur Aussöhnung zwischen Sozialdemokratie und Kirche beitrug, wurde er zuweilen \“der rote Kardinal\“ genannt. Papst Johannes Paul I. soll nach seiner Wahl zum Papst 1978 zu König gesagt haben: "Eigentlich müssten jetzt Sie an meiner Position sein." Dem Kardinal wurde nachgesagt, dass er kurz darauf entscheidend dazu beigetragen habe, dass 1978 der Krakauer Kardinal Wojtyla zum Papst gewählt wurde.

Bei seinem Begräbnis im Wiener Stephansdom am 27. März 2004 waren 13 Kardinäle und 60 Bischöfe anwesend, den Feierlichkeiten stand Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., vor. – Die jetzige Ausstellung im Stephansdom wurde am Montag eröffnet, zugänglich ist sie ab Dienstag, den 5. Juli. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 11:30 und 13 bis 16:30 Uhr, Sonn- und Feiertag 13 bis 16:30 Uhr.

Quelle: wienweb.at, 4.7.2005; http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_K%C3%B6nig 

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