1945 in Westfalen – CD-ROM für die Bildungsarbeit

Unsere Erinnerung an das Jahr 1945 ist in hohem Maße durch Fotografien geprägt. Bilder vom Schrecken des Bombenkriegs, vom letzten Aufgebot des „Volkssturms“, vom Einmarsch alliierter Soldaten, von der Befreiung der Konzentrations- und Zwangsarbeiterlager, von Flüchtlingstrecks, Notwohnungen und Hamsterfahrten, aber auch von Kindern, die im Sommer 1945 scheinbar unbeschwert in den Trümmern spielen, haben sich tief in das kollektive Gedächtnis an dieses Epochenjahr deutscher Geschichte eingebrannt.

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Eine sorgfältig kommentierte Auswahl von Aufnahmen zu diesem Thema hat das Westfälische Landesmedienzentrum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe jetzt unter dem Titel „1945 – Fotografien aus Westfalen“ in einer CD-ROM mit Begleitheft für die Bildungsarbeit aufbereitet. Rund 75 packende, zum Teil bisher unveröffentlichte Bilddokumente machen die Geschichte von Kriegsende und Neuanfang am westfälischen Beispiel lebendig. Einleitende Textbeiträge der beiden Autoren Dr. Ruth Goebel und Dr. Markus Köster erläutern den zeit- sowie fotohistorischen Kontext und geben Hinweise zum generellen Umgang mit Bildern in der historischen Bildungsarbeit.

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Das Ende des Zweiten Weltkrieges nahm in Westfalen mit einer der größten Landeaktionen der Geschichte seinen Anfang: Am 23. und 24. März 1945 setzten bei Wesel britische und US-amerikanische Truppen unter Führung des britischen Generalfeldmarschalls Montgomery über den Rhein. Nur vier Wochen später war mit der Einnahme des Ruhrkessels ganz Westfalen erobert. Mit dem Kriegsende begann hier wie überall in Deutschland eine Zeit, deren Erfahrungen gleichermaßen von Ende und Neuanfang, Befreiung und Besetzung, Kontinuität und Bruch, gekennzeichnet waren. All das lässt sich anhand der auf der CD-Rom zusammengestellten Fotografien plastisch nacherleben.

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„Die westfälischen Fotos des Jahres 1945“ – so Dr. Ruth Goebel – „stammen von deutschen Berufsfotografen ebenso wie von alliierten Militärberichterstattern, vielfach aber auch von Amateuren, die oft unter Lebensgefahr die Auswirkungen des Krieges in ihrem persönlichen Umfeld festhielten. Die Aufnahmen vermitteln einen überaus plastischen Eindruck von der Wirklichkeit des Lebens vor, während und nach der ‚Stunde Null‘. Ein Grundmotiv verbindet alle überlieferten Fotografien: das Bewusstsein, Geschichte im Bild festzuhalten.“

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Alle Fotodokumente sind auf der CD-ROM digital in hoher Qualität verfügbar. Über ein benutzerfreundliches Menü lassen sie sich unmittelbar am Bildschirm erkunden, können aber zugleich problemlos auf dem eigenen PC abgespeichert, in andere Programme exportiert und auf Papier oder Folie ausdruckt werden. „Auf diese Weise bietet die CD-ROM Lehrern die Möglichkeit, das lehrplanzentrale Thema Kriegsende und Neuanfang in unterschiedlichen Lehr- und Lernformen und an regionalen Beispielen anschaulich zu vermitteln“, erläutert Dr. Markus Köster. Außer für Lehrer sei das Medium aber auch allen, die sich für die Geschichte Westfalens interessierten, als illustrative Überblicksdarstellung zu empfehlen.

Insgesamt 12 Kapitel strukturieren die Geschichte des Jahres 1945 in übersichtliche Teilthemen – vom Luftkrieg über die alliierte Besetzung bis zum Alltag der Nachkriegszeit. Von Ahaus bis Witten reicht das Ortsregister; alle westfälischen Teilregionen sind vertreten.

Die CD-ROM „1945 – Fotografien aus Westfalen“ bildet die Pilotproduktion einer neuen Reihe von Bildungsmedien, die das Westfälische Landesmedienzentrum unter dem Titel „Westfalen im Bild“ auflegt. Die in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte entstandene Publikation begleitet und ergänzt die großangelegte Ausstellung „1945 – im Blick der Fotografie. Kriegsende und Neuanfang“, die noch bis zum 11. September im Landesmuseum zu sehen ist.

Die CD-ROM mit Begleitheft kann für 9,90 Euro beim Westfälischen Landesmedienzentrum (48133 Münster, medienzentrum@lwl.org) oder im Museumsshop des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster (Domplatz 10) erworben werden.

Quelle: Pressemitteilung, Westfälisches Landesmedienzentrum, 29.6.2005

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