Mit dem Neubau ihres Mädchengymnasiums erregte die Stadt Werne 1967 bundesweite Aufmerksamkeit. Der Schulbau aus Fertigbauelementen wurde in der Monatszeitschrift des Bundes der Steuerzahler als \“Sensation\“ bezeichnet: Mit 50 Jahren Garantiezeit waren die \“fliegenden Klassenzimmer\“ für 650.000 Mark errichtet worden. Die knapp 40 Raumelemente einschließlich der vorgefertigten Innenausstattung wurden in nur zwei Tagen fertig montiert.
Die landesweite Aufmerksamkeit, die der Schulbau erfuhr, schlug sich auch in der Aktenüberlieferung nieder. 140 Akten aus der Abgabe der Werner Schulverwaltung wurden jetzt von Susanne Maetzke, stellvertretende Museums- und Archivleiterin, in der Internet-Datenbank des Stadtarchivs Werne neu hochgeladen.
Weitere Akten umfassen den Zeitraum von 1910 bis 1995, insbesondere jedoch ab 1945. Interessante Hinweise auf einen in der Zeitgeschichte der Stadt Werne noch wenig berücksichtigten Aspekt geben zum Beispiel die Personalakten insbesondere der Lehrer aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Sperrfristen inzwischen – zehn Jahre nach Todesdatum – abgelaufen sind. Aus den Empfehlungsschreiben in den Bewerbungen kann zum Teil durchaus nachvollzogen werden, auf welche Weise versucht wurde, die leitenden Stellen an den Schulen mit regimetreuen Bewerbern, zumeist aus dem Ruhrgebiet, zu besetzen.
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Quelle: Westfälischer Anzeiger, 11.6.2005