Durch die Verschiebung der polnischen Westgrenze gerieten die nach Pommern und Schlesien ausgelagerten Depots der Museen und Bibliotheken 1945 unrechtmäßig auf polnischen Boden. Die Bestände der Staatsbibliothek Berlin seien durch die Auslagerung zerrissen worden, so der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, der hofft, dass man mittelfristig über die nach Polen gelangten Kulturgüter substanziell verhandeln könne.
Lehmann erklärte seine Bereitschaft, im Rahmen der deutsch-polnischen Verhandlungen zur Kulturgut-Rückführung die 73 Urkunden des Deutschen Ordens in Preußen zurückzugeben, darunter das 80 mal 50 Zentimeter große Pergament des Friedensvertrages von Melnosee (1422), in dem die Lehnshoheit Polens über Ostpreußen anerkannt wird. Die Urkunden waren 1525 von Königsberg ins polnische Kronarchiv (damals in Krakau) gekommen. 1941 wurden sie von deutschen Archivaren aus dem Warschauer Archiv mitgenommen. Seit 1979 befinden sich die Schriftstücke im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Diese unrechtmäßige Handlung soll nach Auffassung Lehmanns geheilt werden.
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Quelle: Westfälische Rundschau, 3.6.2005