Die Geschichtswerkstatt habe mit der Aufarbeitung des Themas "Zwangsarbeit in Arnsberg 1939 bis 1945" ein Tabu beendet, würdigte der Arnsberger Bürgermeister Hans-Josef Vogel zur Ausstellungseröffnung die Arbeit des Teams um Reiner Ahlborn. Die Ergebnisse der Nachforschungen würden nicht nur "einen weißen Fleck in der Heimatgeschichte" füllen, sondern auch berühren.
Deutlich wurde dies durch die Schilderungen von Albertus C. van den Wollenberg. Der 82-Jährige war zur Ausstellungseröffnung aus den Niederlanden angereist und erzählte von seiner Zeit als Fremdarbeiter in Neheim. Das hätte er sich vor 60 Jahren nicht vorstellen können: \“Damals lief man noch herum mit Hass und Feindschaft gegenüber den meisten Deutschen. Zu nur ganz wenigen hier in Neheim hatte ich damals ein gutes Verhältnis.\“ Dabei hätten es die Westeuropäer besser gehabt als die Osteuropäer, die aufgrund der Indoktrination durch das NS-Regime fast nicht als Menschen angesehen wurden.
Der Geschichtswerkstatt "Zwangsarbeit Arnsberg" ist es in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Neheim-Hüsten, dem Stadtarchiv und der Ruhrschule in den letzten zwei Jahren gelungen, zahlreiche Dokumente zusammenzutragen. Dabei stand man vor allem bei den Firmen zunächst vor verschlossenen Türen, berichtete Franz-Josef Schulte vom Heimatbund.
Kontakt:
Geschichtswerkstatt \“Zwangsarbeit Arnsberg\“
Rainer Ahlborn
Am Hüttengraben 31
59759 Arnsberg
http://www.zwangsarbeit-arnsberg.de/
Quelle: Westfälische Rundschau, 18.5.2005