Am 6. Mai 2005 jährt sich zum 600. Mal die Grundsteinlegung des Bremer Rathauses. Zugleich nimmt die UNESCO das Rathaus offiziell in die Liste des Weltkulturerbes auf. Das Staatsarchiv Bremen zeigt aus diesem Anlass bis zum 3. Juni die Ausstellung des Hornemann Instituts Hildesheim "Mittelalterliche Rathäuser in Niedersachsen und Bremen".
Eigentlich sei es eine "Doppelausstellung\“, sagt Dr. Konrad Elmshäuser, Leitender Archivdirektor des Bremer Staatsarchivs. Denn zusätzlich zu der Wanderausstellung haben die Bremer Archivare Fotografien der Preußischen Lichtbildanstalt von 1907 reproduzieren lassen. Die erstaunlich detailreichen Aufnahmen zeigen das Rathaus noch ohne den Anbau, der 1913 erstellt wurde.
Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist das Rechnungsbuch zum Rathausbau, in dem alle Rechnungsposten vermerkt sind und auch, welcher Handwerker am 6. Mai 1405 den ersten Stein setzte. \“Nur durch diesen einen Satz wissen wir überhaupt das genaue Datum der Grundsteinlegung\“, sagt Elmshäuser. Übrigens: Der Rohbau des Rathauses ohne Inneneinrichtung hat seinerzeit laut Rechnungsbuch 2.300 Mark gekostet. Zum Vergleich: Der Roland schlug mit 170 Mark zu Buche. Gleichwohl war das Rathaus damals schon sehr teuer. Neben dem Rechnungsbuch ist auch die Bremer Chronik von Wilhelm Dilich von 1603 zu sehen. Sie zeigt die erste Darstellung des damals noch recht schlichten Rathauses, das erst ab 1609 die heutige Fassadengestaltung im Stile der Weserrenaissance erhielt.
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Quelle: Kerstin Buss, Syker Kreiszeitung, 3.5.2005