Über 600 Festgäste kamen zur Jubiläumsfeier des Deutschen Bergbaumuseums Bochum ins Schauspielhaus. Erstmalig verlieh Museumsdirektor Prof. Dr. Rainer Slotta bei der Feierstunde eine Verdienstmedaille: Ex-OB Ernst-Otto Stüber wurde für seine "vielfältige Unterstützung" ausgezeichnet.
"Hier fühle ich mich beinahe wie ein richtiger Schauspieler", begann Ministerpräsident Peer Steinbrück seine Rede auf der Bühne des Schauspielhauses. Der Spot auf das Rednerpult war die beherrschende Lichtquelle beim offiziellen Teil der Jubiläumsfeier – während der Saal im Dunkeln versank, nahmen Gratulanten und Museumsangehörige die Gelegenheit wahr, sich in der eindrucksvoll-festlichen Atmosphäre des Schauspielhauses zu präsentieren.
Einblicke in die bewegte Geschichte seines Instituts, das am 1. April 1930 gegründet worden war, gab Rainer Slotta, seit 1987 Direktor des Museums. Dabei hob er das Jahr 1973 hervor, in dem über dem Anschauungsbergwerk das Fördergerüst der Dortmunder Zeche Germania (wieder) aufgebaut worden war; heute ist der 62 Meter hohe Turm eines der Wahrzeichen Bochums.
Staatsministerin Dr. Christina Weiss, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hob die Bedeutung des Bergbaus als "kulturprägende Kraft" hervor. Seit 1977 steht das Deutsche Bergbaumuseum auf der "Blauen Liste", und erhält Fördergelder von Bund und Land.
Die Planungen für einen Erweiterungsbau des Bergbaumuseums sind abgeschlossen. Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz sagte, der Anbau solle 2008 "mit einer spektakulären Aktion" eröffnet werden. In seiner Festrede "Der Fortschritt von gestern", die der Philosophie-Professor Hermann Lübbe hielt, bezeichnete der Wissenschaftler das Museum mit seinem umfangreichen Archiv als "zentrales Gedächtnis des Bergbaus".
Quelle: Jonas Hintze, WAZ Bochum, 24.4.2005