In föhlichen Farben empfängt das Stadtwappen jetzt Besucher im Lese- und Arbeitsraum des Stadtarchivs Kamen. Der Wasserkurler Herbert Bourquain komponierte die Stadtsymbole, das Märkische Schachbrett und das Getrieberad einer Wassermühle, aufwendig in Tiffany-Technik.
Seit seinem Eintritt in das Rentnerleben begeistert sich der 75-Jährige für sein Hobby und hat es dabei zu einiger Meisterschaft gebracht. Ob Blumen oder moderne grafische Formen, ob kleine Objekte oder Glasfüllungen von Türen, bei Farben, Formen und Motiven gibt es kaum Grenzen.
Das erste Wappen, dem sich Herbert Bourquain zuwandte, war natürlich das seines Wohnstandortes Wasserkurl. Nun wagte er sich an das Kamener Wappen. Vor allem die kleinteiligen Strukturen des Rades waren gar nicht so einfach mit den selbst gewählten Qualitätsansprüchen umsetzbar. Eine erste Ausführung verwarf der Wasserkurler komplett und machte sich noch einmal ans Werk. Auch unterschiedliche Glasstärken der handgefertigten Ausgangsmaterialien erfordern einiges handwerkliche Geschick. Mit dem Endergebnis aber ist auch der Künstler selbst zufrieden.
Angetan zeigte sich auch Bürgermeister Hermann Hupe, selbst Wasserkurler und fast Nachbar Bourquains. Als Geschenk für die Stadt wurde ihm das Werk angeboten. "Das ist doch eine schöne Geste eines Bürgers gegenüber seiner Stadt", fand Hupe. Gemeinsam mit Stadtarchivar Jürgen Kistner fand er als Standort den Besucherraum des Archives, weil dort doch der meiste Zuspruch innerhalb des Hauses der Stadtgeschichte zu gewährleisten war. Dort sorgt das Wappen nun für einen farbigen Kontrast zu Aktendeckeln, historischen Zeitungen und sonstigen Archivalien, die hier studiert werden.
Quelle: Westfälische Rundschau, 5.4.2005